Foto: iStock./gorodenkoff


Das Zen­trum der Macht liegt in ei­ner Stadt am Baye­ri­schen Wald: In der Je­di Aca­de­my in Cham ler­nen die „Schüler:innen“, mit La­ser­schwer­tern zu kämp­fen – wie ih­re Vor­bil­der in den Star-Wars-Filmen. 

Womit wird Bildung zeitgemäß? 

Goog­le weiß al­les und ist über­all ver­füg­bar – ein Glück. Trotz­dem wach­sen mit der Kom­ple­xi­tät un­se­rer Welt auch die An­for­de­run­gen an Schüler:innen. Des­halb plä­diert Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger für ei­ne bil­dungs­po­li­ti­sche Trend­wen­de, um den Ein­zel­nen best­mög­lich zu för­dern. Ei­nen ähn­li­chen Aspekt greift EU-Ju­gend­bot­schaf­ter Ali Mahl­od­ji auf, wenn er schreibt: „Bil­dung hat ge­nau ei­nen Zweck: Men­schen hand­lungs­fä­hig zu ma­chen.“ Was Schu­le sonst noch kann oder kön­nen soll­te, er­klä­ren un­se­re wei­te­ren Expert:innen und Leser:innen auf die­ser Seite.

Andreas Schleicher 

Di­rek­tor des Di­rek­to­rats für Bil­dung, Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD)

Foto: OECD

Erstklassig bereit

Es ist leicht, Ro­bo­ter zwei­ter Klas­se zu bil­den – Leu­te, die wie­der­ge­ben kön­nen, was wir ih­nen zu­vor ver­mit­telt ha­ben. Die Welt be­lohnt uns aber nicht mehr für un­ser Wis­sen – Goog­le weiß eh al­les – son­dern da­für, was wir mit un­se­rem Wis­sen tun kön­nen. Er­folg in Bil­dung heißt heu­te nicht nur Spra­che oder Ma­the­ma­tik, son­dern eben­so Iden­ti­tät und Hand­lungs­fä­hig­keit. Al­go­rith­men hin­ter so­zia­len Me­di­en schaf­fen vir­tu­el­le Bla­sen, die ei­ge­ne An­sich­ten ver­stär­ken, uns aber von an­de­ren Per­spek­ti­ven iso­lie­ren. Sie ho­mo­ge­ni­sie­ren Mei­nun­gen und po­la­ri­sie­ren un­se­re De­mo­kra­tie. Des­halb müs­sen Schü­ler ler­nen, selbst­stän­dig zu den­ken und sich an­de­ren mit Em­pa­thie zu­zu­wen­den, un­ter­schied­li­che Per­spek­ti­ven und In­ter­es­sen mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen, in ih­rem lo­ka­len Um­feld, aber mit oft glo­ba­len Aus­wir­kun­gen. Sie müs­sen das rich­ti­ge Gleich­ge­wicht fin­den zwi­schen kon­kur­rie­ren­den For­de­run­gen – ob Ge­rech­tig­keit und Frei­heit, Au­to­no­mie und Ge­mein­schaft, In­no­va­ti­on und Kon­ti­nui­tät oder Ef­fi­zi­enz und de­mo­kra­ti­scher Pro­zess. Bei der Ar­beit, zu Hau­se und in der Ge­mein­schaft wer­den Men­schen ein tie­fes Ver­ständ­nis da­für be­nö­ti­gen, wie an­de­re den­ken – ob als Wis­sen­schaft­ler oder Künst­ler – und wie an­de­re in ver­schie­de­nen Kul­tu­ren und Tra­di­tio­nen le­ben. Ge­sell­schaf­ten, de­nen das ge­lingt, kön­nen auf die bes­ten Ta­len­te der Welt zu­rück­grei­fen und so In­no­va­ti­on för­dern. Es ist Auf­ga­be von Bil­dung, Men­schen ers­ter Klas­se zu ent­wi­ckeln, kei­ne Ro­bo­ter zwei­ter Klasse.

Peter C. Saupe

Leser

Zukunftsfähig wird Bildung …

… mit ei­nem durch­set­zungs­star­ken Team von mu­ti­gen Reformer:innen in der Po­li­tik, denn Bil­dung ist die wich­tigs­te Res­sour­ce in die­sem Land.

… mit mehr ziel­wirk­sam ein­ge­setz­tem Geld als bis­her für die vier Ms je­des er­folg­rei­chen Pro­zes­ses: Men­schen, Maß, Ma­te­ria­li­en, Methoden.

… mit mehr wirk­sam mo­ti­vier­tem Per­so­nal als bis­her, das auch we­gen un­ge­nü­gen­der Wert­schät­zung und be­ruf­li­cher Per­spek­ti­ven fehlt.

… mit mehr über­zeu­gen­dem „Lob­by­is­mus“ mu­ti­ger El­tern und lau­ter Kin­der, krea­ti­ver Ju­gend­li­cher und vor­bild­li­cher Bildungsarbeiter:innen.

… mit ei­ner Er­neue­rung der drei tra­gen­den Säu­len von Bil­dung – Dia­log, Di­dak­tik und Me­tho­dik – die da­zu bei­tra­gen wird, dass sich wie­der mehr Men­schen zu rei­fen Per­sön­lich­kei­ten mit Ver­ant­wor­tung entwickeln.

… mit ei­ner In­itia­ti­ve „Re­nais­sance von All­ge­mein­bil­dung und An­stand“, bei der un­nö­ti­ge Stof­fe ent­rüm­pelt wer­den und Wis­sen mit ak­tu­el­len The­men der Zeit und aus an­de­ren Kul­tu­ren ver­knüpft wird.

Das könn­ten die „Haupt­fä­cher“ der neu­en All­ge­mein­bil­dung sein: Die ei­ge­ne Wahr­neh­mung der Wirk­lich­keit an­statt von Mei­nun­gen, An­nah­men und Deu­tun­gen ober­fläch­li­cher Influencer:innen, das spie­le­ri­sche Sich-Aus­pro­bie­ren an neu­en Auf­ga­ben und mu­ti­gen Lö­sun­gen, die Pfle­ge der Spra­che und vor­ur­teils­freie Ver­stän­di­gung mit der Um­welt und ei­ne ent­span­nen­de Re­si­li­enz bei Konflikten.

Horst Steigl

Leser

Nicht alles schlecht

Nicht die Bil­dung, das Bil­dungs­sys­tem oder die Bil­den­den, al­so die Lehr­kräf­te, sind das Pro­blem, son­dern die zu bil­den­den. Und die, die sie er­zie­hen. In der Ver­gan­gen­heit hat Au­to­ri­tät, so, wie sie durch­ge­setzt wur­de, vie­le Schutz­be­foh­le­ne ne­ga­tiv be­ein­flusst, manch ei­nem gar die See­le ver­dun­kelt. Aber rich­tig an­ge­wandt si­cher­lich auch sehr vie­len ei­nen Weg ge­eb­net, der ih­nen oh­ne au­to­ri­tä­re Füh­rung ver­baut ge­blie­ben wäre.

