Foto: iStock./pixdeluxe


Das wert­volls­te Fut­ter­gras ist das deut­sche Weidelgras. 

Wie prägt die Landwirtschaft unsere Zukunft?

Auf dem Land ver­zich­tet man heu­te auf all­zu viel Ro­man­tik – und hat da­für gro­ße Vi­sio­nen: „Die KI gilt als ei­ne der Schlüs­sel­kom­po­nen­ten für au­to­no­me Feld­ro­bo­tik“, sagt et­wa Mat­thi­as Kling­ner vom Fraun­ho­fer-In­sti­tut IVI. Auch ab­ge­se­hen von KI und Ro­bo­tik ist das dis­kur­si­ve Feld gut be­stellt: An­ge­fan­gen bei A wie Agro­forst, geht’s auch um Bie­nen, Cul­tu­red Me­at und Dür­re, bis hin zu je­nen kon­kre­ten „Zu­kunfts­per­spek­ti­ven“, die Joa­chim Ruk­wied vom Deut­schen Bau­ern­ver­band for­dert. Hu­ber­tus Pae­tow von der DLG will mit dem Wan­del in der Land­wirt­schaft auch Vor­bild sein: „Ei­ne er­folg­rei­che Trans­for­ma­ti­on der Land­wirt­schaft kann als Bei­spiel für vie­le an­de­re Sek­to­ren die­nen.“ Was auf dem Feld und im Stall von mor­gen noch al­les pas­siert, le­sen Sie ab hier.

Matthias Klingner 

Lei­ter Fraun­ho­fer-In­sti­tut für Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­sys­te­me IVI 

Foto: Fraunhofer IVI

Präzise wie nie zuvor

Los­ge­löst von al­len po­li­ti­schen Dog­men, trägt die Fra­ge nach der Zu­kunft der Land­wirt­schaft fast schon phi­lo­so­phi­sche Zü­ge. Von In­sek­ten, In-vi­tro-Fleisch und Al­gen al­lein wer­den sich künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen nur be­dingt er­näh­ren wol­len und kön­nen. Res­sour­cen­scho­nen­der Acker­bau und art­ge­rech­te Tier­hal­tung wer­den so­mit in den kom­men­den Jahr­zehn­ten wei­ter die Grund­pfei­ler der mensch­li­chen Er­näh­rung bil­den. Res­sour­cen­scho­nung in der Land­wirt­schaft be­schränkt sich nicht nur auf er­trag­rei­che Acker­bö­den und spar­sa­me Be­wäs­se­rung, son­dern kon­zen­triert sich zu­neh­mend auf die kom­ple­xen Aus­wir­kun­gen im ge­sam­ten Öko­sys­tem. Um die­se Zu­sam­men­hän­ge zu er­fas­sen, lie­fern Sa­tel­li­ten welt­weit hoch­auf­ge­lös­te Bild­da­ten, die über den Pflan­zen- und Bo­den­zu­stand, Be­wäs­se­rung, Krank­hei­ten oder Schäd­lings­be­fall in­for­mie­ren. Leis­tungs­fä­hi­ge An­bau­ge­rä­te sind mit Sen­so­ren be­stückt, um ge­nau­es­tens Dün­ger, Her­bi­zi­de und Pes­ti­zi­de zu do­sie­ren. Zur ef­fi­zi­en­ten Nut­zung die­ser Da­ten kom­men Me­tho­den der Künst­li­chen In­tel­li­genz im­mer stär­ker zum Ein­satz. Die KI gilt auch als ei­ne der Schlüs­sel­kom­po­nen­ten für au­to­no­me Feld­ro­bo­tik. Wäh­rend in hoch­au­to­ma­ti­sier­ten Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen die Um­ge­bungs­be­din­gun­gen weit­ge­hend sta­tisch sind, be­darf es beim Feld­ro­bo­ter­ein­satz deut­lich fle­xi­ble­rer Lö­sun­gen. Der Über­gang zu ei­ner leich­te­ren au­to­no­men Feld­tech­nik schafft zu­dem Vor­aus­set­zun­gen, elek­tri­sche An­triebs­sys­te­me in Land­bau sinn­voll ein­set­zen zu können. 

Lösungen sind da

Um we­nigs­tens das Zwei-Grad-Ziel zu er­rei­chen, brau­chen wir ei­ne ra­sche Ab­kehr von fos­si­len Brenn­stof­fen, aber auch zu­sätz­lich Ne­ga­tiv-Emis­sio­nen. Hier kommt die Land­wirt­schaft ins Spiel: Mehr hol­zi­ge Ele­men­te wie Wall­he­cken, Agro­forst-An­bau- und ‑Tier­hal­tungs­sys­te­me, Hu­mus auf­bau­en­de Maß­nah­men, die Nut­zung von zer­set­zungs­sta­bi­ler Pflan­zen­koh­le und si­li­ka­ti­schem Ge­steins­mehl kön­nen CO2 aus der At­mo­sphä­re ho­len und in land­wirt­schaft­li­che Sys­te­me ein­bin­den. Fast im­mer steigt da­bei die Bo­den­frucht­bar­keit, die Wi­der­stands­fä­hig­keit ge­gen Ex­trem­wet­ter­fol­gen und die Pro­duk­ti­vi­tät land­wirt­schaft­li­cher Sys­te­me. Ein gro­ßes Po­ten­ti­al liegt in der Kom­bi­na­ti­on von land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­sys­te­men mit der Er­zeu­gung von So­lar­strom auf der glei­chen Flä­che, der Agri-Pho­to­vol­ta­ik. Ei­ne leich­te Ver­schat­tung hilft vie­len Kul­tu­ren, Hit­ze­pe­ri­oden bes­ser zu über­ste­hen, kann Bo­den­was­ser be­wah­ren und Krank­heits­druck re­du­zie­ren. Ei­ne sol­che de­zen­tra­le Strom­pro­duk­ti­on kann durch klei­ne au­to­no­me Ro­bo­ter­fahr­zeu­ge Trak­tor-Ar­bei­ten er­set­zen und so Die­sel­ver­brauch und Bo­den­ver­dich­tung ver­mei­den. En­thu­si­as­ti­sche Men­schen, die die Land­wirt­schaft zum Teil der Lö­sung ma­chen wol­len, gibt es vie­le, doch noch ver­zö­gern und ver­hin­dern Vor­schrif­ten und Re­gu­la­ri­en oft ge­nug neue We­ge. Auf­ga­be der Po­li­tik ist es da­her, die Zu­kunfts­wei­chen so zu stel­len, dass die Viel­falt an Lö­sun­gen zur vol­len Blü­te ge­langt – da­mit Ge­sell­schaft und Land­wir­te profitieren. 

