Foto: iStock/pixdeluxe
Wer möglichst gar kein Gemüse mehr kaufen möchte, benötigt eine Beetgröße von 40 Quadratmetern pro Person.
Wie nachhaltig kann Ernährung sein?
Wussten Sie, dass zwei Drittel aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen nur durch Wiederkäuer nachhaltig nutzbar sind? Oder das ein vollwertiger veganer Speiseplan langfristig Volkskrankheiten vorbeugt? Was der ‑Publizist Hendrik Haase und der Ernährungsaktivist Aljosha Muttardi hier mit uns teilen, sind nur zwei der vielen Aha-Aspekte in ‑Sachen nachhaltige Ernährung. Tina Andres vom Bund Ökologische Lebens-mittelwirtschaft hat noch eine interessante Zahl parat: „Bio spart bereits heute Klimaschäden allein in Deutschland in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im Jahr ein.“ Wir decken für Sie nachhaltig den Tisch auf dieser Seite.
Kiran Virmani
Foto: DGE, of Design Thinking/Jana Legler
Gemeinsam gesünder essen
Wie und was wir essen und trinken hat nicht nur Einfluss auf unser persönliches Wohlbefinden und unsere Gesundheit, sondern nachweislich auch auf die Umwelt und das Klima. Das ist natürlich auch in der Gemeinschaftsverpflegung angekommen. Bei rund 17 Millionen Menschen, die täglich in Kita, Schule, Mensa, Betrieb, Klinik oder Senior:inneneinrichtung eine oder mehrere Mahlzeiten essen, ergeben sich dadurch große Chancen für die flächendeckende Umsetzung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigeren Ernährung. Dabei tauchen viele Fragen bei Tischgästen, aber auch bei Verantwortlichen der Gemeinschaftsverpflegung auf: Muss man dafür komplett auf Fleisch verzichten und vorwiegend auf pflanzliche Lebensmittel zurückgreifen? Oder sollen gar alle vegan essen? Und was ist mit einer fairen Ernährungsumgebung gemeint? Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft entwickelte die DGE daher Qualitätsstandards für verschiedene Lebenswelten. Diese beinhalten Kriterien für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung in Gemeinschaftseinrichtungen. Sie unterstützen Verantwortliche bei der Umsetzung einer passenden Verpflegung. Checklisten, Medien und Beratung gehören ebenfalls zum Portfolio. Zudem bietet die DGE Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung sowie Caterern, die diese Einrichtungen beliefern, die Möglichkeit, sich durch eine DGE-Zertifizierung auszeichnen zu lassen.
Gut für Mensch und Planeten
Die Ernährungswirtschaft trägt global mit 30 Prozent zum Klimawandel und mit etwa 70 Prozent zum Biodiversitätsverlust bei. Und das durch Übernutzung natürlicher Ressourcen, Überdüngung, zu viele Tiere auf der Fläche, viel zu viele Pestizide, zu wenig Vielfalt auf dem Acker und zu billige Lebensmittel, die wir gedankenlos wegwerfen, denn „was nichts kostet, ist nichts wert“. In Wahrheit kostet uns dieses System die Welt. Die Zukunftskommission Landwirtschaft beziffert die Umweltfolgekosten durch die Landwirtschaft in Deutschland auf 90 Milliarden Euro jährlich. Mit „wahren Preisen“, bei denen die Umweltkosten Teil der Produktionskosten sind, und mit der Ausweitung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft kann ein Wirtschaften innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen gelingen. Generationengerecht, tierwohlgerecht, sozial, ökologisch, gesund für Mensch und Planeten. Bio ist eine regenerative Kreislaufwirtschaft, die ohne Dünger aus fossiler Energie funktioniert, Humus im Boden aufbaut und so CO2 aus der Luft bindet, flächengebundene, artgerechte Tierhaltung betreibt und gesunde Lebensmittel produziert. Bio wirtschaftet mit kurzen Lieferwegen und regionaleren Wertschöpfungsketten. Durch seine ressourcenschützende Wirtschaftsweise spart Bio bereits heute Klimaschäden allein in Deutschland in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im Jahr ein. Bio ist die unmittelbare, erprobte und wirksame Antwort zur Lösung der Krisen.
