Foto: iStock/​pixdeluxe


Wer mög­lichst gar kein Ge­mü­se mehr kau­fen möch­te, be­nö­tigt ei­ne Beet­grö­ße von 40 Qua­drat­me­tern pro Person. 

Wie nachhaltig kann Ernährung sein?

Wuss­ten Sie, dass zwei Drit­tel al­ler land­wirt­schaft­lich nutz­ba­ren Flä­chen nur durch Wie­der­käu­er nach­hal­tig nutz­bar sind? Oder das ein voll­wer­ti­ger ve­ga­ner Spei­se­plan lang­fris­tig Volks­krank­hei­ten vor­beugt? Was der ‑Pu­bli­zist Hen­drik Haa­se und der Er­näh­rungs­ak­ti­vist Al­jo­sha Mut­tar­di hier mit uns tei­len, sind nur zwei der vie­len Aha-Aspek­te in ‑Sa­chen nach­hal­ti­ge Er­näh­rung. Ti­na And­res vom Bund Öko­lo­gi­sche Le­bens-mit­tel­wirt­schaft hat noch ei­ne in­ter­es­san­te Zahl pa­rat: „Bio spart be­reits heu­te Kli­ma­schä­den al­lein in Deutsch­land in Hö­he von 1,5 Mil­li­ar­den Eu­ro im Jahr ein.“ Wir de­cken für Sie nach­hal­tig den Tisch auf die­ser Seite.

Kiran Virmani 

Ge­schäfts­füh­re­rin Deut­sche Ge­sell­schaft für Er­näh­rung (DGE)

Foto: DGE, of Design Thinking/​Jana Legler

Gemeinsam gesünder essen

Wie und was wir es­sen und trin­ken hat nicht nur Ein­fluss auf un­ser per­sön­li­ches Wohl­be­fin­den und un­se­re Ge­sund­heit, son­dern nach­weis­lich auch auf die Um­welt und das Kli­ma. Das ist na­tür­lich auch in der Ge­mein­schafts­ver­pfle­gung an­ge­kom­men. Bei rund 17 Mil­lio­nen Men­schen, die täg­lich in Ki­ta, Schu­le, Men­sa, Be­trieb, Kli­nik oder Senior:inneneinrichtung ei­ne oder meh­re­re Mahl­zei­ten es­sen, er­ge­ben sich da­durch gro­ße Chan­cen für die flä­chen­de­cken­de Um­set­zung ei­ner ge­sund­heits­för­dern­den und nach­hal­ti­ge­ren Er­näh­rung. Da­bei tau­chen vie­le Fra­gen bei Tisch­gäs­ten, aber auch bei Ver­ant­wort­li­chen der Ge­mein­schafts­ver­pfle­gung auf: Muss man da­für kom­plett auf Fleisch ver­zich­ten und vor­wie­gend auf pflanz­li­che Le­bens­mit­tel zu­rück­grei­fen? Oder sol­len gar al­le ve­gan es­sen? Und was ist mit ei­ner fai­ren Er­näh­rungs­um­ge­bung ge­meint? Im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Er­näh­rung und Land­wirt­schaft ent­wi­ckel­te die DGE da­her Qua­li­täts­stan­dards für ver­schie­de­ne Le­bens­wel­ten. Die­se be­inhal­ten Kri­te­ri­en für ei­ne ge­sund­heits­för­dern­de und nach­hal­ti­ge Ver­pfle­gung in Ge­mein­schafts­ein­rich­tun­gen. Sie un­ter­stüt­zen Ver­ant­wort­li­che bei der Um­set­zung ei­ner pas­sen­den Ver­pfle­gung. Check­lis­ten, Me­di­en und Be­ra­tung ge­hö­ren eben­falls zum Port­fo­lio. Zu­dem bie­tet die DGE Ein­rich­tun­gen der Ge­mein­schafts­ver­pfle­gung so­wie Ca­te­rern, die die­se Ein­rich­tun­gen be­lie­fern, die Mög­lich­keit, sich durch ei­ne DGE-Zer­ti­fi­zie­rung aus­zeich­nen zu lassen.

Gut für Mensch und Planeten

Die Er­näh­rungs­wirt­schaft trägt glo­bal mit 30 Pro­zent zum Kli­ma­wan­del und mit et­wa 70 Pro­zent zum Bio­di­ver­si­täts­ver­lust bei. Und das durch Über­nut­zung na­tür­li­cher Res­sour­cen, Über­dün­gung, zu vie­le Tie­re auf der Flä­che, viel zu vie­le Pes­ti­zi­de, zu we­nig Viel­falt auf dem Acker und zu bil­li­ge Le­bens­mit­tel, die wir ge­dan­ken­los weg­wer­fen, denn „was nichts kos­tet, ist nichts wert“. In Wahr­heit kos­tet uns die­ses Sys­tem die Welt. Die Zu­kunfts­kom­mis­si­on Land­wirt­schaft be­zif­fert die Um­welt­fol­ge­kos­ten durch die Land­wirt­schaft in Deutsch­land auf 90 Mil­li­ar­den Eu­ro jähr­lich. Mit „wah­ren Prei­sen“, bei de­nen die Um­welt­kos­ten Teil der Pro­duk­ti­ons­kos­ten sind, und mit der Aus­wei­tung der öko­lo­gi­schen Land- und Le­bens­mit­tel­wirt­schaft kann ein Wirt­schaf­ten in­ner­halb der pla­ne­ta­ren Be­las­tungs­gren­zen ge­lin­gen. Ge­ne­ra­tio­nen­ge­recht, tier­wohl­ge­recht, so­zi­al, öko­lo­gisch, ge­sund für Mensch und Pla­ne­ten. Bio ist ei­ne re­ge­ne­ra­ti­ve Kreis­lauf­wirt­schaft, die oh­ne Dün­ger aus fos­si­ler En­er­gie funk­tio­niert, Hu­mus im Bo­den auf­baut und so CO2 aus der Luft bin­det, flä­chen­ge­bun­de­ne, art­ge­rech­te Tier­hal­tung be­treibt und ge­sun­de Le­bens­mit­tel pro­du­ziert. Bio wirt­schaf­tet mit kur­zen Lie­fer­we­gen und re­gio­na­le­ren Wert­schöp­fungs­ket­ten. Durch sei­ne res­sour­cen­schüt­zen­de Wirt­schafts­wei­se spart Bio be­reits heu­te Kli­ma­schä­den al­lein in Deutsch­land in Hö­he von 1,5 Mil­li­ar­den Eu­ro im Jahr ein. Bio ist die un­mit­tel­ba­re, er­prob­te und wirk­sa­me Ant­wort zur Lö­sung der Krisen.

