Foto: iStock./SeppFriedhuber


Die Kunst­stoff­pro­duk­ti­on ist welt­weit in nur we­ni­gen Jahr­zehn­ten ex­po­nen­ti­ell ge­stie­gen –von 1,5 Mil­lio­nen Ton­nen im Jahr 1950 auf 359 Mil­lio­nen Ton­nen im Jahr 2018. 

Wie beschleunigen wir die Ressourcenwende?

Dass wir mit un­se­rer Le­bens- und Wirt­schafts­wei­se ei­nen viel zu gro­ßen Res­sour­cen­ver­brauch ha­ben, be­klagt nicht nur der Tier­fil­mer An­dre­as Kiel­ing. Wer auf den kon­ti­nu­ier­lich im Ka­len­der im­mer wei­ter vor­rü­cken­den Erd­über­las­tungs­tag schaut, weiß war­um. „Zir­ku­lä­res Wirt­schaf­ten“ ist das wie­der­keh­ren­de Stich­wort von Ex­per­ten wie Olaf Bandt vom BUND und dem Cir­cu­lar-Eco­no­my-Fach­mann Claas Oehl­mann. Da­bei hilft manch­mal auch ei­ne Tech­nik, die schon die ei­ge­ne Ur­groß­mutter kann­te: „Mit ei­ner Re­pa­ra­tur­er­folgs­quo­te von über 70 Pro­zent“ leis­ten näm­lich auch Re­pa­ra­tur-In­itia­ti­ven ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur Ein­spa­rung von Res­sour­cen, wie Ina Hem­mel­mann von der an­stif­tung be­tont. Wei­te­re Im­pul­se gibt es hier.

Andreas Kieling 

Tier­fil­mer und Autor 

Radikale Umkehr

Als Mensch, der viel Zeit in der Na­tur ver­bringt, ken­ne ich das Ver­hal­ten der Tie­re: Wenn es ei­ne Res­sour­cen­knapp­heit gibt, wird die Ver­meh­rung zu­rück­ge­nom­men. Sie pas­sen sich an. Wir Men­schen ha­ben of­fen­sicht­lich den Zu­gang zur Na­tur ver­lo­ren, denn selbst wenn vie­le Maß­nah­men zu­nächst po­si­tiv klin­gen, sind sie doch zu­meist mit wei­te­rem Ver­lust der Le­bens­räu­me für Tier- und Pflan­zen­ar­ten ver­bun­den. Was als Res­sour­cen­wen­de be­zeich­net wird, be­deu­tet oft­mals nur ei­ne Ver­la­ge­rung des Pro­blems – wo­bei der Erd­über­las­tungs­tag im Ka­len­der trotz­dem im­mer wei­ter nach vor­ne rückt. Das ei­gent­li­che Pro­blem ist un­ser west­li­cher Le­bens­stan­dard: Auch wenn wir un­se­ren Müll tren­nen und Elek­tro­au­tos fah­ren, plün­dern wir den­noch wei­ter­hin die Welt. Da­für, dass es bei uns ein biss­chen sau­be­rer wird, ha­ben die Ärms­ten nicht mal mehr Was­ser. Ei­ne wirk­li­che Res­sour­cen­wen­de müss­te ei­ne ra­di­ka­le Um­kehr sein, bei der Schluss ist mit un­se­rem Le­bens­stil. Wir müss­ten viel we­ni­ger Le­bens­mit­tel weg­schmei­ßen, müss­ten die gu­te al­te Friss-die-Hälf­te-Di­ät wie­der ein­füh­ren. Mehr­mals im Jahr Ur­laub wä­re dann auch nicht mehr drin. Und selbst das wür­de ver­mut­lich nicht rei­chen, weil die Le­bens­an­sprü­che ein­fach zu hoch sind. Wir glau­ben zwar im­mer noch, dass neue Tech­no­lo­gien uns ret­ten kön­nen, aber im Grun­de ge­nom­men lau­fen wir se­hen­den Au­ges in un­se­ren Un­ter­gang. Den Ast, auf dem wir sit­zen, ha­ben wir uns schon lan­ge ab­ge­sägt. Wir ha­ben es nur nicht gemerkt. 

Zirkuläre Zukunft

Für den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land ist es ent­schei­dend, nach­hal­ti­ge Wert­schöp­fung im Kon­text in­ter­na­tio­na­ler Han­dels­be­zie­hun­gen zu den­ken. Ge­ra­de des­halb müs­sen wir ei­nen kla­ren Ge­stal­tungs­an­spruch an Rah­men­be­din­gun­gen für die Pro­duk­ti­on, Pro­duk­te und die Pro­dukt­nut­zung von mor­gen ha­ben. In­no­va­ti­ve Ge­schäfts­mo­del­le und Spiel­raum für Krea­ti­vi­tät bei Un­ter­neh­men und Kon­su­men­ten wer­den im glo­ba­len Wett­be­werb ent­schei­dend sein. Da­bei gilt: oh­ne Zir­ku­la­ri­tät als Teil ei­ner nach­hal­ti­gen In­dus­trie­po­li­tik kei­ne sta­bi­le Roh­stoff­ver­sor­gung, kein aus­rei­chen­der Res­sour­cen­schutz und kein CO2-neu­tra­ler In­dus­trie­stand­ort. Ge­ra­de der Be­darf an neu­er Trans­for­ma­ti­ons­in­fra­struk­tur ist im­mens: Er be­trifft Ver­kehrs­we­ge, Strom­tras­sen, Was­ser­stoff­pipe­lines und An­la­gen zur Er­zeu­gung er­neu­er­ba­rer En­er­gie eben­so wie die Elek­tri­fi­zie­rung der Mo­bi­li­tät und des Wa­ren­trans­ports in­klu­si­ve mo­bi­ler En­er­gie­spei­cher. Da­zu kom­men die Sa­nie­rung von Be­stands­ge­bäu­den und der Neu­bau von Woh­nun­gen so­wie die Di­gi­ta­li­sie­rung von Pro­duk­ti­on, Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen. Bei all die­sen er­for­der­li­chen In­ves­ti­tio­nen müs­sen wir uns dar­über im Kla­ren sein: Den ei­nen He­bel für die In­te­gra­ti­on zir­ku­lä­rer Wert­schöp­fung gibt es nicht. In­dus­trie, Po­li­tik und Kon­su­men­ten wer­den ge­mein­sam um­den­ken müs­sen. Für den Kreis­lauf de­sign­te Pro­duk­te, neue Nut­zungs­kon­zep­te und funk­tio­nie­ren­de Märk­te für zir­ku­lä­re Roh­stof­fe müs­sen Teil un­se­rer Wert­schöp­fungs- und Wohl­stands-DNA sein. 