Tina Andres
Foto: Bioverlag
Eva-Maria Haas
Foto: Unsere Bayerischen Bauern e.V.
Verantwortung zeigen
Wie produzieren wir Lebensmittel umwelt- und klimaschonend? Wie stillen wir den Hunger der Welt? Und wie stellen wir sicher, dass Bäuerinnen und Bauern, die in eine Landwirtschaft der Zukunft investieren, selbst eine Zukunft haben? Diese Fragen treiben Wissenschaftler:innen, Land- und Forstwirt:innen in Bayern um. Hier, wo die Erzeugnisvielfalt groß und die Landwirtschaft kleinbäuerlich geprägt ist, setzen viele Höfe auf nachhaltige Lösungen. Sie nutzen Satelliten, um Dünger zu sparen, bauen neue Ställe für mehr Tierwohl, installieren Biogasanlagen für grüne Energie. Und sie erleben, dass Handel und Verbraucher:innen ihren Bedarf an Fleisch, Milch, Obst und Co. mit Billigimporten aus Ländern decken, in denen Tierwohl und Umweltschutz kaum eine Rolle spielen. Derweil erhöht die Politik den Druck auf die heimische Landwirtschaft. Geht es so weiter, gehen Bayerns Bäuerinnen und Bauern in die Knie. Damit wäre weder Mensch, Tier noch Umwelt geholfen. Klimaschutz und Tierwohl sollten nicht an Grenzen stoppen. Nachhaltige Ernährung bedeutet auch regionale Ernährung. Machen wir uns bewusst, dass hier alle gefragt sind. Landwirt:innen müssen in Nachhaltigkeit investieren. Verbraucher:innen müssen beim Einkauf auf regionale Herkunft achten. Politik und Handel müssen Probleme mitschultern, statt zu delegieren. Wie nachhaltig kann Ernährung sein? Das bestimmen wir zusammen – Verbraucher:innen, Landwirt:innen, Handel und Politik.
Fleischersatz
Die Proteinalternativen werden langsam beliebter
Quelle: Statista
Der Wille zählt
Die Frage müsste eher lauten: Wie viel nicht nachhaltige Ernährung können wir uns noch leisten? Die Antwort darauf hat schon vor Jahren der Agrarökonom Felix zu Löwenstein im Untertitel seines Buches „Foodcrash“ gegeben: „Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr.“ Nachhaltige Ernährung ist für uns also keine Frage von Können, sondern von Wollen. Und da ist neben unserem Konsumverhalten vor allem politischer Wille gefragt, um die notwendigen Weichen zu stellen. Politischer Wille könnte dafür sorgen, Kinder mit Natur, Essen und ‑Ernährung vertraut zu machen, durch gemeinsames Gärtnern, Ernten, Kochen – ganz abgesehen davon, was dabei sonst noch erlernt werden kann. Politischer Wille könnte mehr soziale Gerechtigkeit herstellen, damit nicht die, die wenig haben, auch noch Müll essen müssen. Politischer Wille könnte entschieden dagegen angehen, Zerstörung und Ausbeutung von Mensch und Mitwelt mit Subventionen zu fördern und die Kosten dafür der Gesellschaft aufzubürden. Und unseren eigenen Willen können wir dafür einsetzen, Essen wieder als ein Geschenk des Lebens schätzen zu lernen und dafür zu kämpfen, dass morgen endlich alle von gutem Essen satt werden. Wir halten eine zu hundert Prozent ökologische Landwirtschaft dazu für unbedingt notwendig. Fragen wir uns nicht: „Wie nachhaltig kann Ernährung sein?“ Fragen wir uns lieber: „Wie konnten wir vergessen, was Nahrung ist?“ und legen los. Wir können das!
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Jule Prothmann
Heike Frankl
Die richtigen Impulse setzen
Timo Walter
Leser
Wer Lebensmittel wirklich wertschätzt, ernährt sich auch nachhaltiger.