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Tina Andres 

Vor­stands­vor­sit­zen­de Bund Öko­lo­gi­sche Le­bens­mit­tel­wirt­schaft (BÖLW)

Foto: Bioverlag

Eva-Maria Haas 

Ge­schäfts­füh­re­rin Un­se­re Baye­ri­schen Bau­ern e. V. 

Foto: Unsere Bayerischen Bauern e.V.

Verantwortung zeigen

Wie pro­du­zie­ren wir Le­bens­mit­tel um­welt- und kli­ma­scho­nend? Wie stil­len wir den Hun­ger der Welt? Und wie stel­len wir si­cher, dass Bäue­rin­nen und Bau­ern, die in ei­ne Land­wirt­schaft der Zu­kunft in­ves­tie­ren, selbst ei­ne Zu­kunft ha­ben? Die­se Fra­gen trei­ben Wissenschaftler:innen, Land- und Forstwirt:innen in Bay­ern um. Hier, wo die Er­zeug­nis­viel­falt groß und die Land­wirt­schaft klein­bäu­er­lich ge­prägt ist, set­zen vie­le Hö­fe auf nach­hal­ti­ge Lö­sun­gen. Sie nut­zen Sa­tel­li­ten, um Dün­ger zu spa­ren, bau­en neue Stäl­le für mehr Tier­wohl, in­stal­lie­ren Bio­gas­an­la­gen für grü­ne En­er­gie. Und sie er­le­ben, dass Han­del und Verbraucher:innen ih­ren Be­darf an Fleisch, Milch, Obst und Co. mit Bil­lig­im­por­ten aus Län­dern de­cken, in de­nen Tier­wohl und Um­welt­schutz kaum ei­ne Rol­le spie­len. Der­weil er­höht die Po­li­tik den Druck auf die hei­mi­sche Land­wirt­schaft. Geht es so wei­ter, ge­hen Bay­erns Bäue­rin­nen und Bau­ern in die Knie. Da­mit wä­re we­der Mensch, Tier noch Um­welt ge­hol­fen. Kli­ma­schutz und Tier­wohl soll­ten nicht an Gren­zen stop­pen. Nach­hal­ti­ge Er­näh­rung be­deu­tet auch re­gio­na­le Er­näh­rung. Ma­chen wir uns be­wusst, dass hier al­le ge­fragt sind. Landwirt:innen müs­sen in Nach­hal­tig­keit in­ves­tie­ren. Verbraucher:innen müs­sen beim Ein­kauf auf re­gio­na­le Her­kunft ach­ten. Po­li­tik und Han­del müs­sen Pro­ble­me mit­schul­tern, statt zu de­le­gie­ren. Wie nach­hal­tig kann Er­näh­rung sein? Das be­stim­men wir zu­sam­men – Verbraucher:innen, Landwirt:innen, Han­del und Politik.

Fleischersatz

Die Proteinalternativen werden langsam beliebter

Quel­le: Statista

Der Wille zählt

Die Fra­ge müss­te eher lau­ten: Wie viel nicht nach­hal­ti­ge Er­näh­rung kön­nen wir uns noch leis­ten? Die Ant­wort dar­auf hat schon vor Jah­ren der Agrar­öko­nom Fe­lix zu Lö­wen­stein im Un­ter­ti­tel sei­nes Bu­ches „Food­crash“ ge­ge­ben: „Wir wer­den uns öko­lo­gisch er­näh­ren oder gar nicht mehr.“ Nach­hal­ti­ge Er­näh­rung ist für uns al­so kei­ne Fra­ge von Kön­nen, son­dern von Wol­len. Und da ist ne­ben un­se­rem Kon­sum­ver­hal­ten vor al­lem po­li­ti­scher Wil­le ge­fragt, um die not­wen­di­gen Wei­chen zu stel­len. Po­li­ti­scher Wil­le könn­te da­für sor­gen, Kin­der mit Na­tur, Es­sen und ‑Er­näh­rung ver­traut zu ma­chen, durch ge­mein­sa­mes Gärt­nern, Ern­ten, Ko­chen – ganz ab­ge­se­hen da­von, was da­bei sonst noch er­lernt wer­den kann. Po­li­ti­scher Wil­le könn­te mehr so­zia­le Ge­rech­tig­keit her­stel­len, da­mit nicht die, die we­nig ha­ben, auch noch Müll es­sen müs­sen. Po­li­ti­scher Wil­le könn­te ent­schie­den da­ge­gen an­ge­hen, Zer­stö­rung und Aus­beu­tung von Mensch und Mit­welt mit Sub­ven­tio­nen zu för­dern und die Kos­ten da­für der Ge­sell­schaft auf­zu­bür­den. Und un­se­ren ei­ge­nen Wil­len kön­nen wir da­für ein­set­zen, Es­sen wie­der als ein Ge­schenk des Le­bens schät­zen zu ler­nen und da­für zu kämp­fen, dass mor­gen end­lich al­le von gu­tem Es­sen satt wer­den. Wir hal­ten ei­ne zu hun­dert Pro­zent öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft da­zu für un­be­dingt not­wen­dig. Fra­gen wir uns nicht: „Wie nach­hal­tig kann Er­näh­rung sein?“ Fra­gen wir uns lie­ber: „Wie konn­ten wir ver­ges­sen, was Nah­rung ist?“ und le­gen los. Wir kön­nen das!