Gerhard Brand 

Bun­des­vor­sit­zen­der Ver­band Bil­dung und Er­zie­hung (VBE)

Foto: Klaus Bambach

Bildung braucht Bedeutung

Mit Blick dar­auf, dass die Zeit, in der wir le­ben, zu­neh­mend von sich über­la­gern­den und oft­mals kaum zu über­bli­cken­den Kri­sen ge­prägt ist, wird of­fen­bar: Die Teil­ha­be an de­mo­kra­ti­schen Pro­zes­sen und die Ein­brin­gung ei­ge­ner Vor­stel­lun­gen wird in der Kom­ple­xi­tät der Ge­gen­wart im­mer mü­he­vol­ler. Um­so wich­ti­ger ist es, die Men­schen zu be­fä­hi­gen, kom­pli­zier­te Zu­sam­men­hän­ge über­bli­cken und ein­schät­zen zu kön­nen. Nur so ist es mög­lich, sich ei­ne aus­ge­wo­ge­ne, angst­freie und auf Fak­ten be­ru­hen­de Mei­nung zu bil­den. Ver­ge­gen­wär­tigt man sich die­sen Zu­sam­men­hang, wird klar: oh­ne Bil­dung kei­ne De­mo­kra­tie. Oder, um es mit den Wor­ten des US-ame­ri­ka­ni­schen Phi­lo­so­phen John Dew­ey zu sa­gen: „De­mo­kra­tie muss in je­der Ge­ne­ra­ti­on neu ge­bo­ren wer­den und Bil­dung ist ih­re Heb­am­me.“ So­lan­ge Po­li­tik und Ge­sell­schaft die wah­re Be­deu­tung von Bil­dung nicht er­kannt ha­ben, kann es auf die Fra­ge, was ei­ne zeit­ge­mä­ße oder gar zu­kunfts­fä­hi­ge Bil­dung aus­macht, nur ei­ne Ant­wort ge­ben: Es braucht den Blick auf das Hier und Jetzt. Auf die ka­ta­stro­pha­len Um­stän­de, un­ter de­nen Lehr­kräf­te ver­su­chen, das Best­mög­li­che her­aus­zu­ho­len. Den Blick auf den Lehr­kräf­te­man­gel und auf die üb­ri­gen Lehr­kräf­te, die un­ter der Last, die sie zu schul­tern ha­ben, zu­sam­men­zu­bre­chen dro­hen. Erst mit gu­ten Ar­beits­be­din­gun­gen und wenn der Wert von Bil­dung und ih­rer Prot­ago­nis­ten ge­sell­schaft­li­che Be­deu­tung er­fährt, kann Bil­dung für die Zu­kunft fit ge­macht werden.

Bildungsauftrag

Wie Schule Kinder auf ihr späteres Leben vorbereitet

bildungsauftrag

Quel­len: Ap­pi­nio, Statista

Anita Knabe

Leserin

Medial versiert

Die Di­gi­ta­li­sie­rung an Schu­len. Lei­der fehlt es un­ter an­de­rem an In­fra­struk­tur, Ge­rä­te­aus­stat­tung, IT-Sup­port und fach­kun­di­gem Lehr­per­so­nal. Oh­ne gut aus­ge­bil­de­te, al­so auch im Um­gang mit di­gi­ta­len Me­di­en ver­sier­te Lehr­kräf­te, wird die Di­gi­ta­li­sie­rung der Bil­dung zum nächs­ten gran­dio­sen Flop. Schlech­ter Un­ter­richt wird mit di­gi­ta­ler Tech­nik nicht bes­ser. Gu­ter Un­ter­richt aber schon. Ich fin­de, Me­di­en­er­zie­hung ist ei­ne der zen­tra­len Er­zie­hungs­auf­ga­ben un­se­rer Zeit, zu der ge­ra­de die Schu­le ei­nen um­fas­sen­den Bei­trag leis­ten sollte.

Im internationalen Austausch

In Prag wird ei­ne di­gi­ta­le Mo­dell­schu­le ent­wi­ckelt, in Syd­ney ei­ne öko­lo­gi­sche Schu­le ge­baut, im Si­li­con Val­ley be­schäf­tigt man sich mit zeit­ge­mä­ßen Prü­fungs­for­ma­ten un­ter der Be­din­gung von Di­gi­ta­li­tät. An 135 Stand­or­ten welt­weit set­zen sich Deut­sche Aus­lands­schu­len mit Fra­gen von gu­ter Bil­dung aus­ein­an­der. Sie neh­men da­bei Bil­dungs­im­pul­se ih­rer Sitz­län­der auf und trans­fe­rie­ren die­se in die nach deut­schen Stan­dards aus­ge­rich­te­ten Aus­lands­schu­len. Wie wirkt es sich aus, wenn das Sitz­land In­for­ma­tik­un­ter­richt ver­pflich­tend macht? Wie wer­den lo­ka­le Vor­ga­ben zu mehr Di­ver­si­tät und In­klu­si­on um­ge­setzt? Wie sieht gu­tes Ch­an­ge Ma­nage­ment in Zei­ten po­li­ti­scher, ge­sell­schaft­li­cher oder öko­lo­gi­scher Kri­sen aus? Rund 1.200 Lehr­kräf­te aus Deutsch­land un­ter­rich­ten an die­sen Schu­len, ver­mit­telt über die Zen­tral­stel­le für das Aus­lands­schul­we­sen. Sie brin­gen wert­vol­les Wis­sen und Stan­dards aus Deutsch­land mit – und neu­es Wis­sen so­wie in­ter­na­tio­na­le Lö­sungs­an­sät­ze wie­der zu­rück nach Deutsch­land. Durch die in­ter­na­tio­na­le Schü­ler­schaft er­wei­tern sie ih­re in­ter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz. Für glo­ba­le Bil­dungs­fra­gen in­ner­halb des in­ter­na­tio­na­len Netz­werks der Aus­lands­schu­len Ant­wor­ten zu su­chen – die­ser Kom­pe­tenz­aus­tausch wird von vie­len aus Deutsch­land an die­se Schu­len ver­mit­tel­ten Lehr­kräf­te als ech­ter Zu­ge­winn emp­fun­den. Und der Aus­lands­auf­ent­halt als per­sön­li­che und fach­li­che Bereicherung.

Anzeige

Heike Toledo 

Lei­te­rin Zen­tral­stel­le für das Aus­lands­schul­we­sen (ZfA)

Foto: ZfA

Anzeige

Jetzt kostenfrei anmelden zur aim Bildungkonferenz am 25. März 2023 

Wir brauchen eine Trendwende

Ei­ne ge­mein­sa­me Key­note, fünf span­nen­de Po­di­ums­run­den, mehr als 30 pra­xis­na­he Work­shops, Le­sun­gen und Im­puls­vor­trä­ge, ins­ge­samt über 50 na­men­haf­te Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten: Zur Bi­ko, der Bil­dungs­kon­fe­renz der Aka­de­mie für In­no­va­ti­ve Bil­dung (aim) in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung (ZSL), am 25. März 2023 auf dem Bil­dungs­cam­pus der Die­ter Schwarz Stif­tung in Heil­bronn kön­nen sich (an­ge­hen­de) päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te, Do­zie­ren­de, El­tern und In­ter­es­sier­te ab so­fort kos­ten­frei über www.aim-biko.de anmelden. 

Die Opening Keynote Live vor Ort hält Andreas Schleicher.

Um den Er­folg un­se­res Bil­dungs­sys­tem steht es nicht gut. Knap­pe Fi­nanz- oder Per­so­nal­res­sour­cen, feh­len­de Min­dest­stan­dards und rück­stän­di­ge Di­gi­ta­li­sie­rungs­vor­ha­ben sind nur ei­ni­ge Her­aus­for­de­run­gen von vie­len, die schon lan­ge be­kannt sind. Auf der Bi­ko 2023 wird da­her die ak­tu­el­le Dis­kus­si­on neu auf­ge­grif­fen. Ziel ist es, zu ei­nem Per­spek­tiv­wech­sel an­zu­sto­ßen und den Blick da­für zu schär­fen, was Bil­dung zu sein und auch zu leis­ten hat, da­mit es ge­lin­gen kann, jun­ge Men­schen auf ihr Le­ben heu­te und mor­gen er­folg­reich vorzubereiten.

Keynote und Podien in der AULA

Das Do­ku­ment „OECD-Lern­kom­pass 2030“ gibt ent­schei­den­de Im­pul­se, wie die Bil­dung der Zu­kunft aus­se­hen soll. Aus­ge­hend da­von er­öff­net OECD-Bil­dungs­di­rek­tor An­dre­as Schlei­cher die Bi­ko 2023 für al­le Teil­neh­men­den in der Au­la des Bil­dungs­cam­pus. Fünf an­schlie­ßen­de, nam­haft be­setz­te Ge­sprächs­run­den neh­men un­ter an­de­rem ak­tu­el­le Fra­ge­stel­lun­gen zum Dis­kus­si­ons­an­lass: Was läuft in der För­de­rung von Ba­sis­kom­pe­ten­zen schief? Ent­wi­ckeln sich die di­gi­ta­len Kennt­nis­se un­se­rer Leh­ren­den und Ler­nen­den gleich? Wel­che Lehr-Lern-Mo­del­le sind er­folg­reich? Wie steht es um Wer­te und Haltungen? 

„Die Welt belohnt uns nicht mehr allein für unser Wissen, sondern für das, was wir damit tun.“ Prof. Dr. Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor

Workshops in der aim und Führungen in der experimenta

Im Ge­bäu­de der aim ge­ben Work­shops, Vor­trä­ge und Le­sun­gen zahl­rei­cher Ver­an­stal­tungs­part­ner An­re­gun­gen für die Bil­dungs­pra­xis, aber auch für zu Hau­se. Die Teil­neh­men­den kön­nen hier­bei zu The­men wie Ser­vice Lear­ning, Re­si­li­enz­för­de­rung, dem Ein­satz von KI-Pro­gram­men wie ChatGPT, zu MINT oder Mehr­spra­chig­keit neue Er­kennt­nis­se sam­meln. Das Sci­ence Cen­ter ex­pe­ri­men­ta öff­net ei­gens für die Bi­ko 2023 ih­re Tü­ren (Ex­tra-An­mel­dung er­for­der­lich) und bie­tet als au­ßer­schu­li­scher Lern­ort Spe­zi­al­füh­run­gen für Lehr­kräf­te an. 

Informationen

An­mel­dung zur aim Bil­dungs­kon­fe­renz: www.aim-biko.de
Fra­gen und An­re­gun­gen ger­ne an: biko@aim-akademie.org

Bob Blume

Wenn wir über zeit­ge­mä­ße Bil­dung spre­chen, geht es um drei zen­tra­le Di­men­sio­nen: ei­ne so­zia­le, ei­ne päd­ago­gi­sche und ei­ne di­dak­ti­sche. Die so­zia­le Di­men­si­on be­zieht sich auf Chan­cen­ge­rech­tig­keit und die Fra­ge, wer von Bil­dung pro­fi­tiert. Ge­sell­schaft­lich ist es we­der trag­bar noch zeit­ge­mäß, wenn ein gro­ßer Pro­zent­satz von jun­gen Men­schen aus dem Sys­tem fällt und we­der auf dem Ar­beits­markt noch kul­tu­rell par­ti­zi­pie­ren kann. Die päd­ago­gi­sche Di­men­si­on stellt nicht we­ni­ger als die Fra­ge nach der Auf­ga­be von Schu­le: Wenn das „Recht auf Bil­dung“, wie es im Grund­ge­setz ver­an­kert ist, ernst ge­nom­men wer­den soll, muss die­se Bil­dung den Men­schen und sei­ne Kom­ple­xi­tät in den Blick rü­cken und die Ent­wick­lung zur Mün­dig­keit über Kleinst­kom­pe­ten­zen und Ope­ra­to­ren­ka­ta­lo­ge stel­len. Die Künst­li­che In­tel­li­genz wird al­les tun kön­nen, das nicht mensch­lich ist. Das be­deu­tet, dass wir nicht nur Tech­nik ver­ste­hen, sie an­wen­den und ih­ren Ef­fekt be­ur­tei­len kön­nen müs­sen, son­dern das stär­ken, was uns zu Men­schen macht. Die di­dak­ti­sche Di­men­si­on ei­ner zeit­ge­mä­ßen Bil­dung be­steht aus der Fra­ge des War­um. Das War­um muss ins Zen­trum des Ler­nens – und al­les, was die­ser Fra­ge nicht stand­hal­ten kann, er­satz­los ge­stri­chen wer­den. Wo­mit wird Bil­dung al­so zeit­ge­mäß? Da­mit, dass sie sich auf den Men­schen be­sinnt, ihn und sei­ne In­ter­es­sen, Wün­sche und Ta­len­te ins Zen­trum rückt und sich von al­lem ver­ab­schie­det, das bloß aus ei­nem tra­dier­ten Selbst­zweck bei­be­hal­ten wird.

Bob Blume 

Gym­na­si­al­leh­rer, Au­tor und Blogger 

Foto: Niko Neithardt

Hilfsangebot

Wo Schüler:innen an ihrer Schule soziale und psychologische Unterstützung finden

Quel­le: Ro­bert Bosch Stiftung

Sinnstiftende Zukunft

Für die Be­wäl­ti­gung gro­ßer ge­sell­schaft­li­cher und wirt­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen spie­len Be­ru­fe im MINT-Be­reich (Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik) ei­ne zen­tra­le Rol­le. Die Ge­stal­tung der Kli­ma- und En­er­gie­wen­de, die Di­gi­ta­li­sie­rung in al­len Le­bens­be­rei­chen, die Über­win­dung und Be­kämp­fung neu­ar­ti­ger Pan­de­mien und die Stär­kung der In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit un­se­res Lan­des wird oh­ne gut aus­ge­bil­de­te MINT-Fach­kräf­te nicht ge­lin­gen. Doch der Man­gel ist schon heu­te ekla­tant: Der ak­tu­el­le MINT-Re­port des IW Köln be­zif­fert den nicht ge­deck­ten Be­darf, die so­ge­nann­te MINT-Lü­cke, auf rund 320.000 Per­so­nen. Um das zu än­dern, müss­ten ver­schie­de­ne Lö­sungs­an­sät­ze par­al­lel wir­ken. Ei­ne Mög­lich­keit wä­re es, die sinn­stif­ten­den Aspek­te der MINT-Dis­zi­pli­nen deut­li­cher her­aus­zu­stel­len – in der Schu­le, aber auch für die spä­te­re Be­rufs­wahl. Denn: MINT-Bil­dung ist Zu­kunfts­bil­dung. Die stär­ke­re Ver­bin­dung zwi­schen der Lö­sung der oben ge­nann­ten Her­aus­for­de­run­gen und den na­tur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Fä­chern könn­te ein He­bel sein, um mehr jun­ge Men­schen für die MINT-Fä­cher zu mo­ti­vie­ren. Wenn es ent­lang der ge­sam­ten Bil­dungs­ket­te bes­ser ge­lingt, zum Bei­spiel durch for­schen­des und ent­de­cken­des Ler­nen prak­ti­sche Be­zü­ge zu rea­len Pro­ble­men her­zu­stel­len, könn­te sich dies po­si­tiv auf de­ren spä­te­re Be­rufs- oder Stu­di­en­wahl auswirken.

 

Edith Wolf 

Co-Spre­che­rin Na­tio­na­les MINT Fo­rum und Vor­stän­din Vec­tor Stiftung 

Foto: Vector Stiftung

Anzeige

Aktiv lernen

Sehen, tasten und verstehen

Für uns be­deu­tet zeit­ge­mä­ße Bil­dung, dass sie sich an den Be­dürf­nis­sen der Ler­nen­den ori­en­tiert und fle­xi­bel an ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen misst. Zeit­ge­mä­ße Bil­dung schafft Räu­me zum Ex­pe­ri­men­tie­ren und Ler­nen mit al­len Sin­nen und wir pro­du­zie­ren seit bald 50 Jah­ren die Pro­duk­te dafür. 

1976 grün­de­te Jür­gen Wiß­ner sei­ne Fir­ma für ma­the­ma­ti­sche Lehr- und Lern­mit­tel. Er selbst lern­te am bes­ten durch Be­ob­ach­tun­gen und Aus­pro­bie­ren und er­kann­te den Be­darf für di­dak­tisch sinn­vol­le Lern­mit­teln schnell. Heu­te pro­du­ziert der Fa­mi­li­en­be­trieb un­ter der Leit­li­nie „Ak­tiv Ler­nen“ mehr als 400 ver­schie­de­ne Pro­duk­te für Kin­der­gär­ten und Grundschulen.

