Foto: iStock./cyano66


23 Wo­chen von An­trag­stel­lung bis Zu­wen­dungs­be­scheid – das ist ak­tu­ell die Be­ar­bei­tungs­zeit von BAFA-An­trä­gen für Zu­schüs­se zur en­er­ge­ti­schen Sa­nie­rung von Wohngebäuden.

Wie kann man zur Energiewende beitragen?

An­ge­sichts der Fol­gen des rus­si­schen An­griffs­kriegs auf die Ukrai­ne war die En­er­gie­wen­de noch nie dring­li­cher als heu­te – da­von ist Kers­tin An­d­reae vom Bun­des­ver­band der En­er­gie- und Was­ser­wirt­schaft über­zeugt. Al­le un­se­re Expert:innen sind sich ei­nig, dass wir uns schleu­nigst un­ab­hän­gi­ger von fos­si­len En­er­gien ma­chen müs­sen. Ih­re Ideen aber, wie ge­nau das klap­pen soll, fal­len ganz un­ter­schied­lich aus. So­lar­ener­gie wird boo­men, glaubt Ro­bert Busch vom Bun­des­ver­band Neue En­er­gie­wirt­schaft. Anika Ni­co­laas Pon­der vom In­sti­tut für Kli­ma­schutz, En­er­gie und Mo­bi­li­tät denkt, dass das En­ga­ge­ment je­des Ein­zel­nen ent­schei­dend sein wird.
Wie die En­er­gie­wen­de vor­an­ge­trie­ben wer­den kann, le­sen Sie auf die­ser Seite.

Kerstin Andreae 

Vor­sit­zen­de Haupt­ge­schäfts­füh­rung, Bun­des­ver­band der En­er­gie- und Was­ser­wirt­schaft (BDEW)

Foto: BDEW

Es muss sich lohnen

Die En­er­gie­wen­de war nie dring­li­cher als heu­te, das wird an­ge­sichts der Fol­gen des rus­si­schen An­griffs­kriegs auf die Ukrai­ne mehr als deut­lich. Wir müs­sen uns Schritt für Schritt un­ab­hän­gig ma­chen von Im­por­ten fos­si­ler En­er­gie­trä­ger. Der be­schleu­nig­te Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gien und der Um­bau un­se­rer En­er­gie­infra­struk­tur ste­hen da­bei im Zen­trum. Fest steht, aus die­ser Kri­se kön­nen wir uns nur her­aus­in­ves­tie­ren. Für ei­ne si­che­re, un­ab­hän­gi­ge En­er­gie­ver­sor­gung der Zu­kunft sind In­ves­ti­tio­nen in er­neu­er­ba­re En­er­gien, Net­ze, Spei­cher so­wie die Ent­wick­lung ei­nes Was­ser­stoff­mark­tes un­er­läss­lich. Hier braucht es die rich­ti­gen An­rei­ze, In­ves­ti­tio­nen müs­sen sich loh­nen. Und so pro­ble­ma­tisch der In­fla­ti­on Re­duc­tion Act der US-Re­gie­rung mit Blick auf den Frei­han­del auch ist, mit sei­nen Sub­ven­tio­nen schafft er die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für ein Jahr­zehnt der si­che­ren In­ves­ti­tio­nen. Wir müs­sen des­halb schnell die rich­ti­gen Wei­chen stel­len, um in die­sem Wett­lauf mit­hal­ten zu kön­nen, oh­ne uns mit den USA ei­nen Über­bie­tungs­kampf bei Sub­ven­tio­nen im Sin­ne ei­nes Null­sum­men­spiels zu lie­fern. Gleich­zei­tig müs­sen wir bei der En­er­gie­wen­de deut­lich schnel­ler wer­den. Die gu­te Nach­richt: Deutsch­land kann Schnel­lig­keit, wie das Bei­spiel LNG-Ter­mi­nals zeigt. Die­ses Tem­po brau­chen wir auch bei der En­er­gie­wen­de. Es geht dar­um, die Fes­seln zu lö­sen mit schlan­ke­ren Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren und ei­ner Ge­lin­gens­hal­tung bis in je­de Amts­stu­be hinein. 

Hier wird die Wende gemacht

Die En­er­gie­wen­de ist ei­nes der zen­tra­len Zu­kunfts­pro­jek­te in Deutsch­land. Das Hand­werk packt hier kräf­tig mit an: Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker in­stal­lie­ren So­lar­pa­nee­le und E‑Ladesäulen, tau­schen Hei­zun­gen aus und sa­nie­ren Häu­ser en­er­ge­tisch. Wer haupt­be­ruf­lich an der En­er­gie­wen­de und beim Kli­ma­schutz tä­tig sein will, der ist im Hand­werk ge­nau rich­tig. In rund 30 Ge­wer­ken ar­bei­ten heu­te 450.000 Hand­werks­be­trie­be mit fast 2,5 Mil­lio­nen Män­nern und Frau­en am Kli­ma­schutz. Sie ge­stal­ten die Zu­kunft mit den ei­ge­nen Hän­den. Und apro­pos Frau­en: Im­mer mehr von ih­nen fin­den in­zwi­schen den Weg ins Hand­werk und tra­gen zum Ge­lin­gen der En­er­gie­wen­de bei. Doch schon heu­te feh­len rund 250.000 Fach­kräf­te im Hand­werk. Die En­er­gie­wen­de bringt zu­sätz­li­che Auf­ga­ben mit sich, für die zu­sätz­li­che Fach­kräf­te be­nö­tigt wer­den. Da­mit die­ses Pro­jekt aber er­folg­reich wird, brau­chen wir noch viel mehr jun­ge Men­schen, die sich in ei­nem Hand­werks­be­ruf aus­bil­den las­sen. Das wird nur mit ei­ner grö­ße­ren Wert­schät­zung für die be­ruf­li­che Aus­bil­dung und die be­rufs­prak­ti­sche Ar­beit ge­lin­gen: Nö­tig ist ein Um­den­ken in der Bil­dungs­po­li­tik, nö­tig ist ei­ne Bil­dungs­wen­de. Aka­de­mi­sche und be­ruf­li­che Bil­dungs­we­ge müs­sen end­lich ideell und fi­nan­zi­ell gleich­wer­tig be­han­delt wer­den, da­mit sie glei­cher­ma­ßen at­trak­tiv für jun­ge Men­schen sind. Glei­cher­ma­ßen wich­tig für die Um­set­zung der En­er­gie­wen­de sind sie allemal. 