Claudia Kammann 

Pro­fes­so­rin für Kli­ma­fol­gen­for­schung an Son­der­kul­tu­ren, Hoch­schu­le Geisenheim 

Foto: Baschi Bender

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Sascha Krause-Tünker 

Vor­stand Next2Sun AG 

Vertikale Wende

Gibt es ge­eig­ne­te Agri-Pho­to­vol­ta­ik (Agri-PV) für gro­ße Acker- und Wei­de­flä­chen? Die Vor­tei­le des vom Tech­no­lo­gie­füh­rer Next2Sun ent­wi­ckel­ten ver­ti­ka­len Agri-PV-Sys­tem lie­gen hier auf der Hand: Der Flä­chen­ver­brauch ist durch die ver­ti­ka­le Auf­st­än­de­rung ge­rin­ger als bei je­dem an­de­ren Sys­tem – ty­pi­scher­wei­se we­ni­ger als 1 Pro­zent der Fläche. 

• Zu­dem ist das ver­ti­ka­le Sys­tem das ein­zi­ge, das oh­ne we­sent­li­che Er­trags­ein­bu­ßen an der Be­wirt­schaf­tungs­rich­tung aus­ge­rich­tet wer­den kann.

• Auch bei Rei­hen­ab­stand und Wuchs­hö­he gibt es vie­le Freiheitsgrade.

• So kön­nen cir­ca 90 Pro­zent der Flä­che wei­ter­hin mit kon­ven­tio­nel­len Ma­schi­nen ef­fi­zi­ent be­wirt­schaf­tet wer­den – und cir­ca 10 Pro­zent rund um die „So­lar­he­cken“ kön­nen der öko­lo­gi­schen Auf­wer­tung dienen.

Und der Bei­trag zur Energiewende?

Der spe­zi­fi­sche Strom­ertrag ist beim Tech­no­lo­gie­füh­rer Next2Sun hö­her als bei kon­ven­tio­nel­len Süd­an­la­gen und liegt bis zu 30 Pro­zent über dem Er­trag von al­ter­na­ti­ven Sys­te­men – so rei­chen we­ni­ge Pro­zent der ver­füg­ba­ren Flä­che aus, um den ge­sam­ten Strom­be­darf der Bun­des­re­pu­blik zu de­cken. Bei Ost-West- Aus­rich­tung lie­gen die Pro­duk­ti­ons­spit­zen zu­dem in den Mor­gen- und Abend­stun­den, wenn kon­ven­tio­nel­le PV-An­la­gen we­nig oder gar kei­nen Strom lie­fern. Für den Be­trei­ber be­deu­tet dies hö­he­re Strom­erträ­ge – für die En­er­gie­wen­de ei­nen ge­rin­ge­ren Be­darf an Spei­chern und ei­ne bes­se­re Aus­nut­zung der vor­han­de­nen Netzinfrastruktur. 

Antibiotika

Ihr Einsatz in der Tierhaltung in Deutschland sinkt

Quel­len: Bun­des­amt für Ver­brau­cher­schutz und Le­bens­mit­tel­si­cher­heit, BLE

