
Was macht Menschen glücklich?
Eine ehemalige Fernsehshow hatte eine klare Antwort: Geld oder Liebe. Das Spektrum an Dingen, die uns strahlen lassen, ist natürlich um einiges größer. Was zählt für Sie?

Virtuosen des Glücks
Wissenschaftlich ist Glück ein schwer zu fassendes emotionales Erleben, weil es individuell unterschiedliche Facetten trägt. Des einen Glück ist des anderen Leid. Diese individuelle Komplexität spiegelt sich auch in der Hirnforschung wieder. Im menschlichen Gehirn gibt es viele Botenstoffe, die an der Vermittlung des Glücksempfindens beteiligt sind. Die Signalwirkung jedes dieser Botenstoffe ist durch unsere Gene beeinflusst. Man könnte auch sagen, dass die Gene die Klaviatur des Glücks darstellen. Wenn unser Glück damit bereits von Geburt an in uns festgeschrieben ist, warum fühlen wir uns dann mal glücklicher und mal weniger glücklich? Studien haben gezeigt, dass die vierte Lebensdekade für die meisten Menschen die unglücklichste Phase ihres Lebens ist. Probleme mit dem Nachwuchs, den Krankheiten der Eltern, dem Karrieredruck oder der finanziellen Situation sollen dafür hauptsächlich verantwortlich sein. Demnach ist auch die Art und Weise, wie wir und andere auf dieser Klaviatur spielen, wichtig. Das Spiel der anderen ist dabei wenig beeinflussbar. Unser eigenes jedoch schon. Man kann das Glas eben halb voll oder halb leer sehen. Eine allgemeingültige Bedienungsanleitung gibt es nicht. Jeder muss das für sich selbst herausfinden. Aber wahrscheinlich liegt die Lösung für die meisten Menschen in einem gesunden Mittelmaß aus schnellen und langsamen Passagen, damit die daraus resultierende Musik uns dann auch glücklich macht.

Festliche Momente
Ich freue mich schon auf Heiligabend, wenn die Familie zusammenkommt und die Jüngsten im Kreise, derzeit die beiden Kinder meiner Schwester, mit strahlenden Augen auf den Weihnachtsbaum und ganz besonders auf die Geschenke darunter schielen. Gleichzeitig können wir Alten mal durchatmen und den ganzen Alltagsstress hinter uns lassen. Ich freue mich immer schon auf der Fahrt nach Hause über die anstehenden Tage mit meiner Familie. Wenn der Braten von Mama auf den Tisch kommt, dann ist es nicht mehr weit bis zur Bescherung. Und ich liebe die Bescherung. Ich genieße auch die Vorweihnachtszeit, wenn ich mich mit dem Wünschen und kleinen Freuden meiner Liebsten beschäftige. Für mich ist das Geschenke kaufen ein Genuss, der meist schon zum Ende des Sommers beginnt. Frei nach dem Motto: Wer anderen eine Freude macht, beschenkt sich selbst.

Mein Glücksbuch
Bevor ich mich zum Schlafen in mein Bett lege, nehme ich mir jeden Abend etwas Zeit und überlege mir, was ich heute alles geschafft habe und wofür ich dankbar bin. Ich schreibe dann immer mindestens drei Punkte auf. Manchmal sind es eher banale Dinge wie zum Beispiel, dass ich an einen Geburtstag gedacht habe. Zum Anfang brauchte ich an manchen Tagen etwas länger, doch das kommt mit der Zeit. Mittlerweile möchte ich auf mein kleines Glücksbuch nicht mehr verzichten, denn es hilft mir, bewusster zu leben.

Glück will geteilt sein
Menschen finden Glück in der Arbeit, beim Sport oder im Urlaub; im Beisammensein mit der Familie oder beim Sieg ihres favorisierten Sportvereins. Dort, wo wir uns glücklich fühlen, werden tieferliegende Schichten unseres Selbst berührt. So wie sich beim Blick in den unendlichen Sternenhimmel oder in die unberührte Natur die Seele öffnet oder beim Hören von Musik. In solchen Glücksmomenten merkt man unweigerlich: Es gibt etwas, das sich unserer Verfügbarkeit entzieht und nicht herstellbar ist, sondern das uns geschenkt ist. Es sind die Momente, in denen wir eine tiefe Dankbarkeit über das bloße Dasein erfahren und in denen der Glaube, dass uns das Leben und die Welt von Gott geschenkt sind, evident wird. Diese Dankbarkeit macht aufmerksam. Sie macht mitten im Glück aufmerksam für das Unglück anderer, für deren Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Wer aus solcher Dankbarkeit heraus lebt, für den bedeutet glücklich sein das mit anderen geteilte Glück, bedeutet glücklich sein daran mitzuwirken, dass nicht nur man selbst, sondern auch der Nachbar, der Heimatlose, der Obdachlose, der Mensch am anderen Ende der Welt und der hoffnungslos Gewordene Erfahrungen von Glück machen kann. Für manchen mag es ein hohler Kalenderspruch sein, für den, der Glück in all seiner Tiefe erfahren hat, ist es eine Aufforderung zum Handeln: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück.

