Der Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern erfunden – mit 19 kleinen und vier großen Kerzen, von denen jeweils eine pro Tag bis Heiligabend angezündet wurde.
 

Foto: © iStock./RomanBabakin

Wie genussvoll wollen wir leben? 

Die am meis­ten nach Ge­nuss ja­gen, er­lan­gen ihn am we­nigs­ten“, war Ci­ce­ro über­zeugt – und auch gut 2.000 Jah­re spä­ter spricht hier vie­les für Ge­las­sen­heit, Ent­schleu­ni­gung und Mu­ße. „Es­sen ist zwar ein Muss, soll­te sich aber nicht wie ein Muss an­füh­len“, fin­det et­wa die Gas­tro­no­min Ha­ya Molcho. Das kann die Fo­to­gra­fin He­le­na Hei­lig nach ih­rem Pro­jekt „Wir­te im Lock­down“ be­stä­ti­gen. Ge­ra­de durch den Ver­zicht der Pan­de­mie­mo­na­te ha­be die Wert­schät­zung für die Gas­tro­no­mie zu­ge­nom­men. Das auch Din­ge wie Zwei­sam­keit oder das „täg­li­che Mit­ein­an­der“ in der ei­ge­nen Ge­nuss­zo­ne lie­gen kön­nen, be­rich­ten un­se­re Leser:innen und lie­fern da­mit ih­re ganz ei­ge­ne De­fi­ni­ti­on von Ge­nuss. Wei­te­re In­spi­ra­ti­ons­häpp­chen gibt es auf die­ser Seite. 

Haya Molcho 

Kö­chin und Gastronomin 

Nimm dir Zeit

Ge­nuss ha­be ich mei­nen Kin­dern von klein­auf bei­gebracht. Schon Ba­bys kön­nen ja ver­mit­teln, was ih­nen schmeckt und wie viel sie es­sen wol­len. El­tern soll­ten ein Ge­nug re­spek­tie­ren. Es­sen ist zwar ein Muss, soll­te sich aber nicht wie ein Muss an­füh­len – mehr wie ei­ne Me­di­ta­ti­on. Denn oft es­sen wir has­tig oder ne­ben­bei. Da­bei gibt es oh­ne Zeit kei­nen wah­ren Ge­nuss. Wie wich­tig es ist, im Mo­ment zu le­ben, zeigt ei­ne An­ek­do­te des Zen-Bud­dhis­mus. Auf die Fra­ge der Schü­ler, war­um der Zen-Meis­ter im­mer so zu­frie­den und glück­lich ist, ant­wor­tet die­ser: „Wenn ich ge­he, dann ge­he ich, wenn ich sit­ze, dann sit­ze ich, wenn ich es­se, dann es­se ich, wenn ich lie­be, dann lie­be ich.“ Ge­nie­ßen hat auch mit dem Spie­len der Ge­schmacks­sin­ne zu tun. Als mei­ne vier Söh­ne noch klein wa­ren, ha­be ich im­mer Wert auf ei­ne ab­wechs­lungs­rei­che Welt­kü­che ge­legt. Es gibt nichts Schlim­me­res, als in ei­nem neu­en Land nur die Ge­rich­te zu es­sen, die man von zu Hau­se kennt. Das ist nicht nur re­spekt­los der neu­en Kul­tur ge­gen­über, son­dern lässt auch kein In­ter­es­se an Neu­em zu. Mei­ne Söh­ne ha­be ich oft ge­fragt, was sie aus dem Es­sen her­aus­schme­cken kön­nen. Nur wer da­für ei­nen Sinn ent­wi­ckelt, kann beim Ko­chen ex­pe­ri­men­tie­ren. Das geht mei­ner Mei­nung nach be­son­ders gut mit der Le­van­ti­ni­schen Kü­che, die so bunt und ge­sund ist. Apro­pos ge­sund: Ich wün­sche mir, dass Kan­ti­nen­es­sen in Schu­len oder Spi­tä­lern ab­wechs­lungs­rei­cher und ge­sün­der wird. Ge­ra­de Er­krank­ten wür­de das guttun. 

Kleine Freuden des Alltags

Darf man heu­te über­haupt ge­nie­ßen – an­ge­sichts des Ukrai­ne-Kriegs, der En­er­gie­kri­se und des Kli­ma­wan­dels, der aus der Ver­schleu­de­rung na­tür­li­cher Res­sour­cen re­sul­tiert? Ist Ge­nuss da nicht et­was ab­so­lut Ego­is­ti­sches? Mit Fra­gen wie die­sen ha­dern zur­zeit si­cher vie­le Men­schen. Ein Blick auf die Er­näh­rungs­ge­schich­te zeigt al­ler­dings, dass es ne­ben dem ver­schwen­de­ri­schen Ge­nuss auch ei­nen All­tags­ge­nuss gibt, dem ei­ne wich­ti­ge Funk­ti­on zu­kommt: Es­sen und Trin­ken sind mensch­li­che Grund­be­dürf­nis­se, aber schon im­mer ha­ben Men­schen ver­sucht, das Not­wen­di­ge mit dem An­ge­neh­men zu ver­bin­den. So kann man durch Ge­wür­ze Ak­zen­te set­zen und durch Kom­bi­na­ti­on von Le­bens­mit­teln neue Ge­schmacks­rich­tun­gen er­fin­den. Im Zu­sam­men­klang von sen­so­ri­schen Rei­zen und Re­fle­xi­on ent­steht dann der Ge­nuss – ei­ne mensch­li­che Kul­tur­leis­tung. Das gilt nicht nur für die Mäch­ti­gen aus frü­he­ren Zei­ten, die sich die bes­ten Le­bens­mit­tel und teu­re, im­por­tier­te Ge­wür­ze leis­ten konn­ten, son­dern auch für die ein­fa­chen Leu­te. Denn in der hei­mi­schen Na­tur fan­den sich Wur­zeln und Kräu­ter, die die ein­tö­ni­ge All­tags­kost ab­wechs­lungs­rei­cher mach­ten. Man kann dar­aus ler­nen, dass man sich Ge­nuss nicht nur über Lu­xus­gü­ter er­kau­fen, son­dern auch über klei­ne Din­ge ver­schaf­fen kann. Um dann ge­stärkt, of­fen und oh­ne schlech­tes Ge­wis­sen in den All­tag zu gehen. 

Michael Brauer 

Lei­ter For­schungs­be­reich Gas­tro­so­phie und Food Stu­dies, Uni­ver­si­tät Salzburg 

Benedikt Bösel 

Landwirt 

Ursprung allen Lebens

Das, was wir in der Ver­gan­gen­heit und heu­te un­ter ge­nuss­voll le­ben ver­stan­den ha­ben, wird sich in Zu­kunft dras­tisch än­dern müs­sen. Wenn man ein­mal die aku­ten geo­po­li­ti­schen Kri­sen aus­blen­det, so sind wir mit neu­en Be­dro­hun­gen kon­fron­tiert, die un­ser Le­ben gra­vie­rend be­ein­flus­sen wer­den. Al­lein die Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­ver­än­de­run­gen wer­den die Fra­ge, wie ein ge­nuss­vol­les Le­ben auch in Zu­kunft mög­lich sein kann, stark ver­än­dern. Nur ha­ben wir uns als Ge­sell­schaft von­ein­an­der und von der Na­tur ent­fernt. Da­bei ist Land­wirt­schaft für mich der mit Ab­stand bes­te He­bel, um die gro­ßen Pro­ble­me un­se­rer Zeit an­zu­ge­hen: Kli­ma­an­pas­sung, Ge­sund­heit, Bio­di­ver­si­tät so­wie Chan­cen­gleich­heit, Bil­dung und die Ent­wick­lung länd­li­cher Räu­me. Je­den Mor­gen se­he ich un­se­re Kü­he im Ein­klang mit der Na­tur schmat­zend über un­se­re Äcker wei­den und da­bei ei­nen bes­se­ren, ge­sün­de­ren Bo­den hin­ter­las­sen. Das gibt mir Hoff­nung. Denn plötz­lich scheint es al­les so ein­fach: Wenn wir nur wie­der mit der Na­tur im Ein­klang ar­bei­ten, dann ar­bei­tet die Na­tur für uns. Wenn wir wie­der vom Bo­den aus den­ken, dann re­ge­ne­riert sich die Na­tur um uns her­um. Ge­nuss und Land­wirt­schaft lie­gen hier nah bei­ein­an­der – sie be­deu­ten für mich Freu­de, Er­fül­lung, Dank­bar­keit und Wert­schät­zung. Ein ge­sun­der Bo­den ist der Ur­sprung al­len Le­bens. Der Weg zu ei­nem ge­nuss­vol­len Le­ben ist der Weg zu­rück zum ge­sun­den Boden. 

Gundi Günther

Leserin

Momente teilen

Ei­ne ganz gro­ße Freu­de ist es für mich, mit lie­ben Men­schen, aus Fa­mi­lie und Freun­des­kreis, Ge­mein­sa­mes zu er­le­ben. Gar nicht mal die ganz gro­ßen Events, es sind eher die klei­nen Be­geg­nun­gen, das täg­li­che Mit­ein­an­der, das ge­teil­te Er­le­ben von Sport, Kunst und Mu­sik, das Ein­tau­chen in Ge­sprä­che beim Es­sen und in fröh­li­cher, wein­se­li­ger Run­de – das sind doch die größ­ten Genussmomente. 