Jörg Dittrich 

Prä­si­dent Zen­tral­ver­band des Deut­schen Hand­werks (ZDH)

Foto: ZDH/​Sascha Schneider

Anika Nicolaas Ponder 

Lei­te­rin Fach­be­reich Kli­ma und In­no­va­ti­on, In­sti­tut für Kli­ma­schutz, En­er­gie und Mo­bi­li­tät (IKEM)

Ihr größter Beitrag:
Ihr Engagement

Na­tür­lich ist je­de ein­ge­spar­te Ki­lo­watt­stun­de En­er­gie und je­de re­cy­cel­te Plas­tik­fla­sche ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Aber die Kom­ple­xi­tät der glo­ba­len Pro­duk­ti­ons­ket­ten und Kon­sum­mus­ter hat zur Fol­ge, dass wir mit un­se­rem in­di­vi­du­el­len Ver­hal­ten nur we­nig ge­gen Kli­ma­wan­del und Um­welt­ver­schmut­zun­gen tun kön­nen. Die gu­te Nach­richt ist, Sie kön­nen trotz­dem et­was be­we­gen: Je­de Per­son, die Sie über­zeu­gen, und jede:r ehe­ma­li­ge Skeptiker:in sind wei­te­re Ver­bün­de­te im Kampf für mehr Kli­ma­schutz. Sie brau­chen In­spi­ra­ti­on? Jun­ge Kli­ma- und Umweltaktivist:innen wie Gre­ta Thun­berg und Mi­kae­la Loach zei­gen, wie man auch mit ein­fa­chen Mit­teln Gro­ßes be­wir­ken kann. Wenn Sie sich dar­über hin­aus auch ganz prak­tisch be­tei­li­gen wol­len, steht Ih­nen das viel­fäl­ti­ge und wach­sen­de Uni­ver­sum in­no­va­ti­ver En­er­gie­wen­de­pro­jek­te of­fen: En­er­gie­ge­nos­sen­schaf­ten, Crowd­fun­ding-Pro­jek­te und ge­teil­te Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen su­chen nach Investor:innen. Im bes­ten Fall ha­ben Sie so nicht nur et­was für das Kli­ma ge­tan, Sie pro­fi­tie­ren au­ßer­dem von nied­ri­ge­ren Strom­prei­sen oder at­trak­ti­ven Ren­di­ten. Für ef­fek­ti­ven Kli­ma­schutz kom­men wir letzt­lich nicht an ge­samt­ge­sell­schaft­li­chen An­stren­gun­gen und po­li­tisch ko­or­di­nier­ten Maß­nah­men vor­bei. Nut­zen Sie da­her die so­zia­len Me­di­en und Ih­re Netz­wer­ke, um klu­ge Ideen zu tei­len, Ver­än­de­run­gen an­zu­sto­ßen und ei­ne so­zi­al ge­rech­te Kli­ma­schutz­po­li­tik einzufordern. 

Boris Kreb

Leser

Grün investieren

In­ves­ti­tio­nen und das da­mit ver­bun­de­ne Ka­pi­tal sind ei­ner der größ­ten He­bel, um das „kli­ma­freund­li­che“ Rad am Lau­fen zu hal­ten. Ein paar Kenn­zah­len zu di­rek­ten wie in­di­rek­ten Emis­sio­nen – auf die das Un­ter­neh­men un­mit­tel­bar Ein­fluss hat und die zum Bei­spiel in der Emis­si­ons­be­richt­erstat­tung der Un­ter­neh­men aus­ge­wie­sen wer­den – ge­ben ei­nen gu­ten Über­blick über den An­teil an der En­er­gie­wen­de, den ein Un­ter­neh­men über­neh­men möch­te. Wenn nicht nur der rei­ne Bör­sen­wert, son­dern auch der Um­welt­fuß­ab­druck ei­nes Un­ter­neh­mens in die In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dung mit­ein­fließt, wird der Um­welt­schutz­ge­dan­ke un­wei­ger­lich auch von Un­ter­neh­men an­ge­nom­men und umgesetzt. 

Michael Gregor

Leser

Mehr ist möglich

Ich den­ke, dass man zur En­er­gie­wen­de auf viel­fäl­ti­ge Wei­se bei­tra­gen kann. Vom pri­va­ten Ver­brauch ab­ge­se­hen könn­te man die Rest­wär­me von Ab­wäs­sern zur En­er­gie­ge­win­nung nut­zen. Die Kraft der Mee­res­ge­zei­ten soll­te auch ver­stärkt be­trach­tet wer­den. In Fit­ness­cen­tern wird zwar viel En­er­gie auf­ge­bracht, um Ge­wich­te zu stem­men, die­se ver­schwin­det aber im Nichts. Auf Lauf­bän­dern wird so­gar noch En­er­gie be­nö­tigt, um das Ge­rät am Lau­fen zu hal­ten. Da soll­te doch mehr drin sein. 