Aktiv glücklich
Wer sich immer wieder unglücklich fühlt, dem empfehle ich zu überprüfen, ob er oder sie sich denn auch genug um die eigenen Grundbedürfnisse kümmert. Es gibt viele kleine Dinge in unserem Leben, denen wir manchmal nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Schlafen ist zum Beispiel ein wichtiges Grundbedürfnis, dass einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität hat. Wie man sich bettet, so schläft man. Und wer zu spät ins Bett geht, bekommt nicht genügend Schlaf und steht mit schlechter Laune auf. Das gleiche gilt für gesundes und ausgewogenes Essen, denn der Körper braucht viele verschiedene Nährstoffe, sonst wird er unglücklich. Auch Bewegung und Aktivität sind wichtig für das eigene Wohlbefinden. Außerdem wartet draußen neben der frischen Luft oft auch die Sonne, die uns wärmt und glücklich macht. Wer nur zu Hause herumsitzt, der verpasst die Chance, aktiv etwas glücklicher zu werden.

Manch einer entdeckt sich jeden Tag neu. Neben dem klassischen Entdecken von fernen Welten, fremden Ländern, Menschen mit fremden Sitten und Gebräuchen, kann man auch bei sich selbst anfangen. Durch den Alltagsstress wird man oft blind für die schönen kleinen Dinge des Lebens. Diese sind ständig um uns herum und für unsere Wahrnehmung teilweise unsichtbar geworden. Auch diese gilt es neu zu entdecken. Sei es, kulinarisch etwas Neues auszuprobieren oder Änderung des häuslichen Umfelds vorzunehmen. Entdecken, wie man mit Veränderungen in den eigenen vier Wänden genau diese größer, gemütlicher oder einfach anders gestalten kann. Oder denken wir im Großen und entdecken, dass jahrelange Umweltsünden uns schaden. Auch in der Politik ist immer wieder zu entdecken, wie so viele Themen schön geredet werden. Es gibt immer und überall etwas zu entdecken, wir müssen einfach nur mit offenen Augen und geschärften Sinnen durchs Leben gehen. Der Blickwinkel ist entscheidend.

Nix macht einen Menschen glücklicher, als wieder gesund zu sein.

Die kleinen Dinge
Zufriedenheit und die kleinen schönen Dinge des Lebens. Der Vogel, der sich in deiner Nähe niederlässt. Der letzte warme Sonnenstrahl im November.

Der Aufgabe verschrieben
Wenn der Seewetterbericht meldet: „Deutsche Bucht Nordwest zehn, in Böen Orkanstärke, See sechs bis acht Meter“, dann hören wir an Bord unseres Seenotrettungskreuzers besonders aufmerksam auf den Funk. Wir fahren dahin, wo es weh tut: Wo Menschen in Seenot geraten sind, wo es kracht und wo auch Angst da ist. Bei uns an Bord hat keiner Angst, wir alle aber haben großen Respekt vor den Naturgewalten. Man darf nie vergessen, wo die eigenen Grenzen sind. Das letzte Wort hat immer die Natur. Wer da draußen in dieser Jahreszeit über Bord geht, hat häufig schon mit dem Leben abgeschlossen. Einen Menschen da herauszuholen und ihm, egal wie schlecht das Wetter ist, ein zweites Leben schenken zu können, ist eine Form von Glück, die man nur schwer in Worte fassen kann. Ich höre immer wieder, dass viele Menschen Respekt haben vor dem, was wir Seenotretter an den Küsten von Nord- und Ostsee tun. Ich wiederum habe Respekt vor den Menschen, die uns das ermöglichen. Denn wir beanspruchen für unsere Arbeit keinen Cent Steuergeld. Diese mehr als 150 Jahre alte Idee der freiwilligen, unabhängigen und rein spendenfinanzierten Seenotrettung an unseren Küsten ist so stark, dass sie alle Zeiten, auch schwierige, überdauert hat. Ein Teil der großen traditionsreichen Gemeinschaft der Seenotretter zu sein, macht einfach glücklich. Sei es als Retter an Bord oder sei es als Spender an Land. Besuchen Sie uns auf www.seenotretter.de.

Unser Körper kennt die Antwort
Was ist der Hauptgrund, warum Menschen mit dem Sport anfangen? Eindeutig der Wunsch, abzunehmen. Aber welcher ist der einzige Grund, warum sie jahrelang dabei bleiben? Weil es ihnen Spaß bereitet und sie glücklich macht. Die Faktoren, welche den Spaß beim Sport, die Freude an der Bewegung verursachen, sind vielfältig. Manche sind sozial oder psychologisch, beim Mannschaftssport zum Beispiel die Empfindung von Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel. Beim Wettkampfsport treibt uns das Gefühl an, sich selbst zu überwinden und höhere Leistungen zu erreichen oder besser zu sein als der Gegner. Aber es gibt auch biologische Gründe hinter dem Wohlbefinden, das auch Freizeitsportler oder Sportanfänger bei intensiven körperlichen Tätigkeiten erleben. Die Gefühle von Entspanntheit, Freude und Zufriedenheit nach einer Trainingsrunde ist mit der Freisetzung von Botenstoffen im Gehirn assoziiert, die eine ähnliche Wirkung wie Opium oder Haschisch haben. Der Unterschied ist jedoch, dass eine Stunde Sport nicht unter dem Betäubungsmittelgesetzt fällt. Und genauso wie Bewegung Spaß bringt und glücklich macht, verursacht Bewegungsmangel das Gegenteil. Der Körper benötigt Aktivität. Andernfalls meldet er sich mit Unwohlsein, Missempfindungen und Unruhe, was uns signalisiert, dass die Zeit gekommen ist, raus in die frische Luft zu gehen und die Muskeln zu aktivieren.

