Für Grün­der-Du­os gilt: Zu zweit ist man we­ni­ger al­lein und kann sich fle­xi­bler an neue Si­tua­tio­nen anpassen. 

Foto: iStock./Douglas Rissing 

Wie gründet man ein Unternehmen?

Wäh­le ei­nen Be­ruf, den du liebst, und du brauchst kei­nen Tag in dei­nem Le­ben mehr zu ar­bei­ten“, sagt Kon­fu­zi­us. Für kei­nen Be­ruf wür­de die­ser Satz so sehr gel­ten wie für den des En­tre­pre­neurs, fin­det der Grün­der­ex­per­te Gün­ter Fal­tin. Klar, um ein Start­up zu grün­den, braucht es ne­ben dem nö­ti­gen Ka­pi­tal auch Mut und Wil­len, sonst bleibt es schnell mal bei ei­ner Idee. Wie aus ei­ner Ein­ge­bung ein neu­es Un­ter­neh­men wur­de, er­zählt uns Ana­sta­sia Bar­ner, Grün­de­rin ei­ner Re­ver­se-Men­to­ring-Platt­form. Mit wel­chen Stra­te­gien und Kon­zep­ten der Ein­stieg ins Un­ter­neh­mer­tum sonst noch ge­lin­gen kann, ver­ra­ten un­se­re Expert:innen und Leser:innen auf die­ser Seite.

Anastasia Barner 

Grün­de­rin ei­ner Reverse-Mentoring-Plattform 

Foto: Eric Köckeritz

Geben und Nehmen

Vor drei Jah­ren hat­te ich ge­nau zwei Wo­chen Zeit, ein Un­ter­neh­men zu grün­den. Ich war zwan­zig Jah­re alt und woll­te mit mei­ner Idee ei­nes Kar­rie­renetz­werks für Frau­en ei­nen Preis ge­win­nen. Nur muss­te bis zur Preis­ver­lei­hung aus der Idee ein Un­ter­neh­men ge­wor­den sein. Auf In­sta­gram frag­te ich, ob denn ir­gend­wer pro­gram­mie­ren kön­ne. Dar­auf­hin mel­de­te sich ein Fol­lower, der mir pro bo­no ei­ne Web­site er­stell­te, die dann am Tag der Preis­ver­lei­hung on­line ging, puh. Aus die­ser Er­fah­rung ha­be ich zwei wich­ti­ge Din­ge für die Grün­dung ei­nes Un­ter­neh­mens ge­lernt. Ers­tens: Es ist voll­kom­men okay und so­gar wich­tig, nach Hil­fe zu fra­gen. Und gleich­zei­tig Hil­fe an­zu­bie­ten. Die Start­up-Bran­che lebt vom Ge­ben und Neh­men. Zwei­tens: Nimm dir nicht zu viel Zeit. Die Bran­che ist nicht nur schnell­le­big, es gibt auch vie­le krea­ti­ve Köp­fe, die viel­leicht ge­ra­de ähn­li­che Ideen ha­ben. Das wie­der­um soll­te aber nicht ein­schüch­tern, son­dern mo­ti­vie­ren. Für mich war die Preis­ver­lei­hung vor al­lem wich­tig, weil ich da­durch ge­zwun­gen wur­de, weib­li­chen Selbst­zwei­feln zu trot­zen und ein­fach zu ma­chen. Seit­dem bin ich stolz dar­auf, die ers­te Re­ver­se-Men­to­ring-Platt­form in Eu­ro­pa ge­grün­det zu ha­ben. Ei­ne Platt­form, die kos­ten­frei jun­ge Frau­en be­ruf­lich er­mu­tigt und ih­nen ein weib­li­ches Ro­le­mo­del zur Sei­te stellt. Gleich­zei­tig wer­den die Men­tees selbst zu Men­to­rin­nen. Es ist ein per­sön­li­cher Aus­tausch der Ge­ne­ra­tio­nen, ein Aus­tausch, der stark macht. 