Stefanie Bade

Leserin

Ziele verpflichten

Durch Sen­si­bi­li­sie­rung der Be­völ­ke­rung kann das Be­wusst­sein für die Not­wen­dig­keit der En­er­gie­wen­de ge­stärkt und de­ren Ak­zep­tanz er­höht wer­den. Auf­sei­ten des Bun­des muss die En­er­gie­wen­de durch Re­gu­lie­run­gen und Ge­set­ze be­schleu­nigt wer­den, die die Nut­zung von er­neu­er­ba­ren En­er­gien för­dern und die Ver­wen­dung von fos­si­len Brenn­stof­fen ein­schrän­ken. Nur so kann die En­er­gie­wen­de be­schleu­nigt und das Ziel der CO2-Re­duk­ti­on bis 2030 er­reicht werden. 

Mehrheitsfähig

Wie wir zu den Zielen der Energiewende stehen

Quel­len: IASS, Statista

Mit gutem Beispiel voran

Sa­nie­ren? Neu bau­en? Was das kos­tet! Die­se Sor­gen sind zwei­fel­los be­grün­det. Doch Sa­nie­ren und neu Bau­en spart auf Sicht – Geld und Schad­stof­fe. Al­lein bei ei­nem Alt­bau 30 Jah­re al­te Fens­ter zu er­neu­ern, spart laut Ex­per­ten pro 20 Qua­drat­me­ter rund 700 Li­ter Heiz­öl pro Jahr. Kei­ne Angst vor der En­er­gie­wen­de ist das Mot­to des neu­en EU­REF-Cam­pus Düs­sel­dorf, der 2024 er­öff­net. Zur ther­mi­schen Ver­sor­gung wer­den wir kei­nen Li­ter Öl, kein Gas und kei­ne Koh­le be­nö­ti­gen. Die­ses er­rei­chen wir mit ei­nem Nut­zungs­kon­zept für ei­nen di­rekt an den Cam­pus an­gren­zen­den Bag­ger­see. Das Was­ser kön­nen wir über Wär­me­pum­pen re­gu­lie­ren, in Bö­den und De­cken des Hau­ses flie­ßen las­sen. Ein Kreis­lauf­sys­tem, das auch die Flo­ra und Fau­na des Sees nicht ver­än­dert. Die En­er­gie für die Pum­pen wie­der­um ge­win­nen wir über So­lar­mo­du­le auf dem Dach und an der Fas­sa­de des Cam­pus­ge­bäu­des. Der EU­REF-Cam­pus Düs­sel­dorf hat ei­ne Nutz­flä­che von rund 80.000 Qua­drat­me­tern. Ent­spre­chend di­men­sio­niert und teu­er ist die­se An­la­ge – bie­tet aber auch rie­si­ges Spar­po­ten­zi­al und macht uns kli­ma­neu­tral und ver­sor­gungs­si­cher. Un­ser Sys­tem soll Vor­bild sein für Pri­vat­haus­hal­te und Ge­wer­be­trei­ben­de. Wär­me­pum­pen und So­lar­an­la­gen sind in­zwi­schen ska­lier­bar für fast al­le Ge­le­gen­hei­ten. Und über­all in Deutsch­land gibt es Bag­ger­seen – oft aus frü­he­rer in­dus­tri­el­ler Nut­zung. Viel­leicht soll­ten noch mehr Bau­pro­jek­te in de­ren Nä­he um­ge­setzt werden. 

Jörg Philippi-Gerle 

Lei­ter EU­REF-Cam­pus Düsseldorf 

Manfred Jost 

Prä­si­dent Ver­band Wohneigentum 

Foto: BeckerBredel

Engagement erhöhen

Die En­er­gie­wen­de ge­lingt nicht oh­ne ei­ne Än­de­rung vor­herr­schen­der Denk- und Kon­sum­mus­ter. Schnell rea­li­sie­ren las­sen sich klei­ne Maß­nah­men – et­wa der Ein­bau von Spar­dusch­köp­fen oder smar­ten Ther­mo­sta­ten. Aber es geht vor al­lem um struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen. Wir al­le müs­sen un­ser En­ga­ge­ment zü­gig er­hö­hen, um Häu­ser und Sied­lun­gen zu­kunfts­ori­en­tiert zu ge­stal­ten. Der for­cier­te Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien ist zen­tral, um Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu ge­währ­leis­ten und CO2 zu re­du­zie­ren. Wohneigentümer:innen sind sich be­wusst, dass sie be­son­ders in der Pflicht sind, das ei­ge­ne Haus en­er­ge­tisch ver­nünf­tig auf­zu­stel­len. Das fängt beim Aus­tausch der Fens­ter an und geht über die Däm­mung bis hin zum Ein­bau ef­fi­zi­en­ter Wär­me­tech­nik. Neu­bau­ten er­fül­len schon heu­te ho­he En­er­gie­stan­dards, Sor­gen be­rei­tet die Sa­nie­rung im Be­stand. Et­wa drei Vier­tel des Alt­baus wur­den noch vor der ers­ten Wär­me­schutz­ver­ord­nung 1979 er­rich­tet. Vie­le die­ser Ge­bäu­de sind in den letz­ten 40 Jah­ren zwar im­mer wie­der an­ge­passt wor­den, doch ent­spricht nur we­ni­ges dem heu­ti­gen Stan­dard. Wir be­ob­ach­ten, dass sich hier ei­ne Sche­re öff­net zwi­schen dem Wün­schens­wer­ten und dem für vie­le Haus­hal­te fi­nan­zi­ell Mög­li­chen. Wir brau­chen zwin­gend ei­ne nied­rig­schwel­li­ge, aus­kömm­li­che und ver­läss­li­che För­der­po­li­tik. Auf­klä­rung und in­di­vi­du­el­le Be­ra­tung sind der Schlüs­sel, um noch zö­gern­de Eigentümer:innen zu über­zeu­gen und pri­va­te wie staat­li­che Mit­tel mit höchst­mög­li­chem Nut­zen einzusetzen. 