Finde dich selbst
Ich habe mal gelernt, dass es drei Dinge sind, die Menschen wirklich glücklich machen: Zum einen ist es die Liebe. Ich möchte nicht wissen, wie es den Leuten geht, die im hohen Alter plötzlich bemerken, dass sie sich nicht getraut haben zu lieben. Die einsam sind, weil sie nur an sich gedacht haben oder Angst hatten, verletzt zu werden. Als zweites ist es die Freundschaft. Auch wenn man mal allein sein möchte, so kann niemand bestreiten, dass ein wenig Geselligkeit zum Lebensglück beiträgt. Leider merkt man den Unterschied nur, wenn man keine Freunde mehr hat, weil man die Freundschaften nicht gepflegt – oder langsam in ein kritisches Alter kommt. Zum dritten ist es eine erfüllende Beschäftigung. Dabei hat jeder einen ganz eigenen Anspruch. Von dem Gefühl, gebraucht zu werden, über das bloße beschäftigt sein mit dem Ziel, etwas getan zu haben, bis hin zum Anspruch, möglichst die ganze Welt zu retten. Meine persönliche Lektion zum Glücklichsein lautet daher: Man muss sich selbst kennen und akzeptieren, um die Liebe, die Freunde und die Arbeit zu finden, die einen glücklich machen.

Geben Sie
Kalt war es heute morgen auf Gleis zwei im Kölner Hauptbahnhof. Versorgt mit einem Coffee to go war das für mich auszuhalten. Der junge Mann mit dem Rucksack hatte aber eine andere Verwendung für den Kaffeebecher in seiner Hand: „Haben Sie vielleicht ein paar Münzen, damit ich die Nacht nicht wieder draußen verbringen muss?“ Zwei Euro waren für mich da keine große Sache. Auch ohne Spendenquittung war ich sicher, dass das Geld für ihn persönlich nützlich und hilfreich war. Und irgendwie war ich danach um einen kleinen Tick glücklicher, als wenn ich mir davon einen teuren Doughnut im Bahnhof geholt hätte. Moderne Motivationsforschung bestätigt das: Spenden setzt Glückshormone frei. Es werden dieselben Hirnareale angeregt wie beim Sex oder beim Essen von Schokolade. Gutes tun, teilen, freiwillig abgeben belohnt der Körper mehr, als bei Verhandlungen zu siegen oder einen Vorteil für sich selbst herauszuschlagen. Es ist dabei egal, ob man auf eine Spendenbitte per Brief, Web oder TV reagiert, dem eigenen Flüchtlingshilfeverein im Ort gibt oder einem Bedürftigen auf der Straße. Spenden macht glücklich. Um die Seriosität von Spendenbitten braucht man sich in Deutschland dabei kaum Sorgen machen. Bei über 600.000 Vereinen liegt die Anzahl der Spendenverwendungsprobleme pro Jahr im niedrigen Promillebereich. Bei mehr als 99,999 Prozent hilft das Geld wirklich und nicht nur die Spender werden ein wenig glücklicher.

Bedeutungswechsel
Nichts kann einen glücklicher machen als eigene Kinder. Nicht nur, weil sie selbst eine Quelle des Glücks sind, sondern auch, weil sie einem helfen zu verstehen, dass man sich nur selbst wirklich glücklich machen kann. Die Frage nach dem Glück ist eigentlich eine Frage der Einstellung und der Perspektive. Für mich hat sich das besonders deutlich gezeigt, als ich das erste Mal Vater geworden bin, denn das hat meine Perspektive in vielen Dingen verändert. Einiges wurde plötzlich unwichtig und hatte keinen Einfluss mehr auf mein Glücksgefühl. Geld hat zum Beispiel eine ganz andere Bedeutung und einen ganz neuen Wert für mich bekommen. Es war plötzlich nicht mehr ganz so wichtig für mich persönlich und um mir meine Wünsche zu erfüllen. Dafür wurde es umso wichtiger, um meinem Sohn und später auch meiner Tochter ein sicheres Umfeld zu bieten und ihnen eine gute Entwicklung zu ermöglichen.

Endlich Winter
Endlich wird es wieder richtig kalt, dass macht mich glücklich, denn so steht endlich wieder die Skisaison vor der Tür. Ich mag den Herbst nicht so, diese Übergangszeit zwischen strahlendem Sonnenschein und Schnee. Ich verstehe, dass andere die bunten Blätter schön finden, aber ich verbinde das Wetter immer mit Aktivität: Sommer = Sonne und Volleyball. Winter = Schnee und Skifahren. Im Herbst bleibt eigentlich nur das Laufen und da passiert mir zu wenig. Ich mache es aber trotzdem.

Geld und Liebe
Die Liebe ist es. Wir brauchen sie. Sie macht uns zu dem was wir sind, sie macht uns zu liebenden, gefühlvollen Menschen. Sie lässt unser Herz sprechen, durch sie können wir Gefühle zeigen und sie austauschen. Sie macht glücklich. Ohne Liebe ist alles nichts. So, wie mich der Umgang mit Menschen, Begegnungen, Gespräche, Lachen, gemeinsames Erleben und Emotionen, die man teilt, glücklich machen. Aber Geld macht es auch. Wir brauchen Geld, es macht uns frei, lässt uns ruhig schlafen, damit wir uns ernähren, schön kleiden und gut leben können, damit wir Zeit für eben diese Gefühle haben. Geld ist wichtig, aber immaterielle Güter sind es um so mehr. Vielleicht wäre da die Idee eines Philosophen unserer Neuzeit eine Lösung. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle und Arbeit, die man vielleicht nicht mehr ausschließlich für Geld tut, damit mehr Zeit für die Liebe bleibt.