Ihr Kopf ist Ihr Kapital

Ih­re ei­ge­ne Un­ter­neh­mung wird ei­nen gro­ßen Teil Ih­res Le­bens aus­ma­chen, al­so soll­te sie sich um et­was dre­hen, das zu Ih­nen passt. Ge­hen Sie von Ih­ren ei­ge­nen Nei­gun­gen, Ta­len­ten und Stär­ken aus – und er­ar­bei­ten Sie dar­aus ein ei­ge­nes Kon­zept. Ein­fäl­le gibt es vie­le, aber wirk­lich gu­te Kon­zep­te sind rar. Das heißt: Ab­stand zum The­ma ge­win­nen, re­cher­chie­ren, tüf­teln, ver­wer­fen, neu an­fan­gen – so lan­ge, bis man mit kla­ren Wett­be­werbs­vor­tei­len im Markt an­tre­ten kann. Die Qua­li­tät des Grün­dungs­kon­zepts ist wich­ti­ger als die Men­ge an Ka­pi­tal. Selbst wenn Sie Geld­ge­ber brau­chen: Mit ei­nem über­zeu­gen­den Kon­zept, in der Pra­xis über­prüft, mit ers­ten Kun­den ha­ben Sie in Ver­hand­lun­gen ei­ne weit bes­se­re Po­si­ti­on als oh­ne. Zu­ge­ge­ben, kei­ne leich­te Sa­che. Ein Ma­ra­thon. Lohnt der sich über­haupt? Über­ar­bei­tet, vol­ler Sor­gen vor fäl­li­gen Kre­dit­ra­ten oder der Steu­er­erklä­rung, das ist schließ­lich die Pra­xis für vie­le Selbst­stän­di­ge. An­de­rer­seits: Wol­len Sie Ih­re Le­bens­zeit mit ei­ner Ar­beit ver­brin­gen, die Sie lang­weilt? „Wäh­le ei­nen Be­ruf, den du liebst, und du brauchst kei­nen Tag in dei­nem Le­ben mehr zu ar­bei­ten“, sagt Kon­fu­zi­us. Ein klu­ger Satz. Er gilt für kei­nen Be­ruf so sehr wie für den des En­tre­pre­neurs. Und für das, was Sie nicht selbst ma­chen wol­len oder kön­nen: Nut­zen Sie die Ar­beits­tei­lung. Ich nen­ne das Grün­den mit Kom­po­nen­ten. Mit pro­fes­sio­nel­len Part­nern, die ih­re Sa­che ver­ste­hen und früh auf Fehl­ent­wick­lun­gen auf­merk­sam machen. 

Günter Faltin 

Hoch­schul­leh­rer und Unternehmensgründer 

Foto: Stiftung Entrepreneurship 

Céline Flores Willers 

Unternehmerin 

Foto: Mirjam Hagen

Remote funktioniert

Wie baue ich ein Busi­ness auf, das so­wohl für Ar­beit­neh­mer als auch für Ar­beit­ge­ber gut funk­tio­niert? Die­se Fra­ge ist seit Grün­dung mei­nes Un­ter­neh­mens 2020 mein Kom­pass und führ­te mich auf neue We­ge. Für mich war von An­fang an klar: Ich will von über­all aus auf der Welt ar­bei­ten kön­nen und dies selbst­ver­ständ­lich auch mei­nen Mit­ar­bei­tern er­mög­li­chen. Da­her ar­bei­ten wir zu 100 Pro­zent re­mo­te, an ver­schie­dens­ten Stand­or­ten deutsch­land­weit. Wir wol­len mit die­sem An­satz Vor­rei­ter sein und an­de­re Un­ter­neh­men er­mu­ti­gen, die­sen Schritt eben­falls zu ge­hen. Mei­ne drei Key Lear­nings für Un­ter­neh­mer zu Re­mo­te Work sind: 1) Schafft Raum für Pau­sen. Ei­ni­gen Mit­ar­bei­tern fällt es schwer, im Ho­me­of­fice kla­re Gren­zen zu zie­hen, und ar­bei­ten re­mo­te ten­den­zi­ell mehr als im Bü­ro. Aus die­sem Grund ha­ben wir un­se­re „Fresh Fri­days“ ein­ge­führt: Je­der ers­te Frei­tag im Mo­nat ist für al­le ein be­zahl­ter Ur­laubs­tag. 2) Re­mo­te zu ar­bei­ten ist Typ­sa­che. Erst­mal fin­den es al­le toll, aber nicht je­der kann sich selbst gut struk­tu­rie­ren oder mo­ti­vie­ren. Des­we­gen ach­ten wir im Ein­stel­lungs­pro­zess nun auch ganz ge­zielt auf die Re­mo­te-Er­fah­rung der Be­wer­ber. 3) Work­a­ti­on für Team­spi­rit. Vier­mal im Jahr ma­chen wir als Team ge­mein­sam für fünf Ta­ge Work­a­ti­on und den­ken uns da­für stets et­was Be­son­de­res aus. Für un­se­re Kick-off-Work­a­ti­on 2023 wa­ren wir bei­spiels­wei­se in ei­ner Kir­che un­ter­ge­bracht, die zum Ap­par­te­ment und Work­shop­raum um­ge­baut wurde. 