Jeder Tropfen Wasser zählt

Seit Jah­ren ler­nen wir als Obst­bau­be­trieb mit dem Kli­ma­wan­del um­zu­ge­hen. So schüt­zen neu ge­bau­te Ha­gel­net­ze un­se­re Früch­te nicht nur vor Ha­gel, son­dern auch vor Son­nen­brand. Die in­zwi­schen län­ge­ren Tro­cken­pha­sen wa­ren frü­her eher ei­ne Aus­nah­me. Des­halb in­ves­tie­ren wir seit Jah­ren auch in un­se­re kost­bars­te Res­sour­ce und zu­gleich un­ser wich­tigs­tes Be­triebs­mit­tel: Was­ser. Feuch­tig­keits­sen­so­ren in 20 und 40 Zen­ti­me­ter Tie­fe mes­sen kon­ti­nu­ier­lich die Feuch­tig­keit im Bo­den auf den un­ter­schied­li­chen Obst­flä­chen. Über­wacht und ge­steu­ert wird zen­tral und voll au­to­ma­ti­siert. Ein Was­ser­be­cken mit 10.000 Ku­bik­me­tern Vo­lu­men spei­chert die Nie­der­schlä­ge von den Dä­chern un­se­rer Be­triebs­hal­len und dem an­gren­zen­den Ge­wer­be­ge­biet. Dün­ne Schläu­che mit ein­ge­bau­ten Trop­fern trans­por­tie­ren das kost­ba­re Nass zu den Obst­bäu­men. Drei Li­ter Was­ser pro Stun­de trop­fen so lang­sam an je­des Ap­fel­bäum­chen. Das re­du­ziert die Ver­duns­tung, auch wenn wir tags­über be­wäs­sern müs­sen. Denn nur dann wer­den die Pum­pen auch elek­trisch aus un­se­rer ei­ge­nen So­lar­an­la­ge be­trie­ben. Sechs­stel­lig ha­ben wir da­für in­ves­tiert. Nach­hal­ti­ge In­ves­ti­tio­nen ge­lin­gen nur dann, wenn auch die Wert­schöp­fung in den Obst­bau­be­trie­ben bleibt. Letzt­lich ent­schei­det der Ver­brau­cher bei je­dem Ein­kauf, ob wir wei­ter­hin in die Zu­kunft un­se­res re­gio­na­len nach­hal­ti­gen Obst­an­bau­es in­ves­tie­ren können. 

Roland Schmitz-Hübsch 

Obstbauer 

Hubertus Paetow 

Prä­si­dent Deut­sche Land­wirt­schafts-Ge­sell­schaft (DLG)

Foto: DLG

Beispiel für andere

Lan­ge Zeit war das ein­zi­ge Ziel für uns Land­wir­te, ei­ne wach­sen­de Be­völ­ke­rung mit aus­rei­chend Le­bens­mit­teln zu ver­sor­gen. Heu­te stel­len die Märk­te nicht nur höchs­te An­for­de­run­gen an Men­ge, Preis und Qua­li­tät des End­pro­dukts, son­dern auch an die Qua­li­tät der ge­sam­ten Pro­zess­ket­te. Tier­wohl, fai­re Ar­beits­be­din­gun­gen, Um­welt- und Kli­ma­schutz set­zen zu­sätz­li­che Stan­dards. Ein zu­kunfts­fä­hi­ger Agrar­sek­tor darf die na­tür­li­chen Res­sour­cen nicht dau­er­haft be­ein­träch­ti­gen. Da­für gibt es kei­ne ein­fa­che Lö­sung, auch der Öko­land­bau von heu­te löst nicht al­le Pro­ble­me. Of­fe­ner Um­gang mit In­no­va­ti­on ge­paart mit klug ein­ge­setz­ten markt­wirt­schaft­li­chen In­stru­men­ten kön­nen die Nah­rungs­mit­tel­er­zeu­gung nach­hal­tig ge­stal­ten, von re­ge­ne­ra­ti­ver Land­wirt­schaft und Agro­forst bis zu In­door-Far­ming und Cul­tu­red Me­at. Auch in der Land­wirt­schaft ist der Fort­schritt di­gi­tal. Ka­me­ras und KI-Ver­fah­ren kön­nen Un­kräu­ter er­ken­nen und ei­ne punkt­ge­naue Ap­pli­ka­ti­on er­mög­li­chen. Sen­so­ren in der Tier­hal­tung mes­sen Fress­ver­hal­ten, Be­we­gungs­ra­di­us oder Tem­pe­ra­tu­ren und mel­den prä­zi­se und schnell Ab­wei­chun­gen, so­dass Krank­hei­ten früh­zei­tig er­kannt wer­den und ei­ne op­ti­ma­le Tier­ge­sund­heit si­cher­ge­stellt ist. Und cloud­ba­sier­te Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ma­nage­ment­sys­te­me er­mög­li­chen prä­zi­se­re Ent­schei­dun­gen und stel­len Da­ten zur Be­wer­tung der Nach­hal­tig­keit zur Ver­fü­gung. Ei­ne er­folg­rei­che Trans­for­ma­ti­on der Land­wirt­schaft kann als Bei­spiel für vie­le an­de­re Sek­to­ren dienen. 

GRÜNE ENERGIEWENDE

Chancen für die Landwirtschaft

„Wer­den Sie Teil der En­er­gie­wen­de! Las­sen Sie uns ge­mein­sam der Kli­ma­kri­se et­was ent­ge­gen­set­zen und si­chern Sie mit Pacht­ein­nah­men die Zu­kunft Ih­res land­wirt­schaft­li­chen Be­triebs – mit Pho­to­vol­ta­ik und Windkraft.“
Der Kli­ma­wan­del stellt die ge­sam­te Ge­sell­schaft vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Für die Land­wirt­schaft be­deu­ten stei­gen­de Tem­pe­ra­tu­ren, Hit­ze­wel­len und Tro­cken­heit, aber auch Stark­re­gen und Stür­me den Aus­fall von (Tei­len ih­rer) Ern­te und da­mit ei­ne zu­neh­men­de exis­ten­zi­el­le Be­dro­hung. Die En­er­gie­wen­de liegt aber nicht nur aus die­sem Grund im be­son­de­ren In­ter­es­se der Landwirte.
Für den not­wen­di­gen Aus­bau von Wind- und So­lar­ener­gie braucht es Flä­chen. Nur mit land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen wird die En­er­gie­wen­de ge­lin­gen. Dar­in liegt für Ei­gen­tü­mer sol­cher Flä­chen die Chan­ce auf neue und lang­fris­tig sta­bi­le Ein­nah­men, wenn sie die­se für die grü­ne En­er­gie­er­zeu­gung verpachten.