Markus Epha
Leser
Glück des Findens
Nachhaltig bedeutet, dass sich persönliches Handeln ändert. Wichtig wäre es, gesunde Ressourcen vor Ort zu nutzen: Brennnesseln, junge Eichen-blätter, Löwenzahn, Brunnenkresse und Bärlauch, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer Freude daran findet, seine Nahrungsmittel selbst zu entdecken, der ernährt sich sowieso gesünder. In nächster Umgebung sind in diesem Land viele gesunde Pflanzen und Kräuter zu finden. Wir sollten das gesunde Leben nicht teuren Biosupermärkten überlassen.
Susanne Jessenberger
Leserin
Mehr Veggi wagen
Mein Mann und ich ernähren uns seit etwa anderthalb Jahren vegetarisch und zum Teil auch vegan. Unsere beiden erwachsenen Töchter ebenfalls, vegan die eine und vegetarisch die andere. Klimaschutz war für uns der ausschlaggebende Punkt neben dem Tierwohl. Wir vermissen nichts an diesem Ernährungsstil. Dennoch essen wir ab und zu auch mal Fleischersatzprodukte. Was mich daran stört, ist die oft sehr feste Plastikverpackung. So produziert man hier viel Müll. Offene Theken in Läden würden dazu beitragen, den Abfall erheblich zu reduzieren. Außerdem müsste es die Regel sein, dass in Kantinen fleischlose Kost angeboten wird. Die Möglichkeiten, so zu kochen, sind absolut vielseitig und außerdem viel nährstoffreicher. Ein Veggie-Day sollte also eine Veggie-Woche werden. Wenn überhaupt sollte man maximal einen Fleischtag pro Woche einlegen. Der CO2-Abdruck ließe sich so signifikant verkleinern.
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Nachhaltig Urlaub machen
Auf den Ferienhöfen mit dem Blauen Gockel
Wie lassen sich Urlaub und Nachhaltigkeit mit gutem Gewissen vereinen? Auf den Bauern- und Landhöfen mit dem Blauen Gockel treffen regionale Erzeugnisse, nachhaltige Energiequellen und Urlaubsträume zusammen und bieten so das perfekte Ferienziel.
Komplexität ist King
Wie nachhaltig unsere Ernährung ist, entscheidet sich an der Frage, wie sehr sie natürliche Kreisläufe und die Grenzen unseres planetaren Systems berücksichtigt. Einfache Antworten, wie sie Ernährungsgurus oft liefern, springen dabei zu kurz und verkennen ökologische, kulturelle und landwirtschaftliche Realitäten. Zwei Drittel aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind zum Beispiel nur durch Wiederkäuer nachhaltig nutzbar. Die bunten Wiesen im Alpenvorland umzupflügen, um dort vegane Landwirtschaft zu betrieben, würde am Ende sogar mehr CO2-Ausstoß bedeuten. Eine nachhaltige Ernährung ohne Nutztiere ist nicht möglich. Dieser Realität sollten wir uns stellen. Zur modernen Realität gehört auch, dass wir Technologien wie KI, Robotik und Fortschritte der Biotechnologie smart und transparent in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion integrieren müssen, um schneller, effektiver und produktiver zu werden. Wir haben sonst keine Chance, die Geschwindigkeit des Klimawandels zu meistern. Am Ende brauchen wir auch eine global-soziale Perspektive. Ein vermeintlich ökologisch korrektes Leben von einigen wenigen hierzulande, die es sich leisten können, wird nicht dazu führen, dass wir global gemeinsam die Zukunft meistern. Und: Wir essen nicht nur, um satt zu werden und CO2 zu sparen. Für eine genussvolle Zukunft brauchen wir eine nachhaltige und lebendige Esskultur, die Kopf und Bauch – ratio und emotio – vereint.
Hendrik Haase
Foto: Anika Mester
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Titel des Beitrags
Mit großem Pioniergeist entwickeln wir, die Interquell Petfood, seit über 50 Jahren moderne und natürliche Tiernahrung, um jedem Hund und jeder Katze ein langes, gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen. Unser Familienunternehmen steht für kerngesunde Tiernahrung, weshalb sich Qualität und Nachhaltigkeit in der gesamten Futterherstellung unserer Marken widerspiegeln.