Strategie für mehr Dynamik

Ge­ra­de in den ak­tu­ell un­si­che­ren Zei­ten ist es wich­tig, Men­schen Mut zu ma­chen und sie da­bei zu un­ter­stüt­zen, Start­ups er­folg­reich zu grün­den. Start-ups sind ein wich­ti­ger Trei­ber der di­gi­ta­len und öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on. Sie brin­gen un­se­re Ge­sell­schaft als Gan­zes wei­ter. Wir ha­ben letz­ten Som­mer ei­ne um­fas­sen­de Start­up-Stra­te­gie auf den Weg ge­bracht, die die Rah­men­be­din­gun­gen für Start­ups ver­bes­sert und die Grün­dungs­dy­na­mik stärkt. Die Stra­te­gie ent­hält ein gan­zes Bün­del an Maß­nah­men – be­son­ders wich­tig für die Start­ups sind ak­tu­ell die Be­rei­che Fach­kräf­te­ge­win­nung und Wag­nis­ka­pi­tal­fi­nan­zie­rung. Des­halb freut es mich sehr, dass wir hier schon ei­ni­ge Er­fol­ge zu ver­bu­chen ha­ben: Bei der Fi­nan­zie­rung et­wa hilft der Zehn-Mil­li­ar­den-Eu­ro-Zu­kunfts­fonds, das für die Start­ups so wich­ti­ge Ri­si­ko­ka­pi­tal zu ak­qui­rie­ren. Meh­re­re Mo­du­le des Fonds sind be­reits im Markt ak­tiv. Mit dem Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz und be­schleu­nig­ten Vi­sa­ver­fah­ren ver­bes­sern wir zu­dem die Be­din­gun­gen für ei­ne schnel­le und un­bü­ro­kra­ti­sche Zu­wan­de­rung von Fach­kräf­ten nach Deutsch­land. Da­von pro­fi­tie­ren auch die Start­ups. Dar­über hin­aus sol­len in Kür­ze die Re­geln zur Be­tei­li­gung von Mit­ar­bei­tern am Un­ter­neh­mens­ka­pi­tal pra­xis­taug­li­cher ge­macht wer­den. Auch das wird die Chan­cen für Start-ups im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb um Ta­len­te verbessern. 

Anna Christmann 

Be­auf­trag­te für die Di­gi­ta­le Wirt­schaft und Start­ups, Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Klimaschutz 

Foto: BMWK

Grund fürs Gründen

Hauptmotiv deutscher Gründer:innen

grund-fuers-gruenden

Quel­len: KfW, Statista

Holger Behrens

Leser

Von anderen lernen 

Um ein Un­ter­neh­men zu grün­den, gibt es kei­nen wirk­lich fes­ten Ab­lauf. Für mich ist die Grund­la­ge ei­ner er­folg­rei­chen Un­ter­neh­mung ei­ne Idee, hin­ter der man 100-pro­zen­tig steht und die bes­ten­falls ei­nen po­si­ti­ven Ein­fluss auf die Ge­sell­schaft hat oder ha­ben kann, wenn sie denn an­ge­nom­men wird. Man soll­te sich mit den rich­ti­gen Men­schen um­ge­ben, die ei­nen in­spi­rie­ren und die rich­ti­gen Fra­gen stel­len. An­fangs ist man sehr vor­sich­tig, wenn es um das Be­schrei­ben der Idee geht und man hat Angst, dass die Idee viel­leicht von ei­nem an­de­ren schnel­ler um­ge­setzt wird. Je­doch ist der Aus­tausch mit an­de­ren Men­schen und viel­leicht auch sol­chen, die schon ei­ne Idee in die Tat um­ge­setzt ha­ben, es­sen­zi­ell, um zu schau­en, ob sie denn funk­tio­nie­ren kann. 

Mit dem richtigen Partner zum Erfolg

Erik Krö­mer, Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von glo­bal of­fice und Ma­ria Linz-Ben­der, Head of Fran­chise bei glo­bal office

Bei der Grün­dung ei­nes ei­ge­nen Un­ter­neh­mens scheint die Ma­gie von der ei­ge­nen, „ge­nia­len“ Stern­stun­de durch, manch­mal so­gar vom Auf­bau ei­nes mil­li­ar­den­schwe­ren Ein­horn-Un­ter­neh­mens. Die „Ze­bra-Be­we­gung“ der Grün­der­sze­ne steht da­ge­gen für die Ver­bin­dung öko­no­mi­scher, öko­lo­gi­scher und so­zia­ler Nach­hal­tig­keit – ei­ne Trend­wen­de, die Qua­li­tät und kon­trol­lier­tes Wachs­tum unterstützt. 
Am An­fang ei­ner Grün­dung steht im­mer ei­ne Idee, die gleich­zei­tig ei­nen wert­vol­len Nut­zen dar­stellt. Nur so tref­fen Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen auf Kun­den und po­ten­zi­el­le In­ves­to­ren. Die Fra­ge, wie man ein Un­ter­neh­men grün­det, bleibt kom­plex. Es gibt ge­nau­so vie­le rich­ti­ge Ant­wor­ten wie er­folg­rei­che Unternehmen. 