Bis 2030 sol­len rund 0,9 Pro­zent der land­wirt­schaft­li­chen Flä­che für Pho­to­vol­ta­ik ge­nutzt wer­den; bis 2040 vor­aus­sicht­lich 1,7 Pro­zent. Gleich­zei­tig stei­gen die An­for­de­run­gen für Land­wir­te, ih­re na­tür­li­chen Res­sour­cen nach­hal­tig zu be­wirt­schaf­ten. Vier Pro­zent der Agrar­flä­che sol­len ab 2024 für die Ver­bes­se­rung der Bio­di­ver­si­tät ge­nutzt wer­den. Ei­ne Lö­sung kann hier sein, land­wirt­schaft­li­che Flä­chen für So­lar- und Wind­parks zu verpachten.

War­um soll­te man Land für den Bau von Wind- und So­lar­parks verpachten? Pacht­ver­trä­ge für Wind- und So­lar­parks bie­ten ho­he fi­nan­zi­el­le Er­trä­ge, die die Ein­nah­men aus der Land­wirt­schaft über­tref­fen – und in vie­len Fäl­len ei­ne fort­füh­ren­de oder zu­sätz­li­che Nut­zung der Flä­che, et­wa für die Be­wei­dung oder für land­wirt­schaft­li­che Ak­ti­vi­tä­ten, er­mög­li­chen. Der zu­sätz­li­che fi­nan­zi­el­le Spiel­raum aus den Pacht­ein­nah­men kann da­zu bei­tra­gen, land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be für zu­künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen auf­zu­stel­len. Stat­kraft ga­ran­tiert ei­ne jähr­li­che Pacht­zah­lung für 30 bis 40 Jah­re mit ga­ran­tier­ter Min­dest­pacht­zeit und Rück­bau­si­cher­heit für Pho­to­vol­ta­ik- und Windanlagen.

Das nor­we­gi­sche Staats­un­ter­neh­men ist hier­bei ein ver­läss­li­cher, lang­fris­ti­ger Part­ner – von der Pla­nungs­pha­se bis zum Rück­bau ei­nes Win­do­der ei­nes So­lar­parks. Stat­kraft küm­mert sich um ge­neh­mi­gungs­re­le­van­te Schrit­te, plant den Wind- oder So­lar­park im Dia­log mit al­len In­ter­es­sens­grup­pen vor Ort und ent­wi­ckelt Kon­zep­te für ei­ne um­welt­ver­träg­li­che Um­set­zung. Grund­stücks­ei­gen­tü­mer tra­gen we­der Pro­jekt­ent­wick­lungs- noch War­tungs­kos­ten für Wind­rä­der und Frei­flä­chen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen: Das En­er­gie­un­ter­neh­men über­nimmt die Kos­ten und Ri­si­ken für die Pla­nung, die Ge­neh­mi­gung und den Be­trieb. Ei­ne Rück­bau­ver­pflich­tung wird den Grund­stücks­ei­gen­tü­mern in den Ver­trä­gen zugesichert. 

Ein blei­ben­des Zei­chen für die En­er­gie­wen­de und die Bio­di­ver­si­tät setzen

Der Neu­bau von So­lar- und Wind­kraft­an­la­gen si­chert ei­ne nach­hal­ti­ge En­er­gie­ver­sor­gung in Deutsch­land und ver­rin­gert die Ab­hän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen. En­er­gie­un­ter­neh­men wie Stat­kraft sor­gen für ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge Nut­zung von Grund­stü­cken und pla­nen Pro­jek­te un­ter Be­rück­sich­ti­gung des na­tür­li­chen Land­schafts­bil­des. So kön­nen im Zu­ge des Baus ei­nes So­lar­parks in­sek­ten- und bie­nen­freund­li­che Wild­blu­men­wie­sen an­ge­legt, He­cken ge­pflanzt oder ver­grö­ßert und Ge­le­gen­hei­ten für Nist­plät­ze von Vö­geln und Fle­der­mäu­sen so­wie an­de­re Le­bens­räu­me ge­schaf­fen wer­den. So wer­den Na­tur und Ar­ten­viel­falt rund um Frei­flä­chen­an­la­gen über die Zeit ver­bes­sert. Gleich­zei­tig kön­nen die Flä­chen für die Wei­de­hal­tung von Scha­fen oder die Im­ke­rei ge­nutzt werden. 
Ein er­fah­re­ner Part­ner für ei­ne nach­hal­ti­ge Zu­kunft

Seit über 125 Jah­ren steht Stat­kraft für er­neu­er­ba­re En­er­gie. Be­reits 1895 ent­wi­ckel­te das En­er­gie­un­ter­neh­men die ers­ten Was­ser­kraft­wer­ke. Vor über 20 Jah­ren ka­men ers­te Wind­pro­jek­te hin­zu, er­gänzt vor über 10 Jah­ren durch die ers­ten So­lar­pro­jek­te. Der Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien si­chert die Strom­ver­sor­gung der Zu­kunft – und er­öff­net neue wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ven für In­ves­to­ren, Ent­wick­lungs­part­ner und Grundbesitzer.