Jennifer Jungblut

Leserin

Nur nicht übertreiben

In un­se­rer schnell­le­bi­gen und ef­fi­zi­enz­ori­en­tier­ten Ge­sell­schaft kommt Ge­nuss oft zu kurz. Ge­nie­ßen er­for­dert un­se­re be­wuss­te Auf­merk­sam-keit und Kon­zen­tra­ti­on. Denn Ge­nuss hat vie­le Ge­sich­ter und be­deu­tet, Spaß an et­was zu ha­ben. So­mit kann Ge­nuss auch ge­fähr­lich wer­den. Viel­leicht nicht so­fort, aber auf Dau­er. Der Über­gang hin zu ei­nem pro­ble­ma­ti­schen Kon­sum oder ei­ner Sucht ist flie­ßend. Des­halb ist es wich­tig, dass man be­wusst und maß­voll kon­su­miert. Wenn wir al­so schon zu Be­ginn ei­nes herr­li­chen Me­nüs ei­nen An­flug von Glücks­ge­füh­len ver­spü­ren, liegt es am Do­pa­min. Zum Teil viel­leicht auch am Ape­ri­tif, weil durch Al­ko­hol das Ge­hirn ver­mehrt Do­pa­min ausschüttet. 

Werner Schönenkorb 

Leser 

Zweisamkeit ist Genuss

In ei­ner di­gi­ta­len Ar­beits­welt, in der vie­le Ar­beit­neh­mer im Ho­me­of­fice oder aus Co-Working-Spaces ar­bei­ten, braucht es in­no­va­ti­ve, si­che­re Software-Lösungen. Be­son­ders bei ge­lern­ten Pro­zes­sen wie dem Brief­ver­sand nut­zen vie­le Un­ter­neh­men noch nicht al­le Möglichkeiten, die die Di­gi­ta­li­sie­rung ih­nen bie­tet. Da­bei gibt es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che An­bie­ter für den hy­bri­den Post­ver­sand, die ma­nu­el­le Ar­beits­schrit­te unnötig ma­chen. Bei uns können Kun­den ih­re Do­ku­men­te on­line übertragen und als ech­te Brie­fe ver­sen­den las­sen. Grö­ße­re Un­ter­neh­men mit ei­ner de- zen­tra­len Or­ga­ni­sa­ti­on ste­hen oft vor der Her­aus­for­de­rung, dass ver­schie­de­ne Ab­tei­lun­gen den Brief­ver­sand or­ga­ni­sie­ren. Hier­für ha­ben wir ei­ne Be­nut­zer­ver­wal­tung ent­wi­ckelt, die es un­ter­schied­li­chen Nut­zern er­mög­licht, auf ein Kun­den­kon­to zu­zu­grei­fen. Die Kol­le­gen aus dem Ho­me­of­fice be­nö­ti­gen le­dig­lich ei­nen Be­nut­zer­na­men und ein Pass­wort und kön­nen an­schlie­ßend den Brief- ver­sand aus den ei­ge­nen vier Wän­den or­ga­ni­sie­ren. Pa­pier­brie­fe sind noch im­mer ein wich­ti­ges Kom­mu­ni­ka- ti­ons­mit­tel, aber der Auf­wand, der hin­ter der Brief­pro­duk­ti­on steckt, ist für hy­bri­de Ar­beits­plät­ze nicht mehr zeit­ge­mäß. Als Full-Ser­vice-Pro­vi­der bil­den wir al­le Leis­tun­gen von der Da­ten­auf­be­rei­tung, über den Druck bis zur Ku­ver­tie­rung mit ei­ge­nen Res­sour­cen ab und kön­nen mit­tel- stän­di­schen Un­ter­neh­mern mit kom­ple­xen An­for­de­run­gen hel­fen, ih­ren Brief­ver­sand di­gi­tal zu organisiere 

Warme Küche

So häufig wird in Deutschland gekocht

Quel­le: BMEL 

Sekt oder Selters für neue Jahr?

Eine aktuelle repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts YouGov hat die Genussfreude verschiedener Länder unter die Lupe genommen – auch in Hinblick aktueller Krisen. 

Kurz vor den Fest­ta­gen ver­öf­fent­licht Hen­kell Frei­xe­net die neue „Ce­le­bra­te Life“-Studie. Zum drit­ten Mal un­ter­such­te der welt­weit füh­ren­de Schaum­wein­an­bie­ter in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Markt­for­schungs­in­sti­tut You­Gov das Ge­nuss­ver­hal­ten von Men­schen un­ter an­de­rem in Deutsch­land und Spa­ni­en. Hen­kell Frei­xe­net woll­te dies­mal wis­sen: Kann die En­er­gie­kri­se die Lust auf Ge­nuss trü­ben? Wie op­ti­mis­tisch bli­cken wir auf das neue Jahr? Und wel­che Din­ge sind uns zu Weih­nach­ten wirk­lich wich­tig? Die dies­jäh­ri­gen Er­geb­nis­se spre­chen für sich und of­fen­ba­ren gro­ße Un­ter­schie­de zwi­schen Deut­schen und Spa­ni­ern. Wäh­rend die Spa­ni­er zu 60 Pro­zent das Jahr 2022 ge­nuss­voll er­leb­ten, blick­ten die Deut­schen we­ni­ger zu­frie­den zu­rück: Nur 43 Pro­zent von ih­nen konn­ten 2022 wirk­lich ge­nie­ßen. 

Und wie sieht es mit den Erwartungen an das nächste Jahr aus? 

Der Op­ti­mis­mus über­wiegt: 55 Pro­zent al­ler Be­frag­ten glau­ben an ein ge­nuss­rei­ches 2023. Als ech­te Op­ti­mis­ten ste­chen er­neut die Spa­ni­er her­vor. 75 Pro­zent von ih­nen ge­hen das neue Jahr hoff­nungs­voll und zu­ver­sicht­lich an. Viel skep­ti­scher se­hen dies die Deut­schen. Nur 44 Pro­zent der Be­frag­ten stel­len sich auf ein ge­nuss­vol­les Jahr 2023 ein. „Sekt und Cham­pa­gner ste­hen für Ge­nuss und Le­bens­freu­de, und so in­ter­es­siert uns die Stim­mung in den wich­tigs­ten Kon­sum­län­dern sehr“, sagt Dr. An­dre­as Brok­em­per, Vor­sit­zen­der der Ge­schäfts­füh­rung von Hen­kell Frei­xe­net. „Da­bei fällt auf, dass die Co­ro­na-Pan­de­mie vor zwei Jah­ren deut­lich stär­ker auf das Ge­müt ge­schla­gen hat als Krieg, In­fla­ti­on und En­er­gie­kri­se in die­sem Jahr.“ 

Wie wird Weihnachten?
Die Deutschen lieben ein kulinarisches Fest

Das ver­gan­ge­ne Jahr war oft nicht leicht. Den­noch trü­ben die ak­tu­el­len Um­stän­de bei nur 23 Pro­zent al­ler Be­frag­ten die Vor­freu­de auf den Jah­res­wech­sel. Er­staun­lich: Bei al­ler Ge­nuss­freu­dig­keit ent­pup­pen sich die Spa­ni­er aus­ge­rech­net wäh­rend der Sil­ves­ter­sau­se als Pes­si­mis­ten. 28 Pro­zent bli­cken dem Spek­ta­kel an­ge­sichts der­zei­ti­ger Kri­sen schwer­mü­tig ent­ge­gen. Nur 21 Pro­zent der Deut­schen geht es ähnlich. 

Prickelndes Silvestervergnügen
– weiterhin ein Klassiker

Das ver­gan­ge­ne Jahr war oft nicht leicht. Den­noch trü­ben die ak­tu­el­len Um­stän­de bei nur 23 Pro­zent al­ler Be­frag­ten die Vor­freu­de auf den Jah­res­wech­sel. Er­staun­lich: Bei al­ler Ge­nuss­freu­dig­keit ent­pup­pen sich die Spa­ni­er aus­ge­rech­net wäh­rend der Sil­ves­ter­sau­se als Pes­si­mis­ten. 28 Pro­zent bli­cken dem Spek­ta­kel an­ge­sichts der­zei­ti­ger Kri­sen schwer­mü­tig ent­ge­gen. Nur 21 Pro­zent der Deut­schen geht es ähnlich. 

Wie auch im­mer der Start in 2023 be­gan­gen wird – es darf da­bei ele­gant pri­ckeln. Das tra­di­ti­ons­rei­che An­sto­ßen mit ei­nem Glas Sekt ge­hört für 46 Pro­zent al­ler Be­frag­ten an Sil­ves­ter da­zu. 

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: henkell-freixenet.com

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Helena Heilig 

Fo­to­gra­fin und In­itia­to­rin des Pro­jek­tes „Wir­te im Lockdown“ 

Mehr Wertschätzung

Zu Be­ginn des ers­ten Lock­downs hat mich ein be­freun­de­ter Con­cier­ge auf die Idee ge­bracht, Gas­tro­no­men in ih­ren ver­wais­ten Re­stau­rants zu fo­to­gra­fie­ren. Am En­de wur­den es zwei Lock­downs, 192 por­trä­tier­te Wir­te aus 14 deut­schen Städ­ten. Sie al­le ein­te ei­ne un­glaub­li­che Lei­den­schaft für ih­ren Be­ruf, ih­re Be­ru­fung. Die­se trieb sie schnell zu krea­ti­ven Ideen, et­wa Gän­ge­me­nüs to go oder Mix­tapes der Mu­sik, die sonst im Re­stau­rant läuft, für zu Hau­se. Auf der an­de­ren Sei­te er­zähl­te mir ein Gas­tro­nom der Hau­te Cui­sine, dass er sonst das Es­sen mit ei­ner Pin­zet­te an­rich­ten wür­de – und es jetzt in Papp­kar­tons fül­len müs­se, das wür­de ihm das Herz bre­chen. Das Ge­fühl, nicht zu wis­sen, wann die Nor­ma­li­tät wie­der zu­rück­kommt, kann ex­trem zer­mür­bend sein. Auch mei­ne Aus­stel­lung zum Pro­jekt „Wir­te im Lock­down“ muss­te we­gen der Pan­de­mie mehr­fach ver­scho­ben wer­den. Ins­ge­samt glau­be ich, dass durch den lan­gen Ver­zicht die Wert­schät­zung für die Gas­tro­no­mie zu­ge­nom­men hat. Da­vor war die Ver­füg­bar­keit ei­nes le­cke­ren Ge­richts selbst­ver­ständ­lich. Au­ßer­dem hat uns die Pan­de­mie deut­lich ge­macht, wie Ge­nuss an In­ten­si­tät ge­winnt, wenn man ihn mit gu­ten Freun­den tei­len kann – das ge­lingt al­lei­ne im Lock­down viel schlech­ter. Ge­sel­lig­keit in Bars und Re­stau­rants ge­hört ein­fach zu ei­nem ge­nuss­vol­len Le­ben da­zu. Ich bin wahn­sin­nig dank­bar für die Of­fen­heit, die mir Gas­tro­no­men in die­ser ver­letz­li­chen Si­tua­ti­on des Lock­downs ent­ge­gen­ge­bracht haben. 

Ernährungsalltag in Deutschland

Was mindestens täglich auf den Tisch kommmt

ernaehrungsalltag-in-deutschland
Um­fra­ge un­ter rund 1.000 Per­so­nen ab 14 Jah­ren in Deutsch­land, Fe­bru­ar-März 2022; Mehr­fach­nen­nun­gen möglich 
Quel­le: Quel­le: BMEL 

Vertrauen und miteinander für den Erfolg

Wie die Gastro-Branche Orte der Begegnung und des sozialen Miteinanders schafft und darum auch kleine Unternehmen die Gesellschaft verbinden.

Die Gas­tro­no­mie ist so viel­fäl­tig wie un­se­re Ge­sell­schaft selbst. So zie­hen Re­stau­rants, Ca­fés und Bars ver­schie­dens­te Men­schen an, die sich – sei es auf­grund der tol­len Kü­che, des Am­bi­en­tes, der cha­ris­ma­ti­schen Mit­ar­bei­ter oder des prak­ti­schen Stand­or­tes – für ei­ne be­stimm­te Zeit ge­nau hier ver­bin­den. Gas­tro­no­mie schafft Raum für Aus­ge­las­sen­heit und Nä­he. So er­zeugt Gas­tro­no­mie ein Ge­mein­schafts­ge­fühl – im ge­hyp­ten neu­en Sze­ne­re­stau­rant ge­nau­so wie im Ca­fé im ei­ge­nen Vier­tel oder im Gast­hof auf dem Land. Die Gas­tro­no­mie ist ein ana­lo­ger Ort, Kon­tak­te sind echt und Be­geg­nun­gen un­plan­bar. Es sind die klei­nen, in­di­vi­du­el­len Gas­tro-Un­ter­neh­men, die ih­rer Um­ge­bung Cha­rak­ter ge­ben und so das Ge­fühl von Hei­mat ver­mit­teln. Frü­her sag­te man, die Kir­che sei der Kleb­stoff der Ge­sell­schaft. Man könn­te sa­gen: Gas­tro­no­mie hat die­se Funk­ti­on übernommen. 

Warum die Wertschätzung gegenüber der Branche wieder in den Fokus rücken sollte.

Das Gas­tro­no­mie­ge­fühl ist nie­mals durch di­gi­ta­le Va­ri­an­ten er­setz­bar. Vol­le Re­stau­rants zei­gen: Wir seh­nen uns nach re­el­lem Mit­ein­an­der. Die Men­schen der Gas­tro­no­mie ar­bei­ten mit gro­ßer Hin­ga­be, um uns ei­ne schö­ne Zeit zu ma­chen. Wert­schät­zung ist wich­tig, um die­se Or­te mit­samt ih­ren Mit­ar­bei­tern auch durch schwie­ri­ge Pha­sen zu brin­gen. Die Gas­tro-Bran­che ist ei­ner der größ­ten Ar­beit­ge­ber in Deutsch­land und zu­gleich ei­ne der we­ni­gen Wirt­schafts­zwei­ge, in dem Pro­zes­se nicht ein­fach in ir­gend­ein Land out­ges­ourct wer­den kön­nen. Sie ist ein wah­rer lo­ka­ler Akteur. 

Wie die Gastro-Branche Orte der Begegnung und des sozialen Miteinanders schafft und darum auch kleine Unternehmen die Gesellschaft verbinden.

Das Gas­tro­no­mie­ge­fühl ist nie­mals durch di­gi­ta­le Va­ri­an­ten er­setz­bar. Vol­le Re­stau­rants zei­gen: Wir seh­nen uns nach re­el­lem Mit­ein­an­der. Die Men­schen der Gas­tro­no­mie ar­bei­ten mit gro­ßer Hin­ga­be, um uns ei­ne schö­ne Zeit zu ma­chen. Wert­schät­zung ist wich­tig, um die­se Or­te mit­samt ih­ren Mit­ar­bei­tern auch durch schwie­ri­ge Pha­sen zu brin­gen. Die Gas­tro-Bran­che ist ei­ner der größ­ten Ar­beit­ge­ber in Deutsch­land und zu­gleich ei­ne der we­ni­gen Wirt­schafts­zwei­ge, in dem Pro­zes­se nicht ein­fach in ir­gend­ein Land out­ges­ourct wer­den kön­nen. Sie ist ein wah­rer lo­ka­ler Akteur. 
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: politik.metroag.de

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Ivonne Julitta Bollow 

Se­ni­or Vice Pre­si­dent Cor­po­ra­te Re­spon­si­bi­li­ty & Pu­blic Po­li­cy, Metro 

Maria Rehermann 

Sommelière 

Bewusst genießen

Wein ist das ein­zi­ge Ge­tränk, das bes­ser schmeckt, wenn man es teilt. Im Ge­gen­satz zu Bier oder ei­ner Co­la lie­fert Wein auch ei­ne gu­te Ge­sprächs­ba­sis, nicht nur über Kul­tur, Ge­schich­te und die Men­schen da­hin­ter, son­dern eben­so auf sinn­li­cher Ebe­ne, da al­le am Tisch si­cher­lich ver­schie­de­ne Nu­an­cen her­aus­schme­cken – vor­aus­ge­setzt na­tür­lich, der Wein ist gut. Doch was ge­nau zeich­net ei­nen gu­ten Wein aus? Den größ­ten Ge­nuss er­lebt man mit ei­nem Wein aus hand­werk­li­cher Pro­duk­ti­on. Wer al­so ei­nen gu­ten Wein möch­te, soll­te sich am bes­ten im Wein­la­den be­ra­ten las­sen. Die Ver­käu­fer dort ver­fü­gen über das nö­ti­ge Fach­wis­sen, um auf in­di­vi­du­el­le Wün­sche ein­ge­hen zu kön­nen. Sie ken­nen die Wein­gü­ter und die Her­stel­lungs­ver­fah­ren. Wenn dann ein Wein über zehn Eu­ro kos­tet, soll­te uns das nicht ab­schre­cken, im Ge­gen­teil. Wer ei­nen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Wein aus nach­hal­ti­gem Wein­bau – öko­lo­gisch in­be­grif­fen – möch­te, muss eben et­was tie­fer in die Ta­sche grei­fen. So ist das ja über­all – Ge­mü­se und Obst vom Wo­chen­markt schme­cken auch deut­lich bes­ser als Dis­coun­ter­wa­re. Klingt eli­tär, ist es aber nicht. Stu­di­en zei­gen, dass Leu­te auf Märk­ten be­wuss­ter ein­kau­fen als im Su­per­markt und we­ni­ger weg­schmei­ßen. So­wie­so soll­ten wir uns viel mehr da­mit be­schäf­ti­gen, was wir täg­lich kon­su­mie­ren. Ich ha­be die Er­fah­rung ge­macht, dass Men­schen, die sich be­wusst mit ih­rem Kon­sum­ver­hal­ten aus­ein­an­der­set­zen, glück­li­cher sind. Ja, be­wuss­te Ent­schei­dun­gen ma­chen glücklicher. 

Mit Herzblut dabei

Ge­nuss, gu­ter Ge­schmack und das Gast­ge­wer­be sind eng mit­ein­an­der ver­wo­ben. Und al­le drei sind kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. Wert­schät­zung für den Ge­nuss im Gast­ge­wer­be be­deu­tet auch Wert­schät­zung für die­je­ni­gen, die für den gu­ten Ge­schmack auf dem Tel­ler sor­gen. Die „un­sicht­ba­ren“ Held:innen am Herd, die nicht durch den di­rek­ten Kon­takt mit den Gäs­ten Wert­schät­zung er­fah­ren: Kö­chin­nen und Kö­che. Oh­ne sie gibt es kei­ne Ge­nuss­welt. Ge­schmack­vol­les Es­sen ent­steht in der Kü­che und ist ent­schei­dend für ein ge­lun­ge­nes Gas­t­er­leb­nis. Doch na­tür­lich geht es nicht nur um die Ge­rich­te, das ha­ben wir wäh­rend der Co­ro­na­zeit ge­merkt. Es war das Rundum­pa­ket, der Re­stau­rant­be­such mit Fa­mi­lie oder Freun­den und die Gast­lich­keit, die ver­misst wur­den. Auch die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on ver­än­dert die Gas­tro­no­mie­bran­che. Re­stau­rants schlie­ßen bei­spiels­wei­se wäh­rend we­ni­ger lu­kra­ti­ver Zei­ten und müs­sen mit we­ni­ger Mit­ar­bei­ten­den die glei­che Leis­tung er­brin­gen. Wir Köch:innnen, die die­sen Ex­trem­si­tua­tio­nen trot­zen, ge­hen un­se­rem Be­ruf mit vol­lem Herz­blut nach. Wir sind die­je­ni­gen, die jun­ge Men­schen da­zu mo­ti­vie­ren, den Koch­be­ruf zu er­grei­fen und so für den drin­gend be­nö­tig­ten Nach­wuchs in der Bran­che sor­gen. Um­so wich­ti­ger ist es, dass wir „von au­ßen“ durch die Wert­schät­zung un­se­rer Gäs­te Mo­ti­va­ti­on er­hal­ten. Da­mit wir auch in Zu­kunft wei­ter­hin gu­te Gastgeber:innen sein kön­nen und für ge­nuss­vol­le Mo­men­te sorgen. 

Daniel Schade 

Prä­si­dent Ver­band der Kö­che Deutsch­lands (VKD)

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Ahornsirup aus Kanada

Flüs­si­ges Gold nen­nen die Ka­na­di­er Ahorn­si­rup. Und tat­säch­lich: In der Kü­che ist er ein­fach Gold wert. Schon ei­ne klei­ne Men­ge reicht aus, um sü­ße und herz­haf­te Spei­sen ab­zu­run­den und ih­nen ei­nen voll-mun­di­gen Ge­schmack zu ver­lei­hen. 

Das rei­ne, un­ver­fälsch­te Na­tur­pro­dukt ist in vier Sor­ten er­hält­lich – von hell und mild bis dun­kel und sehr kräf­tig. Ahorn­si­rup wirkt wie ein na­tür­li­cher Ge­schmacks­ver­stär­ker und sorgt in vie­len Ge­rich­ten für ei­ne aro­ma­ti­sche Fül­le. Da­mit ist er nicht nur in Des­serts un­ver­zicht­bar, son­dern ver­fei­nert auch Sa­la­te, Dres­sings oder Sau­cen und ver­leiht Fisch-
und Fleisch­ge­rich­ten das ge­wis­se Et­was. Al­lein in der ka­na­di­schen Pro­vinz Qué­bec wach­sen 34 Mil­lio­nen Ahorn­bäu­me, die zur Pro­duk­ti­on von Ahorn­si­rup an­ge­zapft wer­den. Da sie elf Mal so viel Koh­len­di­oxid bin­den und spei­chern, wie bei der Pro­duk­ti­on von Ahorn­si­rup frei­ge­setzt wird, ist ihr Be­stand ge­setz­lich ge­schützt. Da­mit leis­ten Ka­na­das Ahorn­wäl­der ei­nen ei­ge­nen Bei­trag zum Kli­ma­schutz. Und je­der, der das rei­ne, un­ver­fälsch­te Pro­dukt ge­nießt, tut nicht nur sich selbst et­was Gu­tes. Denn der Kon­sum si­chert auch den Fort­be­stand die­ser Wäl­der, un­ter de­ren dich­tem, grü­nem Blät­ter­dach es im Früh­ling und Som­mer an­ge­nehm kühl und schat­tig ist und die im Herbst mit ih­rem fa­cet­ten­rei­chen Far­ben­spiel zu be­zau­bern wis­sen. Kraft­vol­le Natur.

Mehr In­fos und Re­zep­te un­ter: ahornsirup-kanada.de

Kaufverhalten

Diese Rolle spielen Angaben auf Lebensmittelverpackungen

kaufverhalten
Quel­le: Quel­le: BMEL 

Carolin Widmann 

So­lis­tin und Pro­fes­so­rin für Violine 

Unendlich reizvoll

In ei­ner di­gi­ta­len Ar­beits­welt, in der vie­le Ar­beit­neh­mer im Ho­me­of­fice oder aus Co-Working-Spaces ar­bei­ten, braucht es in­no­va­ti­ve, si­che­re Software-Lösungen. Be­son­ders bei ge­lern­ten Pro­zes­sen wie dem Brief­ver­sand nut­zen vie­le Un­ter­neh­men noch nicht al­le Möglichkeiten, die die Di­gi­ta­li­sie­rung ih­nen bie­tet. Da­bei gibt es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che An­bie­ter für den hy­bri­den Post­ver­sand, die ma­nu­el­le Ar­beits­schrit­te unnötig ma­chen. Bei uns können Kun­den ih­re Do­ku­men­te on­line übertragen und als ech­te Brie­fe ver­sen­den las­sen. Grö­ße­re Un­ter­neh­men mit ei­ner de- zen­tra­len Or­ga­ni­sa­ti­on ste­hen oft vor der Her­aus­for­de­rung, dass ver­schie­de­ne Ab­tei­lun­gen den Brief­ver­sand or­ga­ni­sie­ren. Hier­für ha­ben wir ei­ne Be­nut­zer­ver­wal­tung ent­wi­ckelt, die es un­ter­schied­li­chen Nut­zern er­mög­licht, auf ein Kun­den­kon­to zu­zu­grei­fen. Die Kol­le­gen aus dem Ho­me­of­fice be­nö­ti­gen le­dig­lich ei­nen Be­nut­zer­na­men und ein Pass­wort und kön­nen an­schlie­ßend den Brief- ver­sand aus den ei­ge­nen vier Wän­den or­ga­ni­sie­ren. Pa­pier­brie­fe sind noch im­mer ein wich­ti­ges Kom­mu­ni­ka- ti­ons­mit­tel, aber der Auf­wand, der hin­ter der Brief­pro­duk­ti­on steckt, ist für hy­bri­de Ar­beits­plät­ze nicht mehr zeit­ge­mäß. Als Full-Ser­vice-Pro­vi­der bil­den wir al­le Leis­tun­gen von der Da­ten­auf­be­rei­tung, über den Druck bis zur Ku­ver­tie­rung mit ei­ge­nen Res­sour­cen ab und kön­nen mit­tel- stän­di­schen Un­ter­neh­mern mit kom­ple­xen An­for­de­run­gen hel­fen, ih­ren Brief­ver­sand di­gi­tal zu organisiere 

Franco Libre

Leser

Prägende Erfahrung

Ge­nuss im Le­ben hat vor al­lem mit der Wahr­neh­mung des Um­felds zu tun. In den Ver­än­de­run­gen der Na­tur über das Jahr hin­weg oder in fri­schen Rei­zen in mei­nem Stadt­vier­tel, zum Bei­spiel wenn ein neu­es Ca­fé auf­macht, kann ich das Ge­nuss­vol­le im­mer wie­der fin­den. Des­halb ist Rei­sen ja auch so span­nend. Hier tau­che ich in ei­ne ganz an­de­re Welt ein, ein Ge­nuss im Über­fluss. Ge­ruch, Ge­schmack, Klang und vi­su­el­le Rei­ze – ich er­schlie­ße mir das mir frem­de Um­feld und ver­bin­de es mit mei­nem Wis­sen und brin­ge mei­ne Per­sön­lich­keit ein. Wenn man dann wie­der nach Hau­se fährt, ist der Ort ein Stück von ei­nem selbst ge­wor­den. Am bes­ten geht man auf sol­che Ge­nuss­rei­sen nicht al­lein. Mit mei­ner Part­ne­rin so neue Or­te zu ent­de­cken, war näm­lich im­mer ein Ge­nuss. Und ein paar re­gio­na­le Spe­zia­li­tä­ten ha­ben wir im­mer mit im Ge­päck zurück. 

Bela Schröder

Leser

Genuss vereint

Ich muss ge­ste­hen: Ich ge­nie­ße gern. Im All­tag gön­ne ich mir des­halb re­gel­mä­ßig ei­ne klei­ne Gau­men­freu­de – sei es ein be­son­de­rer Kaf­fee, den uns Freun­de schon vor ein paar Mo­na­ten ge­schenkt hat­ten, ein hand­ge­mach­tes Eclair, für das ich ein paar Ki­lo­me­ter durch die Stadt ra­deln muss, oder ei­nes die­ser le­cke­ren Wurst­glä­ser, die ich so nur bei der Flei­sche­rei­ge­nos­sen­schaft in mei­ner Heim­stadt fin­de, wenn ich mal wie­der mei­ne Fa­mi­lie be­su­che. Ich be­ge­be mich al­so be­wusst hin zum Ge­nuss, er ist nicht ein­fach so ver­füg­bar. Die­se Mo­men­te ge­hö­ren zu mir da­zu, sie ma­chen uns mensch­lich. Denn sie be­deu­ten auch: Wir neh­men uns Zeit, et­was wert­zu­schät­zen, das ein an­de­rer Mensch mit Hin­ga­be für sein Pro­dukt ge­schaf­fen hat. Statt blo­ßem Kon­sum ent­steht so ei­ne Ver­bin­dung, die uns ab­seits hoch­flie­gen­der An­sprü­che an die ein­fa­chen und da­mit ech­tes­ten Din­ge im Le­ben er­in­nert – und in der wir un­se­re Wer­te wie­der­fin­den. In sol­chen Ge­nuss­mo­men­ten fin­den wir Frie­den. Nicht an­ders möch­te ich leben. 

Mark Auster

Leser

Mit offenen Augen

Die Welt steckt vol­ler Wun­der, die uns über­all um­ge­ben. Doch je äl­ter ich wur­de, des­to we­ni­ger of­fen wa­ren mei­ne Au­gen für die Schön­heit der klei­nen Din­ge. Erst mit der Ge­burt mei­nes Soh­nes war ich in der La­ge, mei­ne Au­gen da­für wie­der zu öff­nen. Es sind die Kas­ta­ni­en im Herbst, die, wenn sie aus ih­rer sta­che­li­gen Scha­le be­freit wer­den, glatt und glän­zend ein Strah­len ins Ge­sicht mei­ner Kin­der zau­bern und dies wie­der­um mir. Es ist der ers­te Schnee im Jahr, der un­ter den Fü­ßen knis­tert. Wie ge­nuss­voll wir le­ben wol­len, ent­schei­det sich da­her dar­in, in­wie­weit wir be­reit sind, un­se­re Au­gen zu öffnen. 

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