Eine unterschätzte Option ist Franchising

Ma­ria Linz-Ben­der, Head of Fran­chise bei glo­bal of­fice, sagt da­zu: „Fran­chi­sing wird mit we­nig Frei­heit as­so­zi­iert, oft ist je­doch das Ge­gen­teil der Fall. Hier lohnt es sich, ei­nen zwei­ten Blick zu ris­kie­ren. Die meis­ten Kon­zep­te er­mög­li­chen Grün­dern aus der An­ge­stell­ten­lauf­bahn mehr Frei­heit, als sie je­mals hat­ten – und ma­chen we­ni­ger Druck als Ven­ture-Ca­pi­tal-In­ves­to­ren. Und das Bes­te ist, dass sie ei­ne er­folg­reich pi­lo­tier­te Idee mit­brin­gen, wenn man selbst kei­ne hat. Die fran­chise­ge­ben­de und ‑neh­men­de Ko­ope­ra­ti­on ver­bin­det gu­te Ge­schäfts- ideen, Frei­heit, Ethik und Qualität.“ 
„Die Ar­beits­tei­lung bei glo­bal of­fice, in der die Zen­tra­le die Dienst­leis­tung or­ga- ni­siert und die Part­ner den Ver­trieb über­neh­men, un­ter­stützt part­ner­schaft­li­che Struk­tu­ren und ver­hin­dert asym­me­tri­sche, pro­fit­ori­en­tier­te Macht­ver­hält­nis­se in­ner­halb des Sys­tems. Dies war mir wich­tig“, er­gänzt Erik Krö­mer, Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von glo­bal of­fice. „Un­se­re Ex­pan­si­on zeigt, dass Kri­sen­re­si- li­enz auch mit ru­hi­gem Wachs­tum, agi­ler Ver­wal­tung und ei­ner ko­ope­ra­ti­ven Ver­triebs­ein­stel­lung zu tun hat. Weil sich glo­bal of­fice an al­le Un­ter­neh­men so­wie öf­fent­li­che Auf­trag­ge­ber rich­tet, ent­schei­den sich Part­ner je­den Tag frei, in wel­chem Um­feld und mit wel­chen Men­schen sie arbeiten.“ 

Unternehmerische Freiheit bei sicherem Invest

„Ver­trieb und Pro­jekt­be­glei­tung bau­en auf Be­geg­nun­gen und Wert­schät­zung auf“, be­tont Ma­ria Linz-Ben­der. „Das funk­tio­niert nur per­sön­lich. Je­der Wirt- schafts­zweig, je­de Be­hör­de tickt an­ders. Die­se krea­ti­ve Frei­heit und die dar­an ge­kop­pel­ten An­for­de­run­gen an das ei­ge­ne Nach­den­ken und die ei­ge­ne Pro­jekt­ver­ant­wor­tung macht glo­bal of­fice zu ei­nem an­spruchs­vol­len Sys­tem, das auch für Pio­nie­re in­ter­es­sant ist – oh­ne die Ri­si­ko­fak­to­ren ty­pi­scher Startups.“ 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: global-office.de

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Kerstin Heuer 

Grün­de­rin und Ge­schäfts­füh­re­rin Fu­ture­pre­neur e. V. 