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Jule Prothmann 

­Be­triebs­lei­te­rin MOIN Bio Backwaren 

Heike Frankl 

Leserin 

Die richtigen Impulse setzen

In ei­ner di­gi­ta­len Ar­beits­welt, in der vie­le Ar­beit­neh­mer im Ho­me­of­fice oder aus Co-Working-Spaces ar­bei­ten, braucht es in­no­va­ti­ve, si­che­re Software-Lösungen. Be­son­ders bei ge­lern­ten Pro­zes­sen wie dem Brief­ver­sand nut­zen vie­le Un­ter­neh­men noch nicht al­le Möglichkeiten, die die Di­gi­ta­li­sie­rung ih­nen bie­tet. Da­bei gibt es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che An­bie­ter für den hy­bri­den Post­ver­sand, die ma­nu­el­le Ar­beits­schrit­te unnötig ma­chen. Bei uns können Kun­den ih­re Do­ku­men­te on­line übertragen und als ech­te Brie­fe ver­sen­den las­sen. Grö­ße­re Un­ter­neh­men mit ei­ner de- zen­tra­len Or­ga­ni­sa­ti­on ste­hen oft vor der Her­aus­for­de­rung, dass ver­schie­de­ne Ab­tei­lun­gen den Brief­ver­sand or­ga­ni­sie­ren. Hier­für ha­ben wir ei­ne Be­nut­zer­ver­wal­tung ent­wi­ckelt, die es un­ter­schied­li­chen Nut­zern er­mög­licht, auf ein Kun­den­kon­to zu­zu­grei­fen. Die Kol­le­gen aus dem Ho­me­of­fice be­nö­ti­gen le­dig­lich ei­nen Be­nut­zer­na­men und ein Pass­wort und kön­nen an­schlie­ßend den Brief- ver­sand aus den ei­ge­nen vier Wän­den or­ga­ni­sie­ren. Pa­pier­brie­fe sind noch im­mer ein wich­ti­ges Kom­mu­ni­ka- ti­ons­mit­tel, aber der Auf­wand, der hin­ter der Brief­pro­duk­ti­on steckt, ist für hy­bri­de Ar­beits­plät­ze nicht mehr zeit­ge­mäß. Als Full-Ser­vice-Pro­vi­der bil­den wir al­le Leis­tun­gen von der Da­ten­auf­be­rei­tung, über den Druck bis zur Ku­ver­tie­rung mit ei­ge­nen Res­sour­cen ab und kön­nen mit­tel- stän­di­schen Un­ter­neh­mern mit kom­ple­xen An­for­de­run­gen hel­fen, ih­ren Brief­ver­sand di­gi­tal zu organisiere 

Timo Walter

Leser

Wer Le­bens­mit­tel wirk­lich wert­schätzt, er­nährt sich auch nachhaltiger.

Markus Epha

Leser

Glück des Findens

Nach­hal­tig be­deu­tet, dass sich per­sön­li­ches Han­deln än­dert. Wich­tig wä­re es, ge­sun­de Res­sour­cen vor Ort zu nut­zen: Brenn­nes­seln, jun­ge Ei­chen-blät­ter, Lö­wen­zahn, Brun­nen­kres­se und Bär­lauch, um nur ei­ni­ge Bei­spie­le zu nen­nen. Wer Freu­de dar­an fin­det, sei­ne Nah­rungs­mit­tel selbst zu ent­de­cken, der er­nährt sich so­wie­so ge­sün­der. In nächs­ter Um­ge­bung sind in die­sem Land vie­le ge­sun­de Pflan­zen und Kräu­ter zu fin­den. Wir soll­ten das ge­sun­de Le­ben nicht teu­ren Bio­super­märk­ten über­las­sen. 

Susanne Jessenberger

Leserin

Mehr Veggi wagen 

Mein Mann und ich er­näh­ren uns seit et­wa an­dert­halb Jah­ren ve­ge­ta­risch und zum Teil auch ve­gan. Un­se­re bei­den er­wach­se­nen Töch­ter eben­falls, ve­gan die ei­ne und ve­ge­ta­risch die an­de­re. Kli­ma­schutz war für uns der aus­schlag­ge­ben­de Punkt ne­ben dem Tier­wohl. Wir ver­mis­sen nichts an die­sem Er­näh­rungs­stil. Den­noch es­sen wir ab und zu auch mal Flei­scher­satz­pro­duk­te. Was mich dar­an stört, ist die oft sehr fes­te Plas­tik­ver­pa­ckung. So pro­du­ziert man hier viel Müll. Of­fe­ne The­ken in Lä­den wür­den da­zu bei­tra­gen, den Ab­fall er­heb­lich zu re­du­zie­ren. Au­ßer­dem müss­te es die Re­gel sein, dass in Kan­ti­nen fleisch­lo­se Kost an­ge­bo­ten wird. Die Mög­lich­kei­ten, so zu ko­chen, sind ab­so­lut viel­sei­tig und au­ßer­dem viel nähr­stoff­rei­cher. Ein Veggie-Day soll­te al­so ei­ne Veggie-Wo­che wer­den. Wenn über­haupt soll­te man ma­xi­mal ei­nen Fleisch­tag pro Wo­che ein­le­gen. Der CO2-Ab­druck lie­ße sich so si­gni­fi­kant verkleinern.