Claas Oehlmann 

Ge­schäfts­füh­rer BDI-In­itia­ti­ve Cir­cu­lar Economy 

Foto: BDI

Pro-Kopf-Verbrauch

Unser CO2-Fußabdruck in Deutschland in 2022

Quel­len: Um­welt­bun­des­amt, Kom­pe­tenz­zen­trum Nach­hal­ti­ger Konsum

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LED AUS DEUTSCHLAND

Ressourcenschonend und wirtschaftlich

Das Aus für T5- und T8-Leucht­stoff­röh­ren ab 25. Au­gust 2023 ist Fakt. Denn die­se zäh­len zum Son­der­müll und sind hoch­gif­ti­ge En­er­gie­ver­schwen­der. Aber wie sa­niert man gleich­zei­tig wirt­schaft­lich und nachhaltig?
LED Re­tro­fit nach DIN EN 62776 mit Leucht­mit­teln aus Deutsch­land ist die Lö­sung. Al­te Leucht­stoff­röh­ren wer­den eins zu eins durch ef­fi­zi­en­te LED-Leucht­röh­ren er­setzt. Mög­lichst gro­ße Tei­le der vor­han­de­nen, ge­norm­ten Trä­ger­sys­te­me der Leuch­ten blei­ben an den De­cken. Das schützt die Um­welt, in­dem es den En­er­gie­ver­brauch und die CO2-Emis­sio­nen um bis zu 80 Pro­zent re­du­ziert und gleich­zei­tig Res­sour­cen schont. Und wel­che LED-Röh­re wählt man? Die EnBW Ba­den-Würt­tem­berg AG woll­te es wis­sen und be­auf­trag­te das re­nom­mier­te Fraun­ho­fer-In­sti­tut für Bau­phy­sik IBP, die Öko­bi­lanz von Leucht­röh­ren aus Deutsch­land mit Wett­be­werbs­pro­duk­ten au­ßer­halb der EU in der Wir­kungs­ka­te­go­rie EF3.0 Cli­ma­te Ch­an­ge zu ver­glei­chen. Am Bei­spiel der Mehr­weg-GLT TUBE 150 von Ger­man LED Tech GmbH. Das Er­geb­nis: Ge­gen­über her­kömm­li­chen Leucht­stoff­röh­ren ist die GLT TUBE be­reits nach 15 Ta­gen im Vor­teil ge­gen­über den vom Wett­be­werb an­ge­bo­te­nen Ein­weg-LED-Röh­ren nach 101 Ta­gen – trotz hö­he­rer An­schaf­fungs­kos­ten. Be­son­ders her­vor­ge­ho­ben wird die Kom­bi­na­ti­on aus En­er­gie- und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz. Denn die GLT TUBE wird in Deutsch­land pro­du­ziert, sie ist zu 90 Pro­zent re­cy­cel­bar und wird über ein ein­zig­ar­ti­ges Mehr­weg-Sys­tem dem Kreis­lauf zu­rück­ge­führt. Jetzt rüs­tet die EnBW über al­le Un­ter­neh­mens­be­rei­che die al­ten Leucht­stoff­röh­ren auf GLT TU­BEs um. Nicht nur wei­te­re En­er­gie­ver­sor­ger wie UNIPER, son­dern auch Groß­kon­zer­ne wie die Deut­sche Bahn sa­nie­ren ih­re Leuch­ten­sys­te­me mit der GLT TUBE. Dies führ­te zur Lis­tung bei al­len nam­haf­ten Groß­händ­lern wie So­n­epar, Uni­elek­tro (Würth Gruppe)oder Rexel. 
Mehr In­fos un­ter: germanledtech.com

