Foto: iStock./gorodenkoff
Das Zentrum der Macht liegt in einer Stadt am Bayerischen Wald: In der Jedi Academy in Cham lernen die „Schüler:innen“, mit Laserschwertern zu kämpfen – wie ihre Vorbilder in den Star-Wars-Filmen.
Womit wird Bildung zeitgemäß?
Google weiß alles und ist überall verfügbar – ein Glück. Trotzdem wachsen mit der Komplexität unserer Welt auch die Anforderungen an Schüler:innen. Deshalb plädiert Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger für eine bildungspolitische Trendwende, um den Einzelnen bestmöglich zu fördern. Einen ähnlichen Aspekt greift EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji auf, wenn er schreibt: „Bildung hat genau einen Zweck: Menschen handlungsfähig zu machen.“ Was Schule sonst noch kann oder können sollte, erklären unsere weiteren Expert:innen und Leser:innen auf dieser Seite.
Andreas Schleicher
Foto: OECD
Erstklassig bereit
Es ist leicht, Roboter zweiter Klasse zu bilden – Leute, die wiedergeben können, was wir ihnen zuvor vermittelt haben. Die Welt belohnt uns aber nicht mehr für unser Wissen – Google weiß eh alles – sondern dafür, was wir mit unserem Wissen tun können. Erfolg in Bildung heißt heute nicht nur Sprache oder Mathematik, sondern ebenso Identität und Handlungsfähigkeit. Algorithmen hinter sozialen Medien schaffen virtuelle Blasen, die eigene Ansichten verstärken, uns aber von anderen Perspektiven isolieren. Sie homogenisieren Meinungen und polarisieren unsere Demokratie. Deshalb müssen Schüler lernen, selbstständig zu denken und sich anderen mit Empathie zuzuwenden, unterschiedliche Perspektiven und Interessen miteinander in Einklang zu bringen, in ihrem lokalen Umfeld, aber mit oft globalen Auswirkungen. Sie müssen das richtige Gleichgewicht finden zwischen konkurrierenden Forderungen – ob Gerechtigkeit und Freiheit, Autonomie und Gemeinschaft, Innovation und Kontinuität oder Effizienz und demokratischer Prozess. Bei der Arbeit, zu Hause und in der Gemeinschaft werden Menschen ein tiefes Verständnis dafür benötigen, wie andere denken – ob als Wissenschaftler oder Künstler – und wie andere in verschiedenen Kulturen und Traditionen leben. Gesellschaften, denen das gelingt, können auf die besten Talente der Welt zurückgreifen und so Innovation fördern. Es ist Aufgabe von Bildung, Menschen erster Klasse zu entwickeln, keine Roboter zweiter Klasse.
Peter C. Saupe
Leser
Zukunftsfähig wird Bildung …
… mit einem durchsetzungsstarken Team von mutigen Reformer:innen in der Politik, denn Bildung ist die wichtigste Ressource in diesem Land.
… mit mehr zielwirksam eingesetztem Geld als bisher für die vier Ms jedes erfolgreichen Prozesses: Menschen, Maß, Materialien, Methoden.
… mit mehr wirksam motiviertem Personal als bisher, das auch wegen ungenügender Wertschätzung und beruflicher Perspektiven fehlt.
… mit mehr überzeugendem „Lobbyismus“ mutiger Eltern und lauter Kinder, kreativer Jugendlicher und vorbildlicher Bildungsarbeiter:innen.
… mit einer Erneuerung der drei tragenden Säulen von Bildung – Dialog, Didaktik und Methodik – die dazu beitragen wird, dass sich wieder mehr Menschen zu reifen Persönlichkeiten mit Verantwortung entwickeln.
… mit einer Initiative „Renaissance von Allgemeinbildung und Anstand“, bei der unnötige Stoffe entrümpelt werden und Wissen mit aktuellen Themen der Zeit und aus anderen Kulturen verknüpft wird.
Das könnten die „Hauptfächer“ der neuen Allgemeinbildung sein: Die eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit anstatt von Meinungen, Annahmen und Deutungen oberflächlicher Influencer:innen, das spielerische Sich-Ausprobieren an neuen Aufgaben und mutigen Lösungen, die Pflege der Sprache und vorurteilsfreie Verständigung mit der Umwelt und eine entspannende Resilienz bei Konflikten.
Horst Steigl
Leser
Nicht alles schlecht
Nicht die Bildung, das Bildungssystem oder die Bildenden, also die Lehrkräfte, sind das Problem, sondern die zu bildenden. Und die, die sie erziehen. In der Vergangenheit hat Autorität, so, wie sie durchgesetzt wurde, viele Schutzbefohlene negativ beeinflusst, manch einem gar die Seele verdunkelt. Aber richtig angewandt sicherlich auch sehr vielen einen Weg geebnet, der ihnen ohne autoritäre Führung verbaut geblieben wäre.