Seit neuestem ergänzt die Trockenfutter-Sorte „Sensitive – Nachhaltige Insekten“ das Sortiment unserer Marke Goood. Wie jede Sorte steht auch diese Neuheit für Tierwohl-Garantie, regionale Zutaten und klimaneutrale Herstellung. Mit Goood verfolgen wir einen ganzheitlichen ethischen Ansatz, der verantwortungsvolle Ernährung, Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz sowie soziales Engagement miteinander vereint. Für unser Handeln wurden wir als erste deutsche Tierfuttermarke mit dem Ethical Award ausgezeichnet. Füttern mit guten Gewissen? Goood macht’s möglich. Goood „Sensitive – Nachhaltige Insekten“ steht wie alle unsere Futtersorten für eine gewissenhafte Ernährung. Die artgerecht gezüchteten Insekten sind eine sehr hochwertige und gleichzeitig überaus umweltfreundliche Proteinquelle für Hunde. Aufgrund der hohen biologischen Wertigkeit ist das enthaltene Insektenprotein gut verdaulich. Gemischt mit wertvollen Zutaten aus der Region und aus nachhaltiger Landwirtschaft werden alle vierbeinigen Feinschmecker rundum bestens versorgt. Gesundes Hundefutter, das schmeckt und nachhaltig ist – das garantieren wir mit unserer Marke Goood, selbstverständlich ohne künstliche Farb‑, Aroma- und Konservierungsstoffe. Bei Herstellung und Verpackung achten wir darauf, dass unsere hochwertige Tiernahrung nicht zulasten der Umwelt, des Tierwohls und des Planeten geht. Darüber hinaus ist Goood „Sensitive – Nachhaltige Insekten“ aufgrund der hypoallergenen Rezeptur auch bestens für ernährungssensible Hunde geeignet. Die gesamte Herstellung ist um ein Vielfaches umweltfreundlicher, da Insekten weniger CO2 verursachen, weniger Fläche und auch weniger Wasser benötigen. Ressourcen, die mittlerweile immer rarer werden. Insekten stellen somit eine vielversprechende alternative Proteinquelle dar. Wir bei Goood gleichen alle angefallenen Emissionen mit einem zertifizierten Klimaschutzprojekt wieder aus – für einen nachhaltigen, ökologischen Fußabdruck.
Mit unseren #DoGoood-Initiativen unterstützen wir zudem gemeinnützige Projekte und helfen zum Beispiel dabei, Nashörner und andere Arten zu schützen, Wälder wiederaufzuforsten und Plastik aus den Meeren zu fischen. Und so kann man auch mit dem Kauf von Goood „Sensitive – Nachhaltige Insekten“ etwas Gutes tun: Ein Teil der Erlöse fließt in den Anbau und die Pflege einer Bienenweide in unserer bayerischen Heimat. Diese Blühflächen bieten Bienen, Käfern und Wildtieren Lebensraum und Schutz zugleich.
Lebensmittelerzeugung
Ihr CO2-Ausstoß als eine Autofahrt
Quelle: BUND
Claudia Zilz
Foto: Thomas Wolfgang Klein
Wandel im Großen
Der bewusstere Umgang mit unserem Planeten und dem eigenen Körper spiegelt sich auch auf den Tellern in Kantinen und Mensen wider. Weniger Schnitzel mit Pommes, dafür mehr Gemüse und vegane Fleischersatzprodukte. Das verstaubte Klischee von Kantinen, in denen nur fettiges Fleisch und Frittiertes in
den Auslagen liegen, ist längst überholt. Über 90 Prozent der Kantinen- und Mensenchefs in Deutschland sehen sich in der Verantwortung, ihren Gästen eine nachhaltige, gesunde Ernährung anzubieten. Besonders Studierende pochen auf ein breites grünes Angebot. Die hohe Nachfrage hat dazu geführt, dass ein Drittel aller Kantinen und drei Viertel aller Unimensen hierzulande täglich auch ein veganes Gericht anbieten. Was heute fast selbstverständlich ist, löste vor Jahren noch einen Shitstorm aus, Stichwort Veggie-Day. Jetzt sind wir bei einer Veggie-Week, zumindest was das Angebot in der Großgastronomie
angeht. Heute kann sich jeder nachhaltig ernähren. Kantinen und Mensen setzen sich stark mit ihrem CO2-Fußabdruck auseinander. In manchen Kantinen wird sogar ein Klima-Menü angeboten – mit Zutaten möglichst aus der Region und zum Teil in Bio-Qualität. Und wenn Fleisch, dann artgerecht. Dafür müssen die Gäste natürlich bereit sein, etwas mehr zu zahlen. Letzten Endes geht es bei einer nachhaltigen Ausrichtung der Großgastronomie nicht um Verzicht. Die Currywurst wird es weiterhin geben. Nur kann man jetzt auch zur veganen Variante greifen.