Hans Lasch

Leser

Kleine Energiefresser

Man muss sich über­le­gen, was man wann nut­zen möch­te und wie lan­ge. Ich är­ge­re mich meist über mich selbst oder mei­ne Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, wenn ich zum Bei­spiel in ein lee­res Zim­mer kom­me, in­dem das Licht noch brennt. Bei Spül- und Wasch­ma­schi­nen, die heu­te al­le mit ei­ner En­er­gie­ver­brauchs­kenn­zeich­nung aus­ge­stat­tet sind, soll­te der Eco-Mo­dus ge­wählt wer­den. Denn die En­er­gie­ef­fi­zi­enz-Klas­si­fi­zie­rung gilt nur für die­sen. Auch Fern­se­her und an­de­re Ge­rä­te im Stand­by-Mo­dus kön­nen ge­trost über Nacht vom Netz­ste­cker ab­ge­kop­pelt wer­den. Ins­be­son­de­re dann, wenn man am nächs­ten Tag zur Ar­beit geht und die Ge­rä­te erst nach der Heim­kehr wie­der ein­ge­schal­tet wer­den. Bei rund 250 Ar­beits­ta­gen er­gibt das ei­ne er­heb­li­che Sum­me, die ein­ge­spart wer­den kann. 

Bruno Behr

Leser

Klug rechnen

Es gibt ei­ni­ges, was man zur En­er­gie­wen­de als Pri­vat­haus­halt bei­tra­gen kann. Wich­tig ist, den Wär­me­ver­lust in Ge­bäu­den zu re­du­zie­ren. Da­zu ge­hört auch rich­ti­ges Hei­zen und Lüf­ten. Strom­fres­sen­de Haus­halts­ge­rä­te soll­ten aus­ge­tauscht und der Warm­was­ser­ver­brauch ge­senkt wer­den. Auch die ei­ge­ne Mo­bi­li­tät kann über­dacht wer­den. Muss ich je­de Stre­cke mit dem Au­to fah­ren oder kann ich sie auch mal mit dem Fahr­rad zu­rück­le­gen. Zu­dem kann man auf Öko­strom um­stei­gen und Strom aus re­ge­ne­ra­tiv er­zeug­ten Quel­len be­zie­hen. Wich­tig ist auch, je­den ei­ge­nen Ein­kauf zu über­den­ken und so­mit auch den Han­del zu zwin­gen, dem­entspre­chend ein­zu­kau­fen. Das be­deu­tet re­gio­nal und sai­so­nal ein­kau­fen. Erd­bee­ren kann man im Som­mer ge­nie­ßen und muss die­se nicht über lan­ge Im­port­we­ge aus an­de­ren Län­dern be­zie­hen. Denn je­de ein­ge­spar­te En­er­gie­ein­heit schont die Umwelt. 

Tobias Riedl

Leser

Bekannter Plan

Die En­er­gie­wen­de ist ein wich­ti­ger Schritt zur Ver­rin­ge­rung der Ab­hän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen und zur Re­du­zie­rung von Treib­haus­gas-emis­sio­nen. Um die­se Zie­le zu er­rei­chen, ist es not­wen­dig, die Ver­brei­tung er­neu­er­ba­rer En­er­gien zu be­schleu­ni­gen und den Ein­satz von fos­si­len Brenn­stof­fen zu re­du­zie­ren. Ei­ne Mög­lich­keit ist die För­de­rung von For­schung und Ent­wick­lung zu er­neu­er­ba­ren En­er­gien. Durch die In­ves­ti­ti­on in die­se Be­rei­che kön­nen die Kos­ten für er­neu­er­ba­re En­er­gien ge­senkt und die Tech­no­lo­gien ver­bes­sert wer­den. Ei­ne wei­te­re Mög­lich­keit ist die Be­reit­stel­lung von För­der­mit­teln und An­rei­zen für die Nut­zung von er­neu­er­ba­ren En­er­gien. Dies kann de­ren Ver­brei­tung be­schleu­ni­gen und die Ak­zep­tanz in der Be­völ­ke­rung er­hö­hen. Ei­ne wei­te­re wich­ti­ge Maß­nah­me zur Be­schleu­ni­gung der En­er­gie­wen­de ist die Stei­ge­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz. Durch die Ver­bes­se­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz kann der En­er­gie­ver­brauch re­du­ziert und da­mit die Ab­hän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen ver­rin­gert wer­den. Auch ist der flä­chen­de­cken­de Aus­bau von in­tel­li­gen­ten Strom­net­zen not­wen­dig, um er­neu­er­ba­re En­er­gien ein­zu­spei­sen und dann für al­le ver­füg­bar zu ma­chen, auch wenn wo­an­ders ge­ra­de kei­ne Son­ne scheint oder kein Wind weht. 