Tierisches Glück
Ich kann jedem nur empfehlen, sich einen Hund ins Leben zu holen. Mein kleiner Karl schafft es jeden Tag aufs Neue, mich glücklich zu machen. Er ist zwar manchmal etwas eigenwillig, aber so sind Rauhaardackel nun mal. Wenn er mich begrüßt, dann spüre ich jedes Mal seine Freude darüber, mich zu sehen und an meiner Seite zu sein. Dieses Glücksgefühl möchte ich nicht mehr missen.

Gemeinsam sind wir glücklicher
Unglückliche Menschen meinen oft, sie bräuchten mehr Zeit für sich selbst. Fakt ist jedoch, dass die Beschäftigung mit sich selbst unglücklich macht. Man vergleicht sich mit anderen und wird unzufrieden; und da man sich kennt, wird es einem noch dazu langweilig. Ist man hingegen in Gemeinschaft, hat man wenigstens die Chance, positiv überrascht zu werden. Das geht in der Praxis am besten, wenn man etwas für andere tut. „Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Das sagt nicht nur der Volksmund, sondern war auch das Ergebnis von Experimenten, bei denen man entweder für sich selber etwas kaufte oder für einen anderen Menschen. Im zweiten Fall waren die Leute hinterher glücklicher als vorher, im ersten nicht. Und noch etwas kam dabei heraus: Mehr Geld macht nicht mehr Glück. Mehr Gemeinschaft mit netten anderen Menschen schon. Einsamkeit hingegen bewirkt Krankheit und Tod, wie die Wissenschaft gerade in der jüngsten Zeit eindrucksvoll festgestellt hat. Zusammen mit anderen zu sein, macht Menschen am meisten glücklich. Zuweilen stellt sich dabei sogar akute Verliebtheit ein, die im Gehirn ist wie eine Sucht: Dopamin-Dauerfeuer. Aber im Gegensatz zur Sucht, die Leben zerstört, schafft sie Leben – sprichwörtlich und wörtlich. Und im Gegensatz zur Sucht ist akute Verliebtheit nur der Anfang von Liebe. Auch die ist im Gehirn. Aber dazu vielleicht einmal später mehr Wissenschaft, die Wissen schafft.

Hinschauen und handeln
1967 hörte ich vom Schweizer Edmond Kaiser und seinen Freunden, die Kindern im Vietnamkrieg halfen. Mir war sofort klar, dass ich dabei sein wollte. Kurze Zeit später gründeten wir mit 40 Leuten das Kinderhilfswerk terre des hommes in Deutschland und flogen schwerverletzte Kinder aus Vietnam ein, die hier operiert wurden. Damals hat mich bewegt, mit wie viel Mut und Zuwendung meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter kriegsverletzte Kinder in den Krankenhäusern betreut oder in ihre Familien aufgenommen haben. Diese Menschen sind zusammengeblieben und bundesweit entstanden viele terre des hommes-Arbeitsgruppen. Heute freue ich mich, dass es trotz der Flüchtlingsdebatte Menschen gibt, die aus ihrer Heimat Vertriebenen helfen. Besonders Kinder auf der Flucht erleben Schreckliches und benötigen unseren Schutz. Dafür bildet terre des hommes zum Beispiel Trauma-Therapeuten im Nordirak aus und hilft auch hier in Deutschland. Vor 50 Jahren gehandelt zu haben, macht mich glücklich – auch wenn ich nicht absehen konnte, wie terre des hommes wachsen würde. Heute helfen wir notleidenden Kindern in 34 Ländern in über 400 Projekten – dank vieler privater Spenderinnen und Spender. Die terre des hommes-Stiftung sichert darüber hinaus einen Teil der Projektarbeit ab. Dort arbeite ich als Stiftungsrat mit. Für Menschen, die für andere da sind, wenn es nötig ist, wünsche ich mir mehr Unterstützung. Denn mit vereinten Kräften glückt vieles.

Wir machen glücklich
In diesem Jahr werde ich mich erstmals an der Weihnachtsaktion des Studierendenwerks Berlin beteiligen. Bei der Aktion können sich Studierende melden, wenn sie als Weihnachtsmänner oder Weihnachtsengel beziehungsweise Weihnachtsfrauen verkleidet bei der Bescherung von Berliner Familien helfen wollen. Man kann uns für den Heiligabend buchen. Mein Freund war in den vergangenen Jahren Weihnachtsmann und hat mir versichert, dass es sich lohnt. Die Tour ist zwar lang und erschöpfend, aber die strahlenden Kinderaugen geben ganz viel zurück – und machen glücklich. In diesem Jahr gibt es erstmals die Möglichkeit auch eine Weihnachtsfrau zu buchen. Ich bin gespannt, wie die Kinder auf mich reagieren werden. Wir Frauen sind ja etwas sanfter und haben anders als die Weihnachtmänner mit ihren dichten Bärten ein offenes Gesicht. Unser Lächeln kann man sehen. Das ist positiv bei schüchternen Kindern. Die Kleinen sollen ja keine Angst vor uns haben. Wir wollen sie glücklich machen, darum geht es schließlich bei der Aktion. Dass wir selbst dabei unser Taschengeld deutlich aufbessern können, ist natürlich ebenfalls ein wichtiger Anreiz.