Durchdachte Partizipation

Wir ha­ben ge­lernt, dass wir die Wen­de par­ti­zi­pa­to­risch schaf­fen müs­sen, weil nur so die Viel­falt der Per­spek­ti­ven und In­ter­es­sen be­rück­sich­tigt, die in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen Ideen und En­er­gien aus­ge­schöpft und die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Bürger:innen mit der Wen­de er­reicht wer­den kön­nen. Au­ßer­dem: Was Par­ti­zi­pa­ti­on zu­nächst an Zeit braucht, um zu ei­nem Kon­sens zu kom­men, spa­ren wir hin­ter­her in der prak­ti­schen Um­set­zung ein. Mein Par­ti­zi­pa­ti­ons­vor­schlag: Auf der kom­mu­na­len Ebe­ne, auf der et­wa 75 Pro­zent der In­ves­ti­tio­nen ge­sche­hen, dau­er­haft „Kom­mu­na­le Ent­wick­lungs­bei­rä­te“ ein­rich­ten, die Emp­feh­lun­gen für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der Kom­mu­ne er­ar­bei­ten und da­mit trag­fä­hi­ge Ent­schei­dun­gen von Stadt­rat und OB/​Verwaltung vor­be­rei­ten. Sie ver­sam­meln die Stake­hol­der der Kom­mu­ne (Un­ter­neh­mens­sek­tor, or­ga­ni­sier­te Zi­vil­ge­sell­schaft und die le­gi­ti­mier­te Po­li­tik – be­ra­ten von Wis­sen­schaft), er­ör­tern die un­ter­schied­li­chen Vor­schlä­ge für die Res­sour­cen­wen­de vor Ort und kom­men zu ei­nem Grund­kon­sens, in­dem sie die Ver­all­ge­mei­ner­bar­keit der je­wei­li­gen Be­grün­dun­gen (Ha­ber­mas‘ De­li­be­ra­ti­on) prü­fen. Wo fin­den wir über­lap­pen­de In­ter­es­sen, wel­che Po­si­tio­nen sind un­ver­ein­bar? Po­li­tik und Ver­wal­tung sind von An­fang an da­bei, kön­nen sich mit dem Er­geb­nis iden­ti­fi­zie­ren und es dann in den wei­te­ren Ent­schei­dungs­pro­zess ein­brin­gen. Das führt zu­sam­men und be­schleu­nigt den Prozess. 

Gesine Schwan 

Politikwissenschaftlerin 

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Dr. Martin Vogt 

Lei­ter VDI Zen­trum Ressourceneffizienz 

Foto: Hoffotografen

Ressourcen schonen durch Zirkularität

Für ei­ne er­folg­rei­che Res­sour­cen­wen­de braucht es ei­ne In­dus­trie mit zir­ku­lä­ren Stoff­strö­men. Denn kreis­lauf­wirt­schaft­li­che Maß­nah­men leis­ten ei­nen Bei­trag zur Sen­kung des Be­darfs an Pri­mär­roh­stof­fen: Durch den er­neu­ten Ein­satz von Roh‑, Hilfs- und Be­triebs­stof­fen in der Pro­duk­ti­on und die Wie­der­ver­wen­dung von ge­brauch­ten Pro­duk­ten und Bau­tei­len las­sen sich Ma­te­ri­al­ein­satz und Kos­ten sen­ken. Zir­ku­la­ri­tät be­wirkt ne­ben dem öko­lo­gi­schen Nut­zen auch öko­no­mi­sche Vor­tei­le für Un­ter­neh­men: Im­port­ab­hän­gig­kei­ten wer­den re­du­ziert und die Wett­be­werbs­po­si­ti­on von Un­ter­neh­men ver­bes­sert. Ver­schie­de­ne An­sät­ze kön­nen un­ter­stüt­zen, Stoff­kreis­läu­fe in­ner­be­trieb­lich um­zu­set­zen und na­tür­li­che Res­sour­cen zu spa­ren. Das er­for­dert ein Zu­sam­men­spiel von in­no­va­ti­ven Tech­no­lo­gien und ef­fek­ti­ven Ma­nage­ment­pro­zes­sen. Hier­bei spielt die Di­gi­ta­li­sie­rung ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. Sie ist be­reits heu­te fes­ter Be­stand­teil bei der Ver­bes­se­rung und Neu­ge­stal­tung von Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen. So las­sen sich zum Bei­spiel Ma­te­ri­al- und En­er­gie­strö­me er­fas­sen und Eng­päs­se und Schwach­stel­len durch Ma­te­ri­al­fluss­ana­ly­sen ge­zielt be­he­ben. Zu­dem bie­tet die Di­gi­ta­li­sie­rung über­be­trieb­lich Raum für neue Ge­schäfts­mo­del­le, bei de­nen der Nut­zen an­stel­le des Pro­dukts an­ge­bo­ten wird. Nach En­de der Nut­zungs­zeit geht das Pro­dukt in die Her­stel­lung zu­rück und kann mit­tels Wie­der­auf­be­rei­tung in den Kreis­lauf zu­rück­ge­führt werden. 