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: statkraft.de

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Martin Vollnhals 

Head of Busi­ness De­ve­lo­p­ment und Pro­ject Acquisition 

Johanna Schnitzler 

Vor­stand BUND-Ju­gend, Lan­des­ver­band Berlin 

Foto: Björn Obmann

Allianzen schmieden

Som­mer 2022: Als Teil­neh­me­rin der Ak­ti­on „Hof mit Zu­kunft“ ste­he ich auf der Wei­de ei­nes hes­si­schen Bau­ern­ho­fes. Um mich her­um In­sek­ten­sum­men und mu­hen­de Kü­he. Mich be­geis­tert, dass es Hö­fe wie die­sen gibt, die ver­su­chen, der Kli­ma- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se ent­ge­gen­zu­wir­ken. Aber der Preis ist hoch: „Ein Fa­mi­li­en­be­trieb ist im­mer ein Aus­beu­tungs­be­trieb“, meint der Land­wirt. Sei­nen Hof zu füh­ren wä­re un­mög­lich, wenn die Kin­der nicht mit an­pa­cken wür­den. Die Ar­beit in ei­nen Stun­den­lohn um­zu­rech­nen, wagt hier nie­mand. Ich fra­ge den Land­wirt, wel­ches Wort sei­ne Ar­beit am bes­ten be­schreibt. „Kampf“, lau­tet die Ant­wort. Wie kann es sein, dass wir um die wich­ti­ge Rol­le der Land­wirt­schaft im Kampf ge­gen Kli­ma­kri­se und Ar­ten­ster­ben wis­sen und en­ga­gier­te Landwirt:innen so al­lein ge­las­sen wer­den? Mei­ne Zu­kunfts­vi­si­on ist die An­er­ken­nung der bäu­er­li­chen Ar­beit durch Ge­sell­schaft und Po­li­tik. Mehr fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung, die fai­re Löh­ne er­mög­licht, da­mit un­ser Es­sen nicht län­ger zu­las­ten de­rer pro­du­ziert wird, die sich tag­täg­lich auf Fel­dern und in Stäl­len ab­ar­bei­ten. Und nicht zu­letzt: ei­ne kli­ma- und um­welt­ver­träg­li­che Land­wirt­schaft, die Per­spek­ti­ven für jun­ge Men­schen schafft. Doch der drin­gend not­wen­di­ge Wan­del ent­steht nicht von selbst. Wir müs­sen Al­li­an­zen schmie­den zwi­schen Landwirt:innen, der Kli­ma­be­we­gung und Konsument:innen. Es­sen ist po­li­tisch und der Kampf für ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge Land­wirt­schaft ei­ner, den wir ge­mein­sam füh­ren müssen. 

Schützt die Bienen

Die Bie­ne ist im­mer von Land­wirt­schaft be­trof­fen. Als Be­stäu­ber von Obst, Ge­mü­se und Mas­sen­trach­ten wie Raps ist sie für die Si­che­rung der mensch­li­chen Er­näh­rung un­ab­ding­bar, zu­gleich be­stimmt die Agrar­land­schaft ih­ren Le­bens­raum. Ent­spre­chend müs­sen land­wirt­schaft­li­che Pra­xis und Bie­nen­schutz ver­knüpft wer­den. Wäh­rend Ho­nig­bie­nen als Nutz­tie­re vom Im­ker be­treut, im Krank­heits­fall be­han­delt und bei Nah­rungs­man­gel ge­füt­tert wer­den kön­nen, sind man­che der et­wa 590 Wild­bie­nen­ar­ten in Deutsch­land auf ganz be­stimm­te Nah­rungs­pflan­zen und Le­bens­räu­me an­ge­wie­sen. Nicht nur für die Be­stäu­bung land­wirt­schaft­li­cher Kul­tu­ren sind Wild­bie­nen wich­tig, auch vie­le an­de­re Pflan­zen­ar­ten sind auf sie an­ge­wie­sen. Wild­bie­nen pro­fi­tie­ren vor al­lem von ei­ner struk­tur­rei­chen Land­schaft mit He­cken, Mau­ern, Rand­strei­fen und Klein­ge­höl­zen so­wie ei­nem viel­fäl­ti­gen An­ge­bot blü­hen­der Pflan­zen – was den ur­ba­nen Raum für Wild­bie­nen so­gar at­trak­ti­ver ma­chen kann als die Agrar­land­schaft. Lei­der fehlt es an lang­fris­ti­gen Da­ten zum Zu­stand der Wild­bie­nen in Deutsch­land. Man kann aber nur schüt­zen, was man kennt. Des­we­gen lau­fen zur­zeit um­fang­rei­che Mo­ni­to­rings. Sie bil­den die Grund­la­ge, um För­der­maß­nah­men zu eva­lu­ie­ren und die­se bes­ser an art­spe­zi­fi­sche Be­dürf­nis­se und re­gio­na­le Be­din­gun­gen an­zu­pas­sen. Die Wei­chen für ei­ne Zu­kunft, in der die Ho­nig­bie­ne als dritt­wich­tigs­tes Nutz­tier hin­ter Schwein und Rind und auch Wild­bie­nen ge­schützt sind, kön­nen wir schon heu­te stellen. 