Gemeinwohl first
Klar, viele machen Geld und Liebe glücklich. Und jeder ist selbst seines Glückes Schmied. Tatsächlich? Wenn er dies nämlich nur für sich allein und eventuell auf Kosten anderer erreicht, verliert er womöglich am Ende wieder alles und steht letztlich da wie „Hans im Glück“. Aus dem Fernsehen weiß nämlich auch jeder, wie viele Menschen weltweit sich eher mit Pech konfrontiert sehen und uns in den reichen Ländern dafür auch noch die Schuld geben. Sie sehen unser Wohlleben als Ursache für ihr Unglück, das ihnen Trockenheit, Überschwemmungen und Stürme ebenso beschert, wie Kriege, Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Aber auch bei uns sind viele von einem guten Leben weit entfernt. Sie leiden etwa unter Gewalt, Not, Ausgrenzung, schlechter Luft, vergifteter Nahrung, Arbeitslosigkeit, Unrecht oder Schädigungen ihrer Gesundheit. Die Chancen darauf, mehr Menschen glücklich und damit auch friedlicher zu machen, können daher nur dann steigen, wenn es uns allen gemeinsam gelingt, die Voraussetzungen dafür zu verbessern. Nicht nur Deutschland, sondern alle Staaten sollten sich daher der Aufgabe stellen, Fortschritte bei der Mehrung des Wohls ihrer Bewohner nicht nur zu versprechen, sondern nachzuweisen. Also, Demokraten, gebt eurer Politik einen Kompass, denn das gemeinsame Wohl ist eine wichtige Voraussetzung für das persönliche Glück.

Im Austausch
Ich bin ein sehr geselliger Mensch und mich erfreut es immer, fremde Gedanken und Meinungen kennenzulernen. Das schenkt mir kleine Momente des Glücks. Daher lese ich Ihr Magazin auch sehr gerne und möchte Ihnen auf diesem Wege einmal einen Dank aussprechen, auch wenn es meine Beiträge bisher nicht in Ihre Ausgaben geschafft haben. Sie haben meist sehr spannende Themen und schaffen es immer wieder, mich mit neuen Ansichten und Meinungen zu überraschen und glücklich zu machen.

Akzeptieren
Es gibt einen Unterschied zwischen Glück und glücklich sein. Doch es gibt auch eine Verbindung zwischen beidem. Das Glück ist oft von Zufällen bestimmt. Nehmen wir als Beispiel nur mal den Fußball: Ob der Ball vom Pfosten ins Tor geht und für kollektiven Jubel in der Mannschaft und bei den Anhängern sorgt oder vom Pfosten zurück ins Spielfeld springt, der Unterschied ist oft mehr das Glück als wirklich das Können. Man muss sich auch mal mit dem Pech arrangieren und einfach weitermachen. Im Fußball spricht man dann gern davon, das Glück zu erzwingen. Ich glaube, genauso funktioniert das auch im Privatleben. Man kann sich das Glück auch erarbeiten, indem man sich nicht von dem Pech herunterziehen lässt. Auch im Alltag ist es ganz wichtig, das Pech zu akzeptieren und keine großen Probleme in solche Pechmomente hineinzuinterpretieren. Dann kommt das Glück auch wieder zu einem zurück, denn es gleicht sich immer aus. Das zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt hin auf dem Weg zum Glücklichsein.

Helfen macht glücklich
Im Umgang mit Leukämie gibt es leider oft Patienten, die den Kampf gegen die schwere Krankheit verlieren. Aber dank Fortschritten in der Forschung auch die Rettung aus schier aussichtsloser Situation. Das bestärkt uns, Stiftungsprojekte zu initiieren, die Lebenszeit und -qualität schenken. Wie bei Rebekka: Sie erkrankte 2013 an akuter myeloischer Leukämie, einer besonders aggressiven Form. Aufgrund einer Pilzinfektion der Lunge konnte sie kaum atmen, fiel ins Multi-organversagen, musste dialysiert werden. 100 Tage nach der Stammzelltransplantation besuchte Startenor José Carreras die damals 17-Jährige auf der Intensivstation des Universitätsklinikums München-Schwabing. Er sprach Rebekka aus eigener Erfahrung Mut zu. José Carreras Erkrankung liegt nun 30 Jahre zurück. Aus Dankbarkeit über seine Genesung hat er die José Carreras Leukämie-Stiftung gegründet. Es macht uns glücklich, dass Rebekka über den Berg ist. Aufgeben ist keine Option. Unsere bislang 1.200 Forschungs-, Struktur- und Sozialprojekte waren nur möglich dank der Solidarität vieler Spenderinnen und Spender, die unsere Arbeit treu unterstützen. Schicksale wie das von Rebekka werden wir wieder vorstellen bei der 23. José Carreras Gala am 14. Dezember live bei SAT.1 Gold mit Gastgeber José Carreras und Künstlerfreunden wie Anastacia, David Garrett, Jonas Kaufmann, Roland Kaiser, Wincent Weiss und der Spider Murphy Gang. Retten auch Sie Leben und helfen Sie unter www.carreras-stiftung.de.