Zukunftsfähig werden

Deutsch­land ge­hört zu den Län­dern mit dem welt­wei­ten höchs­ten Res­sour­cen­ver­brauch. Wenn al­le Men­schen so le­ben wür­den, bräuch­ten wir drei Er­den, um den Res­sour­cen­be­darf zu de­cken. Drei Er­den ha­ben wir nicht. Deutsch­land ist ein roh­stoff­ar­mes Land und wir wer­den künf­tig nicht mehr wie bis­her die Roh­stof­fe an­de­rer Län­der be­an­spru­chen kön­nen. Un­se­re li­nea­re Wirt­schafts­wei­se, in der Ma­te­ria­li­en nach ein­ma­li­ger Nut­zung am En­de zu Ab­fall wer­den, ist nicht zu­kunfts­fä­hig. Sie muss ver­än­dert wer­den hin zu ei­ner Wirt­schaft, in der Ma­te­ria­li­en in Kreis­läu­fen wei­ter­ge­nutzt wer­den kön­nen. Das be­deu­tet ei­ne tief­grei­fen­de Trans­for­ma­ti­on, ein neu­es Den­ken. Es be­rührt Ge­schäfts­mo­del­le, die Art und Wei­se, wie Pro­duk­te ge­stal­tet wer­den, da­mit sie spä­ter re­cy­celt wer­den kön­nen. Da­zu be­nö­ti­gen wir ei­ne ernst­haf­te ge­sell­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zung und ei­nen kla­ren po­li­ti­schen Rah­men, in dem Un­ter­neh­men krea­tiv und in­ves­ti­ti­ons­si­cher nach Lö­sun­gen su­chen kön­nen. Der­zeit sind öko­lo­gisch sinn­vol­le Ma­te­ria­li­en und Ge­schäfts­mo­del­le zu oft noch nicht wirt­schaft­lich – das muss ver­än­dert wer­den. Da­für braucht es viel­fäl­ti­ge Stra­te­gien: For­schungs­of­fen­si­ven, Öko­de­sign­vor­ga­ben, Re­cy­cling­quo­ten, Recht auf Re­pa­ra­tur, Mehr­weg und vie­les mehr. Aber: Ei­ne ech­te Res­sour­cen­wen­de ist nicht al­lein durch Re­cy­cling zu schaf­fen. Ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge und öko­lo­gisch aus­ge­rich­te­te Kreis­lauf­wirt­schaft be­ginnt bei der Ab­fall­ver­mei­dung und ei­nem res­sour­cen­spa­ren­den Konsumstil. 

Indra Enterlein 

Lei­te­rin Res­sour­cen­po­li­tik, Na­tur­schutz­bund Deutsch­land (NABU)

Foto: NABU

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Unsere Bayerische Bauern 

NACHHALTIGE ERNÄHRUNG BEDEUTET REGIONALE ERNÄHRUNG

Im­mer mehr Men­schen wol­len re­gio­na­le Le­bens­mit­tel, die kli­ma­scho­nend und tier­ge­recht er­zeugt wur­den. Bay­erns Bäue­rin­nen und Bau­ern wol­len das auch. Sie in­ves­tie­ren in nach­hal­ti­ge Lö­sun­gen für Stäl­le und Fel­der – und kön­nen von ih­rer Ar­beit kaum noch leben.
Vie­le Bäue­rin­nen und Bau­ern in Bay­ern le­gen gro­ßen Wert auf Nach­hal­tig­keit. Sie nut­zen Sa­tel­li­ten, um Dün­ger zu spa­ren, bau­en neue Stäl­le für mehr Tier­wohl oder in­stal­lie­ren Bio­gas­an­la­gen für grü­ne En­er­gie. Doch Han­del und vie­le Verbraucher:innen de­cken im­mer noch größ­ten­teils ih­ren Be­darf an Fleisch, Milch, Obst oder Ge­mü­se mit Bil­lig­im­por­ten aus Län­dern, in de­nen Tier­wohl und Um­welt­schutz kaum ei­ne Rol­le spie­len. Wenn gleich­zei­tig die Po­li­tik den Druck auf die hei­mi­sche Land­wirt­schaft wei­ter er­höht, ge­hen Bay­erns Bäue­rin­nen und Bau­ern in die Knie. Um die­se Ent­wick­lung zu stop­pen, sind wir al­le ge­fragt, re­gio­na­le Le­bens­mit­tel zu kau­fen. So kann die Ver­sor­gung auch in Zei­ten von Lie­fer­eng­päs­sen ge­si­chert wer­den – und un­se­re Land­wirt­schaft in ei­ne nach­hal­ti­ge Zu­kunft blicken. 

Kreislaufwirtschaft in der Milchviehhaltung

Land­wirt­schaft­li­che Viel­falt in Bay­ern

In Bay­ern exis­tie­ren gut 100.000 land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be. Die gro­ße Mehr­heit stel­len Fa­mi­li­en, die ih­re Hö­fe oft schon seit vie­len Ge­ne­ra­tio­nen füh­ren. Die­se klein­bäu­er­li­chen Struk­tu­ren för­dern nicht nur das Mit­ein­an­der von Alt und Jung, son­dern auch die Of­fen­heit ge­gen­über neu­en Er­zeug­nis­sen. Ne­ben der klas­si­schen Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on bau­en im­mer mehr Landwirt:innen nicht nur tra­di­tio­nel­le Obst‑, Ge­mü­se- und Ge­trei­de­sor­ten an. Sie kul­ti­vie­ren zum Bei­spiel auch So­ja, Au­ber­gi­nen und Qui­noa, er­zeu­gen En­er­gie aus Gül­le und Son­ne, züch­ten Gar­ne­len oder Was­ser­büf­fel. Die­se Viel­falt zeigt sich bei­spiels­wei­se auch beim Rind. In Bay­ern wer­den 30 Rin­der­ras­sen ge­hal­ten, vom be­kann­ten Fleck­vieh über das Ro­te Hö­hen­vieh bis zum High­land Catt­le. Fast je­den Wunsch kön­nen Verbraucher:innen mitt­ler­wei­le mit re­gio­na­len Er­zeug­nis­sen decken. 