Foto: Nele Martensen

Gründertum im Blut 

Kli­ma­wan­del, Al­ters­ar­mut, po­li­ti­scher Ex­tre­mis­mus – zur Lö­sung der Her­aus­for­de­run­gen un­se­rer Zeit brau­chen wir Men­schen, die in­no­va­tiv sind, die Är­mel auf­krem­peln und Lust auf Ge­stal­ten und Grün­den ha­ben. Fu­ture-pre­neur setzt da­für ei­nen star­ken Im­puls. Als Bil­dungs­in­itia­ti­ve möch­te wir Tat­kraft und Grün­der­geist bei Ju­gend­li­chen ab 14 Jah­ren we­cken – un­ab­hän­gig von Schul­no­ten und Hin­ter­grund. Ziel ist, jun­gen Men­schen früh­zei­tig rea­le Er­fah­run­gen mit un­ter­neh­me­ri­schen Denk- und Hand­lungs­wei­sen zu er­mög­li­chen. Je­der Ju­gend­li­che ent­wi­ckelt in der Pro­jekt­wo­che „Zu­kunfts­un­ter­neh­mer“ und dem Fe­ri­en­pro­jekt „Som­mer­un­ter­neh­mer“ 25 per­sön­li­che, nach­hal­ti­ge Ge­schäfts­ideen, schreibt ei­nen Busi­ness­plan und bringt sein Pro­dukt oder sei­ne Dienst­leis­tung re­al für ei­nen Tag oder vier Wo­chen auf den Markt. Zer­ti­fi­zier­te Coa­ches lei­ten an, als Ro­le­mo­dels ge­ben Gründer:innen Tipps. Ers­te Kun­den, ei­ge­nes Geld, ein Di­plom – vor al­lem aber ein zu­kunfts­re­le­van­tes Mind­set und Lust auf Ge­stal­tung sind der Lohn. Seit 2017 wer­den al­le Pro­jek­te mit der Leu­pha­na Uni­ver­si­tät Lü­ne­burg eva­lu­iert: Al­le Ju­gend­li­chen ent­wi­ckeln sich im Hin­blick auf Kern­zie­le Selbst­wirk­sam­keit, Pro­blem­lö­se­fä­hig­keit, ak­ti­vier­ter Grün­der­geist, Selbst­be­wusst­sein, Glau­be an die ei­ge­ne Schaf­fens­kraft und Krea­ti­vi­tät si­gni­fi­kant wei­ter, ein Vier­tel so­gar weit über Durch­schnitt. So auch der 15-jäh­ri­ge „Cam­pus­un­ter­neh­mer“ Jus­tin. Sein Tipp für die Zu­kunft: „Mu­tig sein, sich trau­en und ein­fach machen.“ 

Geldquellen

Bei wem sich Startups in Deutschland ihr Kapital besorgen

Quel­len: Start­up-Ver­band, PwC, Uni­ver­si­tät Duis­burg-Es­sen, Statista

Erprobte Konzepte

Selbst­stän­dig­keit ist für vie­le ein lang ge­heg­ter Wunsch. Um die­sen auch oh­ne ei­ge­ne Ge­schäfts­idee er­folg­reich zu ver­wirk­li­chen, bie­tet die Fran­chis­wirt­schaft ei­ne Viel­zahl an Kon­zep­ten in al­len Bran­chen. Da­bei ist es die Kom­bi­na­ti­on aus un­ter­neh­me­ri­scher Frei­heit, ver­bind­li­chem Netz­werk und er­prob­tem Kon­zept, die ei­ne Fran­chise­grün­dung so er­folg­reich macht – auch und ge­ra­de in Kri­sen­zei­ten. Vor al­lem Sys­te­me aus dem Dienst­leis­tungs­sek­tor bie­ten er­prob­te Ge­schäfts­ideen rund um Se­nio­ren­be­treu­ung, Im­mo­bi­li­en­ver­mitt­lung, Nach­hil­fe oder auch Lo­gis­tik. Wei­te­re Kern­bran­chen sind Gas­tro­no­mie, Han­del und Hand­werk. Doch ganz gleich, in wel­chem Be­reich, wich­tig ist die Ent­schei­dung für ein Kon­zept, das zu den in­di­vi­du­el­len Vor­stel­lun­gen passt. Ne­ben hilf­rei­chen In­for­ma­tio­nen und Check­lis­ten für an­ge­hen­de Fran­chise­neh­me­rin­nen und ‑neh­mer, die als Ent­schei­dungs­hil­fe die­nen, bie­tet der Deut­sche Fran­chise­ver­band die Prü­fung sei­ner Mit­glie­der auf Ein­hal­tung ein­heit­li­cher Qua­li­täts­stan­dards. Erst wenn die­ser so­ge­nann­te Sys­tem­check be­stan­den ist, darf sich ein Fran­chise­sys­tem „zer­ti­fi­zier­tes Voll­mit­glied“ nen­nen. Mit dem da­zu­ge­hö­ri­gen Sie­gel er­ken­nen Ver­brau­cher und Grün­dungs­in­ter­es­sier­te gleich, dass hier kon­se­quent nach dem Ethik­ko­dex des Fran­chise­ver­ban­des ge­han­delt wird. Es ist al­so ei­ne gu­te Ent­schei­dung, sich bei Grün­dungs­wunsch vor­ab auf un­se­ren Web­sei­ten zu in­for­mie­ren und sich im Sys­tem­fin­der nach pas­sen­den Ge­schäfts­ideen umzuschauen. 