Gerhard Brand
Foto: Klaus Bambach
Bildung braucht Bedeutung
Mit Blick darauf, dass die Zeit, in der wir leben, zunehmend von sich überlagernden und oftmals kaum zu überblickenden Krisen geprägt ist, wird offenbar: Die Teilhabe an demokratischen Prozessen und die Einbringung eigener Vorstellungen wird in der Komplexität der Gegenwart immer mühevoller. Umso wichtiger ist es, die Menschen zu befähigen, komplizierte Zusammenhänge überblicken und einschätzen zu können. Nur so ist es möglich, sich eine ausgewogene, angstfreie und auf Fakten beruhende Meinung zu bilden. Vergegenwärtigt man sich diesen Zusammenhang, wird klar: ohne Bildung keine Demokratie. Oder, um es mit den Worten des US-amerikanischen Philosophen John Dewey zu sagen: „Demokratie muss in jeder Generation neu geboren werden und Bildung ist ihre Hebamme.“ Solange Politik und Gesellschaft die wahre Bedeutung von Bildung nicht erkannt haben, kann es auf die Frage, was eine zeitgemäße oder gar zukunftsfähige Bildung ausmacht, nur eine Antwort geben: Es braucht den Blick auf das Hier und Jetzt. Auf die katastrophalen Umstände, unter denen Lehrkräfte versuchen, das Bestmögliche herauszuholen. Den Blick auf den Lehrkräftemangel und auf die übrigen Lehrkräfte, die unter der Last, die sie zu schultern haben, zusammenzubrechen drohen. Erst mit guten Arbeitsbedingungen und wenn der Wert von Bildung und ihrer Protagonisten gesellschaftliche Bedeutung erfährt, kann Bildung für die Zukunft fit gemacht werden.
Bildungsauftrag
Wie Schule Kinder auf ihr späteres Leben vorbereitet
Quellen: Appinio, Statista
Anita Knabe
Leserin
Medial versiert
Die Digitalisierung an Schulen. Leider fehlt es unter anderem an Infrastruktur, Geräteausstattung, IT-Support und fachkundigem Lehrpersonal. Ohne gut ausgebildete, also auch im Umgang mit digitalen Medien versierte Lehrkräfte, wird die Digitalisierung der Bildung zum nächsten grandiosen Flop. Schlechter Unterricht wird mit digitaler Technik nicht besser. Guter Unterricht aber schon. Ich finde, Medienerziehung ist eine der zentralen Erziehungsaufgaben unserer Zeit, zu der gerade die Schule einen umfassenden Beitrag leisten sollte.
Im internationalen Austausch
In Prag wird eine digitale Modellschule entwickelt, in Sydney eine ökologische Schule gebaut, im Silicon Valley beschäftigt man sich mit zeitgemäßen Prüfungsformaten unter der Bedingung von Digitalität. An 135 Standorten weltweit setzen sich Deutsche Auslandsschulen mit Fragen von guter Bildung auseinander. Sie nehmen dabei Bildungsimpulse ihrer Sitzländer auf und transferieren diese in die nach deutschen Standards ausgerichteten Auslandsschulen. Wie wirkt es sich aus, wenn das Sitzland Informatikunterricht verpflichtend macht? Wie werden lokale Vorgaben zu mehr Diversität und Inklusion umgesetzt? Wie sieht gutes Change Management in Zeiten politischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Krisen aus? Rund 1.200 Lehrkräfte aus Deutschland unterrichten an diesen Schulen, vermittelt über die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Sie bringen wertvolles Wissen und Standards aus Deutschland mit – und neues Wissen sowie internationale Lösungsansätze wieder zurück nach Deutschland. Durch die internationale Schülerschaft erweitern sie ihre interkulturelle Kompetenz. Für globale Bildungsfragen innerhalb des internationalen Netzwerks der Auslandsschulen Antworten zu suchen – dieser Kompetenzaustausch wird von vielen aus Deutschland an diese Schulen vermittelten Lehrkräfte als echter Zugewinn empfunden. Und der Auslandsaufenthalt als persönliche und fachliche Bereicherung.
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Heike Toledo
Foto: ZfA
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Jetzt kostenfrei anmelden zur aim Bildungkonferenz am 25. März 2023
Wir brauchen eine Trendwende
Die Opening Keynote Live vor Ort hält Andreas Schleicher.
Um den Erfolg unseres Bildungssystem steht es nicht gut. Knappe Finanz- oder Personalressourcen, fehlende Mindeststandards und rückständige Digitalisierungsvorhaben sind nur einige Herausforderungen von vielen, die schon lange bekannt sind. Auf der Biko 2023 wird daher die aktuelle Diskussion neu aufgegriffen. Ziel ist es, zu einem Perspektivwechsel anzustoßen und den Blick dafür zu schärfen, was Bildung zu sein und auch zu leisten hat, damit es gelingen kann, junge Menschen auf ihr Leben heute und morgen erfolgreich vorzubereiten.
Keynote und Podien in der AULA
„Die Welt belohnt uns nicht mehr allein für unser Wissen, sondern für das, was wir damit tun.“ Prof. Dr. Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor
Workshops in der aim und Führungen in der experimenta
Informationen
Fragen und Anregungen gerne an: biko@aim-akademie.org
Bob Blume
Wenn wir über zeitgemäße Bildung sprechen, geht es um drei zentrale Dimensionen: eine soziale, eine pädagogische und eine didaktische. Die soziale Dimension bezieht sich auf Chancengerechtigkeit und die Frage, wer von Bildung profitiert. Gesellschaftlich ist es weder tragbar noch zeitgemäß, wenn ein großer Prozentsatz von jungen Menschen aus dem System fällt und weder auf dem Arbeitsmarkt noch kulturell partizipieren kann. Die pädagogische Dimension stellt nicht weniger als die Frage nach der Aufgabe von Schule: Wenn das „Recht auf Bildung“, wie es im Grundgesetz verankert ist, ernst genommen werden soll, muss diese Bildung den Menschen und seine Komplexität in den Blick rücken und die Entwicklung zur Mündigkeit über Kleinstkompetenzen und Operatorenkataloge stellen. Die Künstliche Intelligenz wird alles tun können, das nicht menschlich ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur Technik verstehen, sie anwenden und ihren Effekt beurteilen können müssen, sondern das stärken, was uns zu Menschen macht. Die didaktische Dimension einer zeitgemäßen Bildung besteht aus der Frage des Warum. Das Warum muss ins Zentrum des Lernens – und alles, was dieser Frage nicht standhalten kann, ersatzlos gestrichen werden. Womit wird Bildung also zeitgemäß? Damit, dass sie sich auf den Menschen besinnt, ihn und seine Interessen, Wünsche und Talente ins Zentrum rückt und sich von allem verabschiedet, das bloß aus einem tradierten Selbstzweck beibehalten wird.