Nach­hal­tig­keit in der Baye­ri­schen Land­wirt­schaft

Ex­pe­ri­men­tier­freu­de mit neu­en Er­zeug­nis­sen in­ves­tie­ren Bay­erns Bäue­rin­nen und Bau­ern in nach­hal­ti­ge Lö­sun­gen für noch mehr Um­welt­schutz und Tier­wohl. Ihr Mot­to: „Aus der Re­gi­on. Für die Zu­kunft.“ Ein Vier­tel des ge­sam­ten deut­schen Rin­der­be­stands lebt in Bay­ern. Schon heu­te tei­len sich Milch­wirt­schaft und Fleisch­wirt­schaft in Bay­ern fast im­mer ei­ne Kuh. Baye­ri­sches Rind­fleisch stammt zu 89 Pro­zent von die­sen so­ge­nann­ten Dop­pel­nut­zungs­ras­sen, die Milch und Fleisch lie­fern. Das senkt den Aus­stoß von Treibhausgasen. 

Bei­spiel für nach­hal­ti­ge Kreis­lauf­wirt­schaft

Rund 30 Pro­zent der land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che in Bay­ern sind nicht acker­fä­hi­ge Bö­den (Grün­land). Hier wach­sen kei­ne Le­bens­mit­tel für den Men­schen. Hier wächst aber Gras, das Wie­der­käu­er wie Kü­he ver­wer­ten kön­nen. Kü­he ver­wan­deln Bio­mas­se, die der Mensch nicht es­sen kann, in Milch und Fleisch, al­so Le­bens­mit­tel, die der mensch­li­che Kör­per op­ti­mal ver­wer­ten kann. Kü­he lie­fern au­ßer­dem den Dün­ger für den Bo­den gleich mit. Gül­le ist ein wert­vol­ler na­tür­li­cher Dün­ger, der den Hu­mus­auf­bau – und da­mit die Fä­hig­keit des Bo­dens, CO2 zu spei­chern – so­wie das Wachs­tum von Pflan­zen för­dert. All die­se Vor­zü­ge ma­chen Kü­he zum es­sen­zi­el­len Be­stand­teil ei­ner nach­hal­ti­gen Kreislaufwirtschaft. 

Feld­ro­bo­ter für mehr Nach­hal­tig­keit

Auf dem Weg in ei­ne nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft spie­len Feld­ro­bo­ter, Droh­nen und Big Da­ta ei­ne Schlüs­sel­rol­le. Wis­sen­schaft und Land­wirt­schaft trei­ben de­ren Ent­wick­lung in Bay­ern Hand in Hand vor­an. Am For­schungs­zen­trum der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft im nie­der­baye­ri­schen Ruhstorf an der Rott bei Pas­sau steht die größ­te ein­satz­fä­hi­ge Feld­ro­bo­ter-Flot­te Deutsch­lands. Die Feld­ro­bo­ter sol­len ge­ra­de den vie­len klein­bäu­er­li­chen Be­trie­ben in Bay­ern hel­fen, wirt­schaft­lich und nach­hal­tig zu ar­bei­ten: we­ni­ger Dün­ger, we­ni­ger Pflan­zen­schutz­mit­tel, mehr Er­trag – für ei­ne nach­hal­ti­ge und re­gio­na­le Ernährung. 

————– Unsere Bayerischen Bauern e.V —————

Der Ver­ein wur­de im April 2016 auf In­itia­ti­ve zahl­rei­cher land­wirt­schaft­li­cher Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­grün­det. In­zwi­schen ge­hö­ren rund 60 land- und forst­wirt­schaft­li­che Ver­ei­ni­gun­gen und Un­ter­neh­men aus der baye­ri­schen Land- und Forst­wirt­schaft so­wie der Fi­sche­rei und Im­ke­rei dem Ver­ein an oder un­ter­stüt­zen sei­ne Ar­beit – und zwar die Er­fah­run­gen, das Wis­sen und das En­ga­ge­ment von Bay­erns Bäue­rin­nen und Bau­ern mit mög­lichst vie­len Men­schen zu tei­len. Auf unsere-bauern.de so­wie auf Face­book, In­sta­gram und You­tube fin­den sich vie­le span­nen­de Por­träts, Vi­de­os und Hin­ter­grund­be­rich­te aus Bay­erns Land­wirt­schaft, aber auch Ein­kaufs­tipps und zahl­rei­che Re­zep­te mit re­gio­na­len Le­bens­mit­teln – von tra­di­tio­nell bis originell.
Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: unsere-bauern.de

Zeitenwende = Ressourcenwende?