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Fairness unter einem Dach
Slow Food und Fair Handeln: Die Messe Stuttgart bringt in diesem Jahr zwei der größten Nachhaltigkeitsveranstaltungen zusammen
„Fairness ist bei Slow Food einer der zentralen Werte“, sagt Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland – und freut sich darüber, dass der seit 2007 im Rahmen der Stuttgarter Frühjahrsmessen stattfindende „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ im April unter einem Dach mit der internationalen Fach- und Verbrauchermesse „Fair Handeln“ stattfinden wird. Der geteilte Fairnessgedanke sei die ideale Basis für diesen Schulterschluss: „Unser Ziel ist eine Ernährungswelt, die auf fairen Beziehungen basiert – lokal, regional und global. Fair gegenüber Mensch und Tier sowie Umwelt und Klima, auch mit Blick auf den globalen Süden.“
Symbiose der Fairness
Bei beiden Veranstaltungen, jeweils den deutschlandweit größten in ihrem Segment, geht es um Nachhaltigkeit und Fairness. Während die Mission der internationalen Slow-Food-Bewegung lautet, ein globales Lebensmittelsystem zu ermöglichen, das sozial und ökologisch verantwortlich ist und biokulturelle Vielfalt, Tierwohl, Klima und Umwelt schützt, vereint das Themenspektrum der „Fair Handeln“ auch ganz andere Lebensaspekte: Themen der ältesten Messe in Sachen Fair Trade sind auch nachhaltige Konzepte in den Bereichen Wirtschaft, Mode, Finanzwesen oder Tourismus.
Verantwortungsvoller Genuss an der Langen Tafel
Wie in jedem Jahr schlägt das kulinarische Herz auf dem „Markt des guten Geschmacks“ im Chef Alliance Restaurant. Slow-Food-Spitzenküche mit regionaler Geschichte zu erschwinglichen Probierpreisen – so lautet auch in diesem Frühjahr das Motto. Die benachbarte Vinothek bietet dazu gut 150 sorgfältig ausgewählte Weine von über 50 Slow-Food-Winzern. Als ruhender Pol lädt traditionell auch die Lange Tafel, die sich durch die gesamte Halle zieht, zum Verweilen, Genießen und zum Austausch ein. Dazu untermalen beide Messen den nachhaltigen Kerngedanken mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich tatsächlich wie ein roter Faden durchs gesamte Programm der diesjährigen Stuttgarter Frühjahrsmessen: „Über die Hälfte der insgesamt zwölf Veranstaltungen widmet sich explizit dem Nachhaltigkeitsgedanken – und das in den unterschiedlichsten Lebensbereichen“, sagt Simon Valachovic von der Messe Stuttgart. Er bezieht sich dabei auch auf kommende Veranstaltungen wie etwa die „Garten outdoor ambiente“, die „Kreativ“-Messe mit Upcycling-Schwerpunkt, die „i‑Mobility“, die „Zukunft Haus“ oder auch die ganz neuen „Biohacking Days“, bei der es um ausgewogene und nachhaltige Selbstoptimierung geht.
Die Messen „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ und „Fair Handeln“ finden vom 13.–16. April statt.