Das Leben eines Mannes ist erst dann erfüllt, wenn er ein Haus gebaut, ein Kind gezeugt, einen Baum gepflanzt und womöglich ein Buch geschrieben hat. Als das \"Pflichtprogramm\" erfüllt war und ich mir im fortgeschrittenen Ruhestand Gedanken machte, was dereinst wohl auf meinem Grabstein stehen würde, kam die ernüchternde Erkenntnis: außer Geburts- und Sterbedaten - Nichts! Daraufhin verkaufte ich meine Wohnung und investierte die Hälfte des Erlöses in den Aufbau einer Ökofarm auf den Philippen - betreut von einem erfahrenen Farmer und seiner Familie. Bis zu 30 Leute waren zwei Jahre lang mit Rodung und Infrastruktur beschäftigt und konnten mit vergleichsweise wenig Geld ihre Familien versorgen. Glückliche Momente bescherte das Richtfest mit 100 Beschäftigten, ihren Familien und Nachbarn. Nach drei Jahren wachsen einem die Pflanzen bereits über den Kopf und erzielen am Markt wenigstens so viel, dass die Betreuer davon leben können. Wenn ich einmal im Jahr vorbeischaue, werde ich wie ein Familienmitglied in der ländlichen Gemeinschaft aufgenommen. Sobald ich mich nicht mehr selbst versorgen kann, möchte ich den Lebensabend dort verbringen, anstelle in einem Pflegeheim hier zu verkümmern. Fazit: Glück ist - wenn man es mit Anderen teilt und nicht wie eine Glucke auf seinem Geldsack sitzt.

Der Mensch ist nicht da,um glücklich zu sein, lehrt und schon der alte Schopenhauer. Er kann mit vielem rechnen,nur nicht mit dauerhaften Glück. Glück gibt es immer nur für Momente, mal länger, mal kürzer. Dass Tage unseres Lebens glücklich waren, merken wir meistens erst im nachhinein. Das Gewohnte wird nicht als Glück empfunden. So verhält es sich auch mit den anderen grössten Gütern des Lebens - Gesundheit und Freiheit. Der Wert der täglichen kleinen Genüsse, Freuden oder auch nur Annehmlichkeiten wir uns erst dann bewusst,wenn sie ausbleiben.

Menschen finden Glück in der Arbeit, beim Sport oder im Urlaub; im Beisammensein mit der Familie oder beim Sieg ihres favorisierten Sportvereins. Dort, wo wir uns glücklich fühlen, werden tieferliegende Schichten unseres Selbst berührt. So wie sich beim Blick in den unendlichen Sternenhimmel oder in die unberührte Natur die Seele öffnet oder beim Hören von Musik. In solchen Glücksmomenten merkt man unweigerlich: Es gibt etwas, das sich unserer Verfügbarkeit entzieht und nicht herstellbar ist, sondern das uns geschenkt ist. Es sind die Momente, in denen wir eine tiefe Dankbarkeit über das bloße Dasein erfahren und in denen der Glaube, dass uns das Leben und die Welt von Gott geschenkt sind, evident wird. Diese Dankbarkeit macht aufmerksam. Sie macht mitten im Glück aufmerksam für das Unglück anderer, für deren Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Wer aus solcher Dankbarkeit heraus lebt, für den bedeutet glücklich sein das mit anderen geteilte Glück, bedeutet glücklich sein daran mitzuwirken, dass nicht nur man selbst, sondern auch der Nachbar, der Heimatlose, der Obdachlose, der Mensch am anderen Ende der Welt und der hoffnungslos Gewordene Erfahrungen von Glück machen kann. Für manchen mag es ein hohler Kalenderspruch sein, für den, der Glück in all seiner Tiefe erfahren hat, ist es eine Aufforderung zum Handeln: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück.

In diesem Jahr werde ich mich erstmals an der Weihnachtsaktion des Studierendenwerks Berlin beteiligen. Bei der Aktion können sich Studierende melden, wenn sie als Weihnachtsmänner oder Weihnachtsengel beziehungsweise Weihnachtsfrauen verkleidet bei der Bescherung von Berliner Familien helfen wollen. Man kann uns für den Heiligabend buchen. Mein Freund war in den vergangenen Jahren Weihnachtsmann und hat mir versichert, dass es sich lohnt. Die Tour ist zwar lang und erschöpfend, aber die strahlenden Kinderaugen geben ganz viel zurück – und machen glücklich. In diesem Jahr gibt es erstmals die Möglichkeit auch eine Weihnachtsfrau zu buchen. Ich bin gespannt, wie die Kinder auf mich reagieren werden. Wir Frauen sind ja etwas sanfter und haben anders als die Weihnachtmänner mit ihren dichten Bärten ein offenes Gesicht. Unser Lächeln kann man sehen. Das ist positiv bei schüchternen Kindern. Die Kleinen sollen ja keine Angst vor uns haben. Wir wollen sie glücklich machen, darum geht es schließlich bei der Aktion. Dass wir selbst dabei unser Taschengeld deutlich aufbessern können, ist natürlich ebenfalls ein wichtiger Anreiz.