Hat Sie die­se Nach­richt auch be­un­ru­higt? Am 4. Mai wur­de ge­mel­det, dass Deutsch­land an die­sem Tag be­reits sei­ne Res­sour­cen für das ge­sam­te Jahr ver­braucht ha­be. Ei­ne be­drü­cken­de Rea­li­tät, doch wo liegt die Lö­sung? Un­se­re Ant­wort: Ein­kauf, Lo­gis­tik und Sup­p­ly Chain Ma­nage­ment. Die­se Be­rei­che ha­ben längst er­kannt, wie sie die Res­sour­cen­wen­de be­schleu­ni­gen und ei­nen kon­kre­ten Bei­trag zu mehr Nach­hal­tig­keit leis­ten kön­nen. Der ers­te Schritt ist die ge­naue Er­fas­sung der ein­ge­setz­ten Res­sour­cen in den Fer­ti­gungs­pro­zes­sen, da­mit sie am rich­ti­gen Ort und zur rich­ti­gen Zeit ver­wen­det wer­den. Der zwei­te Schritt er­for­dert das Auf­stel­len ei­ner Stra­te­gie, die ei­nen ef­fi­zi­en­ten Um­stieg auf nach­hal­ti­ge­re und ef­fi­zi­en­te­re Res­sour­cen er­mög­licht. Den­ken wir an den Ein­satz re­cy­cel­ter oder sub­sti­tu­ier­ter Ma­te­ria­li­en, den ver­mehr­ten Ein­satz er­neu­er­ba­rer En­er­gien und die Ein­füh­rung ef­fi­zi­en­te­rer Lo­gis­tik­sys­te­me. In­no­va­ti­ve Lö­sun­gen – auch und ins­be­son­de­re vom Zu­lie­fe­rer-Markt – re­du­zie­ren Ver­schwen­dung. Au­ßer­dem ist ent­schei­dend, dass Un­ter­neh­men ih­re Be­mü­hun­gen ge­nau mes­sen, do­ku­men­tie­ren und über­wa­chen. Die Ver­wen­dung von Leis­tungs­kenn­zah­len wie En­er­gie­ver­brauch, Emis­sio­nen und Ab­fall un­ter­stützt das. So kön­nen wir den Fort­schritt steu­ern und un­se­re Stra­te­gien stän­dig op­ti­mie­ren. Klar ist schon jetzt: Nur wer die Res­sour­cen­wen­de vor­an­treibt, wird in der Zei­ten­wen­de am Markt be­stehen können. 

Gundula Ullah 

Vor­stands­vor­sit­zen­de Bun­des­ver­band Ma­te­ri­al­wirt­schaft, Ein­kauf und Lo­gis­tik (BME)

Foto: BME/​Jochen Günther

Erdueberlastungstag

Danach ist immer mehr Restjahr übrig

Quel­len: Glo­bal Foot­print Net­work, Statista

Olaf Bandt 

Vor­sit­zen­der Bund für Um­welt und Na­tur­schutz Deutsch­land (BUND)

Foto: BUND/​Simone Neumann

Kreisläufe helfen

Das öko­lo­gi­sche Haupt­pro­blem un­se­rer Zeit ist die Res­sour­cen­ver­schwen­dung. Ar­ten­ster­ben, Ver­schmut­zung und glo­ba­le Er­wär­mung sind nur die Sym­pto­me. Wenn wir ei­ne Chan­ce auf ei­ne le­bens­wer­te Zu­kunft ha­ben wol­len, müs­sen wir das Pro­blem end­lich bei der Wur­zel pa­cken und dür­fen un­se­re Er­de nicht wei­ter aus­quet­schen. Die Zeit ist reif für ei­ne Res­sour­cen­wen­de und für ei­ne dras­ti­sche Re­duk­ti­on des Res­sour­cen­ver­brauchs. Um die­se Wen­de ein­zu­lei­ten, braucht es als ers­te Maß­nah­me ab­so­lu­te Res­sour­cen­schutz­zie­le und ei­nen recht­lich ver­bind­li­chen und kla­ren Re­duk­ti­ons­pfad. Nur durch ein En­de der Ver­schwen­dung kön­nen men­schen­recht­li­che und um­welt­be­zo­ge­ne Ri­si­ken des Roh­stoff­ab­baus wirk­sam mi­ni­miert wer­den. Zir­ku­lä­res Wirt­schaf­ten kann hier ei­nen ent­schei­den­den Bei­trag leis­ten. Des­halb be­grü­ßen wir, dass sich die Bun­des­re­gie­rung mit der Er­ar­bei­tung der Na­tio­na­len Kreis­lauf­wirt­schafts­stra­te­gie auf den Weg macht, die­ses Po­ten­zi­al zu he­ben. Doch auch Kreis­lauf­wirt­schaft hat Gren­zen: Kreis­läu­fe kön­nen phy­si­ka­lisch nicht kom­plett ge­schlos­sen wer­den. Zu­dem müs­sen sie deut­lich klei­ner wer­den. In die Kreis­lauf­stra­te­gie ge­hö­ren des­halb Res­sour­cen­schutz­zie­le und ein kla­res Be­kennt­nis zur Not­wen­dig­keit ei­nes Res­sour­cen­schutz­ge­set­zes. Ein sol­ches Ge­setz und ver­bind­li­che Res­sour­cen­schutz­zie­le kön­nen da­bei hel­fen, Kli­ma­kri­se, Was­ser­knapp­heit und Ar­ten­ster­ben ak­tiv zu be­geg­nen. An­sons­ten wird uns die Ge­walt die­ser Kri­sen bald zu viel ra­di­ka­le­ren Maß­nah­men zwingen. 