Jens Pistorius 

Lei­ter In­sti­tut für Bie­nen­schutz, Ju­li­us-Kühn-In­sti­tut (JKI)

Foto: JKI/​Johannes Kaufmann

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Sabine Loos 

Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin West­fa­len­hal­len Un­ter­neh­mens­grup­pe GmbH 

Next Level Farming 

Die Ge­schwin­dig­keit des ge­sell­schaft­li­chen Wan­dels – be­ein­flusst durch Kli­ma­wan­del, Ern­te­aus­fäl­le, Lie­fer­ket­ten­eng­päs­se, ei­ne ver­stärk­te Be­sie­de­lung so­wie die Er­hö­hung von Ver­kehrs­flä­chen – macht ei­nen zeit­na­hen Wan­del in der Land­wirt­schaft so dring­lich: hin zu kon­trol­lier­ten Pro­duk­ti­ons­sys­te­men für Früch­te, Ge­mü­se, Sa­la­te, Kräu­ter, Mi­cro­greens und me­di­zi­ni­sche Pflan­zen. Eben­so ste­hen zu­neh­mend die Fisch- und In­sek­ten­zucht, Pil­ze, Zell­fleisch so­wie Al­gen im Fo­kus. Nur so lässt sich die Ver­sor­gung mit fri­schen Le­bens­mit­teln in dicht be­sie­del­ten Bal­lungs­räu­men und als zu­künf­ti­ge Säu­le für die Er­näh­rung der Welt­be­völ­ke­rung si­cher­stel­len. Con­trol­led En­vi­ro­m­ent Agri­cul­tu­re (CEA) ist ein kom­ple­xes The­ma und geht mit ei­nem ho­hen Ein­satz mul­ti­dis­zi­pli­nä­rer Tech­no­lo­gie ein­her. Auf der Ver­tiF­arm, In­ter­na­tio­na­le Fach­mes­se für Next Le­vel Far­ming und New Food Sys­tems, kön­nen sich Mes­se­be­su­cher vom 26. bis zum 28. Sep­tem­ber 2023 um­fas­send zur nach­hal­ti­gen Land­wirt­schaft in­for­mie­ren und mit den neu­es­ten Pro­duk­ten und Lö­sun­gen ver­traut ma­chen. Aus­stel­ler tref­fen hier auf in­ter­es­san­te Kon­tak­te zu Neu­kun­den, Her­stel­lern, Dis­tri­bu­to­ren und wich­ti­gen Bran­chen­mit­glie­dern. Die welt­weit ers­te Busi­ness- und In­for­ma­ti­ons­platt­form für die Zucht- und An­bau­mög­lich­kei­ten der Zu­kunft wird er­gänzt durch ein reich­hal­ti­ges, in­halts­star­kes Kon­gress- und Rahmenprogramm.

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: www.vertifarm.de

Fleischkonsum

So viel essen wir Deutschen

Quel­le: BLE

Joachim Rukwied 

Prä­si­dent Deut­scher Bau­ern­ver­band (DBV)

Foto: DBV/​Gero Breloer

Zukunft braucht Perspektiven

Mit der viel­zi­tier­ten Zei­ten­wen­de ist auch das The­ma Er­näh­rungs­si­cher­heit wie­der auf die Ta­ges­ord­nun­gen ge­sell­schaft­li­cher und po­li­ti­scher De­bat­ten ge­rückt. Das muss es auch – denn die ver­gan­ge­nen Kri­sen­jah­re ha­ben ge­zeigt, wie wich­tig es ist, Ab­hän­gig­kei­ten von in­sta­bi­len Welt­re­gio­nen und au­to­kra­ti­schen Staa­ten zu re­du­zie­ren. Wenn wir aber die Zu­kunft für und mit der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on ge­stal­ten wol­len, ge­hö­ren am­bi­tio­nier­ter Kli­ma- und Ar­ten­schutz oh­ne Fra­ge da­zu. In der Pra­xis set­zen wir Land­wir­te be­reits auf kli­ma­scho­nen­de An­bau­ver­fah­ren und in­te­grie­ren im­mer mehr Bio­di­ver­si­täts­maß­nah­men in un­se­re Be­triebs­ab­läu­fe. Die­sen Weg wer­den wir ent­schlos­sen wei­ter­ge­hen. Bei al­lem Ge­stal­tungs­wil­len ist ei­nes aber un­er­läss­lich: Ein Be­trieb kann nur dann in die Zu­kunft in­ves­tie­ren, wenn er wirt­schaft­lich be­stehen kann. Vor der ho­hen Re­le­vanz wirt­schaft­li­cher Not­wen­dig­kei­ten schei­nen ei­ni­ge po­li­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger noch im­mer die Au­gen zu ver­schlie­ßen. Die mul­ti­plen Kri­sen, de­nen wir ge­gen­über­ste­hen, dul­den je­doch kei­nen wei­te­ren Auf­schub. Und des­halb ist die Po­li­tik mehr denn je ge­fragt, die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen zu set­zen und Per­spek­ti­ven zu schaf­fen. Nur so kön­nen wir ei­ne Zu­kunft bau­en, die dem not­wen­di­gen Klima‑, Um­welt- und Ar­ten­schutz so­wie ho­hem Tier­wohl ge­recht wird. Kurz­um: Für die drän­gen­den Fra­gen der Si­che­rung un­se­rer Le­bens­grund­la­gen brau­chen wir Lö­sun­gen und die Land­wirt­schaft ist ein ak­ti­ver Teil der Lösung. 