Wissenschaftlich ist Glück ein schwer zu fassendes emotionales Erleben, weil es individuell unterschiedliche Facetten trägt. Des einen Glück ist des anderen Leid. Diese individuelle Komplexität spiegelt sich auch in der Hirnforschung wieder. Im menschlichen Gehirn gibt es viele Botenstoffe, die an der Vermittlung des Glücksempfindens beteiligt sind. Die Signalwirkung jedes dieser Botenstoffe ist durch unsere Gene beeinflusst. Man könnte auch sagen, dass die Gene die Klaviatur des Glücks darstellen. Wenn unser Glück damit bereits von Geburt an in uns festgeschrieben ist, warum fühlen wir uns dann mal glücklicher und mal weniger glücklich? Studien haben gezeigt, dass die vierte Lebensdekade für die meisten Menschen die unglücklichste Phase ihres Lebens ist. Probleme mit dem Nachwuchs, den Krankheiten der Eltern, dem Karrieredruck oder der finanziellen Situation sollen dafür hauptsächlich verantwortlich sein. Demnach ist auch die Art und Weise, wie wir und andere auf dieser Klaviatur spielen, wichtig. Das Spiel der anderen ist dabei wenig beeinflussbar. Unser eigenes jedoch schon. Man kann das Glas eben halb voll oder halb leer sehen. Eine allgemeingültige Bedienungsanleitung gibt es nicht. Jeder muss das für sich selbst herausfinden. Aber wahrscheinlich liegt die Lösung für die meisten Menschen in einem gesunden Mittelmaß aus schnellen und langsamen Passagen, damit die daraus resultierende Musik uns dann auch glücklich macht.

Kalt war es heute morgen auf Gleis zwei im Kölner Hauptbahnhof. Versorgt mit einem Coffee to go war das für mich auszuhalten. Der junge Mann mit dem Rucksack hatte aber eine andere Verwendung für den Kaffeebecher in seiner Hand: „Haben Sie vielleicht ein paar Münzen, damit ich die Nacht nicht wieder draußen verbringen muss?“ Zwei Euro waren für mich da keine große Sache. Auch ohne Spendenquittung war ich sicher, dass das Geld für ihn persönlich nützlich und hilfreich war. Und irgendwie war ich danach um einen kleinen Tick glücklicher, als wenn ich mir davon einen teuren Doughnut im Bahnhof geholt hätte. Moderne Motivationsforschung bestätigt das: Spenden setzt Glückshormone frei. Es werden dieselben Hirnareale angeregt wie beim Sex oder beim Essen von Schokolade. Gutes tun, teilen, freiwillig abgeben belohnt der Körper mehr, als bei Verhandlungen zu siegen oder einen Vorteil für sich selbst herauszuschlagen. Es ist dabei egal, ob man auf eine Spendenbitte per Brief, Web oder TV reagiert, dem eigenen Flüchtlingshilfeverein im Ort gibt oder einem Bedürftigen auf der Straße. Spenden macht glücklich. Um die Seriosität von Spendenbitten braucht man sich in Deutschland dabei kaum Sorgen machen. Bei über 600.000 Vereinen liegt die Anzahl der Spendenverwendungsprobleme pro Jahr im niedrigen Promillebereich. Bei mehr als 99,999 Prozent hilft das Geld wirklich und nicht nur die Spender werden ein wenig glücklicher.

Was ist der Hauptgrund, warum Menschen mit dem Sport anfangen? Eindeutig der Wunsch, abzunehmen. Aber welcher ist der einzige Grund, warum sie jahrelang dabei bleiben? Weil es ihnen Spaß bereitet und sie glücklich macht. Die Faktoren, welche den Spaß beim Sport, die Freude an der Bewegung verursachen, sind vielfältig. Manche sind sozial oder psychologisch, beim Mannschaftssport zum Beispiel die Empfindung von Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel. Beim Wettkampfsport treibt uns das Gefühl an, sich selbst zu überwinden und höhere Leistungen zu erreichen oder besser zu sein als der Gegner. Aber es gibt auch biologische Gründe hinter dem Wohlbefinden, das auch Freizeitsportler oder Sportanfänger bei intensiven körperlichen Tätigkeiten erleben. Die Gefühle von Entspanntheit, Freude und Zufriedenheit nach einer Trainingsrunde ist mit der Freisetzung von Botenstoffen im Gehirn assoziiert, die eine ähnliche Wirkung wie Opium oder Haschisch haben. Der Unterschied ist jedoch, dass eine Stunde Sport nicht unter dem Betäubungsmittelgesetzt fällt. Und genauso wie Bewegung Spaß bringt und glücklich macht, verursacht Bewegungsmangel das Gegenteil. Der Körper benötigt Aktivität. Andernfalls meldet er sich mit Unwohlsein, Missempfindungen und Unruhe, was uns signalisiert, dass die Zeit gekommen ist, raus in die frische Luft zu gehen und die Muskeln zu aktivieren.

Nix macht einen Menschen glücklicher, als wieder gesund zu sein.