Das ist noch gut

„Re­pa­rie­ren statt Weg­wer­fen“ – un­ter die­sem Mot­to schrau­ben, lö­ten und fli­cken tau­sen­de Frei­wil­li­ge in Re­pa­ra­tur­ca­fés in Deutsch­land und stel­len de­fek­te All­tags­ge­gen­stän­de wie­der her. Die En­ga­gier­ten in mitt­ler­wei­le über 2.000 Re­pa­ra­tur-In­itia­ti­ven bie­ten Hil­fe zur Selbst­hil­fe für Men­schen mit Re­pa­ra­tur­be­darf an. Im Schnitt stellt je­de In­itia­ti­ve ei­ne Re­pa­ra­tur­ver­an­stal­tung mo­nat­lich auf die Bei­ne. Dort wird dann bei Kaf­fee und Ku­chen in ent­spann­ter At­mo­sphä­re ge­mein­schaft­lich re­pa­riert – und zahl­rei­che Ge­gen­stän­de vor dem Müll be­wahrt. Der Groß­teil der re­pa­rier­ten Ge­gen­stän­de be­steht aus elek­tri­schen Haus­halts­ge­rä­ten und Klein- und Un­ter­hal­tungs­elek­tro­nik, aber auch Fahr­rä­der, Spiel­zeug oder Tex­ti­li­en kön­nen zum Re­pa­ra­tur­ca­fé ge­bracht wer­den. Mit ei­ner Re­pa­ra­tur­er­folgs­quo­te von über 70 Pro­zent leis­ten die Re­pa­ra­tur-In­itia­ti­ven ei­nen be­acht­li­chen Bei­trag da­für, dass Ge­rä­te län­ger ge­nutzt wer­den, we­ni­ger im Elek­tro­schrott lan­det, Neu­käu­fe ver­mie­den und da­durch Res­sour­cen ein­ge­spart wer­den. Noch vor der Zweit­ver­wer­tung auf dem Ge­braucht­wa­ren­markt und dem Re­cy­cling ist das Re­pa­rie­ren ein un­ab­ding­ba­rer Bau­stein für ei­ne res­sour­cen­scho­nen­de und kreis­lauf­ori­en­tier­te Wirt­schafts­form. Seit rund zehn Jah­ren sind Re­pa­ra­tur­ca­fés Or­te ei­ner all­täg­li­chen Re­pa­ra­tur­pra­xis – prag­ma­tisch, nach­bar­schaft­lich und nach­hal­tig. Re­pa­ra­tur­ca­fés vor Ort und Un­ter­stüt­zung beim Grün­den ei­ner Re­pa­ra­tur-In­itia­ti­ve gibt es un­ter: reparatur-initiativen.de

Ina Hemmelmann 

Ko­or­di­na­to­rin Netz­werk Reparatur-Initiativen 

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GRÜNE HARDWARE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT IM UNTERNEHMEN

Wie Unternehmen mit neu aufbereiteter IT Kosten senken und messbar CO2 einsparen

Auch bei der Nut­zung von IT-Ge­rä­ten liegt die Zu­kunft in der Kreis­lauf­wirt­schaft. Denn mit je­dem neu pro­du­zier­ten Lap­top, Mo­ni­tor oder Smart­phone steigt die Um­welt­be­las­tung durch CO₂-Emis­sio­nen und Elek­tro­schrott. Da­durch ver­schlech­tert sich nicht nur die Öko­bi­lanz von Un­ter­neh­men, son­dern auch ih­re Glaub­wür­dig­keit ge­gen­über Kun­den, Mit­ar­bei­ten­den oder In­ves­to­ren. Denn die set­zen um­welt­be­wuss­tes und so­zi­al­ver­träg­li­ches Han­deln längst vor­aus. Der Ein­satz von pro­fes­sio­nell auf­be­rei­te­ter IT kann für Un­ter­neh­men al­so ei­ne wich­ti­ge Rol­le spie­len. Durch die Ver­län­ge­rung des Le­bens­zy­klus von Ge­rä­ten und die Wie­der­ver­wer­tung ge­brauch­ter IT kön­nen bis zu 80 Pro­zent der CO2-Emis­sio­nen ge­gen­über dem Ein­satz von Neu­wa­re ein­ge­spart werden. 

Zirkuläre Wertschöpfung – der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit

Wich­tig für ei­ne funk­tio­nie­ren­de Kreis­lauf­wirt­schaft ist, dass Un­ter­neh­men hoch­klas­si­ge IT-Ge­rä­te selbst nach ih­rem zwei­ten oder drit­ten Nut­zungs­zy­klus ri­si­ko­los und oh­ne Qua­li­täts­ein­bu­ßen wie­der bei sich ein­set­zen kön­nen. Das weiß auch Tho­mas Gros, CEO und Co-Grün­der von cir­cu­lee. Als Part­ner für hoch­wer­ti­ge neu auf­be­rei­te­te IT-Ge­rä­te macht cir­cu­lee den Ein­satz für Un­ter­neh­mens­kun­den min­des­tens so leicht wie bei neu­er Hard­ware und lie­fert das IT-Equip­ment vor­ein­ge­rich­tet und so­fort ein­satz­be­reit so­gar di­rekt zu den Mit­ar­bei­ten­den nach Hau­se. „In der heu­ti­gen Zeit muss Nach­hal­tig­keit ein wich­ti­ger Teil von je­der Ant­wort sein. Die grü­ne IT von cir­cu­lee hilft kli­ma- und kos­ten­be­wuss­ten Un­ter­neh­men da­bei, CO2, Elek­tro­schrott, Geld und Zeit zu spa­ren. Un­ser Ver­spre­chen: Grü­ne IT, die für Kun­den und für das Un­ter­neh­men ga­ran­tiert funk­tio­niert“, sagt Tho­mas Gros. 