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Nachhaltig Urlaub machen

Auf den Ferienhöfen mit dem Blauen Gockel

Wie las­sen sich Ur­laub und Nach­hal­tig­keit mit gu­tem Ge­wis­sen ver­ei­nen? Auf den Bau­ern- und Land­hö­fen mit dem Blau­en Go­ckel tref­fen re­gio­na­le Er­zeug­nis­se, nach­hal­ti­ge En­er­gie­quel­len und Ur­laubs­träu­me zu­sam­men und bie­ten so das per­fek­te Ferienziel.

Für vie­le Men­schen ist das The­ma Nach­hal­tig­keit nicht nur im All­tag oder im Su­per­markt, son­dern auch bei der Ur­laubs­pla­nung wich­tig: Nah soll es sein, in der Na­tur und da­zu noch al­les bie­ten, was das Ur­lau­ber­herz be­gehrt. Ge­nau das fin­det man auf den Fe­ri­en­hö­fen mit dem Blau­en Go­ckel. Auf rund 1.400 Hö­fen, dar­un­ter zahl­rei­chen Bio-Hö­fen, war­ten ech­te Na­tur­er­leb­nis­se und au­then­ti­sche Gast­freund­schaft. Dank kur­zer An­rei­se mit dem Au­to, oft­mals auch mit dem Zug mög­lich, liegt das Ur­laubs­glück ganz nah. Auf den Hö­fen er­le­ben Gäs­te haut­nah, wie fri­sche Le­bens­mit­tel im Kreis­lauf der Jah­res­zei­ten er­zeugt wer­den, und ­ge­nie­ßen ne­ben ­köst­li­chen, haus­ge­mach­ten Pro­duk­ten auch das ent­schleu­nig­te Land­le­ben. Das Holz der ge­müt­li­chen Fe­ri­en­woh­nung kommt aus dem ei­ge­nen Wald, der Strom von der Son­ne oder der Hack­schnit­zel­hei­zung und die Ei­er von frei­lau­fen­den Hen­nen – Nach­hal­tig­keit und baye­ri­sches Le­bens­ge­fühl in ei­nem. Auf der Home­page blauergockel.de fin­det je­der den pas­sen­den (Bio-)Bauern- oder Land­hof mit­ten in der Na­tur, von ge­müt­li­chen Fe­ri­en­woh­nun­gen bis hin zu lu­xu­riö­sen Cha­lets. Ob Berg­bau­ern­hof, Rei­ter- oder Well­ness­hof: Hier fin­det je­der Gast sein per­fek­tes Urlaubsdomizil. 

Komplexität ist King

Wie nach­hal­tig un­se­re Er­näh­rung ist, ent­schei­det sich an der Fra­ge, wie sehr sie na­tür­li­che Kreis­läu­fe und die Gren­zen un­se­res pla­ne­ta­ren Sys­tems be­rück­sich­tigt. Ein­fa­che Ant­wor­ten, wie sie Er­näh­rungs­gu­rus oft lie­fern, sprin­gen da­bei zu kurz und ver­ken­nen öko­lo­gi­sche, kul­tu­rel­le und land­wirt­schaft­li­che Rea­li­tä­ten. Zwei Drit­tel al­ler land­wirt­schaft­lich nutz­ba­ren Flä­chen sind zum Bei­spiel nur durch Wie­der­käu­er nach­hal­tig nutz­bar. Die bun­ten Wie­sen im Al­pen­vor­land um­zu­pflü­gen, um dort ve­ga­ne Land­wirt­schaft zu be­trie­ben, wür­de am En­de so­gar mehr CO2-Aus­stoß be­deu­ten. Ei­ne nach­hal­ti­ge Er­näh­rung oh­ne Nutz­tie­re ist nicht mög­lich. Die­ser Rea­li­tät soll­ten wir uns stel­len. Zur mo­der­nen Rea­li­tät ge­hört auch, dass wir Tech­no­lo­gien wie KI, Ro­bo­tik und Fort­schrit­te der Bio­tech­no­lo­gie smart und trans­pa­rent in Land­wirt­schaft und Le­bens­mit­tel­pro­duk­ti­on in­te­grie­ren müs­sen, um schnel­ler, ef­fek­ti­ver und pro­duk­ti­ver zu wer­den. Wir ha­ben sonst kei­ne Chan­ce, die Ge­schwin­dig­keit des Kli­ma­wan­dels zu meis­tern. Am En­de brau­chen wir auch ei­ne glo­bal-so­zia­le Per­spek­ti­ve. Ein ver­meint­lich öko­lo­gisch kor­rek­tes Le­ben von ei­ni­gen we­ni­gen hier­zu­lan­de, die es sich leis­ten kön­nen, wird nicht da­zu füh­ren, dass wir glo­bal ge­mein­sam die Zu­kunft meis­tern. Und: Wir es­sen nicht nur, um satt zu wer­den und CO2 zu spa­ren. Für ei­ne ge­nuss­vol­le Zu­kunft brau­chen wir ei­ne nach­hal­ti­ge und le­ben­di­ge Ess­kul­tur, die Kopf und Bauch – ra­tio und emo­tio – vereint.

Hendrik Haase 

Pu­bli­zist, Be­ra­ter und Vortragsredner 

Foto: Anika Mester

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Titel des Beitrags

Mit gro­ßem Pio­nier­geist ent­wi­ckeln wir, die In­ter­quell Pet­food, seit über 50 Jah­ren mo­der­ne und na­tür­li­che Tier­nah­rung, um je­dem Hund und je­der Kat­ze ein lan­ges, ge­sun­des und glück­li­ches Le­ben zu er­mög­li­chen. Un­ser Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men steht für kern­ge­sun­de Tier­nah­rung, wes­halb sich Qua­li­tät und Nach­hal­tig­keit in der ge­sam­ten Fut­ter­her­stel­lung un­se­rer Mar­ken widerspiegeln.