Inklusiv gedacht
Aljosha Muttardi
Foto: Sophia Emmerich
Planetare Grenzen
So könnte 2050 unsere Ernährungspyramide aussehen
Quelle: WWF
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Verena Steger
Nachhaltigkeit mit Biss
„Ganz am Anfang stand die Suche nach einer komplett allergenfreien Fleischalternative“, sagt Verena Steger, die Gründerin von GREENTime. Das junge Unternehmen aus Bruneck in Südtirol setzt auf Erbsen als nachhaltige Proteinquelle für Burger, Frikadellen, Ragù und Co. und präsentiert eine Produktpalette, die nicht nur fürs Familien-Dinner, sondern durch den wirklich sehr hohen pflanzlichen Eiweißgehalt auch gerade für die ältere Generation interessant ist – und natürlich für Sportler.
Abgesehen vom Geschmackserlebnis, was sind die Besonderheiten der Produktpalette von GREENTime?
Unsere Produkte sind allergenfrei, ohne Zusatzstoffe und ohne Konservierungsmittel. Dazu legen wir großes Augenmerk darauf, dass sie in der Zubereitung einfach und flexibel sind – schließlich weiß ich als mehrfache Mutter aus Erfahrung, wie wenig Zeit an manchen Tagen bleibt. Sämtliche Produkte sind lange haltbar und brauchen keine Kühlkette. Man kann sich also einen größeren Vorrat anlegen und dadurch auch Müll vermeiden.
Wie genau wird das „texturierte Erbsenprotein“ gewonnen?
Das ist einigermaßen kompliziert, aber die Kurzversion lautet: Der Erbse werden Fette und Kohlenhydrate entzogen und daraus eine Art Granulat produziert. So entsteht auch der nötige Biss: Ein guter Burger muss schließlich auch den richtigen Biss haben. Wenn der nämlich stimmt, bekommen auch Kinder, die sonst nicht so viel mit Gemüse anfangen können, ihre Erbsenportion.
Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und guter Geschmack werden in Südtirol schon immer groß geschrieben. Kommt mit der Erbse eine weitere Facette hinzu?
Aufklärung allein reicht nicht
Anna-Lena Klapp
Foto: Lars Walther
Réne Püchner
Foto: Lebensmittelverband Deutschland
Für jeden Geschmack
Flexitarische Ernährung, eine Mischung aus vegetarischer Lebensweise, verbunden mit dem bewussten Konsum von Fleisch und Fisch, ist ein wesentlicher Aspekt nachhaltiger Ernährung. Viele Deutsche haben ihren Fleischkonsum reduziert und die Fleischproduktion ist hierzulande 2022 das sechste Jahr in Folge zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt im Februar mitteilte. Auch wenn Importe von Fleisch hier nicht berücksichtigt sind, so ist der Trend dennoch erkennbar: Die Produktion sank um 8,1 Prozent auf sieben Millionen Tonnen. Die Lebensmittelbranche versucht frühzeitig, auf veränderte Konsummuster zu reagieren, denn sie möchte den Menschen ermöglichen, nach ihren individuellen Vorstellungen zu leben. Deshalb boomt seit Jahren der Markt der Fleischalternativen. Sie sollen vegetarisch und vegan lebenden Menschen eine ebenso große Produktauswahl ermöglichen, wie sie Menschen haben, die tierische Produkte essen. Dabei gibt es nicht die eine „Ersatzressource“. Es kommt darauf an, die Vielfalt zu nutzen, die wir an möglichen Rohstoffen zur Verfügung haben, wie Hülsenfrüchte, Pilze, Reis, Hafer, Soja und viele mehr. Das gilt auch für neuartige Proteinquellen wie Insekten und Algen. Beide sind reich an essenziellen Fettsäuren, aber nur Algen sind pflanzlich und damit auch für Vegetarier:innen oder Veganer:innen geeignet. Das zeigt: Wir müssen variationsreich bleiben, um eine optimale Versorgung für alle Lebensstile zu gewährleisten.
Nutztiere
Ihre Lebenserwartung im Stall und in freier Wildbahn
Quelle: Revlektor.de
Beliebte Fragen
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U.a. mit: Hendrik Haase, Kiran Virmani, Tina Andres, Anna-Lena Klapp, Aljosha Muttardi, Heike Frankl, Susanne Jessenberger
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