Stromerzeugung

Die erneuerbaren Energien haben an Kapazitäten stark zugelegt

Quel­len: IASS, Statista

Die Energiewende mitgestalten

Als größ­tes kom­mu­na­les Un­ter­neh­men in Deutsch­land ha­ben die Stadt­wer­ke Mün­chen (SWM) im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt ei­ne füh­ren­de Rol­le bei der Ge­stal­tung die En­er­gie­wen­de ein­ge­nom­men – und gel­ten längst als Vor­rei­ter und Im­puls­ge­ber auf die­sem Ge­biet. Wäh­rend das Un­ter­neh­men ab 2025 den ge­sam­ten Strom­be­darf der Mün­che­ner Me­tro­pol­re­gi­on mit Öko­strom de­cken wird, ist auch beim The­ma Fern­wär­me bis spä­tes­tens 2040 Kli­ma­neu­tra­li­tät an­ge­peilt. Ein Ge­spräch mit Dr. Flo­ri­an Bie­ber­bach, Vor­sit­zen­der der SWM-Ge­schäfts­füh­rung, über gro­ße Her­aus­for­de­run­gen, zu­sätz­li­che Maß­nah­men in der Re­gi­on und ak­ti­ve Teil­ha­be an der En­er­gie- und Wärmewende. 

Seit Jahren setzen die SWM sehr erfolgreich auf den Ausbau erneuerbarer Energien, weshalb der Anteil an Ökostrom zuletzt schon bei über 90 Prozent lag. Wie läuft es aktuell mit der Energiewende – nach einem derart schwierigen Jahr 2022? 

Auch wir muss­ten uns vor­über­ge­hend auf die Fra­ge kon­zen­trie­ren, wie die Ver­sor­gung zu je­dem Zeit­punkt ge­si­chert sein kann, schließ­lich hat­te das The­ma der Ver­sor­gungs­si­cher­heit in den letz­ten 15 Mo­na­ten auf al­len Ebe­nen ei­ne ho­he Do­mi­nanz. Vor die­sem Hin­ter­grund freut es mich be­son­ders, dass wir kein ein­zi­ges Pro­jekt im Be­reich der En­er­gie­wen­de des­we­gen ge­stoppt ha­ben. Un­se­re Aus­bau­of­fen­si­ve Er­neu­er­ba­re En­er­gien ist al­so wei­ter­hin in vol­lem Gang. 

Gibt es dafür genügend politischen Rückenwind? 

Grund­sätz­lich sieht man schon, dass die neue Bun­des­re­gie­rung die er­neu­er­ba­ren En­er­gien nach vor­ne brin­gen will. Trotz­dem gibt es vie­le Din­ge, die deut­lich schnel­ler ge­hen könn­ten. Die Hür­den, die den Aus­bau er­schwe­ren, rei­chen von der jah­re­lan­gen Dau­er von Pla­nungs- und Ge­neh­mi­gungs­pro­zes­sen über den Fach­kräf­te­man­gel, der be­son­ders bei der Wär­me­wen­de ins Ge­wicht fällt, bis hin zu Fra­gen der Ak­zep­tanz. All die­se Aspek­te tra­gen da­zu bei, dass der Aus­bau noch im­mer nicht so schnell vor­an­ge­hen kann, wie wir – und auch die Bun­des­re­gie­rung – es ger­ne hätten. 

Bislang haben Sie die Erneuerbaren vorwiegend in anderen Teilen Deutschlands und Europa ausgebaut. Welche Maßnahmen gibt es, um auch regional und lokal, also in München, mehr Bewegung in die Sache zu bringen? 

Zu den kon­kre­ten Zie­len, die von uns in Ab­stim­mung mit dem Stadt­rat um­ge­setzt wer­den sol­len, zählt der be­schleu­nig­te Aus­bau von Pho­to­vol­ta­ik­sys­te­men auf den Dä­chern der Stadt. Auch da­für gab es zu­letzt et­was Rü­cken­wind durch ver­bes­ser­te ge­setz­li­che Be­din­gun­gen. So konn­ten wir erst kürz­lich in­tern die tau­sends­te von uns rea­li­sier­te Kun­den-PV-An­la­ge fei­ern – das ist ei­ne lo­ka­le Be­schleu­ni­gung der En­er­gie­wen­de, die durch­aus wich­tig ist. 

Gibt es ähnliche Maßnahmen im Bereich der Wärmewende? 

Die gibt es, und auch die ver­fol­gen wir mit Nach­druck, nach­dem ge­ra­de in ei­ner gro­ßen Stu­die be­legt wur­de, dass die von uns ge­plan­te Um­stel­lung der Fern­wär­me­net­ze auf er­neu­er­ba­re En­er­gien al­lein noch nicht aus­reicht, um die Zie­le im Be­reich Wär­me zu er­rei­chen. Wir kon­zen­trie­ren uns jetzt zu­sätz­lich auf Ein­zel­häu­ser, de­ren Hei­zungs­sys­te­me er­neu­ert wer­den sol­len. Da­für ha­ben wir als Stadt­wer­ke in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Hand­werk spe­zi­el­le An­ge­bo­te ent­wi­ckelt. Es geht da­bei vor al­lem um den Aus­bau von Wär­me­pum­pen – in Mün­chen sind das vor­wie­gend Grund­was­ser­wär­me­pum­pen – so­wie um klei­ne lo­ka­le Wär­me­net­ze. Da­mit kön­nen wir auch au­ßer­halb der Fern­wär­me­ge­bie­te ei­nen we­sent­lich hö­he­ren Bei­trag zur Be­schleu­ni­gung der Wär­me­wen­de leisten. 

Klingt so, als würden sie nach erfolgreicher Sicherung der Versorgungslage sogar noch mehr Tempo machen – mit zusätzlichen und auch kleinteiligeren Maßnahmen. 