Ich habe mal gelernt, dass es drei Dinge sind, die Menschen wirklich glücklich machen: Zum einen ist es die Liebe. Ich möchte nicht wissen, wie es den Leuten geht, die im hohen Alter plötzlich bemerken, dass sie sich nicht getraut haben zu lieben. Die einsam sind, weil sie nur an sich gedacht haben oder Angst hatten, verletzt zu werden. Als zweites ist es die Freundschaft. Auch wenn man mal allein sein möchte, so kann niemand bestreiten, dass ein wenig Geselligkeit zum Lebensglück beiträgt. Leider merkt man den Unterschied nur, wenn man keine Freunde mehr hat, weil man die Freundschaften nicht gepflegt – oder langsam in ein kritisches Alter kommt. Zum dritten ist es eine erfüllende Beschäftigung. Dabei hat jeder einen ganz eigenen Anspruch. Von dem Gefühl, gebraucht zu werden, über das bloße beschäftigt sein mit dem Ziel, etwas getan zu haben, bis hin zum Anspruch, möglichst die ganze Welt zu retten. Meine persönliche Lektion zum Glücklichsein lautet daher: Man muss sich selbst kennen und akzeptieren, um die Liebe, die Freunde und die Arbeit zu finden, die einen glücklich machen.

Nichts kann einen glücklicher machen als eigene Kinder. Nicht nur, weil sie selbst eine Quelle des Glücks sind, sondern auch, weil sie einem helfen zu verstehen, dass man sich nur selbst wirklich glücklich machen kann. Die Frage nach dem Glück ist eigentlich eine Frage der Einstellung und der Perspektive. Für mich hat sich das besonders deutlich gezeigt, als ich das erste Mal Vater geworden bin, denn das hat meine Perspektive in vielen Dingen verändert. Einiges wurde plötzlich unwichtig und hatte keinen Einfluss mehr auf mein Glücksgefühl. Geld hat zum Beispiel eine ganz andere Bedeutung und einen ganz neuen Wert für mich bekommen. Es war plötzlich nicht mehr ganz so wichtig für mich persönlich und um mir meine Wünsche zu erfüllen. Dafür wurde es umso wichtiger, um meinem Sohn und später auch meiner Tochter ein sicheres Umfeld zu bieten und ihnen eine gute Entwicklung zu ermöglichen.

Die Liebe ist es. Wir brauchen sie. Sie macht uns zu dem was wir sind, sie macht uns zu liebenden, gefühlvollen Menschen. Sie lässt unser Herz sprechen, durch sie können wir Gefühle zeigen und sie austauschen. Sie macht glücklich. Ohne Liebe ist alles nichts. So, wie mich der Umgang mit Menschen, Begegnungen, Gespräche, Lachen, gemeinsames Erleben und Emotionen, die man teilt, glücklich machen. Aber Geld macht es auch. Wir brauchen Geld, es macht uns frei, lässt uns ruhig schlafen, damit wir uns ernähren, schön kleiden und gut leben können, damit wir Zeit für eben diese Gefühle haben. Geld ist wichtig, aber immaterielle Güter sind es um so mehr. Vielleicht wäre da die Idee eines Philosophen unserer Neuzeit eine Lösung. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle und Arbeit, die man vielleicht nicht mehr ausschließlich für Geld tut, damit mehr Zeit für die Liebe bleibt.

Zufriedenheit und die kleinen schönen Dinge des Lebens. Der Vogel, der sich in Deiner Nähe niederlässt. Der letzte warme Sonnenstrahl im November. In der Tat. Entdecke Dein persönliches Umfeld. Nimm\' einen anderen Weg als üblich, den \"Umweg\" und entdecke dabei neues und unbekanntes: das neue Café, das schöne Teil im Schaufenster, den Hinweis auf eine tolle Ausstellung an der Litfaßsäule, die Katze, die aufs Streicheln wartet usw. usw. - schön!

Klar, viele macht Geld und Liebe glücklich. Und jeder ist selbst seines Glückes Schmied. Tatsächlich? Wenn er dies nämlich nur für sich allein und evtl. auf Kosten anderer erreicht, verliert er womöglich am Ende wieder alles und steht letztlich da wie ‚Hans im Glück‘. Aus dem Fernsehen weiß nämlich auch jeder, wie viele Menschen weltweit sich eher mit Pech konfrontiert sehen und uns in den reichen Ländern dafür auch noch die Schuld geben. Sie sehen unser Wohlleben als Ursache für ihr Unglück, das ihnen Trockenheit, Überschwemmungen und Stürme ebenso beschert, wie Kriege, Ungerechtigkeiten und Ausbeutung. Aber auch bei uns sind viele von einem guten Leben weit entfernt, sie leiden etwa unter Gewalt, Not, Ausgrenzung, schlechter Luft, vergifteter Nahrung, Arbeitslosigkeit, Unrecht und Schädigungen ihrer Gesundheit. Die Chancen darauf, mehr Menschen glücklich und damit auch friedlicher zu machen, können daher nur dann steigen, wenn es uns allen gemeinsam gelingt, die Voraussetzungen dafür zu verbessern. Nicht nur Deutschland, sondern alle Staaten sollten sich daher der Aufgabe stellen, Fortschritte bei der Mehrung des Wohls ihrer Bewohner nicht nur zu versprechen, sondern nachzuweisen. Also, ‚Demokraten, gebt eurer Politik einen Kompass‘, denn das gemeinsame Wohl ist eine wichtige Voraussetzung für das persönliche Glück.

Glück betrachtet jeder für sich anders. Im Allgemeinen sollte es glücklich machen einen verlässlichen Partner zu haben. Glücklich kann man sich schätzen gesund zu sein. Es macht auch glücklich wenn man einen guten Job hat und damit gutes Geld verdienen kann. Glücklich kann man sein, wenn die Familie für einen da ist. Aber das größte Glück ist, das Glück zu erkennen.
Burkhard Pleger, Oberarzt Neurologische Universitätsklinik und Poliklinik, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum