
Welche Innovationen verändern die Landwirtschaft?
Glyphosat ist tot, es lebe Glyphosat! Trotz der hitzigen Diskussion um das krebsverdächtige Unkrautvernichtungsmittel will Hersteller Bayer an seinem Verkaufsschlager festhalten – es funktioniert einfach zu gut. Dabei passieren gerade eine Menge innovativer Dinge in der Landwirtschaft: Schreiben Sie uns, welche die Zukunft des Ackerbaus nachhaltig verändern werden.

Landwirtschaft ist digital
Nachhaltigkeit, Tierwohl, Klima- und Insektenschutz – das sind Themen, die Verbraucher und Landwirte beschäftigen. Gerade in diesen Bereichen wird sich durch Innovationen vieles weiter verbessern: Digital Farming und Precision Farming sind die Schlagworte, die die moderne Landwirtschaft derzeit beschreiben. Viele Höfe sind bereits mit digitalem Hightech ausgestattet. Ob im Stall, auf dem Feld oder im Management – die neuen Technologien lassen die Betriebe effizienter, nachhaltiger und damit auch klima- und ressourcenschonender arbeiten. Der Einsatz beispielsweise von Melkrobotern, Drohnen, Wetter-Apps oder GPS-gesteuerten Landmaschinen unterstützt die Bauern in ihrem Alltag. Sensortechniken, mit denen die Tiere permanent überwacht werden, sorgen für die bestmögliche Tiergesundheit. Datenmanagementsysteme helfen dabei, Ernteverfahren zu optimieren und die Betriebe auch wirtschaftlich zu stärken. Dafür brauchen wir aber schnellstmöglich flächendeckend ein gigabitfähiges Netz und auch einen stabilen Mobilfunk auf dem Land. Die Landwirtschaft entwickelt sich im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens weiter. Die nächste Generation an bestens ausgebildeten Landwirten wird zeigen, dass sie viel Gespür für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft hat. Mit Innovationen und neuen Methoden wird es gelingen, erfolgreich zu wirtschaften und gleichzeitig die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft zu erfüllen.

Gestörte Beziehung
„Fridays for Future“ fordert einen grundlegenden kulturellen Wandel. Nur, wenn dies ernst genommen wird – und es muss ernst genommen werden – was ist die neue Blickrichtung? Die eingefahrene vertraute Perspektive – Wachstumszwang, immer mehr Maschinen, also immer höherer Energieverbrauch und immer mehr CO2-Emissionen, wird wohl keine Zukunft haben dürfen. Genau gesehen geben die Klimaaktivisten längst auch die neue Richtung vor, die eigentlich eine verloren gegangene uralte ist: die Rückbindung an das Lebendige, an Mutter Erde. Sie ist für uns nur noch ausbeutbare Materie, ein Ressourcenlager. Längst ist sie krank. Aus Landbau wurde Agrarindustrie, aus Bodenschätzen werden Rohstoffe. Wir haben verlernt, die Erde als lebendigen Organismus zu verstehen, ihn zu schützen, ihm zurückzugegeben, was er uns gibt. Die Wüstenbildung von heute, Ergebnis unseres lieblosen Umgangs mit unseren Böden, darf nicht mehr mit weiterer Vergiftung fortgesetzt werden. Humusbildung ist dringlichst angesagt. Einer biodynamischen Landwirtschaft gehört die Zukunft, um unseren Planeten und seine Biosphäre zu heilen. Wenn wir wieder ein gesundes Verhältnis zu unserer Mutter Erde haben, wird sich auch das Klima wieder harmonisieren – etwas, was wir alle brauchen, wenn wir überleben wollen.

Reden, reden, reden
Die Zukunft der Landwirtschaft wird sehr vielfältig. Daher ist es wichtig, sich dabei nicht zu verrennen, sondern sich auf ein bestimmtes Gebiet zu spezialisieren. Schwierig ist es hingegen, Landwirten vorzuschreiben, welchen Weg sie dabei am besten gehen sollen. Die Landwirtschaft ist bunt, denn jeder Mensch ist anders – und das soll auch so bleiben, denn nur dann sind wir authentisch. Was aber alle Landwirte brauchen, ist die Kommunikation mit Konsumenten. Egal ob mit einem Hoffest oder einer eigenen Website. Ich persönlich habe mich dabei auf den digitalen Weg begeben und kommuniziere mit meinen Konsumenten viel über Facebook und Instagram. 2002 habe ich den Hof meiner Eltern übernommen. Aus dem Zwei-Personen-Betrieb ist mittlerweile ein ganzes Unternehmen geworden – mit eigenem Hofladen und Museums-Café. Bald wird es auch einen Online-Shop für Gebäck geben. Wenn wir zum Beispiel frische Nussecken aus unserer Backstube anbieten, stelle ich diese auf Instagram. Das zieht auf jeden Fall Kundschaft an. Bei meinen Social-Media- und Online-Marketing-Kursen erkläre ich immer, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit ist – egal ob online oder offline. Gemeinsam mit Thomas Fabry habe ich dafür den Alexa-Skill „Frag den Landwirt“ eingerichtet. Darüber kann man seit diesem Jahr Alexa über sein Smartphone fragen, was zum Beispiel Weidemilch ist oder wie viele Babys ein Schwein bekommt. Kommunikation soll ja auch eine Form der Aufklärung sein.

Tierwohl 4.0
Wird in der Öffentlichkeit über Landwirtschaft diskutiert, kommt die Rede schnell auf die Nutztierhaltung. Den Tieren soll es, wenn sie uns schon Milch, Eier und Fleisch liefern, während ihres kurzen Lebens gut gehen. Doch was heißt eigentlich gut? Hier wird es häufig diffus, denn jeder Mensch hat dazu eigene Vorstellungen und die Tiere selbst kann man nicht fragen. Oder doch? Gibt es Indikatoren, die zeigen, wie es dem Tier geht? Hier ist die Wissenschaft gefragt. Im Thünen-Institut wurde zum Beispiel für Milchkühe ein Indikatoren-Katalog erarbeitet, mit dem sich das Tierwohl unter verschiedenen Haltungsbedingungen objektiv bewerten lässt. Darauf basierend werden derzeit Prototypen für ein nationales Tierwohl-Monitoring entwickelt. Ein objektives Monitoring des Tierwohls kann unter anderem auf bereits routinemäßig erfassten Indikatoren wie Daten zur Milchkontrolle fußen. Es hilft der Politik bei der Standortbestimmung und ermöglicht es ihr so, Maßnahmen zur Verbesserung anzustoßen. Entscheidend für die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland wird sein, ob es gelingt, einen nationalen Konsens herzustellen, welches Tierwohlniveau wir wollen und wie es finanziert wird. Hierzu bedarf es eines offenen Diskurses zwischen Gesellschaft, Landwirten, Handel und Politik. Gelingt dies, wäre das eine wegweisende Innovation. Gelingt es nicht, wird sich ein Teil unserer Tierproduktion perspektivisch ins Ausland verlagern.

Synergieeffekte
Wenn man sich die bisherigen landwirtschaftlichen Revolutionen ins Gedächtnis ruft, wird einem klar, dass es immer Wechselwirkungen mit anderen Entwicklungen gab. Die Mechanisierung der Landwirtschaft ging Hand in Hand mit der industriellen Revolution und die Entwicklungen in der Chemie führten zu Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger. Zurzeit sind Digitalisierung und damit die Präzisierung der Landwirtschaft ein heißes Eisen. Richtig interessant wird es aber, wenn man, auch unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstum und der knappen Flächen, über Landwirtschaft, die in die Höhe geht, nachdenkt. Auch bisher uninteressante Flächen wie Wüsten oder Landwirtschaft auf dem Meer könnte Zukunft haben. Es ist aber auch ein beruhigender Gedanke, dass man bei aller Digitalisierung Lebensmittel immer noch analog auf dem Feld und im Stall wachsen lässt und dass die Natur immer Grundlage unserer Ernährung bleiben wird.

Ingieneure der Natur
Die stärksten Innovation in der Landwirtschaft kommen auch in Zukunft aus der Pflanzenzüchtung, insbesondere aus den neuen Züchtungstechniken wie dem Genom Editing, kurz CRISPR/Cas genannt. An zweiter Stelle zu nennen sind der Einsatz von Biologicals, also von nützlichen Mikroorganismen, die die Boden- und Pflanzengesundheit und den Ertrag deutlich steigern werden. Diese Innovationen werden einerseits getrieben durch Fortschritte in der Genomforschung und andererseits durch neue Erkenntnisse in Ökologie und Mikrobiologie. Sie werden dazu führen, dass der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel weitgehend obsolet wird. Hochinnovative neue Pflanzenschutzverfahren, wie der Einsatz von RNA-Molekülen, die entweder gesprüht oder von der Pflanze selbst produziert werden können, werden die Toolbox im Pflanzenschutz ergänzen. Der Einsatz heute noch verwendeter problematischer Stoffe wie den für nützliche Bodenmikroorganismen hochtoxischen Kupferpräparaten, gerade auch im heutigen Bio-Anbau, wird dadurch in den nächsten 25 Jahren zu Ende gehen.

Nachhaltigkeit braucht Innovation
Ernährungssicherheit, Ressourceneffizienz und nachhaltige Produktionsverfahren sind Errungenschaften, die wir vor allem dem technischen Fortschritt in der Landwirtschaft zu verdanken haben. Die moderne Landtechnik spielt als Lösung für mehr Umweltschutz und Biodiversität, aber auch bei der Bekämpfung des Klimawandel eine zentrale Rolle. Denn sie bietet maßgeschneiderte und an den jeweiligen Standorten angepasste Systeme, um Ressourcen effizient und nachhaltig zu nutzen. Die Agritechnica, die Weltleitmesse der Landtechnik, die von der DLG vom 10. bis 16. November in Hannover veranstaltet wird, ist der internationale Marktplatz für landtechnische Innovationen. Der hier vergebene DLG-Neuheitenpreis zeichnet besonders zukunftsweisende Entwicklungen aus. So müssen nach den Prinzipien des integrierten Pflanzenbaus bereits bei der Bodenbearbeitungstechnik alle Möglichkeiten der Vorsorge gegen Bodendegradation, Humusschwund und Schädlinge genutzt werden. Beim Thema Kraftstoffverbrauch stellen Neuentwicklungen bei der Geräte-Elektrifizierung von Traktoren einen großen Schritt in Richtung E-Mobilität dar. Dank neuer Sensortechnologie in der Düngung steigt die Dosiergenauigkeit und klimaschädigende Emissionen können so deutlich gesenkt werden. Auch intelligente Datenmanagement-Systeme zur Prozessoptimierung, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit gewinnen für eine nachhaltige Landwirtschaft weiter an Bedeutung.

Ideales Versuchsfeld
Eine richtige Innovation für die Landwirtschaft wäre ein Brennstoffzellenantrieb für Landtechnik. Die Voraussetzungen sind günstig: Die Traktoren und selbstfahrenden Geräte sind groß genug und der Platz für die Wasserstofftanks vorhanden. Außerdem sind die Abläufe im Betrieb zum großen Teil planbar, sodass die Reichweite keine Rolle spielt. Die meisten Landwirte sehen sich heute schon als Energiewirte, da sie auf die unterschiedlichsten Arten selber Energie produzieren. So wäre ein CO2-neutraler Betrieb machbar. Die Agrarbrache wäre damit Vorreiter für viele andere Wirtschaftszweige.

Zurück zur Basis
Der Boden ist unsere Lebensgrundlage. Aber was machen wir mit ihm? Wir treten ihn mit Füßen, nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinn: Straßen- und Wohnungsbau entziehen uns unsere Lebensgrundlage dauerhaft, ebenso wie Wind- und Wassererosion. Dabei schlummert so viel Potenzial in ihm. Würden wir es schaffen, weltweit auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen wieder Humus aufzubauen, so könnten wir große Teile des vom Menschen emitierten CO2 wieder einbinden, ganz einfach über die Grundlage von Leben auf der Erde: die Photosynthese. Die Innovation ist also eigentlich keine. Wir müssen nur die natürlichen Prozesse wieder verstehen und versuchen, sie in den heutigen landwirtschaftlichen Betrieben anzuwenden. Die Natur imitieren ist das Mittel der Wahl. In der Natur gibt es nur sehr wenige unbewachsene Flächen. Heißt: die Felder bewachsen halten. Mit Pflanzengemengen zu arbeiten erhöht auch die Vielfalt an Biologie im Boden, denn die ist essenziell, wenn wir mit Nährstoffen effizienter umgehen wollen. Organischer Dünger ist nicht böse, wenn er richtig angewendet wird – er ist die Basis. Idealerweise kommen die Tiere wieder auf die Felder. Da gibt es sehr spannende Beispiele. Wir könnten also sehr viele Fliegen mit einer Klappe schlagen. Leider steht dem ganz aktuell noch sehr viel Bürokratie hier in Deutschland und in Europa entgegen. Aber mit einem gesellschaftlichen Konsens werden wir es schaffen.

Landbau wird urban
Das 21. Jahrhundert wird oft als das „Jahrhundert der Städte“ bezeichnet, da erstmalig in der Menschheitsgeschichte die Mehrheit der Weltbevölkerung in Städten lebt. Die meisten Lebensmittel haben lange Transportwege hinter sich, bevor sie diese Menschen erreichen, da unser modernes Landwirtschaftssystem auf der räumlichen und zeitlichen Trennung von Produktion und Konsum basiert. Die Überwindung großer Distanzen benötigt viel Energie und CO2, denn die Lebensmittel müssen nicht nur zu den Konsumenten gefahren oder geflogen, sondern während der Transportphasen auch gekühlt, gelagert und überdies für den Transport verpackt werden. Die urbane Landwirtschaft holt das Bewusstsein für die Lebensmittelerzeugung zurück in die Stadt. Angebaut wird beispielsweise auf Brachflächen, Gemeinschaftsflächen oder Dächern. Dabei liegen die stärksten Argumente für städtischen Anbau neben der reinen Lebensmittelbereitstellung in der Verkürzung der Wege und der effizienteren Ausschöpfung ungenutzter Energiequellen. In der Stadt fallen viele nutzbare Ressourcen wie Regenwasser, Abwärme von Häusern und Fabriken oder organische Abfälle an. Weltweit etablieren sich innovative Konzepte und der Lebensmittelanbau in der Stadt entwickelt sich zunehmend vom Hobby zu einem möglichen Geschäftsmodell. So klein der momentane Beitrag der urbanen Landwirtschaft für die Stadt noch zu sein scheint, so wichtig sind die adressierten Themen für die Städte der Zukunft.

Alternative zum Feld
Die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion insgesamt tragen in ihrer jetzigen Form ohne Zweifel zu unseren prekären Umwelt- und Klimaveränderungen bei. Neue nachhaltigere Produktionsformen sind gefragt. Vertical Farming könnte eine Lösung sein. Der Anbau von Gemüsen, Salaten, Beeren und Kräutern geschieht hier in geschlossenen Systemen, die wie Regale aussehen, in Gebäuden, auf Dächern, in Kellern, alten Fabriken oder Containern. Für Licht sorgen LED-Lampen. Das Klima, also Temperatur und Feuchtigkeit, aber auch der CO2-Gehalt, wird so reguliert, dass die Pflanzen ihre optimale Wachstumsumgebung erhalten und auf den Tag genau geerntet werden können. Diese geschlossenen Systeme haben nicht nur den Vorteil, ohne Pestizide und Herbizide auszukommen, sondern sparen auch enorme Mengen Wasser ein. Düngemittel werden maximal wiederverwertet, da alles in einem Kreislaufsystem fließt. Vertical Farming ist heute noch eine Nischenproduktion, die vor allem in Ländern wie Japan, Singapur, USA und Kanada Einzug gehalten hat und zurzeit für frische, leicht verderbliche Nahrungsmittel eingesetzt wird. Der Anbau von Getreidearten ist in Vertical-Farming-Systemen heute auch schon möglich, aber noch nicht ökonomisch vertretbar. Das wird sich in Zukunft ändern und Vertical Farming ohne Zweifel eine der Säulen der Nahrungsproduktion werden. Wir brauchen gesunde nährstoffreiche Produkte ohne lange Transportwege, die das Klima und die Natur nicht belasten.

Innovation ist auch in der Vergangenheit zu finden
Die Landwirtschaft leidet, an zuviel richtungsloser Optimierung. Denn Innovation wird heute oft mit beschränkten Blick in den Verheißungen der Technik gesucht. Auskömmliche kleinbäuerliche Landwirtschaft wird immer schwerer, wenn Technik nicht nur im Dienste der Lebensförderung steht, sondern in die Abhängigkeit der Industrie führt. Die Innovation, die Landwirtschaft weiter bringt, ist ein lebendiges Denken, das in der Lage ist, größere Zusammenänge bewußt zu machen und das Verhältnis von Mensch und Natur neu zu verstehen. Das intuitive Wissen der Naturreligionen und Mystiker ist den Menschen mit der Naturwissenschaft seit 300Jahren immer mehr verloren gegangen. Die Objektivierung der Naturwissenschaften geschah um den Preis, dass man, um der Exaktheit willen, nur noch tote Natur (seziert und analysiert) in den Blick nahm und das gestaltbildende Leben aus dem sie entsprang, nur noch als Funktion seiner Wirkungen kennt. Würde man sich auf Goethes phänomenologischen Ansatz in der Naturwissenschaft besinnen, wäre es möglich, ganzheitlicher zu denken. Der Mensch würde die Natur dann nicht mehr als technisch manipulierbares Ausbeutungsobjekt ansehen, sondern sich selbst als deren Kind, Partner und kreativen Weitergestalter verstehen. So wird es, meiner Ansicht nach, seit fast 100 Jahren in der Biologisch-Dynamischen Landwirtschaft erfolgreich versucht.

"Mutter Erde" - ein neues Politkfeld
„Fridays for Future“ fordert einen grundlegenden kulturellen Wandel – nur, wenn dies ernst genommen wird, und es muss ernst genommen werden – was ist die neue Blickrichtung? Die eingefahrene vertraute Perspektive: Wachstumszwang, immer mehr Maschinen, also immer mehr Energieverbrauch, also immer mehr CO2 Emissionen wird wohl keine Zukunft haben dürfen. Genau gesehen geben die Klimaaktivistin längst auch die neue, es ist eine verlorende gegangene uralte Richtung vor, es ist eine Rückbindung an das Lebendige, an die Mutter unseres Leben, eben, an „Muttererde“, unserer Heimat – sie ist für uns nur noch ausbeutbares Materie, ein Ressourcenlager, längst ist sie krank. Aus Landbau wurde Agrarproduktion, aus Bodenschätzen werden Rohstoffe, wir haben verlernt, wir heute haben es nie lernen können, die Erde, unsere Mutter als lebendigen Organismus zu verstehen, zu schützen, ihm zurück zugegeben, was er uns gibt. Die Wüstenbildung von heute, Ergebnis unseres ehrfurchtlosen und lieblosen Umgangs mit unsere Mutter, darf nicht mehr mit weiterer, gar gesteigender Vergiftung - schon gar nicht wenn damit die Abkehr vom Hunger in der Welt begründet wird - fortgesetzt werden. Humusbildung ist dringlichst angesagt, einer biodynamischen Landwirtschaft, die einzige Chance unseren „blauen Planeten, seine Biosphäre zu heilen, zu gesundend, muss politisches Förderziel werden. Zentrales Kriterium dabei hat

"Mutter Erde " - ein neues Politikfeld
\"Fridays for Future\" fordert auf, die Blickrichtung zu ändern - Rückbindung an die Lebensgesetze der Erde als Organismus. Gefordert ist Humusbildung anstatt Wüstenbildung. Biologisch-dynamische Präparate anstatt Glyphosat. Politik hat das Lebendige zu fördern, das Werdende und nicht das Gewordene heilt \"Mutter Erde\".
Joachim Rukwied, Präsident Deutscher Bauernverband