Das kann man so sa­gen. Wie wich­tig uns die­se re­gio­na­le En­er­gie­wen­de ist, un­ter­streicht auch der ganz neue Zu­schnitt des fünf­ten Ge­schäfts­füh­rungs­res­sorts, den wir zum Jah­res­wech­sel be­schlos­sen ha­ben. In­dem wir die Auf­ga­ben in die­sem Res­sort bün­deln – ne­ben den ge­nann­ten Be­rei­chen Pho­to­vol­ta­ik und Wär­me­pum­pen geht es da bei­spiels­wei­se auch um Geo­ther­mie und in­no­va­ti­ve La­de­lö­sun­gen für E‑Mobilität – kön­nen wir noch mehr tun, um ins­ge­samt noch schnel­ler kli­ma­neu­tral zu wer­den in der Re­gi­on München. 

Gerade im Winter ist die Frage der Wärmeversorgung zentral. Wie zufrieden sind Sie mit dem Ausbautempo im Bereich Geothermie?

Es geht gut vor­an: Wir sind mo­men­tan da­bei, Deutsch­lands größ­te An­la­ge für Geo­ther­mie-Fern­wär­me in Be­trieb zu neh­men, und wir pla­nen ak­tu­ell schon die nächs­ten bei­den An­la­gen, die noch­mal grö­ßer sein wer­den. Trotz­dem wä­re auch in die­sem Seg­ment noch viel mehr mög­lich, wenn wir et­wa Be­schleu­ni­gun­gen für Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren klar fest­schrei­ben wür­den. Ins­ge­samt ha­ben wir im Be­reich Wär­me noch ei­nen sehr lan­gen Weg vor uns, da ist die Um­stel­lung auf Er­neu­er­ba­re ge­ra­de mal aus den Start­lö­chern raus. Es ist ein­fach ein enorm gro­ßes Pro­jekt, das min­des­tens noch ei­ne Ge­ne­ra­ti­on be­schäf­ti­gen wird. Ge­wiss hat die ak­tu­el­le Kri­se zwar auch ab­ge­lenkt von die­sen The­men, weil man mit Kri­sen­ma­nage­ment be­fasst war, aber vor al­lem hat die Si­tua­ti­on doch noch deut­li­cher ge­macht, wie wich­tig es ist, schnell weg­zu­kom­men von den fos­si­len En­er­gie­trä­gern. Wir ha­ben mo­men­tan kei­ne En­er­gie­kri­se, son­dern ei­ne Kri­se fos­si­ler Energieträger. 

Der Weg zur Energiewende bleibt steinig und er ist noch lang. Sie sind trotzdem zuversichtlich? 

Ja, ich blei­be ab­so­lu­ter Op­ti­mist – zu­min­dest, was den Um­bau der En­er­gie­ver­sor­gung in Deutsch­land und Eu­ro­pa an­geht. Ich bin si­cher, dass wir wei­ter­hin gro­ße Schrit­te ma­chen wer­den. Es ist zwar ein lan­ger Weg, aber ich den­ke, ge­ra­de die der­zei­ti­ge Kri­se der fos­si­len En­er­gie hat noch mehr Men­schen deut­lich ge­macht, wie wich­tig es ist, die­sen Weg auch zu ge­hen. Ich rech­ne da­her mit grund­sätz­lich gu­tem Rü­cken­wind für die nächs­ten Jahre. 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: swm.de

Tipps für Ihre persönliche Energiewende

Un­ter­stüt­zung beim Energiesparen:
www.swm.de/energie-sparen

Um­welt­freund­lich hei­zen mit Wärmepumpe:
www.swm.de/waermepumpe

So­lar­strom vom ei­ge­nen Dach:
www.swm.de/m‑solar

Elek­tro­au­to mit Öko­strom zu Hau­se laden:
ww.swm.de/privat-laden

Hil­fe für Ein­kom­mens­schwa­che Haushalte:
www.waermefonds.de
www.swm.de/energiesparen/geringverdiener-service

Anzeige

Dr. Florian Bieberbach 

Vor­sit­zen­der der SWM-Geschäftsführung 

Ingbert Liebing 

Haupt­ge­schäfts­füh­rer Ver­band kom­mu­na­ler Un­ter­neh­men (VKU)

Foto: VKU/​Laurence Chaperon

Instrumente sind da

Durch we­ni­ger En­er­gie­ver­brauch ma­chen wir uns un­ab­hän­gi­ger von fos­si­len En­er­gie­trä­gern und leis­ten gleich­zei­tig ei­nen Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Kom­mu­na­le En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men un­ter­stüt­zen und be­ra­ten hier vor Ort und set­zen iden­ti­fi­zier­te Maß­nah­men um. Da­für ste­hen oft För­der­pro­gram­me zur Ver­fü­gung. Um ei­nen Über­blick zu be­kom­men, wie die En­er­gie­ef­fi­zi­enz ei­nes Ge­bäu­des ver­bes­sert wer­den kann, kön­nen Pri­vat­per­so­nen et­wa die „Bun­des­för­de­rung für En­er­gie­be­ra­tung Wohn­ge­bäu­de“ in An­spruch neh­men – und er­hal­ten ei­nen Vor­schlag für ei­nen in­di­vi­du­el­len Sa­nie­rungs­fahr­plan. Für die Um­set­zung ste­hen För­der­pro­gram­me auf Lan­des­ebe­ne so­wie die „Bun­des­för­de­rung ef­fi­zi­en­te Ge­bäu­de“ zur Ver­fü­gung. Die­se för­dert zu­dem den An­schluss an Wär­me­net­ze. Bei ei­gen­ge­nutz­ten Wohn­im­mo­bi­li­en kann man sich Ein­zel­maß­nah­men der en­er­ge­ti­schen Sa­nie­rung auch steu­er­lich för­dern las­sen. Vie­le Ge­bäu­de­ei­gen­tü­mer wol­len zu­dem En­er­gie selbst er­zeu­gen: Wer­den die Mie­ter ei­nes Hau­ses mit So­lar­strom vom Dach ver­sorgt, spricht man von Mie­ter­strom. Die Stadt­wer­ke sind ge­frag­te Part­ner für die Um­set­zung sol­cher Pro­jek­te und brin­gen da­mit die En­er­gie­wen­de in die Städ­te und Dör­fer. Häu­fig pfle­gen sie da­für en­ge Part­ner­schaf­ten mit Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten vor Ort. Der VKU setzt sich da­für ein, dass die Po­li­tik bes­se­re An­rei­ze für Mie­ter­strom­pro­jek­te schafft. Die Teil­ha­be von Mie­tern an der So­lar­strom­pro­duk­ti­on ei­nes Hau­ses trägt zu ei­ner so­zi­al ge­rech­ten En­er­gie­wen­de bei. 

Investitionsanschub

Wie öffentliche Fördermittel eingesetzt werden

investitionsanschub

Quel­len: IASS, Statista

Reimar Sebiger

Leser

Bewusster leben

Wenn ich die Be­rich­te un­se­rer Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen über die tech­ni­schen und mensch­li­chen Hil­fen in Afri­ka le­se, wird mir be­wusst, wie man mit ein­fachs­ten Mit­teln un­ser Kli­ma ret­ten und den Hun­ger in der Welt be­sei­ti­gen könn­te. Mehr Be­schei­den­heit in der Le­bens­füh­rung, mehr Be­wusst­heit, wer wir als Men­schen sind – näm­lich auch nur Säu­ge­tie­re, die sich den Na­tur­ge­set­zen un­ter­wer­fen müs­sen. Weg von der Hy­bris, die lei­der schon un­se­ren Kin­dern, zu­min­dest in der west­li­chen Welt, ver­mit­telt wird. Die Na­tur­fer­ne un­se­rer städ­ti­schen Be­völ­ke­rung, der nicht ge­zeigt wird, wo­von wir le­ben und wo­her wir die En­er­gie für un­se­ren mo­men­ta­nen Kom­fort ha­ben, wird da­zu füh­ren, dass der ei­ne Teil mit Geld die wirk­li­chen Pro­ble­me zu­deckt und der an­de­re Teil nach Ver­sor­gung schreit, oh­ne Rück­sicht auf das Wie und Wo­her. Die Ze­che zah­len die kom­men­den Ge­ne­ra­tio­nen. Je­der und je­de Ein­zel­ne kann im kleins­ten De­tail zur En­er­gie­wen­de bei­tra­gen: Das be­ginnt beim trop­fen­den Was­ser­hahn und bei den Ton­nen von weg­ge­wor­fe­nen Le­bens­mit­teln und en­det bei den un­nö­ti­gen Fahr­ten zum Zi­ga­ret­ten­ho­len um die Ecke oder beim „Dig­gen“ für Kryptowährungen. 

Karsten Seeliger

Leser

Spüre die Wirkung

Es stimmt, ei­gent­lich sind wir schon mit­ten in der Wen­de. Am An­fang steht das Um­den­ken, erst dann kommt das Han­deln. Und die­sen Pro­zess durch­läuft je­der von uns in die­sem Land – und ist da­bei un­ter­schied­lich weit ge­kom­men. Könn­te doch sein, dass man­cher gar nicht ver­steht, wie wirk­sam er sich selbst am Um­bau un­se­rer En­er­gie­er­zeu­gung be­tei­li­gen kann. Ent­de­cke die Mög­lich­kei­ten und spü­re selbst die Wir­kung, die So­lar­pa­nels auf dem ei­ge­nen Dach, die Be­tei­li­gung an ei­ner Bür­ger­en­er­gie­ge­nos­sen­schaft im Ort oder deut­lich nied­ri­ge­re En­er­gie­kos­ten im en­er­ge­tisch sa­nier­ten Miets­haus für die ei­ge­ne Le­bens­welt ha­ben – nicht nur im Geld­beu­tel. Über per­sön­li­che po­si­ti­ve Er­fah­run­gen kriegt man die Men­schen im­mer noch am bes­ten in Be­we­gung. Und dann klappt’s auch mit der Energiewende. 

Hermann Josef

Leser

Simple Rechnung

Auch wenn das The­ma be­reits mehr­fach dis­ku­tiert wur­de: Die sinn­volls­te Lö­sung ist und bleibt die so­la­re Ther­mie. Sie heizt Ih­ren Kes­sel, auch nachts und bei be­deck­tem Him­mel, sie­he Phy­sik­un­ter­richt Klas­se 7, The­ma Strah­lung und Licht. Was wol­len Sie als Pri­vat­per­son mehr als kos­ten­lo­ses hei­ßes Was­ser. Die In­stal­la­ti­on ist ein Klacks ge­gen­über al­len an­de­ren Mög­lich­kei­ten. Der An­schaf­fungs­preis der Pa­nels ist bei der Pho­to­vol­ta­ik zehn­mal so hoch wie bei der so­la­ren Ther­mie, die En­er­gie­ge­win­nung da­ge­gen bei der so­la­ren Ther­mie zehn­mal so hoch wie bei der Pho­to­vol­ta­ik. Dar­über soll­ten Sie nach­den­ken. Die Elek­tro­in­dus­trie hat es bereits. 

Katharina Habersbrunner 

Vor­stän­din Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie (BBEn)

Bürgerenergie kann mehr

In ei­ner di­gi­ta­len Ar­beits­welt, in der vie­le Ar­beit­neh­mer im Ho­me­of­fice oder aus Co-Working-Spaces ar­bei­ten, braucht es in­no­va­ti­ve, si­che­re Software-Lösungen. Be­son­ders bei ge­lern­ten Pro­zes­sen wie dem Brief­ver­sand nut­zen vie­le Un­ter­neh­men noch nicht al­le Möglichkeiten, die die Di­gi­ta­li­sie­rung ih­nen bie­tet. Da­bei gibt es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che An­bie­ter für den hy­bri­den Post­ver­sand, die ma­nu­el­le Ar­beits­schrit­te unnötig ma­chen. Bei uns können Kun­den ih­re Do­ku­men­te on­line übertragen und als ech­te Brie­fe ver­sen­den las­sen. Grö­ße­re Un­ter­neh­men mit ei­ner de- zen­tra­len Or­ga­ni­sa­ti­on ste­hen oft vor der Her­aus­for­de­rung, dass ver­schie­de­ne Ab­tei­lun­gen den Brief­ver­sand or­ga­ni­sie­ren. Hier­für ha­ben wir ei­ne Be­nut­zer­ver­wal­tung ent­wi­ckelt, die es un­ter­schied­li­chen Nut­zern er­mög­licht, auf ein Kun­den­kon­to zu­zu­grei­fen. Die Kol­le­gen aus dem Ho­me­of­fice be­nö­ti­gen le­dig­lich ei­nen Be­nut­zer­na­men und ein Pass­wort und kön­nen an­schlie­ßend den Brief- ver­sand aus den ei­ge­nen vier Wän­den or­ga­ni­sie­ren. Pa­pier­brie­fe sind noch im­mer ein wich­ti­ges Kom­mu­ni­ka- ti­ons­mit­tel, aber der Auf­wand, der hin­ter der Brief­pro­duk­ti­on steckt, ist für hy­bri­de Ar­beits­plät­ze nicht mehr zeit­ge­mäß. Als Full-Ser­vice-Pro­vi­der bil­den wir al­le Leis­tun­gen von der Da­ten­auf­be­rei­tung, über den Druck bis zur Ku­ver­tie­rung mit ei­ge­nen Res­sour­cen ab und kön­nen mit­tel- stän­di­schen Un­ter­neh­mern mit kom­ple­xen An­for­de­run­gen hel­fen, ih­ren Brief­ver­sand di­gi­tal zu organisiere 

Robert Busch 

Ge­schäfts­füh­rer Bun­des­ver­band Neue En­er­gie­wirt­schaft (BNE)

Der Solar-Boom wird kommen

Im­mer mehr Men­schen wol­len sich un­ab­hän­gi­ger ma­chen von fos­si­len En­er­gien und ih­re En­er­gie­kos­ten dau­er­haft sen­ken. Die Tech­no­lo­gien da­für sind vor­han­den: von der Pho­to­vol­ta­ik-An­la­ge über Heim­spei­cher und Wär­me­pum­pe bis hin zum Elek­tro­au­to und Smart Me­ter. Doch nicht ein­mal zehn Pro­zent der rund zehn Mil­lio­nen ge­eig­ne­ten Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser wer­den mo­men­tan für Pho­to­vol­ta­ik ge­nutzt. Die al­ler­meis­ten füh­len sich von tech­ni­schen An­for­de­run­gen und bü­ro­kra­ti­schen Fall­stri­cken ab­ge­schreckt. Die gu­te Nach­richt ist: 2022 ist es sehr viel ein­fa­cher ge­wor­den, selbst zur En­er­gie­wen­de bei­zu­tra­gen. Die Bun­des­re­gie­rung hat we­sent­li­che Hür­den für Pro­sumer ab­ge­baut. Die Netz­an­mel­dung klei­ner An­la­gen ist end­lich un­kom­pli­zier­ter ge­wor­den, die Er­trags­steu­er wur­de ge­stri­chen. Hö­he­re Ein­spei­se­ver­gü­tun­gen und der Weg­fall der EEG-Um­la­ge ma­chen die ei­ge­ne PV-An­la­ge zu­sätz­lich at­trak­tiv. Die Po­li­tik muss die­sen Weg kon­se­quent wei­ter­ge­hen, da­mit So­lar­ener­gie wirk­lich zur Re­gel auf al­len pri­va­ten und ge­werb­li­chen Ge­bäu­den wird. Heim­spei­cher, Wär­me­pum­pen und E‑Autos müs­sen ein­fach an Märk­ten teil­neh­men und so ih­ren Bei­trag für ei­ne si­che­re und kli­ma­neu­tra­le Ver­sor­gung leis­ten kön­nen. Mit dem pas­sen­den Rah­men wer­den in­no­va­ti­ve Ver­mark­tungs­for­men wie Quar­tiers­lö­sun­gen, lo­ka­le und re­gio­na­le En­er­gie­ge­mein­schaf­ten und Mi­kro-Grids dann für ei­nen neu­en So­lar-Boom sor­gen – mit vie­len neu­en Be­tei­li­gungs­for­men für die Men­schen vor Ort. 

Beliebte Fragen

Die nächste Ausgabe erscheint
am 18. Au­gust in der Süd­deut­schen Zei­tung

Werde Teil der Diskussion und mach unser Heft mit Deiner Meinung bunter. 

Ta­ge
Stun­den
Mi­nu­ten
Se­kun­den

Nur noch wenige Tage bis Deine Meinung gedruckt wird.

Klick auf die Frage und schreib uns Deine Antwort oder per Mail an antwort(at)plus-drei.de.