Kai Enders 

Prä­si­dent Deut­scher Fran­chise­ver­band (DFV)

Daria Suvorova 

Podcasterin 

Foto: Donya Joshani

Ideal ist jetzt

Mein Tipp zum Start dei­nes ei­ge­nen Pro­jekts: War­te nicht auf den per­fek­ten Mo­ment. Wenn du glaubst, spä­ter mehr Zeit oder bes­se­re Um­stän­de zu ha­ben, könn­test du ent­täuscht wer­den. Die Wahr­heit ist, das Le­ben ist un­vor­her­seh­bar. Als im Herbst 2020 der zwei­te Lock­down be­gann, war al­les ge­schlos­sen. Mei­ne Freun­de und Fa­mi­lie wür­den sa­gen, es sei ge­gen mei­ne Na­tur, ab­zu­war­ten und auf bes­se­re Zei­ten zu hof­fen. Al­so be­schloss ich, mit der Ar­beit an mei­ner Pod­cast-Idee zu be­gin­nen und nahm die ers­ten Epi­so­den auf. Par­al­lel da­zu er­hielt ich ein in­ter­es­san­tes Job­an­ge­bot. Zu­erst dach­te ich, ich soll­te mich zwi­schen den bei­den Mög­lich­kei­ten ent­schei­den. Ich frag­te mich selbst: Wann wer­de ich Zeit ha­ben, mei­nen ei­ge­nen Pod­cast zu star­ten, wenn nicht jetzt? Ich be­gann mei­nen Voll­zeit­job und star­te­te gleich­zei­tig mei­nen Pod­cast. Be­reut ha­be ich die­se Ent­schei­dung kein ein­zi­ges Mal. Was im­mer auch in der Welt pas­siert, das Le­ben geht wei­ter. Die Zeit und dein per­sön­li­ches Le­ben blei­ben nie ste­hen. Wenn sich ei­ne Ge­le­gen­heit bie­tet, ma­che den ers­ten Schritt, so klein er auch sein mag. Ge­nie­ße den Pro­zess der Ent­ste­hung, hö­re auf dein Herz und sei of­fen für neue Mög­lich­kei­ten, auch wenn sie dich aus dei­nem Plan wer­fen. Wenn du noch nicht be­reit bist, kannst du es in klei­nen Schrit­ten ne­ben­be­ruf­lich an­ge­hen. Du bist Schöpfer:in dei­nes ei­ge­nen Le­bens. Ma­che dei­ne Vi­si­on zur Rea­li­tät und war­te nicht dar­auf, dass je­mand die­se Ent­schei­dung für dich trifft. 

Hannes Warnecke

Leser

Schritt für Schritt 

Der Weg zum er­folg­rei­chen Grün­der er­for­dert har­te Ar­beit, Mut und Aus­dau­er. Doch mit den rich­ti­gen Schrit­ten kann man sei­ne Träu­me ver­wirk­li­chen und ei­ne ei­ge­ne Fir­ma grün­den. An­ge­fan­gen mit der rich­ti­gen Idee und der Fra­ge, wel­ches Pro­blem man lö­sen oder wel­che Nach­fra­ge man be­frie­di­gen möch­te. Ei­ne gu­te Idee ist die Ba­sis für je­den Grün­der. Wel­che Markt­ni­schen gibt es und sind sie groß ge­nug, um ge­nug po­ten­zi­el­le Kun­den an­zu­spre­chen? Ein Busi­ness­plan hilft, Ideen zu struk­tu­rie­ren und die Fi­nan­zie­rung zu pla­nen. Dies kann zum Bei­spiel durch Ei­gen­ka­pi­tal oder In­ves­to­ren ge­lin­gen. Die Grün­dung ei­nes Un­ter­neh­mens er­for­dert Durch­hal­te­ver­mö­gen. Ler­nen Sie da­zu und sei­en Sie of­fen für Feed­back und be­reit, aus Feh­lern zu ler­nen. Die Grün­dung ei­nes Un­ter­neh­mens ist kein leich­ter Weg, aber mit der rich­ti­gen Ein­stel­lung und den rich­ti­gen Schrit­ten in der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge kön­nen aus Träu­men Un­ter­neh­men wachsen. 