Kin­der wach­sen heu­te ganz selbst­ver­ständ­lich mit di­gi­ta­len Ge­rä­ten auf, aber um wirk­lich zu ver­ste­hen und zu ler­nen, oh­ne zu mer­ken, dass man lernt, da­für reicht ein Ta­blet nicht. Kin­der wol­len sich aus­pro­bie­ren, sie wol­len er­fah­ren, be­grei­fen, mit al­len Sin­nen ver­ste­hen, ex­pe­ri­men­tie­ren. Un­se­re Lehr- und Lern­mit­tel la­den zum krea­ti­ven Ex­pe­ri­men­tie­ren ein: Sie kön­nen be­grif­fen und ver­gli­chen wer­den, ge­sta­pelt und ge­wo­gen, sie las­sen sich mit­ein­an­der kom­bi­nie­ren und den Kin­dern er­schlie­ßen sich im Spiel ma­the­ma­ti­sche Zu­sam­men­hän­ge. Die­se selbst er­ar­bei­te­ten Lö­sun­gen ma­chen nicht nur un­ge­heu­er stolz, sie bie­ten ei­ne wich­ti­ge Ba­sis für die geis­ti­ge Ent­wick­lung. Durch die Er­fah­rung, aus ei­ge­ner Kraft et­was zu schaf­fen, wächst Selbst­ver­trau­en und wir brau­chen selbst­be­wuss­te, mu­ti­ge Kin­der, die die Welt von mor­gen ge­stal­ten. Das ist un­se­re größ­te Mo­ti­va­ti­on für neue Lehr- und Lernmittel.

3 Gute Gründe für Wissner – Aktiv lernen

  • re­gio­nal Al­le un­se­re Pro­duk­te wer­den in Bens­heim, Hes­sen produziert.
  • nach­hal­tig Wir pro­du­zie­ren aus­schließ­lich schad­stoff­frei und CO2-neu­tral mit re­cy­cel­ten Materialien.
  • di­dak­tisch sinn­voll Al­les passt zu al­lem. Ler­nen mit Spaß und al­len Sinnen!
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: wissner-aktiv-lernen.de

Den Mangel angehen

In den Schu­len in Deutsch­land gibt es ei­nen ho­hen Re­form- und Wei­ter­ent­wick­lungs­be­darf. Stich­wor­te sind der Aus­bau des Ganz­tags, der Di­gi­ta­li­sie­rung und der In­klu­si­on so­wie die feh­len­de Chan­cen­gleich­heit. Über­all geht es schlep­pend vor­an – wenn über­haupt, weil der dra­ma­ti­sche Fach­kräf­te­man­gel an den Schu­len al­le In­no­va­ti­ons­an­stren­gun­gen über­la­gert. Die Lehr­kräf­te ar­bei­ten seit fast drei Jah­ren am Li­mit. Zu­sätz­li­che Auf­ga­ben wie die Be­wäl­ti­gung der Co­ro­na-Pan­de­mie und die In­te­gra­ti­on von über 200.000 Kin­dern und Ju­gend­li­chen, die aus der Ukrai­ne ge­flüch­tet sind, wa­ren in die­ser Zeit zu stem­men – und sind noch nicht vor­bei. Wenn jetzt nicht end­lich wirk­sa­me Maß­nah­men ge­gen den Man­gel er­grif­fen wer­den, droht et­wa der ge­sell­schaft­lich not­wen­di­ge Aus­bau des Ganz­tags zu schei­tern. Die ak­tu­el­len Vor­schlä­ge, die die Stän­di­ge Wis­sen­schaft­li­che Kom­mis­si­on der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz vor­ge­legt hat, sind zu ei­nem gro­ßen Teil nicht hilf­reich. Sie füh­ren zu kei­ner sys­te­mi­schen Ver­än­de­rung. In wei­ten Tei­len be­las­ten sie die Lehr­kräf­te noch mehr, statt die­se zu ent­las­ten, und bür­den ih­nen da­mit die Fol­gen des Ver­sa­gens in Po­li­tik und Mi­nis­te­ri­en auf. Das ist der fal­sche Weg, den Lehr­kräf­te­be­ruf wie­der at­trak­ti­ver zu ma­chen. Die GEW hat En­de 2022 ein 15-Punk­te-Pro­gramm ge­gen den Lehr­kräf­te­man­gel mit kurz‑, mit­tel- und lang­fris­tig wir­ken­den Maß­nah­men vor­ge­legt und bie­tet der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz Ver­hand­lun­gen über ih­re Vor­schlä­ge an.

 

Maike Finnern 

Vor­sit­zen­de Ge­werk­schaft Er­zie­hung und Wis­sen­schaft (GEW)

Foto: GEW/​Kay Herschelmann 

Bettina Stark-Watzinger 

Bun­des­mi­nis­te­rin für Bil­dung und Forschung 

Foto: Bundesregierung/​Guido Bergmann

Wir brauchen eine Trendwende

Zeit­ge­mä­ße Bil­dung heißt für mich vor al­lem: den Ein­zel­nen best­mög­lich för­dern, da­mit er sei­ne Ta­len­te ent­fal­ten, Chan­cen nut­zen und Träu­me ver­wirk­li­chen kann. Da­für sind drei Din­ge not­wen­dig. Ers­tens müs­sen wir für mehr Chan­cen­ge­rech­tig­keit in Deutsch­land sor­gen. Es kann nicht sein, dass der Bil­dungs­er­folg nach wie vor so stark von der so­zia­len Her­kunft ab­hängt. Wir kön­nen und dür­fen es uns nicht wei­ter leis­ten, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht rich­tig le­sen, schrei­ben und rech­nen ler­nen, weil ih­nen die nö­ti­ge Un­ter­stüt­zung fehlt. Zwei­tens muss Bil­dung ho­he Prio­ri­tät ha­ben und Bil­dungs­po­li­tik evi­denz­ba­siert sein. In der Bil­dung gibt es nicht das ei­ne Pro­blem, son­dern vie­le. Sie zu lö­sen, kos­tet Geld, und das muss vor al­lem wir­kungs­voll ein­ge­setzt wer­den. Mit­hil­fe der Wis­sen­schaft kön­nen wir das ma­xi­mal wirk­sam tun. Des­halb muss das Prin­zip Gieß­kan­ne der Ver­gan­gen­heit an­ge­hö­ren und der kon­kre­te (Förder-)Bedarf im Vor­der­grund ste­hen. Und drit­tens brau­chen wir mehr Tem­po bei der Di­gi­ta­li­sie­rung der Bil­dung, um die Po­ten­zia­le in­di­vi­du­el­ler Bil­dung rich­tig zu nut­zen. Hier geht es um gu­te Un­ter­richts­kon­zep­te und nicht nur um schnel­les In­ter­net. Für zeit­ge­mä­ße Bil­dung brau­chen wir nicht we­ni­ger als ei­ne bil­dungs­po­li­ti­sche Trend­wen­de, mit der wir das Auf­stiegs­ver­spre­chen er­neu­ern. Das ist mein Ziel.

Lernen im Jetzt

Bil­dung wird aus un­se­rer Sicht zeit­ge­mäß, wenn sie auf sich ver­än­dern­de An­for­de­run­gen der Ge­sell­schaft ein­geht und auch den ak­tu­el­len Be­dürf­nis­sen der Kin­der ge­recht wird. Da­für müs­sen Schu­le und Schul­trä­ge­rin den Blick auf die Zu­kunft rich­ten und kei­ne rück­wärts­ge­wand­te Wis­sens­ver­mitt­lung mehr an­bie­ten. Als Schu­le in Trä­ger­schaft der Evan­ge­li­schen Schul­stif­tung in der EKBO stel­len wir uns die­sen An­for­de­run­gen auf zwei We­gen: Zum ei­nen ist für uns als Schu­le mit evan­ge­li­schem Pro­fil be­deut­sam, Kin­der als In­di­vi­du­um zu stär­ken und zu­gleich Ge­mein­schaft zu ver­mit­teln. Zum an­de­ren er­mög­li­chen wir un­se­ren Schüler:innen in durch­gän­gig jahr­gangs­über­grei­fen­den Grup­pen, sich Wis­sen und Kom­pe­ten­zen in ho­hem Ma­ße selbst­stän­dig an­zu­eig­nen. So ler­nen sie, ihr Ler­nen zu or­ga­ni­sie­ren und er­fah­ren ein ho­hes Maß an Selbst­wirk­sam­keit – und da­bei auch, sich von Schwie­rig­kei­ten nicht ent­mu­ti­gen zu las­sen. Un­se­re Schu­le hat sich auf den Weg ge­macht, zeit­ge­mä­ßes Ler­nen auch durch di­gi­ta­le Bil­dung zu er­mög­li­chen. Hier­bei wer­den wir durch un­se­re Schul­trä­ge­rin in je­der Hin­sicht un­ter­stützt. Di­gi­ta­le Me­di­en wer­den be­wusst im Un­ter­richt ein­ge­setzt, da sie selbst­stän­di­ges, krea­ti­ves und kol­la­bo­ra­ti­ves Ar­bei­ten för­dern und uns als Pädagog:innen er­mög­li­chen, die Kin­der da­bei ef­fek­tiv zu un­ter­stüt­zen. Hät­ten wir ei­ne Wer­be­ta­fel zur Ver­fü­gung, stün­de dort als Wer­bung für zeit­ge­mä­ße Bil­dung: „Ver­än­de­rung ist das neue Jetzt! Al­le mit­neh­men, ein­fach ausprobieren!“

 

Anzeige

Anja Broll 

Stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­te­rin Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Berlin-Wilmersdorf 

Franziska Fischl 

Schülerin 

Helden wie wir

Ich bin jetzt das zwei­te Jahr beim Men­to­ren­pro­gramm der Di­gi­ta­len Hel­den da­bei. Als Di­gi­ta­le Hel­din ist es mir wich­tig, dass un­se­re Ge­ne­ra­ti­on auf­ge­klärt ist und den Um­gang mit den di­gi­ta­len Me­di­en be­herrscht. Au­ßer­dem tei­le ich mein Wis­sen, vor al­lem zum Schutz jün­ge­rer Schü­le­rin­nen, gern. Der Aus­tausch und die Ver­bin­dung mit den Mäd­chen liegt mir sehr am Her­zen. Es soll­te nicht so sein, als wür­de ein Leh­rer un­ter­rich­ten, das Mit­ein­an­der zählt. Die di­gi­ta­le Welt hat uns al­le im Sturm er­obert und bleibt ein un­ver­zicht­ba­rer Be­stand­teil un­se­res All­tags. Ei­ne früh­zei­ti­ge Er­zie­hung und Schu­lung im Um­gang mit di­gi­ta­len Me­di­en und so­zia­len Netz­wer­ken ist da­her von gro­ßer Be­deu­tung für un­se­re Ge­ne­ra­ti­on. Da­her spre­chen wir Di­gi­ta­len Hel­den auch über The­men wie Cy­ber­mob­bing, Sex­ting oder Bo­dy­s­ha­ming. In Grup­pen von drei bis vier Schü­le­rin­nen be­rei­ten wir die Un­ter­richts­stun­den vor. Au­ßer den Ma­te­ria­li­en des Men­to­ren­pro­gramms zei­gen wir auch You­tube-Vi­de­os, er­klä­ren den Kon­text und ma­chen in­ter­ak­ti­ve Grup­pen­ar­bei­ten. Beim The­ma Bo­dy­s­ha­ming zum Bei­spiel spre­chen wir mit den Klas­sen dar­über, wie durch die so­zia­len Me­di­en das Bild ei­nes „idea­len Kör­pers“ ge­prägt wird. Aber es gibt gar kei­nen per­fek­ten Kör­per. Je­der Mensch ist auf sei­ne Art und Wei­se per­fekt. So­zu­sa­gen ein­zig­ar­tig und wert­voll. Dies möch­ten wir den Schü­le­rin­nen ins Be­wusst­sein ru­fen. Mit vie­len Ge­sprä­chen und Ak­ti­vi­tä­ten kön­nen wir es schaf­fen, ein po­si­ti­ves Kör­per­bild zu fördern.

Individuelle Begabung fördern

Die „Di­gi­ta­le Dreh­tür“ ist ei­ne län­der­über­grei­fen­de In­itia­ti­ve, die sich im Jahr 2020 ent­wi­ckelt hat. Sie ist an­ge­lehnt an das an­er­kann­te ana­lo­ge Mo­dell der „Dreh­tür“ aus der Be­ga­bungs- und Be­gab­ten­för­de­rung, bei dem Schüler:innen den re­gu­lä­ren Un­ter­richt für ei­ne be­grenz­te Zeit ver­las­sen, um an Pro­jek­ten zu ar­bei­ten oder am Un­ter­richt an­de­rer Lern­grup­pen teil­zu­neh­men. Sie er­hal­ten auf die­sem We­ge die Mög­lich­keit, ge­lei­tet von ih­ren in­di­vi­du­el­len In­ter­es­sen und auf der Ba­sis des zu­neh­mend selbst­be­stimm­ten und ei­gen­ver­ant­wort­li­chen Ler­nens, in­di­vi­du­el­le Be­ga­bun­gen zu ent­de­cken und best­mög­lich zu ent­wi­ckeln. Die „Di­gi­ta­le Dreh­tür“ er­wei­tert die­ses Mo­dell um die di­gi­ta­le Kom­po­nen­te, in­dem die Län­der ge­mein­sam ei­ne vir­tu­el­le Platt­form nut­zen und ge­stal­ten, um Schüler:innen al­ler Al­ters­stu­fen über den Re­gel­un­ter­richt hin­aus För­der­an­ge­bo­te zu er­öff­nen. An­ge­spro­chen sind da­bei aus­drück­lich al­le Schüler:innen. Die „Di­gi­ta­le Dreh­tür“ ver­steht sich als In­stru­ment der in­klu­si­ven Schul­ent­wick­lung und folgt dem Ge­dan­ken, dass al­le Schüler:innen Nei­gun­gen und In­ter­es­sen ha­ben, die sie sys­te­ma­tisch wei­ter­ent­wi­ckeln sol­len, um ihr Po­ten­zi­al best­mög­lich zu ent­fal­ten. Da­mit leis­tet die „Di­gi­ta­le Dreh­tür“ ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur bar­rie­re­frei­en und chan­cen­ge­rech­ten Bil­dung und Persönlichkeitsentfaltung

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: digitale-drehtuer.de

Anzeige

Martina Ziegler 

Mit­glied Ler­nen för­dern – Bun­des­ver­band zur För­de­rung von Men­schen mit Lernbehinderungen 

Martina Ziegler

Kli­ma­wan­del und tech­no­lo­gi­scher Fort­schritt be­ein­flus­sen un­se­re Ge­sell­schaft. Da­mit müs­sen Er­wach­se­ne um­ge­hen kön­nen, dar­auf müs­sen Kin­der vor­be­rei­tet wer­den. Bil­dung kann sie da­zu be­fä­hi­gen, wenn die­se auf Er­fah­rung ba­siert, auf ak­tu­el­le Be­dürf­nis­se ein­geht und zu­künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen im Blick hat. Für zeit­ge­mä­ße schu­li­sche Bil­dung be­deu­tet das bei­spiels­wei­se, dass sie über ad­äqua­te tech­ni­sche Aus­stat­tung ver­fügt und not­wen­di­ge Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt. Ech­te Chan­cen­gleich­heit und nach­hal­ti­ger Kom­pe­tenz­er­werb wer­den je­doch erst durch ei­ne ganz­heit­li­che Bil­dung er­reicht, die ne­ben klas­si­schen Bil­dungs­in­hal­ten un­ter an­de­rem so­zi­al-emo­tio­na­le, krea­ti­ve und ethi­sche Aspek­te um­fasst. Idea­ler­wei­se wird schu­li­sche Bil­dung da­für als ganz­tä­gi­ges Bil­dungs­an­ge­bot, ver­mit­telt von qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal aus un­ter­schied­li­chen Fach­be­rei­chen, or­ga­ni­siert. Zeit­ge­mä­ße Bil­dung be­ginnt in­di­vi­du­ell för­dernd im Vor­schul­al­ter, en­det nicht mit der Schul­zeit, son­dern un­ter­stützt bei Be­darf und för­dert le­bens­lan­ges Ler­nen. Da­mit kann zeit­ge­mä­ße Bil­dung auch Kin­dern mit Lern­be­hin­de­run­gen die für sie not­wen­di­gen (fes­ten) Be­zugs­per­so­nen und Struk­tu­ren zur Sei­te stel­len. Bil­dung ist zeit­ge­mäß, wenn sie am In­di­vi­du­um an­setzt, auf mensch­li­che Bin­dun­gen und Be­zie­hun­gen setzt, auf in­di­vi­du­el­le Be­dürf­nis­se ein­geht, al­le Men­schen mit­nimmt und un­ab­hän­gig von ih­ren Fä­hig­kei­ten, Be­ein­träch­ti­gun­gen und ih­rer so­zia­len Her­kunft erreicht.

Hilfsangebot

Wo Schüler:innen an ihrer Schule soziale und psychologische Unterstützung finden

Quel­le: Ro­bert Bosch Stiftung

Anzeige

Simon Zwick 

Me­di­en­päd­ago­ge und Grün­der Actionbound 

Foto: Annina Lingens

Lerninhalte spielerisch gestalten

Bil­dung ist mehr als die schlich­te Wei­ter­ga­be von Wis­sen und be­trifft uns al­le. Sie wirkt sich un­mit­tel­bar auf un­ser Le­ben aus und prägt un­se­re Ge­sell­schaft. Men­schen müs­sen als In­di­vi­du­en und als Teil ih­rer Um­welt mit all ih­ren Fä­hig­kei­ten ge­se­hen und ge­för­dert wer­den. Ge­ra­de in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und Un­ter­neh­men ist da­her ein ganz­heit­li­cher An­satz not­wen­dig. Statt auf gu­te Leis­tun­gen in mess­ba­ren Ka­te­go­rien ge­trimmt zu wer­den, soll­te der Fo­kus in der Bil­dung stär­ker auf der För­de­rung von Fä­hig­kei­ten wie lö­sungs­ori­en­tier­tem Han­deln, Krea­ti­vi­tät, kri­ti­schem Den­ken und Zu­sam­men­ar­beit lie­gen. Tools wie Ac­tion­bound kön­nen di­gi­tal un­ter­stüt­zen, in­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on zu we­cken, in­dem Lern­in­hal­te spie­le­risch ge­stal­tet und da­mit er­leb­bar wer­den. So wird das Ge­lern­te nach­weis­lich bes­ser ver­in­ner­licht und über die rei­ne Wis­sens­ver­mitt­lung hin­aus fin­det so­zia­les Ler­nen statt. Dies hilft uns, ein­an­der bes­ser zu ver­ste­hen und hat po­si­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf un­ser Zu­sam­men­wir­ken. Ac­tion­bound ist ei­ne ein­fa­che Mög­lich­keit, be­stehen­de Lern­um­ge­bun­gen auf­zu­lo­ckern. So las­sen sich Fron­tal­un­ter­richt oder an­de­re Sen­der-Emp­fän­ger-Set­tings in klei­nen Schrit­ten ver­bes­sern, oh­ne das ge­sam­te eta­blier­te Kon­zept in­fra­ge stel­len zu müs­sen. Mit Of­fen­heit und Spaß am Leh­ren und Ler­nen tra­gen wir da­zu bei, dass wir uns al­le als mün­di­ge und ge­winn­brin­gen­de Tei­le in un­se­re Ge­sell­schaft ein­brin­gen kön­nen und lang­fris­tig von­ein­an­der profitieren.

Dem realen Leben folgen

Non scho­lae, sed vi­tae di­sci­mus! Nach die­ser Weis­heit soll die Schu­le auch auf die Le­bens­wirk­lich­keit vor­be­rei­ten. Ei­ne Bil­dung ist dann zeit­ge­mäß, wenn sie fun­da­men­ta­le Ver­än­de­run­gen in Be­ruf und Ge­sell­schaft wi­der­spie­gelt. Bei­de Be­rei­che ha­ben sich in den letz­ten 20 Jah­ren durch die Di­gi­ta­li­tät in ei­ner noch nie ge­se­he­nen Ge­schwin­dig­keit ver­än­dert. Neh­men wir das Ein­gangs­zi­tat ernst, so müs­sen sich schu­li­sche In­hal­te und Me­tho­den an­pas­sen. In­halt­lich ist die Ver­mitt­lung von Me­di­en­kom­pe­tenz seit 2019 ver­bind­lich, auch wenn das vie­ler­orts im­mer noch nicht kon­se­quent um­ge­setzt wird. Zur Le­bens­wirk­lich­keit ge­hört auch die stän­di­ge Ver­füg­bar­keit di­gi­ta­ler Me­di­en. Statt die­se Me­di­en zu ver­bie­ten – kei­ne Kom­pe­tenz kann durch ein Ver­bot er­langt wer­den – soll­te die ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Nut­zung im Fo­kus ste­hen. Me­tho­disch muss sich Bil­dung mit der Fra­ge be­fas­sen, wel­che Kom­pe­ten­zen Schüler:innen zu­künf­tig ver­stärkt be­nö­ti­gen. Dies ist eng an die Fra­ge ge­kop­pelt, wel­chen Prü­fungs­for­ma­ten sich Schüler:innen stel­len müs­sen. Au­ßer­halb der schu­li­schen Bla­se müs­sen wir zur Lö­sung ei­nes Pro­blems mit an­de­ren kom­mu­ni­zie­ren, wir müs­sen kol­la­bo­ra­tiv an der Lö­sung ar­bei­ten, da­bei krea­ti­ve We­ge ge­hen und „Sche­ma F“ dem Com­pu­ter über­las­sen. All dies ist der­zeit in Prü­fun­gen ver­bo­ten. Hier müs­sen drin­gend neue Prü­fungs­for­ma­te ent­wi­ckelt wer­den, um zeit­ge­mä­ße Kom­pe­ten­zen an­ge­mes­sen im Un­ter­richt zu fördern.

Frajo Ligmann 

Gym­na­si­al­leh­rer und Be­ra­ter für di­gi­ta­les Ler­nen und Lehren 

Ali Mahlodji 

Bil­dungs­be­ra­ter und EU-Jugendbotschafter 

Foto: Manfred Baumann

Gleiche Chancen

Bil­dung hat ge­nau ei­nen Zweck: Men­schen hand­lungs­fä­hig zu ma­chen. Wir al­le ken­nen TV-Dis­kus­sio­nen, in de­nen stu­dier­te Theoretiker:innen über die Pra­xis­pro­ble­me der Men­schen spre­chen und den Zuseher:innen ob der Rea­li­täts­fer­ne die Spu­cke weg bleibt. Falsch ge­nutz­te Bil­dung ist ein Pro­blem. Nicht nur dort, wo das Ge­lern­te nicht mit der Pra­xis kom­pa­ti­bel ist, son­dern noch mehr dort, wo Kin­der nie­mals die Chan­ce be­kom­men, das zu ler­nen, was in ei­ner mo­der­nen Ge­sell­schaft zu ei­nem ge­lun­ge­nen Le­ben führt. Bin ich für Un­ter­neh­men tä­tig, ent­de­cke ich ei­nen Man­gel an kri­sen­re­sis­ten­ter Bil­dung, und wenn ich in Schu­len ar­bei­te, er­ken­ne ich den Man­gel an glei­chen Chan­cen für die Kin­der. Wir wis­sen aus Stu­di­en, dass Bil­dung wei­ter­ver­erbt wird, und wer schon ein­mal die El­tern ins Boot ho­len woll­te, ist spä­tes­tens bei de­ren man­geln­dem In­ter­es­se ge­schei­tert. Auch auf po­li­ti­scher Sei­te se­hen wir, dass dort nicht im rich­ti­gen Tem­po die Lö­sun­gen vor­an­ge­bracht wer­den, dar­in liegt der Kern der Pro­ble­me. Was al­ler­dings im­mer gut funk­tio­niert hat, ist der Ein­satz von Men­schen der aka­de­mi­schen Schicht oder Un­ter­neh­men, die sich eh­ren­amt­lich den Kin­dern an­neh­men, de­nen die Chan­cen­un­gleich­heit das Le­ben ver­dirbt. Denn Chan­cen­gleich­heit ge­lingt nur, wenn wir in der Ge­sell­schaft für die ein­tre­ten, die den Auf­zug nach oben nicht an­ge­bo­ten be­kom­men. Da­bei ler­nen wir von die­sen Kin­dern mehr über Kri­sen­re­sis­tenz, als es uns die Uni je­mals bei­brin­gen könnte.

Norbert Pfaff

Leser

Ökologisch gebildet

Zeit­ge­mäß kann heu­te nur hei­ßen: en­kel­taug­lich. Des­we­gen hat schu­li­sche Bil­dung hier ei­ne Schlüs­sel­rol­le wahr­zu­neh­men und die Grund­vor­aus­set­zun­gen für die viel­fach ge­for­der­te Um­ge­stal­tung von Wirt­schaft und Ge­sell­schaft zu schaf­fen, da­mit al­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler Kli­ma­ex­per­ti­se er­wer­ben kön­nen. Die kön­nen sie dann auf ih­ren wei­te­ren Le­bens- und Be­rufs­we­gen in al­len Be­rei­chen der Ge­sell­schaft an­wen­den. Nur die Brei­te, Gleich­zei­tig­keit und Bün­de­lung der Be­mü­hun­gen um den Kli­ma­schutz sind dem Ernst der La­ge angemessen.

Eva Fuhrmann

Leserin

Viel zu tun

Mei­ner Mei­nung nach soll­te der Fö­de­ra­lis­mus auf Bil­dungs­ebe­ne ab­ge­schafft wer­den. Die Pri­mar­stu­fe müss­te deutsch­land­weit sechs Jah­re be­tra­gen, da­nach dürf­te es nur Ge­samt­schu­len als ge­bun­de­ne Ganz­tags­schu­len ge­ben. Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt soll­te aus den Vor­mit­tags- in den Nach­mit­tags­be­reich ver­legt wer­den. So hät­te man je­den Mo­nat acht Stun­den mehr für Kern­kom­pe­ten­zen und zu­sätz­li­che För­de­rung zur Ver­fü­gung. Um mehr Lehr­kräf­te, be­son­ders für die Pri­mar­stu­fe, zu ge­win­nen, soll­te der Nu­me­rus Clau­sus an Hoch­schu­len für meh­re­re Jah­re ab­ge­schafft wer­den. Ge­eig­ne­te Lehr­amts­stu­den­ten kann man mit Test­ver­fah­ren aus­su­chen. Und der Staat muss viel mehr Mit­tel in die früh­kind­li­che Bil­dung in­ves­tie­ren, zum Bei­spiel durch mehr Per­so­nal so­wie bes­se­re Gehälter.

Maik Steiner

Leser

Wann kommt die Touchpad-Tafel?

Von Beginn an mit Freude schreiben – ein Leben lang

SUB: Kin­der wol­len von Be­ginn an neu­gie­rig die Welt ent­de­cken – Schrei­ben­ler­nen ist für sie ein we­sent­li­cher Schritt auf die­sem Weg. Sie ler­nen ei­ne neue Form ih­re Ge­dan­ken zu fas­sen, zu for­men und ih­rer Per­sön­lich­keit Aus­druck zu ver­lei­hen. Da­für be­nö­ti­gen sie das rich­ti­ge Schreib-Werkzeug. 

Di­gi­ta­li­sie­rung er­öff­net neue Mög­lich­kei­ten der Wis­sens­ver­mitt­lung und krea­ti­ver Aus­drucks­for­men. Er­werb und Nut­zung der ei­ge­nen Hand­schrift sind da­bei ge­ra­de für Kin­der wei­ter­hin es­sen­ti­ell. Von den Vor­tei­len, die das Schrei­ben, Skiz­zie­ren und Ar­ran­gie­ren mit der Hand un­se­rem Ge­hirn bie­tet, pro­fi­tie­ren wir ein Le­ben lang. Der Füll­hal­ter ist nach wie vor das Mit­tel der Wahl für den Ein­stieg in die gro­ße Welt des Schreibens.

Fünf gute Gründe für das Schreiben mit dem Füller

1. Ermüdungsfreies Schreiben – mit ergonomisch optimierten Griffstücken

Er­go­no­mi­sche Schreib­ge­rä­te ha­ben ei­nen po­si­ti­ven Ein­fluss auf die Ent­wick­lung der Fein­mo­to­rik und ei­ner gut les­ba­ren Handschrift.

Al­le Schreib­lern­ge­rä­te von La­my ha­ben Griff­stü­cke mit ei­ner al­ters­ge­rech­ten Er­go­no­mie. Sie ge­ben beim Schrei­ben ei­nen si­che­ren Halt und ver­hin­dern ein Ver­kramp­fen der Fin­ger. Da­mit för­dern sie ei­ne er­mü­dungs­freie Schreib­hal­tung und be­schleu­ni­gen die Ent­wick­lung ei­ner gut les­ba­ren Handschrift.

2. Training der Feinmotorik – beim Erlernen der richtigen Federhaltung

Das Schrei­ben mit dem Füll­hal­ter för­dert die Fä­hig­keit zur Ko­or­di­na­ti­on und Kon­zen­tra­ti­on in be­son­de­rem Maße.

Ein Füll­hal­ter muss ge­rich­tet ge­fasst und ge­führt wer­den. Nur dann glei­tet die Fe­der beim Schrei­ben ide­al und die Tin­te kann gleich­mä­ßig auf das Pa­pier flie­ßen. Die­se fein­mo­to­ri­sche Her­aus­for­de­rung för­dert die Ko­or­di­na­ti­ons- und Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit des Kin­des in be­son­de­rem Ma­ße – nicht nur beim Schreibenlernen.

3. Bewegungsmuster stabilisieren – dank des natürlichen Schreibwiderstandes

Das Schrei­ben mit dem Fül­ler er­for­dert Acht­sam­keit. So ha­ben die Kin­der mehr Zeit, sich die Schrift­läu­fe der ein­zel­nen Buch­sta­ben einzuprägen.

Die Fe­der ist beim Schrei­ben ei­nem na­tür­li­chen Wi­der­stand durch das Pa­pier aus­ge­setzt. Die­ser Wi­der­stand ver­mit­telt Sta­bi­li­tät und zu­sätz­li­che Si­cher­heit beim Füh­ren des Füll­hal­ters. So kön­nen Be­we­gungs­mus­ter leich­ter ein­ge­hal­ten und ver­in­ner­licht werden

4. Verbessertes Schriftbild – durch entschleunigtes Schreibtempo

Der Füll­hal­ter ent­schleu­nigt die Schreib­be­we­gun­gen er­heb­lich. Da­durch ar­bei­ten Kin­der sorgfältiger.

Leicht­läu­fi­ge Tin­ten­rol­ler­mi­nen la­den da­zu ein, schnel­ler und da­durch gleich­zei­tig auch nach­läs­si­ger zu schrei­ben. Das lang­sa­me­re Schreib­tem­po mit dem Füll­hal­ter hin­ge­gen bringt gleich­zei­tig ei­ne grö­ße­re Sorg­falt mit sich. Das Er­geb­nis ist ein sau­be­res, ein­heit­li­ches und gut les­ba­res Schriftbild.

5. Vielseitige Federvarianten – für alle Schreibbedürfnisse, auch mit der linken Hand

Nur Füll­hal­ter kön­nen in­di­vi­du­ell auf die ver­schie­de­nen Be­dürf­nis­se beim Schrei­ben­ler­nen ab­ge­stimmt wer­den. Schreib­lern­fül­ler von La­my sind mit bis zu drei ver­schie­de­nen Fe­der­brei­ten er­hält­lich. Ne­ben der Stahl­fe­der mit mit­tel­brei­ter Schreib­spit­ze gibt es auch spe­zi­el­le Schreib­fe­dern für das Schrei­ben­ler­nen und Schrei­ben mit der lin­ken Hand.

Der erste Füller zum Schreibenlernen:

Der LAMY abc Schreib­lern­fül­ler ist in Form und Funk­ti­on per­fekt auf klei­ne Kin­der­hän­de ab­ge­stimmt. Sein volumi¬nöses Griff­stück reicht bis nah an die Fe­der und bie­tet den Fin­gern si­che­ren Halt an ge­nau der rich­ti­gen Stel­le. Sei­ne sta­bi­le Fe­der aus Edel­stahl und die wei­chen, rutsch­fes­ten Griff­mul­den sor­gen für ein si­che­res Schreibgefühl.

Für fortgeschrittene Schulkinder:

Der LAMY nexx ist der op­ti­ma­le ers­te Schul­fül­ler für Kin­der, die in ih­rer Ent­wick­lung schon wei­ter fort­ge­schrit­ten sind oder die erst et­was spä­ter be­gin­nen, mit dem Fül­ler zu schrei­ben. Sein wei­ches, län­ge­res Griff­stück er­mög­licht er­mü­dungs­frei­es Ar­bei­ten auch bei län­ge­rer Nutzung. 

Für Freude am Schreiben und Lernen:

Der LAMY sa­fa­ri ist der kon­se­quen­te Nach­fol­ger, wenn der Schreib­lern­pro­zess ab­ge­schlos­sen ist und das Schrei­ben im Schul­all­tag jun­ger Men­schen an­spruchs­vol­ler wird. Die mar­kan­ten Griff­mul­den sor­gen für be­son­ders ho­hen Schreib­kom­fort, ge­ra­de auch beim Viel­schrei­ben über län­ge­re Zeit­räu­me. Ein treu­er Be­glei­ter – oft über Jahr­zehn­te hinweg.

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: lamy.com

Anzeige

Jürgen Handke 

Sprachwissenschaftler 

Ungenutztes Reservoir

Vor­aus­set­zung für ei­ne zeit­ge­mä­ße Hoch­schul­bil­dung ist in al­len Fä­chern ein so­li­des Grund­la­gen­wis­sen, das al­ler­dings im 21. Jahr­hun­dert nicht mehr syn­chron und fron­tal ver­mit­telt, son­dern zum asyn­chro­nen Selbst­ler­nen di­gi­tal be­reit­ge­stellt wer­den soll­te. Die da­durch frei­wer­den­de Prä­senz­pha­se kann so zur kol­la­bo­ra­ti­ven Wis­sens­ver­tie­fung so­wie für die För­de­rung von kri­ti­schem Den­ken, Krea­ti­vi­tät und Pro­blem­lö­sungs­fä­hig­kei­ten ge­nutzt wer­den. Größ­te Hür­de bei der Ein­rich­tung der­ar­ti­ger Sze­na­ri­en ist die Be­reit­stel­lung des di­gi­ta­len In­halts. Zeit­ge­mä­ße Lern­ob­jek­te zur asyn­chro­nen Wis­sens­ver­mitt­lung sind mul­ti­me­di­al und hoch­gra­dig in­ter­ak­tiv. Doch wo­her kom­men sol­che Ma­te­ria­li­en? Wer stellt sie zu­sam­men? Die Ant­wort ist ein­fach: Al­les, was be­nö­tigt wird, steht im In­ter­net be­reit: Zur Wie­der­ver­wen­dung ge­kenn­zeich­ne­te Bil­der, Vi­de­os, die sich ein­bet­ten las­sen, Auf­ga­ben­blät­ter so­wie Tex­te – seit neu­es­tem so­gar mit KI-Un­ter­stüt­zung ge­ne­rier­bar. Und schließ­lich gibt es kom­plet­te Kur­se und Kurs­ma­te­ria­li­en, von As­tro­no­mie bis Zoo­lo­gie, al­les als of­fe­ne Bil­dungs­ma­te­ria­li­en ge­kenn­zeich­net. Müss­te doch ein Klacks sein, die­se Ma­te­ria­li­en in die ei­ge­ne Leh­re ein­zu­bau­en. Weit ge­fehlt: Nicht nur die ty­pisch deut­sche brä­si­ge Be­wah­rungs­kul­tur, son­dern auch die weit­ver­brei­te­te Mei­nung „Was ich nicht selbst ge­macht ha­be, neh­me ich nicht!“ ver­hin­dert die flä­chen­de­cken­de Ver­brei­tung und cur­ri­cu­la­re Ver­an­ke­rung der­ar­ti­ger Ma­te­ria­li­en in der Lehre.

Paradigmenwechsel dringend nötig

Wir den­ken Ler­nen neu. Das be­deu­tet an un­se­rer Schu­le, dass wir uns vom Still­stand der letz­ten 150 Jah­re, Flur­schu­len und Ver­bots­de­bat­ten ver­ab­schie­den, die Fest­le­gung auf 15 Fä­cher nicht als Non­plus­ul­tra der all­ge­mei­nen Bil­dung se­hen und die Tür hin­ter 25 Schüler:innen und ei­ner Lehr­kraft schlie­ßen. Wir sind in der Pflicht, die Ler­nen­den zu be­fä­hi­gen, dass sie sich in ei­ner sich stän­dig ver­än­dern­den Welt zu­recht­fin­den und sich auf die Welt von mor­gen vor­be­rei­ten. Lern­stra­te­gien, Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren, Re­cher­che­fä­hig­kei­ten, die sinn­vol­le Nut­zung von Künst­li­cher In­tel­li­genz und di­gi­ta­len An­ge­bo­ten sind un­ter an­de­rem un­se­re Ant­wor­ten auf die­se Her­aus­for­de­run­gen. Wir ver­ste­hen da­her un­se­re Schu­le als Ort des ad­ap­ti­ven, prak­ti­schen und so­zia­len Ler­nens. Un­se­re Schüler:innen ar­bei­ten mit End­ge­rä­ten, in­di­vi­du­el­len Stun­den­plä­nen, un­ter­schied­li­chen Hilfs­sys­te­men, in In­ter­es­sen- und Nei­gungs­grup­pen statt in Klas­sen­ver­bän­den. Be­glei­tet wer­den da­bei je­weils zwölf Schüler:innen von ei­nem Tu­tor oder ei­ner Tu­to­rin. Un­ser Gra­du­ie­rungs­kon­zept, das zu­neh­mend Frei­hei­ten und mehr Selbst­stän­dig­keit be­deu­tet, stützt dies. Wir se­hen uns eher als ei­ne For­schungs­ein­rich­tung, in der Schüler:innen For­schungs­fra­gen ent­wi­ckeln, be­ar­bei­ten und über­haupt er­ken­nen kön­nen, was sie wis­sen müs­sen und wol­len. Wir als Schu­le grei­fen die vie­len In­ter­es­sen der Schüler:innen auf, las­sen sie rei­fen und er­wei­tern sie. Dann ist Bil­dung auch zeitgemäß.

Anzeige

Anica Petrovic-Wriedt 

Schul­lei­tungs­team Sport- und Krea­ti­vi­täts-ge­samt­schu­le, Leo­nar­do Da Vin­ci Cam­pus Nauen 

Arbeitsbelastung

Was Schulleitungen in ihrem Alltag entlasten würde

arbeitsbelastung

Quel­le: Ro­bert Bosch Stiftung

Beliebte Fragen

Die nächste Ausgabe erscheint
am 6. April in der Süd­deut­schen Zei­tung

Werde Teil der Diskussion und mach unser Heft mit Deiner Meinung bunter. 

Ta­ge
Stun­den
Mi­nu­ten
Se­kun­den

Nur noch wenige Tage bis Deine Meinung gedruckt wird.

Klick auf die Frage und schreib uns Deine Antwort oder per Mail an antwort(at)plus-drei.de.