Hartmut Matthes 

Hart­mut Matthes 

Vielfalt zählt

Nah­rung ge­hört zwei­fels­frei zu un­se­ren Grund­be­dürf­nis­sen. Frü­her wie heu­te hat es die Men­schen an­ge­trie­ben, nach neu­en Me­tho­den und Werk­zeu­gen für die Land­wirt­schaft zu su­chen, um die­ses Be­dürf­nis zu be­frie­di­gen. Ei­ne wach­sen­de Welt­be­völ­ke­rung so­wie die Ver­än­de­rung un­se­res Le­bens­stils füh­ren zu ei­nem Ver­hält­nis mit Na­tur und Um­welt, das im­mer we­ni­ger aus­ba­lan­ciert ist. Der Zu­stand na­tür­li­cher Res­sour­cen wie Bo­den, Was­ser oder En­er­gie wird zu­neh­mend kri­tisch. Land­wirt­schaft ist als Mit­ver­ur­sa­cher ein Teil des Pro­blems, aber auch Teil der Lö­sung. Nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten ist al­ter­na­tiv­los. Land­wirt­schaft wird zu­sätz­lich Ge­mein­wohl- und Öko­sys­tem­leis­tun­gen stär­ker in den Blick neh­men und dies mit dem Kern­ge­schäft der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on in Ein­klang brin­gen müs­sen. Die Gren­zen zwi­schen öko­lo­gisch und kon­ven­tio­nell wer­den un­schär­fer. Neue in­no­va­ti­ve Me­tho­den und Werk­zeu­ge in der Pflan­zen­zucht so­wie dem Pflan­zen­schutz wer­den ge­nutzt, denn es fehlt die Zeit für not­wen­di­ge An­pas­sungs­pro­zes­se. Zu­neh­men wird auch die Viel­falt der Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren: klas­si­scher An­bau von Ge­trei­de auf dem Acker ne­ben Ver­ti­cal Far­ming im Ge­mü­se­bau, Milch und Fleisch aus der Tier­hal­tung, dem La­bor oder pflan­zen­ba­siert so­wie En­er­gie vom Acker durch Pho­to­vol­ta­ik in Kom­bi­na­ti­on mit Son­der­kul­tu­ren. Aber eins ist auch si­cher: Un­se­re Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten wer­den sich än­dern – ob wir es wol­len oder nicht. 

LANDWIRT SCHAFFT ENERGIE

Die al­ler­meis­ten der rund 9.900 Bio­gas­an­la­gen in Deutsch­land be­fin­den sich in bäu­er­li­chen Hän­den. Sie leis­ten ei­nen wich­ti­gen Bei­trag für un­se­re si­che­re En­er­gie­ver­sor­gung – so­wohl bei der Strom­be­reit­stel­lung als auch bei der Wär­me­er­zeu­gung oder als Kraftstoff-Lieferant.

1,9 Mil­lio­nen Haus­hal­te könn­ten mit Bio­gas-Wär­me ver­sorgt wer­den. Vor al­lem der länd­li­che Raum pro­fi­tiert da­bei – ei­ner­seits von der ver­läss­li­chen und preis­wer­ten Heiz­ener­gie und an­de­rer­seits von der Wert­schöp­fung, die die Bio­gas­an­la­ge in der Re­gi­on ein­spielt. Ne­ben Bio­gas pro­du­zie­ren vie­le Land­wir­te auch Holz­ener­gie so­wie Strom aus Pho­to­vol­ta­ik und Wind­rä­dern – und wer­den da­mit ein im­mer wich­ti­ge­rer Bau­stein für un­se­re si­che­re und preis­wer­te Energieversorgung. 

Biogas sorgt für Artenvielfalt

Ne­ben dem Kli­ma­wan­del ist der Rück­gang der Ar­ten­viel­falt ei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung für uns al­le. Blü­hen­de Wie­sen und Fel­der leis­ten ei­nen wert­vol­len Bei­trag zum Er­halt die­ser Ar­ten­viel­falt. In Bio­gas­an­la­gen wird aus ar­ten­rei­chen Blüh­pflan­zen kli­ma­freund­li­che En­er­gie er­zeugt – und dar­über kön­nen die Kos­ten für die Pfle­ge der Blüh­flä­chen er­wirt­schaf­tet wer­den. Gut für In­sek­ten, uns Men­schen und die Landwirtschaft. 

Ein geschlossener Kreislauf

und Wär­me. Das nach der Ver­gä­rung an­fal­len­de Gär­pro­dukt ist ein hoch­wer­ti­ger Dün­ger, der zu­rück auf die Fel­der ge­bracht wird und da­mit den Nähr­stoff­kreis­lauf schließt. Ganz ne­ben­bei ver­mei­den Bio­gas­an­la­gen da­durch auch noch Me­than-Emis­sio­nen, die bei der La­ge­rung von Gül­le in of­fe­nen Be­häl­tern ent­ste­hen. Ein dop­pel­ter Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Und wuss­ten Sie schon, dass aus Gär­pro­duk­ten auch Tor­fer­satz für die Blu­men­er­de her­ge­stellt wird? Das ist wich­tig, um un­se­re Moo­re zu er­hal­ten und das dort ge­spei­cher­te CO2 zu fi­xie­ren. Es gibt vie­le gu­te Grün­de, die für Bio­gas spre­chen. Des­halb müs­sen wir den be­stehen­den Bio­gas­park er­hal­ten und wei­ter­ent­wi­ckeln – für die Land­wirt­schaft, für die Um­welt, für das Kli­ma und für uns Kon­su­men­ten von En­er­gie und Lebensmitteln. 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: biogas.org| biovollgas.de

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Dr. Claudius da Costa Gomez 

Haupt­ge­schäfts­füh­rer Fach­ver­band Bio­gas e.V.

Kirsten Arp & Peter Jantsch 

Bund Öko­lo­gi­sche Le­bens­mit­tel­wirt­schaft & Deut­scher Bauernverband 

Erträge sichern, Klima schützen

Hu­mus in Acker­bö­den sorgt nicht nur für ein ak­ti­ves Bo­den­le­ben, er ist auch ein wich­ti­ger na­tür­li­cher Koh­len­stoff­spei­cher. Auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät tra­gen na­tür­li­che Koh­len­stoff­sen­ken da­zu bei, nicht ver­meid­ba­re Emis­sio­nen aus­zu­glei­chen. Gleich­zei­tig wird durch Hu­mus­auf­bau die Kli­ma­re­si­li­enz in der Land­wirt­schaft er­höht: Sie führt zu ei­ner Ver­bes­se­rung der Nähr­stoff­ver­füg­bar­keit, der Bo­den­struk­tur und ei­ner er­höh­ten Was­ser­hal­te­fä­hig­keit. Die­se kann bei Tro­cken­heit hel­fen, Er­trags­ni­veaus zu sta­bi­li­sie­ren. Re­gen­was­ser kann bes­ser im Bo­den ver­si­ckern, an­statt auf der Ober­flä­che ab­zu­flie­ßen und für die Pflan­zen ver­lo­ren zu ge­hen. Dar­über hin­aus wird das Ero­si­ons­ri­si­ko ver­min­dert. Das Mo­dell- und De­mons­tra­ti­ons­vor­ha­ben Hu­mus­Kli­maNetz setzt an die­sen Punk­ten an. 150 öko­lo­gi­sche und kon­ven­tio­nel­le land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be in ganz Deutsch­land neh­men dar­an teil und er­ar­bei­ten un­ter wis­sen­schaft­li­cher Be­glei­tung Mög­lich­kei­ten, wie sich Hu­mus in der Pra­xis lang­fris­tig auf­bau­en und er­hal­ten lässt. Ei­ne Rei­he an acker­bau­li­chen Maß­nah­men kom­men da­für in­fra­ge, zum Bei­spiel ei­ne er­wei­ter­te Frucht­fol­ge, Zwi­schen­früch­te und Un­ter­saa­ten, mehr­jäh­ri­ge hu­mus­meh­ren­de Kul­tu­ren, Blüh­strei­fen, Agro­forst­sys­te­me, Kur­zum­triebs­plan­ta­gen und He­cken. Ge­lei­tet wird das Pro­jekt vom Bund Öko­lo­gi­sche Le­bens­mit­tel­wirt­schaft (BÖLW) und dem Deut­schen Bau­ern­ver­band (DBV), das Thü­nen-In­sti­tut be­glei­tet das Vor­ha­ben wissenschaftlich. 

Geprüfte Sicherheit

Die Er­näh­rung der wach­sen­den Welt­be­völ­ke­rung in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels und der an­ge­streb­ten Re­du­zie­rung des Dün­ge- und Pflan­zen­schutz­mit­tel­ein­sat­zes er­for­dern von der Land­wirt­schaft um­sich­ti­ge Stra­te­gien. Statt ei­ner Er­wei­te­rung der An­bau­flä­che, über die frü­her die Ern­te­men­gen ver­grö­ßert wur­den, geht es bei schrump­fen­den Acker­flä­chen heu­te dar­um, die Pro­duk­ti­on zu op­ti­mie­ren und et­wa Ern­te­ver­lus­te zu mi­ni­mie­ren. Zu­neh­men­de Wet­ter­ex­tre­me und neue Schäd­lin­ge er­for­dern zu­sätz­lich den An­bau ge­sun­der und ro­bus­ter Pflan­zen, da in der Ve­ge­ta­ti­on im­mer we­ni­ger re­agiert wer­den kann. Hier wird vor al­lem die Aus­wahl der an­ge­bau­ten Sor­ten und der Ein­satz von hoch­wer­ti­gem Saat­gut im­mer wich­ti­ger. Die Pflan­zen­züch­tung plant mit ih­ren Züch­tun­gen kon­ti­nu­ier­lich 15 Jah­re vor­aus, um sich an ver­än­der­te Kli­ma­be­din­gun­gen und neue Krank­hei­ten und Schäd­lin­ge an­zu­pas­sen. Aber auch heu­te er­mög­licht die Aus­wahl ge­sun­der Sor­ten, die auch mit we­nig Dün­ge- und Pflan­zen­schutz­mit­tel aus­rei­chen­de und si­che­re Er­trä­ge lie­fern, ei­ne nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft. Wich­tig ist die Nut­zung von ge­sun­dem Saat­gut mit ho­her Keim­fä­hig­keit, das frei von Fremd­be­satz mit an­de­ren Kör­nern ist, um für rasch schlie­ßen­de und bo­den­de­cken­de Be­stän­de zu sor­gen und die Not­wen­dig­keit zur Un­kraut­be­kämp­fung und wei­te­rer Pflan­zen­schutz­maß­nah­men nach dem Feld­auf­gang zu re­du­zie­ren. Si­cher­ge­stellt wird dies durch die amt­li­che Prü­fung und Zer­ti­fi­zie­rung je­des ver­kauf­ten Sacks Saatgut. 

Dennis Hehnen 

Ge­schäfts­füh­rer Ge­trei­de­fonds Z‑Saatgut und Re­fe­rent Ge­trei­de, Bun­des­ver­band Deut­scher Pflanzenzüchter 

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