Fünf gute Gründe

• Neu auf­ge­setz­te IT-Ge­rä­te aus ers­ter Hand und aus pro­fes­sio­nel­lem Umfeld

• Bis zu 50 Pro­zent Kos­ten­er­spar­nis ge­gen­über Neu­ge­rä­ten (oh­ne Performance-Verlust)

• Bis 80 Pro­zent CO2-Er­spar­nis im Ver­gleich zu Neugeräten

• Lie­fe­rung in ein bis drei Werk­ta­gen di­rekt ins Homeoffice

• Zwölf Mo­na­te Ga­ran­tie, Be­ra­tung und tech­ni­scher Sup­port mit sehr ho­her Kundenzufriedenheit

Mehr In­fos un­ter: circulee.com

Marie-Luise Abshagen 

Lei­te­rin Nach­hal­tig­keits­po­li­tik, Fo­rum Um­welt und Entwicklung 

Immer mehr geht nicht

Als Ge­sell­schaf­ten im Glo­ba­len Nor­den müs­sen wir un­se­ren Ver­brauch an me­tal­li­schen Roh­stof­fen re­du­zie­ren. Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen und Um­welt­zer­stö­rung sind gang und gä­be im Berg­bau auf der gan­zen Welt. Was­ser­ver­brauch und Che­mi­ka­li­en­ein­satz sind enorm. Pro­tes­te ge­gen Berg­bau­pro­jek­te wer­den viel­fach ge­walt­voll un­ter­drückt. Und doch wird mehr Berg­bau oft ver­tei­digt als not­wen­di­ge Grund­la­ge für die En­er­gie­wen­de. Das ist so aber nicht rich­tig. Zum ei­nen wer­den Roh­stof­fe jetzt und zu­künf­tig vor al­lem in an­de­ren Sek­to­ren ver­braucht, zum Bei­spiel bei Di­gi­ta­li­sie­rung, Luft­ver­kehr oder Mi­li­tär. Zum an­de­ren gibt es ge­ra­de bei der Roh­stoff­nut­zung der En­er­gie­wen­de gro­ßes Ein­spa­rungs­po­ten­zi­al. Neh­men wir bei­spiels­wei­se den Ver­kehrs­sek­tor. Des­sen De­kar­bo­ni­sie­rung ist drin­gend not­wen­dig. Doch das schlich­te Er­set­zen von Ver­bren­nungs­mo­to­ren durch E‑Autos, wie es ak­tu­ell ge­plant ist, kann nicht die Lö­sung sein, ins­be­son­de­re an­ge­sichts der schie­ren Grö­ße vie­ler mo­der­ner E‑Autos. Wir brau­chen ei­ne Ver­kehrs­wen­de, die vor al­lem Au­tos re­du­ziert. Hin­zu kommt das enor­me Re­cy­cling­po­ten­zi­al, das ge­ra­de bei den für die En­er­gie­wen­de not­wen­di­gen Me­tal­len, zum Bei­spiel für So­lar­mo­du­le, nicht aus­ge­schöpft ist. Um­den­ken, Re­du­zie­ren, Re­pa­rie­ren, Re­cy­celn muss das Leit­mo­tiv im Roh­stoff­ver­brauch wer­den. Denn: We can’t mi­ne our way out of the cli­ma­te cri­sis – Wir kön­nen die Kli­ma­kri­se nicht mit mehr Berg­bau lösen. 

Rohstoffe aus Abfällen

Zwei Ter­mi­ne zei­gen uns deut­lich, dass wir mit der Res­sour­cen­wen­de end­lich Ernst ma­chen müs­sen. Am 2. Au­gust ist mit dem Erd­über­las­tungs­tag der Zeit­punkt er­reicht, an dem die welt­weit auf das Jahr ge­rech­ne­ten na­tür­li­chen Res­sour­cen für 2023 ver­braucht sind. Deutsch­land al­lein “pumpt” be­reits seit dem 4. Mai Mut­ter Er­de für die Lie­fe­rung wei­te­rer Res­sour­cen an. Der jähr­li­che Roh­stoff­hun­ger von ins­ge­samt 1,7 Mil­li­ar­den Ton­nen will näm­lich ge­stillt wer­den. Es ist al­so höchs­te Zeit für ei­ne Kreis­lauf­wirt­schaft, die Ma­te­ria­li­en nicht ver­braucht, son­dern ge­braucht. Nur so schaf­fen wir Kli­ma­schutz, En­er­gie­ein­spa­rung und ei­ne Scho­nung na­tür­li­cher Bo­den­schät­ze. Res­sour­cen­wen­de be­deu­tet da­her ins­be­son­de­re noch mehr und noch bes­se­re Roh­stof­fe aus Ab­fäl­len zu ge­win­nen. Zu ih­rem Ge­lin­gen brau­chen wir ef­fek­ti­ve Ge­trennt­samm­lun­gen. Falsch ent­sorg­te Li­thi­um-Io­nen-Bat­te­rien und Ak­kus et­wa, die in­zwi­schen nicht nur in Han­dys und Lap­tops, son­dern auch in blin­ken­den Kin­der­turn­schu­hen und sin­gen­den Glück­wunsch­kar­ten zu fin­den sind, ha­ben üb­ri­gens nicht nur gro­ße Roh­stoff­ver­lus­te für das Re­cy­cling zur Fol­ge. Sie sind mitt­ler­wei­le auch das größ­te Brand­ri­si­ko der deut­schen Ent­sor­gungs­wirt­schaft. Un­se­re Bran­chen­kam­pa­gne „Kei­ne Ak­kus ein­wer­fen“ wirbt da­her nicht nur für ei­ne bes­se­re Samm­lung zur Roh­stoff­ge­win­nung. Ei­ne Res­sour­cen­wen­de bei die­sen klei­nen Kraft­pa­ke­ten kann al­so auch im bes­ten Fall Groß­feu­er in An­la­gen und Müll­fahr­zeu­gen verhindern. 

Peter Kurth 

Ge­schäfts­füh­ren­der Prä­si­dent BDE Bun­des­ver­band der Deut­schen Entsorgungs‑, Was­ser- und Kreis­lauf­wirt­schaft e.V.

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