Wir helfen beim digitalen Wandel

Die baye­ri­sche Wirt­schaft ist von Fa­mi­li­en- und Tra­di­ti­ons­be­trie­ben ge­prägt, die häu­fig be­reits über meh­re­re Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg er­folg­reich be­stehen. In nächs­ter Zeit ste­hen vie­le Un­ter­neh­mens­nach­fol­gen an – und die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on muss da­bei stra­te­gisch mit­ge­dacht wer­den. Mit un­se­rem Pro­gramm „NextGen4Bavaria“ hel­fen wir baye­ri­schen Un­ter­neh­mens­nach­fol­ge­rin­nen und ‑nach­fol­gern da­bei, den di­gi­ta­len Wan­del in ih­ren Un­ter­neh­men ak­tiv zu ge­stal­ten. Wir schaf­fen hier ei­nen Raum für Wis­sens­trans­fer und Aus­tausch un­ter Gleich­ge­sinn­ten. Aus wel­chen Re­gio­nen und Bran­chen auch im­mer die Teil­neh­men­den kom­men – die Ge­mein­sam­kei­ten der „Next­Gens“ ent­ste­hen schon aus ih­rer Rol­le als jun­ge Ge­ne­ra­ti­on, die Tra­di­ti­on und Fort­schritt er­folg­reich ver­bin­den will. Im Rah­men von Netz­werk- und Im­puls­ver­an­stal­tun­gen ar­bei­ten Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten an kon­kre­ten Fra­ge­stel­lun­gen aus dem Di­gi­tal­be­reich mit ih­nen. Da­zu zäh­len stra­te­gi­sche The­men wie di­gi­ta­le Ge­schäfts­mo­del­le eben­so wie die Zu­sam­men­ar­beit mit Start­ups. Un­ser Ziel ist ei­ne ak­ti­ve Com­mu­ni­ty an „Next­Gens“ in Bay­ern, die sich ge­gen­sei­tig un­ter­stüt­zen. Ich ru­fe al­le Zu­kunfts­ge­stal­te­rin­nen und ‑ge­stal­ter da­zu auf, mu­tig vor­an­zu­ge­hen und neue, in­no­va­ti­ve We­ge zu beschreiten. 

Judith Gerlach 

Staats­mi­nis­te­rin für Di­gi­ta­les, Land Bayern 

Foto: StMD/​Anne Hufnagl

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Michael Oettl 

Di­rec­tor Fran­chise Sa­les & De­ve­lo­p­ment bei der HANS IM GLÜCK Fran­chise GmbH in München 

Glücklich gründen

Wie entwickelte sich das Unternehmen in den letzten Jahren?

2010 öff­ne­ten wir un­se­ren ers­ten Bur­ger­grill in Mün­chen-Nym­phen­burg. Seit­dem kann­te un­ser Er­folgs­mo­dell kein Hal­ten mehr, so­dass wir trotz an­hal­ten­der Her­aus­for­de­run­gen wei­te­re Neu­eröff­nun­gen fei­ern konn­ten. Mit 93 Stand­or­ten sind wir in fast je­der grö­ße­ren Stadt im DACH-Raum ver­tre­ten und ha­ben 2022 ei­nen Re­kord­um­satz er­zielt. Auch die An­zahl un­se­rer Franchisepartner:innen wächst ste­tig. So kön­nen wir vier­zig er­folg­rei­che Unternehmer:innen in un­se­ren Rei­hen zäh­len. Mit wei­te­ren Partner:innen möch­ten wir wei­ter wach­sen und le­gen da­bei be­son­de­res Au­gen­merk auf die Ex­pan­si­on in Deutsch­land und Ös­ter­reich, um un­se­re Markt­füh­rer­schaft im Pre­mi­um-Bur­ger-Seg­ment wei­ter aus­zu­bau­en. Al­les mit dem Ziel, nicht nur Gäs­te glück­lich zu ma­chen, son­dern auch selbst­stän­di­ge Partner:innen.

Was hat es mit dem Modell Franchising auf sich und wie unterstützt HANS IM GLÜCK bei der Gründung?