Seit neu­es­tem er­gänzt die Tro­cken­fut­ter-Sor­te „Sen­si­ti­ve – Nach­hal­ti­ge In­sek­ten“ das Sor­ti­ment un­se­rer Mar­ke Goood. Wie je­de Sor­te steht auch die­se Neu­heit für Tier­wohl-Ga­ran­tie, re­gio­na­le Zu­ta­ten und kli­ma­neu­tra­le Her­stel­lung. Mit Goood ver­fol­gen wir ei­nen ganz­heit­li­chen ethi­schen An­satz, der ver­ant­wor­tungs­vol­le Er­näh­rung, Tier­wohl, Um­welt- und Kli­ma­schutz so­wie so­zia­les En­ga­ge­ment mit­ein­an­der ver­eint. Für un­ser Han­deln wur­den wir als ers­te deut­sche Tier­fut­ter­mar­ke mit dem Ethi­cal Award aus­ge­zeich­net. Füttern mit gu­ten Ge­wis­sen? Goood macht’s mög­lich. Goood „Sen­si­ti­ve – Nach­hal­ti­ge In­sek­ten“ steht wie al­le un­se­re Fut­ter­sor­ten für ei­ne ge­wis­sen­haf­te Er­näh­rung. Die art­ge­recht ge­züch­te­ten In­sek­ten sind ei­ne sehr hoch­wer­ti­ge und gleich­zei­tig über­aus um­welt­freund­li­che Pro­te­in­quel­le für Hun­de. Auf­grund der ho­hen bio­lo­gi­schen Wer­tig­keit ist das ent­hal­te­ne In­sek­ten­pro­te­in gut ver­dau­lich. Ge­mischt mit wert­vol­len Zu­ta­ten aus der Re­gi­on und aus nach­hal­ti­ger Land­wirt­schaft wer­den al­le vier­bei­ni­gen Fein­schme­cker rund­um bes­tens ver­sorgt. Ge­sun­des Hun­de­fut­ter, das schmeckt und nach­hal­tig ist – das ga­ran­tie­ren wir mit un­se­rer Mar­ke Goood, selbst­ver­ständ­lich oh­ne künst­li­che Farb‑, Aro­ma- und Kon­ser­vie­rungs­stof­fe. Bei Her­stel­lung und Ver­pa­ckung ach­ten wir dar­auf, dass un­se­re hoch­wer­ti­ge Tier­nah­rung nicht zu­las­ten der Um­welt, des Tier­wohls und des Pla­ne­ten geht. Dar­über hin­aus ist Goood „Sen­si­ti­ve – Nach­hal­ti­ge In­sek­ten“ auf­grund der hy­po­all­er­ge­nen Re­zep­tur auch bes­tens für er­näh­rungs­sen­si­ble Hun­de ge­eig­net. Die ge­sam­te Her­stel­lung ist um ein Viel­fa­ches um­welt­freund­li­cher, da In­sek­ten we­ni­ger CO2 ver­ur­sa­chen, we­ni­ger Flä­che und auch we­ni­ger Was­ser be­nö­ti­gen. Res­sour­cen, die mitt­ler­wei­le im­mer ra­rer wer­den. In­sek­ten stel­len so­mit ei­ne viel­ver­spre­chen­de al­ter­na­ti­ve Pro­te­in­quel­le dar. Wir bei Goood glei­chen al­le an­ge­fal­le­nen Emis­sio­nen mit ei­nem zer­ti­fi­zier­ten Kli­ma­schutz­pro­jekt wie­der aus – für ei­nen nach­hal­ti­gen, öko­lo­gi­schen Fußabdruck.

Mit un­se­ren #Do­Goood-In­itia­ti­ven un­ter­stüt­zen wir zu­dem ge­mein­nüt­zi­ge Pro­jek­te und hel­fen zum Bei­spiel da­bei, Nas­hör­ner und an­de­re Ar­ten zu schüt­zen, Wäl­der wie­der­auf­zu­fors­ten und Plas­tik aus den Mee­ren zu fi­schen. Und so kann man auch mit dem Kauf von Goood „Sen­si­ti­ve – Nach­hal­ti­ge In­sek­ten“ et­was Gu­tes tun: Ein Teil der Er­lö­se fließt in den An­bau und die Pfle­ge ei­ner Bie­nen­wei­de in un­se­rer baye­ri­schen Hei­mat. Die­se Blüh­flä­chen bie­ten Bie­nen, Kä­fern und Wild­tie­ren Le­bens­raum und Schutz zugleich.

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: goood-petfood.de

Lebensmittelerzeugung

Ihr CO2-Ausstoß als eine Autofahrt

lebensmittelerzeugung

Quel­le: BUND

Claudia Zilz 

Ge­schäfts­füh­ren­der Vor­stand, Deut­sches In­sti­tut für Gemeinschaftsgastronomie 

Foto: Thomas Wolfgang Klein

Wandel im Großen

Der be­wuss­te­re Um­gang mit un­se­rem Pla­ne­ten und dem ei­ge­nen Kör­per spie­gelt sich auch auf den Tel­lern in Kan­ti­nen und Men­sen wi­der. We­ni­ger Schnit­zel mit Pom­mes, da­für mehr Ge­mü­se und ve­ga­ne Flei­scher­satz­pro­duk­te. Das ver­staub­te Kli­schee von Kan­ti­nen, in de­nen nur fet­ti­ges Fleisch und Frit­tier­tes in
den Aus­la­gen lie­gen, ist längst über­holt. Über 90 Pro­zent der Kan­ti­nen- und Men­sen­chefs in Deutsch­land se­hen sich in der Ver­ant­wor­tung, ih­ren Gäs­ten ei­ne nach­hal­ti­ge, ge­sun­de Er­näh­rung an­zu­bie­ten. Be­son­ders Stu­die­ren­de po­chen auf ein brei­tes grü­nes An­ge­bot. Die ho­he Nach­fra­ge hat da­zu ge­führt, dass ein Drit­tel al­ler Kan­ti­nen und drei Vier­tel al­ler Uni­men­sen hier­zu­lan­de täg­lich auch ein ve­ga­nes Ge­richt an­bie­ten. Was heu­te fast selbst­ver­ständ­lich ist, lös­te vor Jah­ren noch ei­nen Shit­s­torm aus, Stich­wort Veggie-Day. Jetzt sind wir bei ei­ner Veggie-Week, zu­min­dest was das An­ge­bot in der Groß­gas­tro­no­mie
an­geht. Heu­te kann sich je­der nach­hal­tig er­näh­ren. Kan­ti­nen und Men­sen set­zen sich stark mit ih­rem CO2-Fuß­ab­druck aus­ein­an­der. In man­chen Kan­ti­nen wird so­gar ein Kli­ma-Me­nü an­ge­bo­ten – mit Zu­ta­ten mög­lichst aus der Re­gi­on und zum Teil in Bio-Qua­li­tät. Und wenn Fleisch, dann art­ge­recht. Da­für müs­sen die Gäs­te na­tür­lich be­reit sein, et­was mehr zu zah­len. Letz­ten En­des geht es bei ei­ner nach­hal­ti­gen Aus­rich­tung der Groß­gas­tro­no­mie nicht um Ver­zicht. Die Cur­ry­wurst wird es wei­ter­hin ge­ben. Nur kann man jetzt auch zur ve­ga­nen Va­ri­an­te greifen.

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Fairness unter einem Dach

Slow Food und Fair Handeln: Die Messe Stuttgart bringt in diesem Jahr zwei der größten Nachhaltigkeitsveranstaltungen zusammen

„Fair­ness ist bei Slow Food ei­ner der zen­tra­len Wer­te“, sagt Ni­na Wolff, Vor­sit­zen­de von Slow Food Deutsch­land – und freut sich dar­über, dass der seit 2007 im Rah­men der Stutt­gar­ter Früh­jahrs­mes­sen statt­fin­den­de „Markt des gu­ten Ge­schmacks – die Slow Food Mes­se“ im April un­ter ei­nem Dach mit der in­ter­na­tio­na­len Fach- und Ver­brau­cher­mes­se „Fair Han­deln“ statt­fin­den wird. Der ge­teil­te Fair­ness­ge­dan­ke sei die idea­le Ba­sis für die­sen Schul­ter­schluss: „Un­ser Ziel ist ei­ne Er­näh­rungs­welt, die auf fai­ren Be­zie­hun­gen ba­siert – lo­kal, re­gio­nal und glo­bal. Fair ge­gen­über Mensch und Tier so­wie Um­welt und Kli­ma, auch mit Blick auf den glo­ba­len Süden.“

Symbiose der Fairness

Bei bei­den Ver­an­stal­tun­gen, je­weils den deutsch­land­weit größ­ten in ih­rem Seg­ment, geht es um Nach­hal­tig­keit und Fair­ness. Wäh­rend die Mis­si­on der in­ter­na­tio­na­len Slow-Food-Be­we­gung lau­tet, ein glo­ba­les Le­bens­mit­tel­sys­tem zu er­mög­li­chen, das so­zi­al und öko­lo­gisch ver­ant­wort­lich ist und bio­kul­tu­rel­le Viel­falt, Tier­wohl, Kli­ma und Um­welt schützt, ver­eint das The­men­spek­trum der „Fair Han­deln“ auch ganz an­de­re Le­bens­aspek­te: The­men der äl­tes­ten Mes­se in Sa­chen Fair Trade sind auch nach­hal­ti­ge Kon­zep­te in den Be­rei­chen Wirt­schaft, Mo­de, Fi­nanz­we­sen oder Tou­ris­mus. 

Verantwortungsvoller Genuss an der Langen Tafel

Wie in je­dem Jahr schlägt das ku­li­na­ri­sche Herz auf dem „Markt des gu­ten Ge­schmacks“ im Chef Al­li­ance Re­stau­rant. Slow-Food-Spit­zen­kü­che mit re­gio­na­ler Ge­schich­te zu er­schwing­li­chen Pro­bier­prei­sen – so lau­tet auch in die­sem Früh­jahr das Mot­to. Die be­nach­bar­te Vi­no­thek bie­tet da­zu gut 150 sorg­fäl­tig aus­ge­wähl­te Wei­ne von über 50 Slow-Food-Win­zern. Als ru­hen­der Pol lädt tra­di­tio­nell auch die Lan­ge Ta­fel, die sich durch die ge­sam­te Hal­le zieht, zum Ver­wei­len, Ge­nie­ßen und zum Aus­tausch ein. Da­zu un­ter­ma­len bei­de Mes­sen den nach­hal­ti­gen Kern­ge­dan­ken mit ei­nem viel­fäl­ti­gen Rahmenprogramm.

Das The­ma Nach­hal­tig­keit zieht sich tat­säch­lich wie ein ro­ter Fa­den durchs ge­sam­te Pro­gramm der dies­jäh­ri­gen Stutt­gar­ter Früh­jahrs­mes­sen: „Über die Hälf­te der ins­ge­samt zwölf Ver­an­stal­tun­gen wid­met sich ex­pli­zit dem Nach­hal­tig­keits­ge­dan­ken – und das in den un­ter­schied­lichs­ten Le­bens­be­rei­chen“, sagt Si­mon Vala­cho­vic von der Mes­se Stutt­gart. Er be­zieht sich da­bei auch auf kom­men­de Ver­an­stal­tun­gen wie et­wa die „Gar­ten out­door am­bi­en­te“, die „Kreativ“-Messe mit Up­cy­cling-Schwer­punkt, die „i‑Mobility“, die „Zu­kunft Haus“ oder auch die ganz neu­en „Bio­hack­ing Days“, bei der es um aus­ge­wo­ge­ne und nach­hal­ti­ge Selbst­op­ti­mie­rung geht. 