Bob Blume
Foto: Niko Neithardt
Hilfsangebot
Wo Schüler:innen an ihrer Schule soziale und psychologische Unterstützung finden
Quelle: Robert Bosch Stiftung
Sinnstiftende Zukunft
Für die Bewältigung großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen spielen Berufe im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) eine zentrale Rolle. Die Gestaltung der Klima- und Energiewende, die Digitalisierung in allen Lebensbereichen, die Überwindung und Bekämpfung neuartiger Pandemien und die Stärkung der Innovationsfähigkeit unseres Landes wird ohne gut ausgebildete MINT-Fachkräfte nicht gelingen. Doch der Mangel ist schon heute eklatant: Der aktuelle MINT-Report des IW Köln beziffert den nicht gedeckten Bedarf, die sogenannte MINT-Lücke, auf rund 320.000 Personen. Um das zu ändern, müssten verschiedene Lösungsansätze parallel wirken. Eine Möglichkeit wäre es, die sinnstiftenden Aspekte der MINT-Disziplinen deutlicher herauszustellen – in der Schule, aber auch für die spätere Berufswahl. Denn: MINT-Bildung ist Zukunftsbildung. Die stärkere Verbindung zwischen der Lösung der oben genannten Herausforderungen und den naturwissenschaftlich-technischen Fächern könnte ein Hebel sein, um mehr junge Menschen für die MINT-Fächer zu motivieren. Wenn es entlang der gesamten Bildungskette besser gelingt, zum Beispiel durch forschendes und entdeckendes Lernen praktische Bezüge zu realen Problemen herzustellen, könnte sich dies positiv auf deren spätere Berufs- oder Studienwahl auswirken.
Edith Wolf
Foto: Vector Stiftung
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Aktiv lernen
Sehen, tasten und verstehen
1976 gründete Jürgen Wißner seine Firma für mathematische Lehr- und Lernmittel. Er selbst lernte am besten durch Beobachtungen und Ausprobieren und erkannte den Bedarf für didaktisch sinnvolle Lernmitteln schnell. Heute produziert der Familienbetrieb unter der Leitlinie „Aktiv Lernen“ mehr als 400 verschiedene Produkte für Kindergärten und Grundschulen.
Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Geräten auf, aber um wirklich zu verstehen und zu lernen, ohne zu merken, dass man lernt, dafür reicht ein Tablet nicht. Kinder wollen sich ausprobieren, sie wollen erfahren, begreifen, mit allen Sinnen verstehen, experimentieren. Unsere Lehr- und Lernmittel laden zum kreativen Experimentieren ein: Sie können begriffen und verglichen werden, gestapelt und gewogen, sie lassen sich miteinander kombinieren und den Kindern erschließen sich im Spiel mathematische Zusammenhänge. Diese selbst erarbeiteten Lösungen machen nicht nur ungeheuer stolz, sie bieten eine wichtige Basis für die geistige Entwicklung. Durch die Erfahrung, aus eigener Kraft etwas zu schaffen, wächst Selbstvertrauen und wir brauchen selbstbewusste, mutige Kinder, die die Welt von morgen gestalten. Das ist unsere größte Motivation für neue Lehr- und Lernmittel.
3 Gute Gründe für Wissner – Aktiv lernen
- regional Alle unsere Produkte werden in Bensheim, Hessen produziert.
- nachhaltig Wir produzieren ausschließlich schadstofffrei und CO2-neutral mit recycelten Materialien.
- didaktisch sinnvoll Alles passt zu allem. Lernen mit Spaß und allen Sinnen!
Den Mangel angehen
In den Schulen in Deutschland gibt es einen hohen Reform- und Weiterentwicklungsbedarf. Stichworte sind der Ausbau des Ganztags, der Digitalisierung und der Inklusion sowie die fehlende Chancengleichheit. Überall geht es schleppend voran – wenn überhaupt, weil der dramatische Fachkräftemangel an den Schulen alle Innovationsanstrengungen überlagert. Die Lehrkräfte arbeiten seit fast drei Jahren am Limit. Zusätzliche Aufgaben wie die Bewältigung der Corona-Pandemie und die Integration von über 200.000 Kindern und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, waren in dieser Zeit zu stemmen – und sind noch nicht vorbei. Wenn jetzt nicht endlich wirksame Maßnahmen gegen den Mangel ergriffen werden, droht etwa der gesellschaftlich notwendige Ausbau des Ganztags zu scheitern. Die aktuellen Vorschläge, die die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz vorgelegt hat, sind zu einem großen Teil nicht hilfreich. Sie führen zu keiner systemischen Veränderung. In weiten Teilen belasten sie die Lehrkräfte noch mehr, statt diese zu entlasten, und bürden ihnen damit die Folgen des Versagens in Politik und Ministerien auf. Das ist der falsche Weg, den Lehrkräfteberuf wieder attraktiver zu machen. Die GEW hat Ende 2022 ein 15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel mit kurz‑, mittel- und langfristig wirkenden Maßnahmen vorgelegt und bietet der Kultusministerkonferenz Verhandlungen über ihre Vorschläge an.
Maike Finnern
Foto: GEW/Kay Herschelmann
Bettina Stark-Watzinger
Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann
Wir brauchen eine Trendwende
Zeitgemäße Bildung heißt für mich vor allem: den Einzelnen bestmöglich fördern, damit er seine Talente entfalten, Chancen nutzen und Träume verwirklichen kann. Dafür sind drei Dinge notwendig. Erstens müssen wir für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland sorgen. Es kann nicht sein, dass der Bildungserfolg nach wie vor so stark von der sozialen Herkunft abhängt. Wir können und dürfen es uns nicht weiter leisten, dass Schülerinnen und Schüler nicht richtig lesen, schreiben und rechnen lernen, weil ihnen die nötige Unterstützung fehlt. Zweitens muss Bildung hohe Priorität haben und Bildungspolitik evidenzbasiert sein. In der Bildung gibt es nicht das eine Problem, sondern viele. Sie zu lösen, kostet Geld, und das muss vor allem wirkungsvoll eingesetzt werden. Mithilfe der Wissenschaft können wir das maximal wirksam tun. Deshalb muss das Prinzip Gießkanne der Vergangenheit angehören und der konkrete (Förder-)Bedarf im Vordergrund stehen. Und drittens brauchen wir mehr Tempo bei der Digitalisierung der Bildung, um die Potenziale individueller Bildung richtig zu nutzen. Hier geht es um gute Unterrichtskonzepte und nicht nur um schnelles Internet. Für zeitgemäße Bildung brauchen wir nicht weniger als eine bildungspolitische Trendwende, mit der wir das Aufstiegsversprechen erneuern. Das ist mein Ziel.
Lernen im Jetzt
Bildung wird aus unserer Sicht zeitgemäß, wenn sie auf sich verändernde Anforderungen der Gesellschaft eingeht und auch den aktuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht wird. Dafür müssen Schule und Schulträgerin den Blick auf die Zukunft richten und keine rückwärtsgewandte Wissensvermittlung mehr anbieten. Als Schule in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO stellen wir uns diesen Anforderungen auf zwei Wegen: Zum einen ist für uns als Schule mit evangelischem Profil bedeutsam, Kinder als Individuum zu stärken und zugleich Gemeinschaft zu vermitteln. Zum anderen ermöglichen wir unseren Schüler:innen in durchgängig jahrgangsübergreifenden Gruppen, sich Wissen und Kompetenzen in hohem Maße selbstständig anzueignen. So lernen sie, ihr Lernen zu organisieren und erfahren ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit – und dabei auch, sich von Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen. Unsere Schule hat sich auf den Weg gemacht, zeitgemäßes Lernen auch durch digitale Bildung zu ermöglichen. Hierbei werden wir durch unsere Schulträgerin in jeder Hinsicht unterstützt. Digitale Medien werden bewusst im Unterricht eingesetzt, da sie selbstständiges, kreatives und kollaboratives Arbeiten fördern und uns als Pädagog:innen ermöglichen, die Kinder dabei effektiv zu unterstützen. Hätten wir eine Werbetafel zur Verfügung, stünde dort als Werbung für zeitgemäße Bildung: „Veränderung ist das neue Jetzt! Alle mitnehmen, einfach ausprobieren!“
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Anja Broll
Franziska Fischl
Helden wie wir
Ich bin jetzt das zweite Jahr beim Mentorenprogramm der Digitalen Helden dabei. Als Digitale Heldin ist es mir wichtig, dass unsere Generation aufgeklärt ist und den Umgang mit den digitalen Medien beherrscht. Außerdem teile ich mein Wissen, vor allem zum Schutz jüngerer Schülerinnen, gern. Der Austausch und die Verbindung mit den Mädchen liegt mir sehr am Herzen. Es sollte nicht so sein, als würde ein Lehrer unterrichten, das Miteinander zählt. Die digitale Welt hat uns alle im Sturm erobert und bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags. Eine frühzeitige Erziehung und Schulung im Umgang mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken ist daher von großer Bedeutung für unsere Generation. Daher sprechen wir Digitalen Helden auch über Themen wie Cybermobbing, Sexting oder Bodyshaming. In Gruppen von drei bis vier Schülerinnen bereiten wir die Unterrichtsstunden vor. Außer den Materialien des Mentorenprogramms zeigen wir auch Youtube-Videos, erklären den Kontext und machen interaktive Gruppenarbeiten. Beim Thema Bodyshaming zum Beispiel sprechen wir mit den Klassen darüber, wie durch die sozialen Medien das Bild eines „idealen Körpers“ geprägt wird. Aber es gibt gar keinen perfekten Körper. Jeder Mensch ist auf seine Art und Weise perfekt. Sozusagen einzigartig und wertvoll. Dies möchten wir den Schülerinnen ins Bewusstsein rufen. Mit vielen Gesprächen und Aktivitäten können wir es schaffen, ein positives Körperbild zu fördern.
Individuelle Begabung fördern
Die „Digitale Drehtür“ ist eine länderübergreifende Initiative, die sich im Jahr 2020 entwickelt hat. Sie ist angelehnt an das anerkannte analoge Modell der „Drehtür“ aus der Begabungs- und Begabtenförderung, bei dem Schüler:innen den regulären Unterricht für eine begrenzte Zeit verlassen, um an Projekten zu arbeiten oder am Unterricht anderer Lerngruppen teilzunehmen. Sie erhalten auf diesem Wege die Möglichkeit, geleitet von ihren individuellen Interessen und auf der Basis des zunehmend selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lernens, individuelle Begabungen zu entdecken und bestmöglich zu entwickeln. Die „Digitale Drehtür“ erweitert dieses Modell um die digitale Komponente, indem die Länder gemeinsam eine virtuelle Plattform nutzen und gestalten, um Schüler:innen aller Altersstufen über den Regelunterricht hinaus Förderangebote zu eröffnen. Angesprochen sind dabei ausdrücklich alle Schüler:innen. Die „Digitale Drehtür“ versteht sich als Instrument der inklusiven Schulentwicklung und folgt dem Gedanken, dass alle Schüler:innen Neigungen und Interessen haben, die sie systematisch weiterentwickeln sollen, um ihr Potenzial bestmöglich zu entfalten. Damit leistet die „Digitale Drehtür“ einen wichtigen Beitrag zur barrierefreien und chancengerechten Bildung und Persönlichkeitsentfaltung
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Martina Ziegler
Martina Ziegler
Klimawandel und technologischer Fortschritt beeinflussen unsere Gesellschaft. Damit müssen Erwachsene umgehen können, darauf müssen Kinder vorbereitet werden. Bildung kann sie dazu befähigen, wenn diese auf Erfahrung basiert, auf aktuelle Bedürfnisse eingeht und zukünftige Herausforderungen im Blick hat. Für zeitgemäße schulische Bildung bedeutet das beispielsweise, dass sie über adäquate technische Ausstattung verfügt und notwendige Kompetenzen vermittelt. Echte Chancengleichheit und nachhaltiger Kompetenzerwerb werden jedoch erst durch eine ganzheitliche Bildung erreicht, die neben klassischen Bildungsinhalten unter anderem sozial-emotionale, kreative und ethische Aspekte umfasst. Idealerweise wird schulische Bildung dafür als ganztägiges Bildungsangebot, vermittelt von qualifiziertem Personal aus unterschiedlichen Fachbereichen, organisiert. Zeitgemäße Bildung beginnt individuell fördernd im Vorschulalter, endet nicht mit der Schulzeit, sondern unterstützt bei Bedarf und fördert lebenslanges Lernen. Damit kann zeitgemäße Bildung auch Kindern mit Lernbehinderungen die für sie notwendigen (festen) Bezugspersonen und Strukturen zur Seite stellen. Bildung ist zeitgemäß, wenn sie am Individuum ansetzt, auf menschliche Bindungen und Beziehungen setzt, auf individuelle Bedürfnisse eingeht, alle Menschen mitnimmt und unabhängig von ihren Fähigkeiten, Beeinträchtigungen und ihrer sozialen Herkunft erreicht.
Hilfsangebot
Wo Schüler:innen an ihrer Schule soziale und psychologische Unterstützung finden
Quelle: Robert Bosch Stiftung
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Simon Zwick
Foto: Annina Lingens
Lerninhalte spielerisch gestalten
Bildung ist mehr als die schlichte Weitergabe von Wissen und betrifft uns alle. Sie wirkt sich unmittelbar auf unser Leben aus und prägt unsere Gesellschaft. Menschen müssen als Individuen und als Teil ihrer Umwelt mit all ihren Fähigkeiten gesehen und gefördert werden. Gerade in Bildungseinrichtungen und Unternehmen ist daher ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Statt auf gute Leistungen in messbaren Kategorien getrimmt zu werden, sollte der Fokus in der Bildung stärker auf der Förderung von Fähigkeiten wie lösungsorientiertem Handeln, Kreativität, kritischem Denken und Zusammenarbeit liegen. Tools wie Actionbound können digital unterstützen, intrinsische Motivation zu wecken, indem Lerninhalte spielerisch gestaltet und damit erlebbar werden. So wird das Gelernte nachweislich besser verinnerlicht und über die reine Wissensvermittlung hinaus findet soziales Lernen statt. Dies hilft uns, einander besser zu verstehen und hat positive Auswirkungen auf unser Zusammenwirken. Actionbound ist eine einfache Möglichkeit, bestehende Lernumgebungen aufzulockern. So lassen sich Frontalunterricht oder andere Sender-Empfänger-Settings in kleinen Schritten verbessern, ohne das gesamte etablierte Konzept infrage stellen zu müssen. Mit Offenheit und Spaß am Lehren und Lernen tragen wir dazu bei, dass wir uns alle als mündige und gewinnbringende Teile in unsere Gesellschaft einbringen können und langfristig voneinander profitieren.
Dem realen Leben folgen
Non scholae, sed vitae discimus! Nach dieser Weisheit soll die Schule auch auf die Lebenswirklichkeit vorbereiten. Eine Bildung ist dann zeitgemäß, wenn sie fundamentale Veränderungen in Beruf und Gesellschaft widerspiegelt. Beide Bereiche haben sich in den letzten 20 Jahren durch die Digitalität in einer noch nie gesehenen Geschwindigkeit verändert. Nehmen wir das Eingangszitat ernst, so müssen sich schulische Inhalte und Methoden anpassen. Inhaltlich ist die Vermittlung von Medienkompetenz seit 2019 verbindlich, auch wenn das vielerorts immer noch nicht konsequent umgesetzt wird. Zur Lebenswirklichkeit gehört auch die ständige Verfügbarkeit digitaler Medien. Statt diese Medien zu verbieten – keine Kompetenz kann durch ein Verbot erlangt werden – sollte die verantwortungsbewusste Nutzung im Fokus stehen. Methodisch muss sich Bildung mit der Frage befassen, welche Kompetenzen Schüler:innen zukünftig verstärkt benötigen. Dies ist eng an die Frage gekoppelt, welchen Prüfungsformaten sich Schüler:innen stellen müssen. Außerhalb der schulischen Blase müssen wir zur Lösung eines Problems mit anderen kommunizieren, wir müssen kollaborativ an der Lösung arbeiten, dabei kreative Wege gehen und „Schema F“ dem Computer überlassen. All dies ist derzeit in Prüfungen verboten. Hier müssen dringend neue Prüfungsformate entwickelt werden, um zeitgemäße Kompetenzen angemessen im Unterricht zu fördern.
Frajo Ligmann
Ali Mahlodji
Foto: Manfred Baumann
Gleiche Chancen
Bildung hat genau einen Zweck: Menschen handlungsfähig zu machen. Wir alle kennen TV-Diskussionen, in denen studierte Theoretiker:innen über die Praxisprobleme der Menschen sprechen und den Zuseher:innen ob der Realitätsferne die Spucke weg bleibt. Falsch genutzte Bildung ist ein Problem. Nicht nur dort, wo das Gelernte nicht mit der Praxis kompatibel ist, sondern noch mehr dort, wo Kinder niemals die Chance bekommen, das zu lernen, was in einer modernen Gesellschaft zu einem gelungenen Leben führt. Bin ich für Unternehmen tätig, entdecke ich einen Mangel an krisenresistenter Bildung, und wenn ich in Schulen arbeite, erkenne ich den Mangel an gleichen Chancen für die Kinder. Wir wissen aus Studien, dass Bildung weitervererbt wird, und wer schon einmal die Eltern ins Boot holen wollte, ist spätestens bei deren mangelndem Interesse gescheitert. Auch auf politischer Seite sehen wir, dass dort nicht im richtigen Tempo die Lösungen vorangebracht werden, darin liegt der Kern der Probleme. Was allerdings immer gut funktioniert hat, ist der Einsatz von Menschen der akademischen Schicht oder Unternehmen, die sich ehrenamtlich den Kindern annehmen, denen die Chancenungleichheit das Leben verdirbt. Denn Chancengleichheit gelingt nur, wenn wir in der Gesellschaft für die eintreten, die den Aufzug nach oben nicht angeboten bekommen. Dabei lernen wir von diesen Kindern mehr über Krisenresistenz, als es uns die Uni jemals beibringen könnte.
Norbert Pfaff
Leser
Ökologisch gebildet
Zeitgemäß kann heute nur heißen: enkeltauglich. Deswegen hat schulische Bildung hier eine Schlüsselrolle wahrzunehmen und die Grundvoraussetzungen für die vielfach geforderte Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen, damit alle Schülerinnen und Schüler Klimaexpertise erwerben können. Die können sie dann auf ihren weiteren Lebens- und Berufswegen in allen Bereichen der Gesellschaft anwenden. Nur die Breite, Gleichzeitigkeit und Bündelung der Bemühungen um den Klimaschutz sind dem Ernst der Lage angemessen.
Eva Fuhrmann
Leserin
Viel zu tun
Meiner Meinung nach sollte der Föderalismus auf Bildungsebene abgeschafft werden. Die Primarstufe müsste deutschlandweit sechs Jahre betragen, danach dürfte es nur Gesamtschulen als gebundene Ganztagsschulen geben. Der Religionsunterricht sollte aus den Vormittags- in den Nachmittagsbereich verlegt werden. So hätte man jeden Monat acht Stunden mehr für Kernkompetenzen und zusätzliche Förderung zur Verfügung. Um mehr Lehrkräfte, besonders für die Primarstufe, zu gewinnen, sollte der Numerus Clausus an Hochschulen für mehrere Jahre abgeschafft werden. Geeignete Lehramtsstudenten kann man mit Testverfahren aussuchen. Und der Staat muss viel mehr Mittel in die frühkindliche Bildung investieren, zum Beispiel durch mehr Personal sowie bessere Gehälter.
Maik Steiner
Leser
Wann kommt die Touchpad-Tafel?
Von Beginn an mit Freude schreiben – ein Leben lang
Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung und kreativer Ausdrucksformen. Erwerb und Nutzung der eigenen Handschrift sind dabei gerade für Kinder weiterhin essentiell. Von den Vorteilen, die das Schreiben, Skizzieren und Arrangieren mit der Hand unserem Gehirn bietet, profitieren wir ein Leben lang. Der Füllhalter ist nach wie vor das Mittel der Wahl für den Einstieg in die große Welt des Schreibens.
Fünf gute Gründe für das Schreiben mit dem Füller
1. Ermüdungsfreies Schreiben – mit ergonomisch optimierten Griffstücken
Ergonomische Schreibgeräte haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Feinmotorik und einer gut lesbaren Handschrift.
Alle Schreiblerngeräte von Lamy haben Griffstücke mit einer altersgerechten Ergonomie. Sie geben beim Schreiben einen sicheren Halt und verhindern ein Verkrampfen der Finger. Damit fördern sie eine ermüdungsfreie Schreibhaltung und beschleunigen die Entwicklung einer gut lesbaren Handschrift.
2. Training der Feinmotorik – beim Erlernen der richtigen Federhaltung
Das Schreiben mit dem Füllhalter fördert die Fähigkeit zur Koordination und Konzentration in besonderem Maße.
Ein Füllhalter muss gerichtet gefasst und geführt werden. Nur dann gleitet die Feder beim Schreiben ideal und die Tinte kann gleichmäßig auf das Papier fließen. Diese feinmotorische Herausforderung fördert die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit des Kindes in besonderem Maße – nicht nur beim Schreibenlernen.
3. Bewegungsmuster stabilisieren – dank des natürlichen Schreibwiderstandes
Das Schreiben mit dem Füller erfordert Achtsamkeit. So haben die Kinder mehr Zeit, sich die Schriftläufe der einzelnen Buchstaben einzuprägen.
Die Feder ist beim Schreiben einem natürlichen Widerstand durch das Papier ausgesetzt. Dieser Widerstand vermittelt Stabilität und zusätzliche Sicherheit beim Führen des Füllhalters. So können Bewegungsmuster leichter eingehalten und verinnerlicht werden
4. Verbessertes Schriftbild – durch entschleunigtes Schreibtempo
Der Füllhalter entschleunigt die Schreibbewegungen erheblich. Dadurch arbeiten Kinder sorgfältiger.
Leichtläufige Tintenrollerminen laden dazu ein, schneller und dadurch gleichzeitig auch nachlässiger zu schreiben. Das langsamere Schreibtempo mit dem Füllhalter hingegen bringt gleichzeitig eine größere Sorgfalt mit sich. Das Ergebnis ist ein sauberes, einheitliches und gut lesbares Schriftbild.
5. Vielseitige Federvarianten – für alle Schreibbedürfnisse, auch mit der linken Hand
Nur Füllhalter können individuell auf die verschiedenen Bedürfnisse beim Schreibenlernen abgestimmt werden. Schreiblernfüller von Lamy sind mit bis zu drei verschiedenen Federbreiten erhältlich. Neben der Stahlfeder mit mittelbreiter Schreibspitze gibt es auch spezielle Schreibfedern für das Schreibenlernen und Schreiben mit der linken Hand.
Der erste Füller zum Schreibenlernen:
Der LAMY abc Schreiblernfüller ist in Form und Funktion perfekt auf kleine Kinderhände abgestimmt. Sein volumi¬nöses Griffstück reicht bis nah an die Feder und bietet den Fingern sicheren Halt an genau der richtigen Stelle. Seine stabile Feder aus Edelstahl und die weichen, rutschfesten Griffmulden sorgen für ein sicheres Schreibgefühl.
Für fortgeschrittene Schulkinder:
Für Freude am Schreiben und Lernen:
Der LAMY safari ist der konsequente Nachfolger, wenn der Schreiblernprozess abgeschlossen ist und das Schreiben im Schulalltag junger Menschen anspruchsvoller wird. Die markanten Griffmulden sorgen für besonders hohen Schreibkomfort, gerade auch beim Vielschreiben über längere Zeiträume. Ein treuer Begleiter – oft über Jahrzehnte hinweg.
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Jürgen Handke
Ungenutztes Reservoir
Voraussetzung für eine zeitgemäße Hochschulbildung ist in allen Fächern ein solides Grundlagenwissen, das allerdings im 21. Jahrhundert nicht mehr synchron und frontal vermittelt, sondern zum asynchronen Selbstlernen digital bereitgestellt werden sollte. Die dadurch freiwerdende Präsenzphase kann so zur kollaborativen Wissensvertiefung sowie für die Förderung von kritischem Denken, Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten genutzt werden. Größte Hürde bei der Einrichtung derartiger Szenarien ist die Bereitstellung des digitalen Inhalts. Zeitgemäße Lernobjekte zur asynchronen Wissensvermittlung sind multimedial und hochgradig interaktiv. Doch woher kommen solche Materialien? Wer stellt sie zusammen? Die Antwort ist einfach: Alles, was benötigt wird, steht im Internet bereit: Zur Wiederverwendung gekennzeichnete Bilder, Videos, die sich einbetten lassen, Aufgabenblätter sowie Texte – seit neuestem sogar mit KI-Unterstützung generierbar. Und schließlich gibt es komplette Kurse und Kursmaterialien, von Astronomie bis Zoologie, alles als offene Bildungsmaterialien gekennzeichnet. Müsste doch ein Klacks sein, diese Materialien in die eigene Lehre einzubauen. Weit gefehlt: Nicht nur die typisch deutsche bräsige Bewahrungskultur, sondern auch die weitverbreitete Meinung „Was ich nicht selbst gemacht habe, nehme ich nicht!“ verhindert die flächendeckende Verbreitung und curriculare Verankerung derartiger Materialien in der Lehre.
Paradigmenwechsel dringend nötig
Wir denken Lernen neu. Das bedeutet an unserer Schule, dass wir uns vom Stillstand der letzten 150 Jahre, Flurschulen und Verbotsdebatten verabschieden, die Festlegung auf 15 Fächer nicht als Nonplusultra der allgemeinen Bildung sehen und die Tür hinter 25 Schüler:innen und einer Lehrkraft schließen. Wir sind in der Pflicht, die Lernenden zu befähigen, dass sie sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden und sich auf die Welt von morgen vorbereiten. Lernstrategien, Organisationsstrukturen, Recherchefähigkeiten, die sinnvolle Nutzung von Künstlicher Intelligenz und digitalen Angeboten sind unter anderem unsere Antworten auf diese Herausforderungen. Wir verstehen daher unsere Schule als Ort des adaptiven, praktischen und sozialen Lernens. Unsere Schüler:innen arbeiten mit Endgeräten, individuellen Stundenplänen, unterschiedlichen Hilfssystemen, in Interessen- und Neigungsgruppen statt in Klassenverbänden. Begleitet werden dabei jeweils zwölf Schüler:innen von einem Tutor oder einer Tutorin. Unser Graduierungskonzept, das zunehmend Freiheiten und mehr Selbstständigkeit bedeutet, stützt dies. Wir sehen uns eher als eine Forschungseinrichtung, in der Schüler:innen Forschungsfragen entwickeln, bearbeiten und überhaupt erkennen können, was sie wissen müssen und wollen. Wir als Schule greifen die vielen Interessen der Schüler:innen auf, lassen sie reifen und erweitern sie. Dann ist Bildung auch zeitgemäß.