Das Grün­dungs­mo­dell Fran­chi­sing bie­tet vie­le Vor­tei­le für an­ge­hen­de Selbst­stän­di­ge. Die wohl größ­te: Man ist in ei­ner Part­ner­schaft – und die le­ben wir. Denn wir ste­hen ab dem ers­ten Ge­spräch zur Sei­te und über­neh­men vie­le Auf­ga­ben, die sonst al­lein be­wäl­tigt wer­den müs­sen. Mit ei­nem Fran­chise­kon­zept, dass sich am Markt be­wie­sen hat, sind die Er­folgs­aus­sich­ten mei­ner Mei­nung nach au­ßer­dem deut­lich grö­ßer. Und da wir er­folg­rei­che Franchisepartner:innen möch­ten, wer­den al­le Interessent:innen im Rah­men ei­ner GLÜCKSLEHRE auf ih­re zu­künf­ti­gen Auf­ga­ben vor­be­rei­tet. Hier er­fah­ren sie, was die Mar­ke HANS IM GLÜCK aus­macht, tau­chen in­die Pro­dukt­welt ein und ler­nen, was es heißt, ein:e leidenschaftliche:r Gastgeber:in zu sein. Wenn es dann mit der Fi­nan­zie­rung klappt, wird nach dem un­ter­schrie­be­nen Fran­chise-Ver­trag ein neu­er Stand­ort ge­baut oder ein be­stehen­der über­nom­men. Auch nach der Er­öff­nung kann auf ei­ne Viel­zahl von Leis­tungs­bau­stei­nen zu­rück­ge­grif­fen wer­den. Hier un­ter­stützt die Ser­vice­zen­tra­le zum Bei­spiel beim Mar­ke­ting oder durch Schu­lun­gen für die Mitarbeiter:innen durch die haus­ei­ge­ne Aka­de­mie. Im Ge­gen­zug er­hal­ten wir da­für ei­ne Um­satz­be­tei­li­gung von 9,5 Prozent. 

Was ist Ihnen bei einer Partnerschaft wichtig?

Bei un­se­ren Franchisepartner:innen ach­ten wir auf Lang­fris­tig­keit und ei­ne Part­ner­schaft auf Au­gen­hö­he. In der Re­gel ha­ben un­se­re Fran­chise­ver­trä­ge ei­ne Lauf­zeit von zehn Jah­ren. Mit ei­nem Part­ner ha­ben wir den Ver­trag vor kur­zem so­gar um zwan­zig Jah­re ver­län­gert. Au­ßer­dem ha­ben wir für un­se­re Partner:innen im­mer ein of­fe­nes Ohr. Da­für füh­ren wir re­gel­mä­ßi­ge Ver­an­stal­tun­gen durch, in de­nen al­le Partner:innen und wir als Fran­chise­ge­be­rin zu­sam­men­kom­men für ei­nen ge­mein­sa­men Austausch. 

Wie würden Sie das Konzept von HANS IM GLÜCK beschreiben?

HANS IM GLÜCK ist ein Bur­ger-Kon­zept, dass mehr bie­tet als das rei­ne Ge­schmacks­er­leb­nis. Wir ver­kau­fen nicht nur Bur­ger, son­dern Er­leb­nis­se. Mit un­se­rem Bur­ger­grill ver­mit­teln wir das Ge­fühl, im Bir­ken­wald zu sein, in dem vor al­lem eins im Vor­der­grund steht: Wohl­fühl­at­mo­sphä­re. Egal, ob der Gast ein ge­schäft­li­ches Mit­tag­essen oder abends mit Freund:innen Bur­ger und Cock­tails ge­nie­ßen möch­te. Ob mit saf­ti­gem Rind­fleisch, Hühn­chen oder ve­gan und ve­ge­ta­risch – hier wird je­der Gast fün­dig. Die­ses „HANS IM GLÜCK-Ge­fühl“ möch­ten wir mit lei­den­schaft­li­chen Franchisepartner:innen weitergeben. 

Welche Erfolgschancen haben Franchisepartner:innen mit Ihrem System?

Wenn wir et­was aus den ver­gan­ge­nen und be­stehen­den Kri­sen ge­lernt ha­ben, dann, dass sich die Men­schen nach glück­li­chen Mo­men­ten in der Ge­mein­schaft seh­nen, auch wenn es nur für ei­nen kur­zen Au­gen­blick ist. Da­her ha­ben wir in 13 Jah­ren Un­ter­neh­mens­ge­schich­te kei­nes un­se­rer Bur­ger­grills dau­er­haft schlie­ßen müs­sen und glau­ben, dass wir mo­ti­vier­te Franchisepartner:innen, de­nen ei­ne er­fah­re­ne Ser­vice­zen­tra­le zur Sei­te steht, zu glück­li­chen Unternehmer:innen machen. 

Dein Weg zum Glück

HANS IM GLÜCK ist ein Sys­tem­gas­tro­no­mie- Fran­chise, die sich mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Bur­ger- In­ter­pre­ta­tio­nen so­wie na­tür­li­cher Raum­ge­stal­tung ei­nen un­ver­gleich­li­chen Wie­der­erken­nungs­wert ge­schaf­fen hat. Heu­te ist es mit 93 Stand­or­ten das größ­te und er­folg­reichs­te Pre­mi­um-Bur­ger-Kon­zept im DACH-Raum. Wer­de auch Du Franchisepartner:in und er­öff­ne Dei­nen ei­ge­nen Burgergrill. 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: hansimglueck-franchise.de

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