Die Mes­sen „Markt des gu­ten Ge­schmacks – die Slow Food Mes­se“ und „Fair Han­deln“ fin­den vom 13.–16. April statt.

Inklusiv gedacht

Die Fra­ge ist ei­ne mul­ti­di­men­sio­na­le: Für wen oder was ist Er­näh­rung nach­hal­tig? Ich be­trach­te das pri­mär aus ei­ner tier­ethi­schen, in­klu­si­ven Sicht. Un­mit­tel­bar nach­hal­tig wirkt ei­ne ve­ga­ne Er­näh­rung auf Tier­le­ben. Tier­rech­te sind al­ler­dings eng ver­floch­ten mit aku­ten glo­ba­len Pro­ble­men wie Kli­ma­kri­se, pla­ne­ta­re Ge­sund­heit und Er­näh­rungs­si­cher­heit. Das geht uns al­le an und Er­näh­rung ver­än­dert vie­les. Ein voll­wer­ti­ger ve­ga­ner Spei­se­plan kann nach­weis­lich ge­sün­der sein und lang­fris­tig po­si­ti­ve Ef­fek­te ha­ben, zum Bei­spiel Volks­krank­hei­ten vor­beu­gen. Da­mit Er­näh­rung ge­sell­schaft­lich nach­hal­tig wirkt, sich nicht nur auf uns, son­dern auf Um­welt, Tie­re und Kli­ma aus­wirkt, braucht es ei­ne Wen­de – und die ve­ga­ne Be­we­gung wächst. Ge­ra­de eben mach­te zum Bei­spiel die in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on Ve­ga­nu­ary un­ter dem Hash­tag #Ve­ga­nu­ar­yChi­cken­Week dar­auf auf­merk­sam, wie groß das Lei­den in der Ei­er- und Ge­flü­gel­in­dus­trie ist – 2022 star­ben dort über 700 Mil­lio­nen Tie­re – und wie ein­fach es ist, zu pflanz­li­chen Al­ter­na­ti­ven zu grei­fen. Dass im­mer mehr Men­schen ge­nau das tun, gibt mir Hoff­nung, dass ein in­klu­si­ves ge­sell­schaft­li­ches Wer­te-sys­tem da­bei ist, her­an­zu­rei­fen. Wer sich pflanz­lich er­nährt, han­delt mit gro­ßem Im­pact und jede:r Ein­zel­ne ist da­bei Teil der Wen­de hin zu ei­nem ge­sun­den Mit­ein­an­der und ei­ner ge­rech­ten Zu­kunft für al­le. War­um al­so nicht den Ver­such wa­gen? Un­ter­stüt­zung für den Ein­stieg gibt es un­ter: veganuary.com/mitmachen

Aljosha Muttardi 

Arzt und Ernährungsaktivist 

Foto: Sophia Emmerich

Planetare Grenzen

So könnte 2050 unsere Ernährungspyramide aussehen 

planetare-grenzen

Quel­le: WWF

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Verena Steger 

Grün­de­rin von GREENTime 

Nachhaltigkeit mit Biss

„Ganz am An­fang stand die Su­che nach ei­ner kom­plett aller­gen­frei­en Fleisch­al­ter­na­ti­ve“, sagt Ve­re­na Ste­ger, die Grün­de­rin von GRE­EN­Ti­me. Das jun­ge Un­ter­neh­men aus Bru­neck in Süd­ti­rol setzt auf Erb­sen als nach­hal­ti­ge Pro­te­in­quel­le für Bur­ger, Fri­ka­del­len, Ra­gù und Co. und prä­sen­tiert ei­ne Pro­dukt­pa­let­te, die nicht nur fürs Fa­mi­li­en-Din­ner, son­dern durch den wirk­lich sehr ho­hen pflanz­li­chen Ei­weiß­ge­halt auch ge­ra­de für die äl­te­re Ge­ne­ra­ti­on in­ter­es­sant ist – und na­tür­lich für Sport­ler. 

Abgesehen vom Geschmackserlebnis, was sind die Besonderheiten der Produktpalette von GREENTime? 

Un­se­re Pro­duk­te sind aller­gen­frei, oh­ne Zu­satz­stof­fe und oh­ne Kon­ser­vie­rungs­mit­tel. Da­zu le­gen wir gro­ßes Au­gen­merk dar­auf, dass sie in der Zu­be­rei­tung ein­fach und fle­xi­bel sind – schließ­lich weiß ich als mehr­fa­che Mut­ter aus Er­fah­rung, wie we­nig Zeit an man­chen Ta­gen bleibt. Sämt­li­che Pro­duk­te sind lan­ge halt­bar und brau­chen kei­ne Kühl­ket­te. Man kann sich al­so ei­nen grö­ße­ren Vor­rat an­le­gen und da­durch auch Müll vermeiden.

Wie genau wird das „texturierte Erbsenprotein“ gewonnen? 

Das ist ei­ni­ger­ma­ßen kom­pli­ziert, aber die Kurz­ver­si­on lau­tet: Der Erb­se wer­den Fet­te und Koh­len­hy­dra­te ent­zo­gen und dar­aus ei­ne Art Gra­nu­lat pro­du­ziert. So ent­steht auch der nö­ti­ge Biss: Ein gu­ter Bur­ger muss schließ­lich auch den rich­ti­gen Biss ha­ben. Wenn der näm­lich stimmt, be­kom­men auch Kin­der, die sonst nicht so viel mit Ge­mü­se an­fan­gen kön­nen, ih­re Erb­sen­por­ti­on. 

Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und guter Geschmack werden in Südtirol schon immer groß geschrieben. Kommt mit der Erbse eine weitere Facette hinzu? 

Ja, Süd­ti­rol ist klein – und auch die Erb­se ist Sinn­bild für al­les Klei­ne. Trotz­dem glau­ben wir, dass man da­mit Gro­ßes be­we­gen kann, schließ­lich be­ginnt al­les mit dem ers­ten Schritt. 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: greentime-proteinfoods.com/de/

Aufklärung allein reicht nicht

Hoch­was­ser, Wald­ster­ben, Hit­ze­wel­len – die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels sind be­reits spür­bar. Was die we­nigs­ten wis­sen: Un­se­re Er­näh­rung ist für ein Drit­tel der glo­ba­len Treib­haus­gas­emis­sio­nen ver­ant­wort­lich. Fleisch und Milch­pro­duk­te be­las­ten das Kli­ma mit am stärks­ten. Wirk­li­che Fort­schrit­te in Sa­chen Kli­ma­schutz sind nur rea­li­sier­bar, wenn wir Tier­be­stän­de deut­lich ver­rin­gern und we­ni­ger tie­ri­sche Pro­duk­te kon­su­mie­ren. Gleich­zei­tig tra­gen pflanz­li­che Pro­duk­te und Er­näh­rungs­sti­le er­heb­lich zur Lö­sung die­ser glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen bei. Auf­klä­rungs­ar­beit dar­über ist wich­tig – ent­schei­dend ist es al­ler­dings, den Men­schen Hand­lungs­räu­me zu er­öff­nen, in de­nen sie selbst­be­stimmt nach­hal­ti­ge und fai­re Ent­schei­dun­gen tref­fen kön­nen. Die Po­li­tik muss pas­sen­de Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen, um ei­ne pflan­zen­be­ton­te Er­näh­rung im All­tag zu er­leich­tern. Da­zu zählt es, die Mehr­wert­steu­er auf pflanz­li­che Le­bens­mit­tel zu sen­ken, pflanz­li­che Me­nü­op­tio­nen in der Ge­mein­schafts­ver­pfle­gung bes­ser ver­füg­bar zu ma­chen und For­schungs­pro­jek­te zu pflanz­li­chen und kul­ti­vier­ten Al­ter­na­ti­ven zu för­dern. Zu­dem müs­sen Land­wir­tin­nen und Land­wir­te bei der Um­stel­lung auf ei­ne nach­hal­ti­ge, pflan­zen­be­ton­te­re Pro­duk­ti­on stär­ker un­ter­stützt wer­den. Bei all dem geht es üb­ri­gens nicht um ein „ent­we­der oder“: Das brei­te Spek­trum pflan­zen­ba­sier­ter Er­näh­rungs­sti­le – von fle­xi­ta­risch über ve­ge­ta­risch bis hin zu ve­gan – ist Teil der Lösung. 

Anna-Lena Klapp 

Fach­re­fe­ren­tin für Er­näh­rung und Ge­sund­heit, ProVeg 

Foto: Lars Walther

Réne Püchner 

Prä­si­dent Le­bens­mit­tel­ver­band Deutschland 

Foto: Lebensmittelverband Deutschland

Für jeden Geschmack 

Fle­xi­ta­ri­sche Er­näh­rung, ei­ne Mi­schung aus ve­ge­ta­ri­scher Le­bens­wei­se, ver­bun­den mit dem be­wuss­ten Kon­sum von Fleisch und Fisch, ist ein we­sent­li­cher Aspekt nach­hal­ti­ger Er­näh­rung. Vie­le Deut­sche ha­ben ih­ren Fleisch­kon­sum re­du­ziert und die Fleisch­pro­duk­ti­on ist hier­zu­lan­de 2022 das sechs­te Jahr in Fol­ge zu­rück­ge­gan­gen, wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt im Fe­bru­ar mit­teil­te. Auch wenn Im­por­te von Fleisch hier nicht be­rück­sich­tigt sind, so ist der Trend den­noch er­kenn­bar: Die Pro­duk­ti­on sank um 8,1 Pro­zent auf sie­ben Mil­lio­nen Ton­nen. Die Le­bens­mit­tel­bran­che ver­sucht früh­zei­tig, auf ver­än­der­te Kon­sum­mus­ter zu re­agie­ren, denn sie möch­te den Men­schen er­mög­li­chen, nach ih­ren in­di­vi­du­el­len Vor­stel­lun­gen zu le­ben. Des­halb boomt seit Jah­ren der Markt der Fleisch­al­ter­na­ti­ven. Sie sol­len ve­ge­ta­risch und ve­gan le­ben­den Men­schen ei­ne eben­so gro­ße Pro­dukt­aus­wahl er­mög­li­chen, wie sie Men­schen ha­ben, die tie­ri­sche Pro­duk­te es­sen. Da­bei gibt es nicht die ei­ne „Er­satz­res­sour­ce“. Es kommt dar­auf an, die Viel­falt zu nut­zen, die wir an mög­li­chen Roh­stof­fen zur Ver­fü­gung ha­ben, wie Hül­sen­früch­te, Pil­ze, Reis, Ha­fer, So­ja und vie­le mehr. Das gilt auch für neu­ar­ti­ge Pro­te­in­quel­len wie In­sek­ten und Al­gen. Bei­de sind reich an es­sen­zi­el­len Fett­säu­ren, aber nur Al­gen sind pflanz­lich und da­mit auch für Vegetarier:innen oder Veganer:innen ge­eig­net. Das zeigt: Wir müs­sen va­ria­ti­ons­reich blei­ben, um ei­ne op­ti­ma­le Ver­sor­gung für al­le Le­bens­sti­le zu gewährleisten.

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Quel­le: Revlektor.de

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