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Anica Petrovic-Wriedt
Arbeitsbelastung
Was Schulleitungen in ihrem Alltag entlasten würde
Quelle: Robert Bosch Stiftung
Beliebte Fragen
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U.a. mit: Bettina Stark-Watzinger, Bob Blume, Andreas Schleicher, Ali Mahlodji, Edith Wolf, Franziska Fischl, Jürgen Handke
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U.a. mit: Eva Luise Köhler, Thorsten Marquardt, Bodo Grimbacher, Martha Kirchhoff, Bernd Rosenbichler, Han Steutel, Anke Ahrens
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U.a. mit: Bettina Tietjen, Tony Wheeler, Andreas Altmann,
Kathrin Heckmann, Julia Komp, Waldemar Zeiler, Roland Stierle -
U.a. mit: Kerstin Andreae, Ingbert Liebing, Robert Busch, Katharina Habersbrunner, Jörg Dittrich, Hermann Josef, Boris Kreb
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U.a. mit: Günter Faltin, Anastasia Barner, Judith Gerlach, Kai Enders, Daria Suvorova, Céline Flores Willers, Anna Christmann
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U.a. mit: Michael Ghadimi, Christof von Kalle, Susanne Klehn, Jule Nagel, Markus Gerlach, Andrea Bänker, Michael Meyer
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U.a. mit: Gesine Cukrowski, Gregor Gysi, Annika Rittmann,
Johan Rockström, Tara-Louise Wittwer, Peter Schilling, Florian Stöhr -
U.a. mit: Michael Ludwig, Melanie Humann, Ursula Klär-Beinker,
Markus Lewe, Sebastian Schlecht, Claus Fleischer, Andres Lepik -
U.a. mit: Michael Brauer, Benedikt Bösel, Maria Rehermann,
Haya Molcho, Daniel Schade, Carolin Widmann, Gundi Günther -
U.a. mit: Katja Diehl, Sylvia Lier, Vivianne Heijnen, Hans-Peter Kleebinder, Jürgen Stackmann, Hildegard Müller, Matthias Ballweg
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U.a. mit: Ave Lauringson, Lena-Sophie Müller, Norbert Pohlmann, Jann Wendt, Holger Berens, Ralf Resch, Wolfgang Schwab
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U.a. mit: Florian Heinemann, Steffi Jones, Nicolas Colsmann, Markus Jerger, Boris Palmer, Stefan Scheller, Klaus Goeckler
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U.a. mit: Claudia Kemfert, Josef Aschbacher, Mojib Latif, Sven Plöger, Pauline Brünger, Nis Grünberg, Annette Behr
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U.a. mit: Karin Prien, Maike Finnern, Adrian Staudacher, Verena Pausder, Udo Beckmann, Kai Maaz, Peter-André Alt
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U.a. mit: Ulrich Weigeldt, Dagny Holle-Lee, Csaba Losonc, Sofia Melnik, Hendrik Schmidt, Sandra Schneller, Maria Fähndrich
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U.a. mit: Nancy Faeser, Hubertus Heil, Stefan Scheller, Anja Piel, Karlheinz Schwuchow, Rainer Dulger, Stefan Kaisers
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U.a. mit: Kemal Üres, Ingrid Hartges, Sabine Hübner, Thomas Munko, Carsten Neugrodda, Sven Engelmann, Holger Krause
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U.a. mit: Mark Mobius, Carola Ferstl, Natascha Wegelin, Max Deml, Marc Tüngler, Volker Weber, Carolin Urban
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U.a. mit: Eilika von Anhalt, Greta Silver, Roman Gaida, Laura Lewandowski, Britta Sembach, Ute Schaeberle, Uwe Schick
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U.a. mit: Harald zur Hausen, Petra Thaller, Marc Naumann, Anne Sophie Geier, Oliver Bayer, Lutz Behrens, Frank Becker-Nickels
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U.a. mit: Sarah Wiener, Dietmar Woidke, Ralph Spiegler, Mazda Adli, Reinhard Sager, Christian Kalinke, Michael Gregor
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U.a. mit: Cem Özdemir, Theresa Schmidt, Max Thinius, Eva Imrecke, Saskia Körber, Joachim Rukwied, Georg Gerwing
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U.a. mit: Helmut Dedy, Katrin Habenschaden, Hans-Peter Kleebinder, Katja Diehl, Karin Teichmann, Matthias Altmann, Bernd Kühn
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U.a. mit: Richard Branson, Vanessa Cann, Florian Heinemann, Fabian Tausch, Marc S. Tenbieg, Johann König, Dieter Hölterhoff
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Wie sieht die Zukunft des Reisens aus?
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Womit wird Bildung zeitgemäß?
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Wer forscht für die Waisen der Medizin?
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Wie kann man zur Energiewende beitragen?
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Wie gründet man ein Unternehmen?
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Wie lebt man mit der Diagnose Krebs?
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Wie lösen wir die Probleme unserer Zeit?
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Wie verbessern wir das Stadtleben?
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Wie genussvoll wollen wir leben?
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Wie nachhalting kann Mobilität sein
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Welches Potenzial steckt im digitalen Staat?
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Was macht Unternehmen zukunftsfähig?
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Wie beschleunigen wir die Energiewende?
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Wie verbessern wir Bildung?
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Wie beugt man Volkskrankheiten vor?
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Wie kann der Fachkräftemangel gelöst werden?
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Was macht guten Service aus?
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Wo investiert man richtig?
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Wie gelingt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
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Wie lebt man mit Krebs?
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Wie stärken wir ländliche Regionen?
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Wie sieht die Landwirtschaft der Zukunft aus?
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Wie beschleunigen wir die Mobilitätswende?
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Wie fördert man Fortschritt?